Präkonzeptionelle Beratung und Screening: Was ist sinnvoll?
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- Marta Egger
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1 Präkonzeptionelle Beratung und Screening: Was ist sinnvoll? Dr. Nina Lettner 7. April 2016 Präkonzeptionelle Beratung - Wieso? Daten Schweiz 1
2 Was soll besprochen werden? Lifestyle Ernährung Gewicht Stress Infektion Rauchen und Alkohol Noxen: Rauchen und Alkohol, Drogen Mentale Gesundheit Gewicht Umwelttoxine Lebensumstände work-life-balance Ernährung Reproduktions- Impfungen medizin Vorbestehenden Erkrankungen Geburtshilfliche Anamnese Embryonale Entwicklung Zukünftige Gesundheit SGGG Expertenbrief Nr.33 Wann, Warum? Einfach und kosteneffektiv Grösster Einfluss auf die zukünftige Gesundheit Erkennt Schwangerschaftsrisiken und persönliche Gesundheitsrisiken Innerhalb der Routinekontrollen Mason et al Reproductive Health 2014 Präkonzeptionelle Beratung muss Standard werden 2
3 Präkonzeptionelle Beratung - Wieso? Arzt Patientin Frühzeitige Risikoeinschätzun g und damit Risikominimierun g Doppelte Verantwortung des Arztes für Patientin und Kind Verantwortung der Patientin für sich selbst und das Kind bewusst machen Zur Veränderung motivieren Lifestyle-Privats ache der Patientin? Verantwortung für sich selbst und das Kind übernehmen Gewohnheite n verändern Risiko erkennen Beratung Veränderung Gewicht und Ernährung Adipositas Präkonzeptionell Vermehrt Zyklusstörungen und anovulatorische Zyklen Verlängertes Intervall bis zum Schwangerschaftseintritt Frühschwangerschaft Erhöhtes Abortrisiko Erhöhte fetale Fehlbildungsrate Während der Schwangerschaft Erhöhtes Risiko für Gestationsdiabetes Vermehrt SIH Erhöhtes Risiko für Thromboembolien 3
4 Gewicht und Ernährung Peripartal Höherer Anteil an vaginal-operativen und operativen Geburten Postpartal Vermehrte Hämorrhagien Mehr Infektionen Mehr Thromboembolien Nach der Schwangerschaft Zunahme an Diabetes mellitus Typ II Steigendes Risiko für arterielle Hypertonie und cardiovaskuläre Folgeerscheinungen Endometriumkarzinom Gewicht und Ernährung Paternaler Gewichtseinfluss Nicht abschliessend geklärt Kinder untergewichtiger Väter waren häufiger adipös Präpubertäre Kinder adipöser Väter zeigten ein grösseres Risiko für Adipositas IVF: 350 Zyklen Normgewichtige Frau, adipöser Mann Abnahme der Schwangerschaftsrate Zunahme der Abortrate Bakos et al Fertility and Sterility
5 Gewicht und Ernährung Lipotoxizität beeinflusst die Qualität der Oozyten Adipositas beeinflusst auch die zelluläre Ebene Robker et al Endocrinology 2010 Ernährung kann funktionelle Zell-Eigenschaften verändern und damit das Risiko für Erkrankungen im Erwachsenenalter beeinflussen Gewicht und Ernährung - Mikronährstoffe Folsäure 400 µg / 5mg Vermindert Risiko Neuralrohrdefekte um 75% Minimiert Risiko angeborene Herzfehler Abnahme von Spätaborten und Frühgeburten zw SSW in Relation zur Dauer der Einnahme der Folsäure 5mg St.n. Neuralrohrdefekt Diabetes mellitus Typ I und II Adipositas Antiepileptikatherapie mit Folsäureantagonisten Expertenbericht der EEK, Zürich
6 Gewicht und Ernährung - Mikronährstoffe Eisen Eisenmangel kann zu Anämie, IUGR und SGA führen Risiken für eine Anämie Eisenarme Ernährung Kurzes Intervall zwischen Schwangerschaften Patientinnen nach bariatrischen Eingriffen Tiefer sozioökonomischer Status Substitution bereits vor der SS Kontrolle Hb und Ferritinbei Risikopatientinnen Gewicht und Ernährung - Mikronährstoffe Vitamin D3 600 IE / Tag Neuer Grenzwert: < 50nmol/l Mangel 25-Hydroxy-Vitamin D3 Mangel: erhöhtes Risiko für GDM, Präeklampsie und SGA Bei zusätzlichem Risikofaktor (dunkle Hautfarbe, Asiatinnen, GDM, BMI>30, Malabsorption, Mehrlingsschwangerschaft oder limitierter Sonnenexposition) 25-Hydroxy-Vit. D im Serum bestimmen Veganer zusätzlich Supplementation von Calcium, Jod, Zink, Vitamin B 12 nach Blutwerten 6
7 Gewicht und Ernährung Take Home Message Adipositas beeinflusst das Leben vor, während und nach der Schwangerschaft massiv Aufklärung und Motivation zur Lifestyleänderung Ab einem BMI > 30 präkonzeptionelle Gewichtsreduktion um 5-10% Präkonzeptionell Folsäure, Eisen und Vitamin D3 supplementieren Noxen-Rauchen Erhöhtes Risiko für Infertilität Aborte EUG IUGR, SGA und Frühgeburtlichkeit Vorzeitige Menopause Verminderte Eizellzahl und Spermienkonzentration bei den Nachkommen 7
8 Noxen - Alkohol Reduzierte Schwangerschaftschance Erhöhtes Risiko für IUGR und Frühgeburtlichkeit Erhöhtes Risiko für Alkoholembryopathie Es gibt keinen Schwellenwert Absoluter Alkoholverzicht Impfung Masern, Mumps, Röteln MMR Röteln-Erkrankung in der Früh-SS 50% Risiko für eine Rötelnembryopathie 2 Impfdosen sind ausreichend, sind diese dokumentiert ist keine Überprüfung notwendig Bei nicht oder nur einmal geimpften Frauen sollen vor der SS eine Nachholimpfung mit MMR-Kombinationsimpfstoff erfolgen Heininger, Gynäkologie 2015 Impfen bei Frauen im konzeptionellen Alter 8
9 Impfung Varizellen SSW 2%iges Abort- bzw. Fehlbildungsrisiko 5 Tage vor bis 2 Tage nach Geburt: Exposition des Neugeborenen durch die mütterliche Virämie ohne ausreichenden transplazentaren Schutz schwere Varizellenerkrankung des Neugeborenen Bei fraglicher bzw. negativer Varizellenanamnese VZV-IgG im Serum prüfen bzw. Impfung auch ohne Serologie bei fehlender Anamnese möglich Impfung Take Home Message Impfausweis kontrollieren MMR ggf. Nachimpfen VZV ggf. Impfen Schema für Nachholimpfungen 9
10 Vorbestehende Erkrankungen präkonzeptionelle Abklärung der in einer Schwangerschaft zu überprüfenden relevanten Infektionskrankheiten Hepatitis B HIV Beeinträchtigung der Fertilität durch eine bestehende Erkrankung Erkrankung Fertilität Beeinflussung des chronischen Krankheitsverlauf der Patientin durch eine Schwangerschaft z.b. vorbestehende Niereninsuffizienz, Autoimmunerkrankungen Schwangerschaft Erkrankung Vorbestehende Erkrankungen Risiken für die Schwangerschaft durch die vorbestehende Erkrankung, z.b. fetaler Herzfehler bei schlecht eingestelltem Diabetes mellitus erhöhtes Präeklampsierisiko bei vorbestehender Hypertonie Erkrankung Schwangerschaft Fehlbildungsrisiko durch notwendige Medikamenteneinnahme, z.b. Antiepileptika ACE-Hemmer Marcumar 10
11 Vorbestehende Erkrankungen Take Home Message Bei chronisch erkrankten Patienten mit Kinderwunsch Medikamente anpassen Interdisziplinäre Zusammenarbeit zur Risikoabschätzung Präkonzeptionelle Beratung - Wieso? spontan 50% aller Schwangerschaften sind ungeplant Übergewicht, Rauchen, ungenügender Folsäurespiegel häufig Gyn. Routinekontrolle ist auch Aufklärung und Beratung zum Lifestyle Reproduktionsmedizin Beste Voraussetzungen für eine Schwangerschaft Motivation der Patientin ist hoch Zeitintervall Erstkontakt bis Schwangerschaft Beratung und Lifestyleänderung Beratung Veränderung Gesunde Patientin und Kind 11
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