Dresdner Mobilitätsstrategie
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- Monika Ackermann
- vor 7 Jahren
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1 Dresdner Mobilitätsstrategie Innovation und Vernetzung 1
2 Leitbild für Dresden Förderung einer nachhaltigen Entwicklung Dresdens als europäischer Standort Sicherung der Mobilitätsbedürfnisse der Bevölkerung sowie der Mobilitätsansprüche der Wirtschaft Reduzierung der unerwünschten Folgen von Verkehr 2
3 Dresdner Mobilitätsstrategie Siedlungs- Verkehrs- Verkehrs- Mobilitäts- struktur infrastruktur management management 3
4 Dresdner Mobilitätsstrategie Siedlungsstruktur Standortentscheidungen im Kontext mit der Verkehrsentwicklung Innenentwicklung vor Außenentwicklung Förderung der Nahmobilität 4
5 Dresdner Mobilitätsstrategie Verkehrsinfrastruktur Verkehrsinfrastruktur ist im Wesentlichen vorhanden Konzentration auf Grundinstandsetzung des vorhandenen Netzes Dresden hat einen festen Platz im Netz der großräumigen europäischen Verkehrsverbindungen, insbesondere der Achsen Nord-Süd Skandinavien nach Prag, Wien, Budapest und West-Ost von Rotterdam nach Warschau und Breslau. Innenstadt soll frei von regionalem Durchgangsverkehr und internationalem Transitverkehr sein. 5
6 Verkehrskonzept
7 Inhaltsverz. Inhaltsverzeichnis 7
8 Plan 19 Hauptverkehrsstraßennetz - aktueller Planungsstand - 8
9 Plan 7 S-Bahnsystem - geplantes Netz - 9
10 Plan 11 Straßenbahn/Stadtbahn-Gleisnetz - geplantes Netz - 10
11 Plan 14 Haltestelleneinzugsbereiche S-Bahn/ Straßenbahn/Bus - vorhandenes Netz - 11
12 Plan 21 Hauptverkehrsstraßennetz mit Hauptsammelstraßen - geplantes Netz - 12
13 Dresdner Mobilitätsstrategie Verkehrsmanagement angebotsorientierte Abwicklung des Verkehrs Ausschöpfen von Leistungsreserven des vorhandenen Netzes Bevorrechtigung des ÖV und Verstetigung des MIV Straßenverkehrsmanagement (Intermobil Region Dresden) Intelligente Verkehrssteuerung des fließenden und ruhenden Verkehrs basierend auf aktuellen Verkehrslageinformationen Operative Verkehrsinformationen (baustellenbedingte Behinderungen, Parkmöglichkeiten, Verkehrsmittelalternativen ) Verkehrsträgerübergreifende Informationssysteme (DORIS), Live-Kamera-Bilder 13
14 Dresdner Mobilitätsstrategie Mobilitätsmanagement nachfrageorientierte Beeinflussung der Verkehrsmittelwahl vor Fahrantritt Zugangsverbesserung zu umweltschonenden Verkehrsmitteln mit Reduzierung der unerwünschten Folgen des MIV Ausbau von Informations- und Kommunikationssystemen Mobilität gestalten, nicht Verkehr bewältigen 14
15 Mobilität in Dresden Eckdaten Verkehr an einem Werktag ÖV-Fahrten Auspendler Fußwege Radwege Pkw-Fahrten Einpendler Pkw-Zulassungen Touristen und Besucher Fahrräder 15
16 Mobilität in Dresden Mobilitätsverhalten Dresdner Bürger Anteil mobiler Personen 86,4 % Wege pro Person und Tag 3,1 Wege Dauer pro Weg 22,8 Minuten Entfernung pro Weg 6,8 km Geschwindigkeit 17,9 km/h Zeit im Verkehr pro Tag 71 Minuten 16
17 Mobilität in Dresden Motorisierungsgruppen der Dresdner Haushalte (Anteil in Prozent) 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% mehr als 1 Pkw 1 Pkw 0 Pkw 17
18 Mobilität in Dresden Pkw-Besetzungsgrad (Personen pro Pkw-Fahrt) 1,8 1,6 1,4 1,2 1 0,8 0,6 0,4 0,2 0 1,6 1,4 1,4 1,3 1,2 1,
19 Mobilität in Dresden Verkehrsmittelanteile nach Wegen (Gesamtverkehr, SrV) 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% ,7 24,0 21,1 6,1 8,0 9,7 36,1 28,0 25,3 36,1 40,0 43,9 20,3 12,3 24,4 43,0 0%
20 Mobilität in Dresden Verkehrsmittelnutzung in Dresden im Vergleich zum bundesdeutschen Durchschnitt und zu SrV-Städten zwischen bis EW (Tagesverkehr insgesamt) 100% 90% 8,0 9,0 17,4 20,3 ÖPV 80% 70% 23,0 11,8 12,3 Fahrrad 60% 50% 16,0 25,0 24,4 zu Fuß 40% 10,0 9,0 30% 20% 10% 0% 45,0 35,8 34,0 Mitfahrt in MIV MIV 2002 Deutschland 2003 Städte- Vergleich 2003 Dresden 20
21 Mobilität in Dresden Wegezwecke Wegezwecke Wohnung 41% sonstiger Zweck 2% Arbeit/Dienstweg 13% dienstlich/ geschäftlich 2% Schule/ Ausbildung 6% Einkauf 11% Freizeit 13% Kindereinrichtung 1% private Erledigung 7% Holen/Bringen 4% 21
22 Mobilität in Dresden Tagesganglinie nach Verkehrsmittel
23 1. Schlussfolgerung FÖRDERUNG DER NAHMOBILITÄT denn 46 % aller Wege in Dresden liegen im Entfernungsbereich bis 3 km. Verstärkte Ausprägung von Ortsteilzentren mit hohem städtischen Wohn- und Freizeitwert, kinder-, senioren- und familienfreundliche Atmosphäre, gute Erreichbarkeit, hohe Verkehrssicherheit Investitionen in städtische Lebensqualität ressourcenschonend und haushaltentlastend 23
24 24
25 2. Schlussfolgerung FÖRDERUNG DES BETRIEBLICHEN MOBILITÄTSMANAGEMENTS denn die Verkehrsspitzen entstehen durch die Überlagerung des Berufsverkehrs mit anderen Verkehren zur Schule und Ausbildung, Wirtschafts- und Freizeitverkehre. Ziel ist die Verminderung des MIV durch Kappung der Berufsverkehrsspitzen Mobilitätsbündelung durch Umstieg auf ÖPNV oder Fahrgemeinschaften bzw. Erledigung der Wege mit dem Fahrrad oder zu Fuß Ressourcenschonung und Kostensenkung 25
26 Betriebliches Mobilitätsmanagement GRUNDSÄTZE Mobilität gestalten, nicht Verkehr bewältigen freiwillige, bewusste Änderung der Verkehrsmittelwahl wird angestrebt und gefördert flexible Verkehrsmittelnutzung Optimierung der ÖPNV-Angebote, Verbesserung der Fahrrad-Infrastruktur im öffentlichen Raum und bei den Unternehmen und des Verkehrsklimas in der Stadt Zusammenführung der Akteure (Kommune, Verkehrsteilnehmer, Verkehrsdienstleister, Verkehrserzeuger) Betriebliches Mobilitätsmanagement ist praktisches Engagement, innovatives Denken und Gefühl für die Erfordernisse unserer Zeit. 26
27 Betriebliches Mobilitätsmanagement DER EINSTIEG BEI INFINEON 1996 Ansiedlung des SIMEC-Werkes (heute Infineon) in Dresden Wegen verkehrlicher Probleme initiierte die unternehmensbezogene Mobilitätsuntersuchungen. Darauf aufbauend wurden Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrsorganisation und zur Mobilitätsgestaltung entwickelt und umgesetzt. Das Einstiegsprojekt Betriebliches Mobilitätsmanagement Infineon fand seinen Niederschlag bei der Beteiligung der an den Bundesforschungsprojekten intermobil Region Dresden (BMBF 1999 bis 2004) und Betriebliches Mobilitätsmanagement und Stadtentwicklung Dresden (ExWoSt 2002 bis 2003). 27
28 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% ÖPNV Fahrrad zu Fuß MIV-Mitfahrer MIV-Fahrer SrV Dresdner Bürger 2003 SrV Dresdner Bürger 1996 Infineon alle Mitarbeiter 2003 Infineon alle Mitarbeiter 2005 Infineon alle Mitarbeiter 2003 Infineon-Gleitzeitmitarbeiter mit Wohnsitz in Dresden 2005 Infineon-Gleitzeitmitarbeiter mit Wohnsitz in Dresden Betriebliches Mobilitätsmanagement Verkehrsmittelnutzung auf dem Weg zur Arbeit Vergleich aller in Dresden wohnenden Beschäftigten und der Infineon-Beschäftigten
29 Betriebliches Mobilitätsmanagement INFINEON DIE ERGEBNISSE Infineon-Mobilitätsteam eine permanente Einrichtung engagierter Mitarbeiter mit Unterstützung der Geschäftsleitung Infineon-Ticket eine Kooperation von DVB und Unternehmen; Abstimmung der Fahrpläne auf die Schichtzeiten, Verlagerung der Bushaltestelle, Mobilitätstage, neue dezentrale Fahrrad-Abstellanlage, Duschen für Fahrradfahrer und Trockenschränke für Fahrradfahrer-Bekleidung, Fahrradworkshop, Pkw-Mitfahrbörse Im Jahr 2003 ca Tonnen CO2-Ausstoß vermieden durchschnittlich 280 kg je Beschäftigten. Der Anteil der Beschäftigten, die mit dem Pkw allein zur Arbeit kommen, ist von 68 % auf 55 % im Jahr 2005 gesunken. Eine merkliche Reduzierung von Autoverkehr hat weniger Straßenunterhaltung und Unfälle zur Folge, reduziert Abgasund Geräuschemissionen. Mitarbeiter kommen stressfreier zu ihren Arbeitsplätzen. Fahrrad-Fahrer leisten einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung ihrer Gesundheit. Die vielfältigen Aktivitäten bei Infineon blieben auch national nicht unbemerkt erhielt das Werk die Auszeichnung Award Wirtschaft und Bewegung. 29
30 Betriebliches Mobilitätsmanagement DIE KOSTEN DES ARBEITSWEGES Untersuchungen gehen allein in Dresden von mehreren hundert Millionen Euro Kosten für die Arbeitswege aus. Etwa zu je einem Drittel werden die privaten Haushalte, die Volkswirtschaft und die Arbeitgeber belastet. Unternehmen werden durch die Bereitstellung von Pkw-Stellplätzen, Fahrrad-Abstellanlagen, betriebseigene Erschließungsanlagen (Zufahrten usw.), Beteiligungen an Bau, Betrieb und Unterhalt öffentlicher Verkehrsanlagen, Werksbusverkehre, Zuschüsse zum ÖPNV aber auch durch indirekte Kosten wie z. B. durch Wegeunfälle, Verspätungen, gestresste Mitarbeiter (Fehlzeiten, geringere Belastbarkeit usw.) belastet. Betriebliches Mobilitätsmanagement stellt somit auch für Unternehmen ein erhebliches Potenzial zur Senkung ihrer Kosten dar. Der Kostenfaktor ist (auch im Hinblick auf steigende Benzinpreise) neben den allgemeinen Mobilitätsbedürfnissen die entscheidende Motivationshilfe für das Umdenken und Umsteigen auf alternative Verkehrssysteme. 30
31 Betriebliches Mobilitätsmanagement VIELFÄLTIGE MAßNAHMEN Seit 2004 organisiert die, jährlich zwei Seminarveranstaltungen zum Betrieblichen Mobilitätsmanagement mit Unternehmen und informiert in Broschüren und unter zur Thematik. Bei Erschließung von Gewerbestandorten und Unternehmenserweiterungen sowie verkehrlichen Problemen im Umfeld von Firmen bietet die gezielte Beratungsleistungen an. Die Stadtverwaltung kooperiert mit der IHK und Wirtschaftsverbänden, führt gemeinsame Veranstaltungen durch und informiert in den Verbandszeitschriften. Auch Krankenkassen und Berufsgenossenschaften sind Partner. Die Stadtverwaltung initiiert Mobilitätsinformations- und -beratungstage in Unternehmen, Verwaltungen und Schulen. Beteiligung an der jährlichen Mobilitätswoche des europäischen Klimabündnisses und Radverkehrsförderung im Rahmen des EU-Projektes UrBike 31
32 Betriebliches Mobilitätsmanagement ERFAHRUNGEN AUSBAUEN Erfahrungen, die mit der Mobilitätsberatung bei Infineon ihren Anfang nahmen, wurden auf andere Unternehmen und Einrichtungen übertragen, individuell auf die spezifische Bedürfnisse angepasst und erweitert, so bei AMD Dresden, Universitätsklinikum, Berufliches Schulzentrum für Gesundheit und Soziales, Flughafen Dresden, DREWAG, Elbe-Flugzeugwerke, Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Solarwatt, World-Trade-Center mit ca. 100 Firmen, ZMD u. a. Mobilitätstage, Jobtickets, Fahrgemeinschaftsbörsen im betrieblichen Intranet, Fahrrad-Abstellanlagen, Trockenschränke für Radfahrerbekleidung, Duschen für Radfahrer, Aktion einer Wohnungsbaugesellschaft»Frühstück für Pendler«,»Umnutzung von Pkw-Garagen für Fahrradparken«Anwendung technischer Komponenten für Mobilitätsmanagement, die u. a. im Rahmen intermobil Region Dresden entwickelt wurden (Informations- und Auskunftssystem DORIS, Info-Terminals, SMS-Dienste) 32
33 Betriebliches Mobilitätsmanagement MIT GUTEM BEISPIEL VORAN Die praktiziert in seinen Verwaltungseinrichtungen ebenfalls Mobilitätsmanagement begann die regelmäßige Mobilitätsinformation und -beratung. An den großen Verwaltungsstandorten finden Mobilitätstage mit umfangreicher Information für Mitarbeiter und Besucher statt. Die Stadtverwaltung optimiert ihre Standorte nach Erreichbarkeitskriterien sowohl für die eigenen Mitarbeiter als auch für Besucher und Kunden. Fahrzeuge mit geringer Fahrleistung wurden außer Dienst gestellt. Für Dienstfahrten stehen jetzt CarSharing-Fahrzeuge zur Verfügung und erfüllen die flexiblen Mobilitätserfordernisse (7 Ämter an 8 Standorten). Städtische Ämter nutzen für Dienstwege auch Fahrräder. 33
34 Betriebliches Mobilitätsmanagement AKZEPTANZ Betriebliches Mobilitätsmanagement nimmt aktiv Einfluss auf die von Betrieben ausgehenden Verkehrsströme. Es bringt ohne Einschränkung von Mobilität nachweisbare Effekte für die Unternehmen. Durch die angestrebte konfliktarme, stadt- und umweltverträgliche Organisation der Mobilität werden Zeit- und Energieeffizienz insbesondere für den Wirtschaftsverkehr gefördert. Zusätzlicher Nutzen entsteht für Betriebe und Beschäftigte in den Aspekten Gesundheit, Fitness, Pünktlichkeit, Motivation sowie Image. Alle Akteure werden aktiv in die Gestaltung der Mobilitätsangebote einbezogen, was attraktive und akzeptierte Angebote initiiert. Betriebliches Mobilitätsmanagement ist ein wichtiges Instrument zur Verbesserung der Luftqualität, der Lärmminderung, trägt nachhaltig zur Verkehrssicherheit bei und erhöht die Wohn- und Lebensqualität in den Städten. 34
35 Betriebliches Mobilitätsmanagement RESÜMEE Betriebliches Mobilitätsmanagement trägt wesentlich zur Kosteneffizienz, Umweltentlastung und zur Sicherung und Verbesserung der Erreichbarkeit der jeweiligen Standorte bei. Die Erfahrungen des Betrieblichen Mobilitätsmanagements sind ohne weiteres übertragbar, z. B. auf Ausbildungs-, Schul- und Universitätszentren, Verwaltungen, Freizeiteinrichtungen usw. Das Engagement von Kommunen im Bereich der Mobilitätsgestaltung ist relativ neu. Der wird eine nationale Vorreiterrolle attestiert. Dresden beteiligt sich aktiv am Wissenstransfer zunehmend auch im Rahmen europäischer Städtenetzwerke und europäischer Projektarbeit. Nur langfristige, kontinuierliche Arbeit ist wirkungsvoll und Effekte werden spürbar. 35
36 Mobilitätsmanagement AUSZEICHNUNGEN ADAC-Städtewettbewerb 2001 Güterstraßenbahn/Citylogistik IRU City Trophy 2005 Dresdner Reisebuspark/-leitsystem CIVITAS-Award 2005 Nachhaltige Verkehrspolitik überreicht von Jacques Barrot ADAC-Städtewettbewerb 2005 Betriebliches Mobilitätsmanagement Preisverleihung am 4. Mai
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