Beantwortung der Anfrage
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- Jasper Schäfer
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1 Nr. 753 der Beilagen zum stenographischen Protokoll des Salzburger Landtages (3. Session der 15. Gesetzgebungsperiode) Beantwortung der Anfrage der Abg. Klubvorsitzenden Steidl und Mag. Schmidlechner an Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Stöckl (Nr. 585 der Beilagen) betreffend Dialyse SALK Hohes Haus! Zur Beantwortung der Anfrage der Abg. Klubvorsitzenden Steidl und Mag. Schmidlechner betreffend Dialyse SALK vom 11. Februar 2015 erlaube ich mir, Folgendes zu berichten: Zu Frage 1: Wie steht das Land zu dem bereits im Jahr 2010 beschlossenen Konzept zur nephrologischen Versorgung und Dialyseversorgung mit Errichtung eines Referenzzentrums in den SALK? Im derzeit gültigen Salzburger Krankenanstalten- und Großgeräteplan (SKAP/GPP), LGBl. Nr. 77/2014 sind am Landeskrankenhaus Salzburg, Universitätsklinikum der PMU, ein Referenzzentrum für Nephrologie und 13 Plätze für Chronische Dialyse ausgewiesen. Die Vorgaben des SKAP/GPP und die Qualitätskriterien des Österreichischen Strukturplans Gesundheit 2012 sind verbindlich umzusetzen. Das Referenzzentrum und die 13 Dialyseplätze sind eingerichtet. Zu Frage 1.1.: Was ist diesbezüglich geplant? Der Erhalt und die Absicherung des Referenzzentrums. Zu Frage 2: Aufgrund des gestoppten Masterplanes wurde für die Dialyse ein Containerausbau angekündigt. Wird dieser Plan weiterverfolgt? Dieser Plan wird aktuell nicht weiterverfolgt. Zu Frage 2.1.: Warum wurde der Spatenstich für den Containerausbau gestoppt? Aufgrund der behördlich bewilligten Kapazitätserhöhung im niedergelassenen Bereich und der damit verbundenen Möglichkeit, stabil-chronische Patientinnen und Patienten dorthin zu verlegen, wurde die flächenmäßige Ausweitung der Dialyse angehalten. Überdies würde es sich bei dem Bau um eine temporäre Investition mit fehlender Nachhaltigkeit handeln. 1
2 Zu Frage 2.2.: Wann ist mit einer Umsetzung zu rechnen? Siehe Beantwortung Frage 2.1., daher gibt es auch keinen Zeitplan. Zu Frage 2.3.: Oder gibt es alternative Planungen für eine dauerhafte Errichtung gemäß dem in der Präambel genannten und im Masterplan 2020 geplanten Referenzzentrums? Das geplante Neubauprojekt Haus B wird bei der Realisierung eine neue Dialyse beinhalten. Zu Frage : Wenn ja, wie sehen die Alternativen aus bzw. was ist geplant? Siehe Beantwortung Frage 2.3. Zu Frage 3: Welche Schritte sind geplant, um die Situation der Dialysestation an den SALK zu verbessern? Durch das Nutzen der privat betriebenen und behördlich genehmigten Kapazitäten wird einerseits das Patientenaufkommen verringert (2014 wurden 35 Patientinnen und Patienten transferiert und acht rücküberwiesen), andererseits durch die Realisierung des Neubauprojektes Haus B. Zu Frage 4: Es ist anzunehmen, dass die Bevölkerung älter, kränker, immobiler wird. Ist die Versorgungsstruktur betreffend Dialyse im Bundesland Salzburg auf diese Zukunftsperspektiven vorbereitet? Ja. Im Juli 2013 wurde eine Datenaktualisierung zum Konzept Versorgung von Patientinnen und Patienten in Nierenersatztherapie im Bundesland Salzburg 2010 durchgeführt. Die Aktualisierung zeigt, dass mittelfristig mit einer Zunahme von Patientinnen und Patienten zu rechnen ist, aber die Analysen zeigen auch, dass eine deutliche Abflachung des Anstiegs beobachtet wird. Laut aktualisierter Analyse sind für Salzburg im Jahr 2020 insgesamt 53 Hämodialyse- Plätze (VR 51: 37 Plätze, VR 52: 16 Plätze) erforderlich. Zu Frage 4.1.: Wo sollen diese PatientInnen betreut werden? In der Versorgungsregion 51 stehen Kapazitäten in der Höhe von 43 Plätzen (zwei selbstständige Ambulatorien mit je 15 Plätzen und 13 Plätze im LKH) zur Verfügung. In der Versorgungsregion 52 stehen 24 Hämodialyse-Plätze (Krankenhaus Schwarzach acht Plätze, Krankenhaus Zell am See neun Plätze inkl. vier Plätze für Feriendialyse und sieben Plätze im selbstständi- 2
3 gen Ambulatorium Bad Hofgastein) zur Verfügung. Insgesamt werden bei Bedarf 67 Plätze vorgehalten. Zu Frage 5: Wie steht die Versorgung mit Hemo-DialysepatientInnen in der Versorgungsregion Salzburg-Nord? Es wird auf die Antwort zu Frage 4.1. hingewiesen. Zu Frage 5.1.: Sind die Kapazitäten in Salzburg-Nord ausreichend? Wie oben ausgeführt, sind die Kapazitäten ausreichend. Derzeit sind in den zwei privaten Krankenanstalten nur 19 Plätze in Betrieb. Zu Frage 5.2.: Wie werden schwerkranke und immobile PatientInnen versorgt? Die Versorgung erfolgt weitgehend in öffentlichen Krankenanstalten und im nephrologischen Referenzzentrum. Zu Frage 5.3.: Gibt es für die Patientengruppe qualitativ und quantitativ adäquate Versorgungsstrukturen? Ja. Zu Frage 5.4.: Wo befinden sich diese Versorgungsstrukturen? In den öffentlichen Krankenanstalten LKH, KH Schwarzach und KH Zell am See. Zu Frage 6: Hat die zuständige Aufsichtsbehörde die Gegebenheiten auf der Dialysestation in den SALK in der jüngeren Vergangenheit geprüft? Mit der jüngsten Prüfung wurde am 16. September 2014 begonnen. Zu Frage 6.1.: Wenn ja, wann und wie lautet das Ergebnis der Prüfung? Das Prüfungsverfahren ist noch nicht abgeschlossen. Zu Frage 6.2.: Wie wird der Qualitätsstandard der Dialyseversorgung in Salzburg beurteilt? Siehe Beantwortung Frage
4 Zu Frage 7: Wie ist der Standard der Dialyseversorgung in den SALK verglichen mit anderen Zentralkrankenhäusern und Universitätskliniken? Die ÖSG-Kriterien für das nephrologische Referenzzentrum werden wie in anderen Zentren erfüllt. Zu Frage 8: Weshalb sollen in den SALK die Platzkapazitäten reduziert werden? Eine Reduzierung der Platzkapazitäten wird nicht angestrebt. Zu Frage 9: Wie wird in den ambulanten Dialyseeinrichtungen die Betreuung von komplex kranken PatientInnen sichergestellt? In den öffentlichen Krankenanstalten LKH, KH Schwarzach und KH Zell am See. Zu Frage 10: Sollen auch PatientInnen mit schlechtem und fragilem (immobil, desorientiert, kreislaufmäßig eingeschränkt etc.) Zustand auf periphere Zentren ausgelagert werden? Nein. Zu Frage 11: Sind in den ambulanten Dialyseeinrichtungen ausreichende Ressourcen an qualifiziertem Personal und eine adäquate Infrastruktur für diese fragilen Patientengruppen vorhanden? In den ambulanten Einrichtungen werden die laut ÖSG 2012 erforderlichen Strukturqualitätskriterien für die abgestufte Versorgungsstruktur (Einheit für Nierenkrankheiten, NEPE) erfüllt. Zu Frage 12: Werden PatientInnen auch gegen Ihren Willen in andere Einrichtungen verlagert? Die Patientinnen und Patienten werden durch Aushang eines Schreibens des Vorstandes sowie durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Dialyse darüber informiert, dass im Landeskrankenhaus primär stationäre und akut kranke Patientinnen und Patienten behandelt werden. Da das Angebot an Behandlungsplätzen in den privaten Dialyseeinrichtungen erhöht wurde, wird um Verständnis dafür ersucht, dass chronisch-stabile Patientinnen und Patienten in diese Einrichtungen weiterverwiesen werden. Zu Frage 13: Wie geht man mit Engpässen der Dialysekapazitäten in den SALK um? Gemäß der entsprechenden SALK-Organisationsrichtlinie Dialyse-Maßnahmenplan. 4
5 Zu Frage 14: Wurde die Heimdialyseversorgung (sog. Peritoneal-Dialyse) ausgebaut? Die Peritoneal-Dialyse (PD) wurde ausgebaut. Zu Frage 15: Welche Schritte werden/wurden unternommen um die Peritoneal-Dialyse zu fördern? Eine Maßnahme war die Einrichtung des Referenzzentrums für Nephrologie. Zu Frage 16: Wo ist die Heimdialyseversorgung in Salzburg im österreichweiten Vergleich? Die PD-Versorgung (Punktprävalenz 31. Dezember 2012, Quelle: Österreichisches Dialyse- und Transplantationsregister, ÖDTR) liegt bei ca. acht Prozent. Der Österreichdurchschnitt beträgt zehn Prozent. Zu Frage 17: Wie ist der Stand der Förderung der Nieren-Transplantationen, insbesondere der Spender-Rekrutierung im Bundesland Salzburg? Seit März 2010 gibt es lokale Transplantationsbeauftragte an der Christian-Doppler-Klinik, Universitätsklinikum der PMU, die als Ansprechpartner für die Umsetzung der Maßnahmen zur Förderung des Transplantationswesens für alle Krankenanstalten zur Verfügung stehen. Es wird auf den Transplant-Jahresbericht 2013 der GÖG, Mai 2014, Wien, hingewiesen. ( wobei seit Arbeitsbeginn der lokalen Transplantations-Beauftragten sehr gute Werte erzielt werden gab es 26 Organspender aus Salzburg, dies sind in Relation zur Einwohnerzahl 200 % des Österreichdurchschnitts. Zu Frage 17.1.: Wie sieht diese Versorgung im österreichweiten Vergleich aus? Es wird auf den oben genannten Transplant-Jahresbericht 2013 hingewiesen. Ich ersuche das Hohe Haus um Kenntnisnahme dieser Anfragebeantwortung. Salzburg, am 19. März 2015 Dr. Stöckl eh. 5
Beantwortung der Anfrage
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