Kriterien und Verfahren zur Auswahl von Auszubildenden auch unter Berücksichtigung ihrer Verschiedenartigkeit anwenden

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1 Kriterien und Verfahren zur Auswahl von Auszubildenden auch unter Berücksichtigung ihrer Verschiedenartigkeit anwenden Robert Johnen Seite 1/29

2 Leitfragen Wie und warum erstellt man ein Anforderungsprofil? Welche Möglichkeiten gibt es, den geeigneten Auszubildenden zu finden? Welchen Inhalt und Aussagekraft haben Bewerbungsunterlagen? Wie führt man Vorstellungsgespräche? Robert Johnen Seite 2/29

3 Soft Skills / Schlüsselqualifikationen Metodenkompetenz Individualkompetenz Sozialkompetenz Fachkompetenz Definition: Schlüsselqualifikationen sind also der Schlüssel zur Lösung der Aufgaben von morgen. Schlüsselqualifikationen sind überwiegend fachübergreifende Kompetenzen, welche die Auszubildenden befähigen, in veränderten Situationen sachgerecht, persönlich durchdacht und verantwortlich zu handeln. Robert Johnen Seite 3/29

4 Methodenkompetenz Fähigkeit Informationen zu beschaffen Zu strukturieren zu bearbeiten Aufzubewahren zu interpretieren zu präsentieren Problemlösungstechniken anwenden Problemlösungsprozesse zu gestalten Robert Johnen Seite 4/29

5 Individualkompetenz Fähigkeit zur Selbsterkenntnis zur Selbstreflektion Eigeninitiative zu zeigen Selbstmotivation Leistung von sich selbst zu fordern Robert Johnen Seite 5/29

6 Sozialkompetenz Fähigkeit zum Vermitteln der eigenen Einstellung zur Interaktion Argumentation kooperativen & konstruktiven Zusammenarbeit zur Hilfsbereitschaft Kritik zu geben und anzunehmen Robert Johnen Seite 6/29

7 Fachkompetenz Fähigkeit und Bereitschaft zur fachgerechten Bewältigung berufstypischer Anforderungen zur Anwendung von Fertigkeiten und Kenntnissen Fachwissen zu erweitern Robert Johnen Seite 7/29

8 Einstellung von Auszubildenden Auswahlverfahren unter Berücksichtigung unterschiedlicher Voraussetzungen berufliche Anforderungen + persönliche Neigungen Eignungsfeststellung über Einstellungstest Zeugnisse Probezeit Robert Johnen Seite 8/29

9 AGG = Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz Benachteiligung wegen der Rasse der ethnischen Herkunft des Geschlechts der Religion der Weltanschauung einer Behinderung des Alters oder der sexuellen Identität führt zu Schadensersatz und Schmerzensgeldforderungen Robert Johnen Seite 9/29

10 Einstellungsvoraussetzungen des Unternehmens Mindestschulabschluss Notenniveau Noten in bestimmten Fächern Zeugnisdurchschnitt Vorkenntnisse Je genauer das Anforderungsprofil, desto leichter das Aussortieren ungeeigneter Bewerber. Robert Johnen Seite 10/29

11 Bewerberaquise Stellenanzeige Agentur für Arbeit Internetanzeige oder Homepage Aushang Schule Betriebsführungen Praktika Robert Johnen Seite 11/29

12 Bewerbungsunterlagen Bewerbungsanschreiben Gründe der Berufswahl Kreative Bewerbungsformulierungen Lebenslauf Angaben zur Person Angaben zur Schul- und Berufsausbildung Zeitlich lückenlos Zeugnisse jetziges Zeugnis, vorhergehendes Zeugnis, Schulabschluss Sonstige Qualifikationen, z.b. Praktikumsbescheinigung, Kurse / div. Kenntnisse Robert Johnen Seite 12/29

13 Umgang mit Bewerberunterlagen Sorgfältige und sichere Aufbewahrung der Unterlagen Verbot, Unterlagen beliebigen Mitarbeitern zugänglich zu machen Verbot, Unterlagen unternehmensfremden Personen zugänglich zu machen Verbot, Unterlagen an anderes Unternehmen weiterzuleiten Unverzügliche Rücksendung der Unterlagen nach Bearbeitung, außer Bewerbungsschreiben Robert Johnen Seite 13/29

14 Einstellungsverfahren Einstellungstest Berufseignungstest Arbeitsproben Assessmentcenter Mappe abhängig von Unternehmensgröße Beruf Bewerberzahl Robert Johnen Seite 14/29

15 Auswahlkriterien Validität (Gültigkeit) Messung des Merkmals, das gemessen werden soll Reliabilität (Verlässlichkeit) Merkmal wird immer gleich erfasst Objektivität (Sachlichkeit) Erfassung der Merkmale unabhängig vom Testleiter jeder durchführende kommt zum gleichen Ergebnis Robert Johnen Seite 15/29

16 Vorstellungsgespräch vorbereiten Festlegung der am Gespräch beteiligten Mitarbeiter Feststellung der Lücken und Unklarheiten in den Bewerbungsunterlagen Vorbereitung auf zu erwartende Fragen Ausreichende Zeit einplanen Störungen von außen ausschließen Robert Johnen Seite 16/29

17 Vorstellungsgespräch durchführen Einstimmung Freundliche Begrüßung und kurzer Small talk Vorstellung der Gesprächspartner Kurze Erläuterung zum Gesprächsablauf Anbieten von Getränken Robert Johnen Seite 17/29

18 Vorstellungsgespräch durchführen Informationsphase Schulische Situation (Neigung/Eignung, Umgang mit Schwierigkeiten in der Schule, Kritikfähigkeit, Lernverhalten und bereitschaft, Motivation familiären Situation (Soziales Umfeld, Unterstützung des Berufswunsches durch die Eltern, Selbständigkeit, Eigeninitiative) Freizeitaktivitäten (Hobbys, Interesse, Eigeninitiative, soziale Kompetenzen, Teamfähigkeit) Vorstellung vom Beruf (Interesse, Herkunft von Informationen über den Beruf, Eigeninitiative, Motivation, Kommunikationsfähigkeit Gründe für die Wahl des Unternehmens (Eigeninitiative, Interesse) Robert Johnen Seite 18/29

19 Vorstellungsgespräch durchführen Abschluss Verabschiedung Weiteres Procedere Gesprächsauswertung Besprechung der Beobachtungen Robert Johnen Seite 19/29

20 Fazit Schlüsselqualifikationen sind der Schlüssel im Berufsleben AGG hat Einfluss auf das Auswahlverfahren Anforderungsprofile existieren Es gibt unterschiedliche Instrumente zur Bewerberauswahl Einstellungsgespräch verläuft in verschiedenen Phasen Robert Johnen Seite 20/29

21 Aufgabe 28 Schlüsselqualifikation Fach- Sozial- Methoden- Individual- kompetenz kompetenz kompetenz kompetenz Anträge gemäß Vorschriften analysieren Auf andere eingehen Ausdruckfähigkeit Entscheidungen treffen Glaubwürdigkeit Erscheinungsbild Fachliteratur interpretieren Geduld, um Arbeit fertig zu stellen Körpersprache Mahnverfahren darstellen Menschenkenntnis Mit Kunden kooperieren Einen Workshop moderieren Selbstsicherheit Sensibilität für andere Zurückhaltung Arbeit organisieren Rechtsgrundlagen darstellen Höflichkeit Robert Johnen Seite 21/29

22 Aufgabe 29 Welche Möglichkeiten sehen Sie, diesen Anforderungen bezüglich der Schlüsselqualifikationen in der Berufsausbildung umzusetzen? Diskutieren Sie mit Ihrem Nachbarn 3 mögliche Beispiele! Robert Johnen Seite 22/29

23 Aufgabe 30a Erstellen Sie ein Anforderungsprofil für den Ausbildungsberuf Kraftfahrzeugmechatroniker/-in Fähigkeit zu planen und zu organisieren Eigenschaften und Fähigkeiten Sehr wichtig wichtig Weniger wichtig Einfallsreichtum, Improvisations- fähigkeiten Umstellungsfähigkeit (wechselnde Aufgaben) Denken in Zusammenhängen Sprachliches Ausdrucksvermögen Räumliches Vorstellungsvermögen, Formauffassungsver- mögen Zeichnerisches Darstellungsvermögen Rechnerische Fähigkeiten Einfühlungsvermögen Bereitschaft und Fähigkeit zur Teamarbeit Akzeptieren von/ Bereitschaft zur Alleinarbeit Robert Johnen Seite 23/29

24 Aufgabe 30b Erstellen Sie ein Anforderungsprofil für den Ausbildungsberuf Bürokauffrau/-mann Eigenschaften und Fähigkeiten Sehr wichtig wichtig Weniger wichtig Fähigkeit zu planen und zu organisieren Umstellungsfähigkeit (wechselnde Aufgaben) Schriftliches Ausdrucksvermögen Sprachliches Ausdrucksvermögen Rechnerische Fähigkeiten Verhandlungsgeschick Verschwiegenheit, Taktgefühl Denken in Zusammenhängen Robert Johnen Seite 24/29

25 Aufgabe 31 Finden Sie sich in Gruppen zusammen und erstellen ein Plakat mit den Anforderungen, die der Auszubildende in Ihrem Ausbildungsberuf mitbringen muss. Stellen Sie das Anforderungsprofil für Ihren Ausbildungsberuf dar. Robert Johnen Seite 25/29

26 Aufgabe 32 Nehmen Sie die Ergebnisse aus Aufgabe 31 zur Hand und überlegen Sie, wie Sie die einzelnen Auswahlkriterien überprüfen können! Robert Johnen Seite 26/29

27 Aufgabe 33 Überlegen Sie, warum es wichtig sein kann, dass Sie als Unternehmen einen positiven Eindruck bei dem Bewerber hinterlassen. Durch welche Maßnahmen ist das möglich? Robert Johnen Seite 27/29

28 Aufgabe 34 Kreuzen Sie an, welche Aussagen für das Vorstellungsgespräch richtig oder falsch sind! Nr. Frage richtig falsch 1 Was der Bewerber in seiner Freizeit macht, interessiert den Betrieb nicht. 2 Störungsfreie Atmosphäre während des Vorstellungsgespräches ist wichtig. 3 Am Gespräch sollen möglichst viele Personen beteiligt sein 4 Solange der Bewerber vernünftig aussieht, interessiert mich das soziale Umfeld nicht. 5 Ein positiver Eindruck beim Bewerber verstärkt die Public Relations. 6 Wünsche und Vorstellungen des Bewerbers sind nicht so wichtig. Robert Johnen Seite 28/29

29 Aufgabe 35 Erstellen Sie eine Liste mit mindestens 10 offenen Fragen, die Sie dem Bewerber stellen würden! Robert Johnen Seite 29/29