Die Kunst des systemischen Denkens, Handelns und Fragens

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Karsten Waltz
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1 Die Kunst des systemischen Denkens, Handelns und Fragens DVNLP Kongress Köln Wenn wir uns von der Vorstellung lösen, es müsste immer so weitergehen wie bisher, dann laden uns plötzlich tausend neue Möglichkeiten ein!

2 Systemisches Denken, Handeln und Fragen Angenommen, dieser workshop wäre für Sie ein Erfolg und Sie wären sehr zufrieden wer würde dies als erster bemerken und woran würde diese Person es bemerken? Woran genau erkennen Sie, dass Sie zufrieden sind? Was sagen Sie zu sich? Was denken Sie? Woran würden Sie dies erkennen? Was und wo spüren Sie sich, wenn Sie zufrieden sind?

3 Systemisches Denken, Handeln und Fragen Wenn Sie Ihre Motivation, hier in diesem workshop aktiv mit zu machen, auf einer Skala von 1 10 einschätzen sollten und 10 wäre die höchste Stufe der Motivation, welche Zahl auf dieser Skala würden Sie jetzt wählen?

4 Systemisches Denken, Handeln und Fragen Was glauben Sie, wird Ihr rechter Nachbar über Ihren linken Nachbarn denken, wenn ich Ihren linken Nachbarn auffordere, aufzustehen und laut seinen Namen zu rufen? Systemisch bedeutet Zirkulär zu denken, zu handeln und zu fragen

5 Systemisches Denken, Handeln und Fragen Personale Ebene was denkt, fühlt, tut A? Welches Problem/ Ziel hat A? Interpersonale Ebene was macht A mit B? was macht B mit A? Welche Probleme/ Ziele haben A und B?

6 Systemisches Denken, Handeln und Fragen Systemische Ebene Was glauben Sie, was sich Ihr Mann von der Therapie hier verspricht? Stimmen Sie als Mann dem zu? Was wünschen Sie sich als Mann von der Therapie?

7 Überblick über den Ablauf des workshops Systemtheoretische Grundlagen Systeme verstehen: Muster, Regeln, Strukturen erkennen Systemische Fragen und NLP Meta-Modell Fragen

8 Systemtheoretische Grundlagen Individuen sind immer Teil von menschlichen Systemen Systeme operieren rekursiv geschlossen Systeme zielen auf ein Fließgleichgewicht (stabil<-> leicht störbar) Systeme haben unterschiedliche Arten von Grenzen Menschliche Systeme organisieren sich auf Grund von vorhandenen Mustern Episteme (Weltanschauungen) bilden die Grundlage des Denkens, Erkennens, Fühlens und Handelns des Menschen (innere Landkarte)

9 Beobachtungskriterien von Systemen Kommunikation Allianzen; Koalitionen; Muster Regeln implizit explizit; funktional dysfunktional Grenzen flexibel und klar; starr, rigide/undurchlässig, diffus Loyalitäten Verpflichtungen, Werte Systemstrukturen Subsysteme Hierarchie, Außenkontakte Differenzierung (losgelöst-verstrickt)

10 Beobachtungskriterien von Systemen Kommunikation Allianzen temporäre Verbundenheit zweier Personen, die nicht gegeneinander gerichtet ist. Zusammmenschluss aufgrund gemeinsamer Interessen. Koalitionen Verbundenheit von zwei Personen gegen einen Dritten im System Muster welche Verhaltensweisen/ Handlungen wiederholen sich, treten immer wieder auf?

11 Beobachtungskriterien von Systemen Regeln Übereinkünfte, wie bestimmte Dinge laufen Implizit (verdeckt) Explizit (offen) Funktional Dysfunktional

12 Beobachtungskriterien von Systemen Grenzen Hierarchie wie ist die Hierarchie in dem System: wer bestimmt wann und wann nicht? wem wird mehr geglaubt? Außenkontakte eingeigelt oder vernetzt mit anderen? Differenzierung Losgelöst oder verstrickt? wieviel an Individuation ist erlaubt?

13 Beobachtungskriterien von Systemen Loyalitäten Verbundenheit z.t. über die Generationen hinweg Verpflichtungen z.b. Auftrag bekommen, der nicht klar ist Werte welche Werte bestimmen das Handeln? Systemstrukturen Subsysteme wer grenzt sich ab, wer kooperiert? Sind die Eltern- und Kindsubsysteme klar abgegrenzt oder diffus? Müssen Kinder eine Elternsubstitutrolle einnehmen?

14 Die Firma Ton Steine - Scherben Sie gründen zu dritt die Firma Ton Steine Scherben Sie haben die Aufgabenverteilung in Ihrer Gruppe schon festgelegt: A übernimmt den kaufmännischen Part B hat die Produktionsverantwortung C ist für den Vertrieb zuständig Heute wollen Sie Ihre Marketing-Strategie klären

15 Die Beobachter der Firma Ton Steine - Scherben Welche Kommunikationsmuster finden Sie in dem System? Wer kooperiert mit wem (Allianz)? Wer verbündet sich mit wem gegen wen bei welchem Thema (Koalition)? Welche Kommunikationsregeln entdecken Sie? Implizite (unausgesprochene) explizite (ausgesprochene)? Funktionale dysfunkionale?

16 Systemische Fragen ver - stören verändern festgefahrene Sichtweisen und Wirklichkeitskonstruktionen erweitern die subjektive Weltsicht durch neue Perspektiven provozieren Widersprüche, die das Denken in eine andere Richtung lenken

17 Systemische Fragen Was glauben Sie, denkt Ihr Mann über die Art und Weise, wie Sie und Ihre Tochter miteinander umgehen sollten? Wenn das Wünschen helfen würde, wie sähe dann das Leben Ihres Mannes/Kindes aus? Angenommen, Sie würden auf eine Weltreise gehen, und könnten Ihre Migräne zu Hause lassen, was wäre dann anders?

18 Systemische Fragen Zielfragen Was müssen Sie tun, um Ihrem Ziel einen Schritt näher zu kommen? Was könnten Sie dazu beitragen? Zukunftsfragen im Sinne der "self-fulfilling-prophecy" Was glauben Sie, wird in 6 Monaten anders sein, wenn Sie hier die Therapie abgeschlossen haben? Hypothetische Fragen eröffnen neue Handlungsmöglichkeiten, Ideen Angenommen, Sie hätten jetzt nichts unternommen, was wäre dann geschehen? Angenommen, Sie könnten alle Informationen über die Therapiemöglichkeiten in Ruhe überdenken, in welche Richtung ginge Ihre Entscheidung?

19 Systemische Fragen Frage nach Ausnahmen Momente finden, in denen das Problem nicht auftaucht Gibt es Zeiten, wo xy nicht auftritt? Verflüssigungsfragen Infragestellung von scheinbar unumstößlichen, dauerhaften, unveränderlichen Wahrheiten. Ab welcher Zeit haben Sie xy bemerkt? Würden Sie beim nächsten Mal wieder xy wählen oder z? Bewältigungsfragen Ressourcen und Fähigkeiten in den Vordergrund heben/ implizites Lob Wie haben Sie es trotz der schwierigen Umstände schaffen können, dass Ihr Familienleben so gut funktioniert?

20 Systemische Fragen Rückfallfragen Einblick in die Zusammenhänge von selbst gesteuertem Problemverhalten Was müssten Sie tun, damit Sie noch einmal in ein ähnliche Situation, etc. kommen? Verschlimmerungsfragen Klarheit finden über die eigenen Handlungsmuster/ Verantwortungsübernahme Wenn Sie die Situation zu Hause verschärfen wollten, was müssten Sie tun? Externalisierungsfragen Trennung des Problems vom Problemträger Sind Sie mit Ihren Magenschmerzen verheiratet? Oder leben Sie längere auch mal getrennt? Können Sie sich vorstellen, eine Weltreise zu machen und die Magenschmerzen zu Hause zu lassen?

21 Systemische Fragen Skalierungsfragen Ziel ist, Unterschiede bewusst zu machen z.b. zwischen der jetzigen Situation und der erwünschten zukünftigen Situation: "Wie hoch auf einer Skala von 1-10 schätzen Sie die Motivation Ihres Kindes ein? Wie zufrieden sind Sie mit xy? Welchen Zufriedenheitswert bei xy möchten Sie erreichen? "Was könnten Sie tun, um auf Ihrer Skala bezüglich der Zufriedenheit von 4 auf 7 zu kommen?"

22 Meta-Modell Fragen und Systemische Fragen Wählen Sie bitte eine Situation aus, die Sie z. Z. besonders beschäftigt und die Sie als problematisch einstufen Was genau ist das Problem? Woran erkennen Sie das Problem? Woher wissen Sie, das diese Situation problematisch ist? Was möchten Sie ändern? Was ist Ihr Ziel? Gibt es Zeiten, in denen die Situation weniger problematisch ist?? Was müssten Sie tun, damit die Situation noch problematischer wird? Was haben Sie bisher schon getan, um das Problem zu lösen?

23 Systemische Fragen Die Wunderfrage Wenn Sie heute nach dem Kongress nach Hause gehen - und Sie dann Ihren täglichen Verpflichtungen nachgehen oder vielleicht noch etwas Erfreulicheres vorhaben - und danach später am Abend müde werden und sich zum Schlafen hinlegen, - und - angenommen, in dieser Nacht geschieht ein Wunder, - und Ihr Problem ist gelöst Woran würden Sie morgen früh erkennen, dass dieses Wunder passiert ist? Wer außer Ihnen bemerkt als Erster dieses Wunder? Wie würde Ihre Partnerin/ Ihr Partner es wissen, ohne dass Sie ihm ein Wort darüber sagen? Was wird sich geändert haben?

24 Systemisches Denken und Handeln Die TherapeutInnen/ BeraterInnen sind: Experten für das Ingangsetzen hilfreicher Prozesse Ermöglicher des (internen) Dialogs über unterschiedliche Wirklichkeitskonstruktionen der Mitglieder eines Systems

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