Heiße Quellen und Bäder in Island

Transkript

1 Heiße Quellen und Bäder in Island

2 Heiße Quellen und Bäder in Island Einer von vielen Gründen, nach Island zu reisen, sind sicher die heißen Quellen und Bäder im Land. Neben Bädern wie der Blauen Lagune oder dem Myvatn Nature Bath gibt es auch viele kleine Bäder und weitgehend naturbelassene heiße Quellen, die kaum bekannt sind. Viele verfügen über keine Infrastruktur wie Umkleideräume, doch gerade diese sehr ursprünglichen und einfachen Bäder haben oft auch ihren besonderen Reiz. Insbesondere bei naturbelassenen Quellen gibt es einige Spielregeln, die man beachten sollte: Heiße Quellen sind keine Müllhalden lassen Sie keine Abfälle im Bereich der Quellen zurück! Glasflaschen und Gläser sind im Bereich der Quellen tabu Scherben können zu üblen Verletzungen führen! Gehen Sie pfleglich mit den Quellen und deren Umgebung um, bitte keine mutwilligen Zerstörungen! Heiße Quellen sind keine Spaßbäder. Sie dienen der Erholung und Entspannung. Rummel und Lärm im Bereich der Quellen und Bäder ist nicht erwünscht! Weitere Informationen im Internet unter Alle Fotos von Dietmar Schäffer und Christa Niebelschütz Seite 1

3 Víti-Krater Der Víti-Krater liegt im zentralen Hochland im Gebiet der Askja unmittelbar neben dem See Öskjuvatn. Er hat einen Durchmesser von rund 300m und eine Tiefe von 60m. Das schlammig-trübe Wasser mit einem hohen Anteil an Schwefelverbindungen ist etwa 8m tief und hat eine Temperatur von 20 C bis 60 C es ist also eine gehörige Portion Vorsicht geboten, wenn man ein Bad im Kratersee nehmen will. Viele Besucher baden hier im Adamskostüm, was aufgrund des hohen Schwefelgehaltes auch sinnvoll ist, denn Badekleidung leidet mitunter heftig... Seite 2

4 Landmannalaugar Das Gebiet von Landmannalaugar ist vor allem wegen seiner bunten Berge bekannt. Etwa 200m von den Hütten und dem Zeltplatz entfernt kann man am Zusammenfluß eines heißen und eines kalten Baches baden. Die Temperatur im Badebreich liegt zwischen etwa 20 C und 45 C, der Boden des Baches ist dort mit kleinen Steinen bedeckt. Direkt am Badebereich gibt es eine Holzplattform mit einer Treppe in den Bach hinein. An der Plattform kann man sich umziehen und die Kleider ablegen. Seite 3

5 Reykjadalur Im Reykjadalur oberhalb von Hveragerði kann man an mehreren Stellen in einem Bach in wunderschöner Landschaft baden. Man biegt in Hveragerði am Kreisverkehr von der Ringstraße ab und folgt der Straße ca. 1km durch den Ort. Unmittelbar nach einigen alten Gewächshäusern biegt man an der Gabelung der Straße nach links auf den Schotterweg ab und folgt diesem bis zu seinem Ende an einem Parkplatz. Der Wanderweg zu den Quellen ist komplett gepflockt. Vom Parkplatz aus überquert man einen Bach und kommt danach an heißen Quellen vorbei. Etwa 20 Minuten geht es relativ steil bergan, dann gelangt man an einen kleinen Bach. Der Weg verläuft weniger steil weiter bergauf und nach etwa 45 Minuten öffnet sich der Blick ins Reykjadalur. Die heißen Quellen sind an ihren Dampfsäulen meistens deutlich am Ende des Tales erkennbar. Seite 4

6 Brautartunga Das Freibad von Brautartunga wurde Anfang der 1940er Jahre gebaut. Es wird nicht mehr offiziell bewirtschaftet, die Türen zum angeschlossenen Vereinsheim mit den Umkleideräumen und Duschen sind aber meistens offen und man freut sich über einen kleine Spende zum Unterhalt der Anlage, die man im Eingangsbereich in eine Metallbox werfen kann. Gerade weil es keine Aufsicht gibt, sollte es sich von selbst verstehen, daß man sich anständig benimmt. Das Wasser im 12m x 6m großen Becken hat eine Temperatur von ca. 35 C und stammt aus der Quelle Brautartunguhver, die nördlich des Flusses Tunguá liegt. Man erreicht das Bad auf der Straße 52, es liegt im Bereich des gleichnamigen Bauernhofes am Abzweig der Straße 512. Seite 5

7 Gvendarlaug Die Quelle ist nach Bischof Guðmundur Arason benannt, der sie im Jahr 1237 geweiht hat. Die historische Quelle steht unter Denkmalschutz, in ihr darf nicht gebadet werden. Etwas unterhalb der historischen Quelle wurde in den Jahren ein Schwimmbad gebaut. Direkt neben dem Schwimmbecken gibt es einen Hot Pot, der mit Natursteinen gefasst ist. Er hat eine Temperatur von etwa 42 C. Zum Bad gehören auch Umkleideräume. Die Anlage liegt direkt an der Straße 643 neben dem Hotel Laugarhóll. Seite 6

8 Krossneslaug Das in den Jahren gebaute Freibad von Krossnes liegt praktisch am Ende der Straße 647 an der Ostküste der Nordwestfjorde. Oberhalb des Bades gibt es einen kleinen Parkplatz. Das 6 x 12m große Becken hat eine Temperatur von etwa 30 C, der Hot Pot bringt es auf etwa 40 C. Dank der Lage direkt an der Küste kann man mit Blick auf das Meer wunderbar entspannen. In den Umkleideräumen hängen Boxen für ein kleines Eintrittsgeld, Personal gibt es im Bad nicht. Seite 7

9 Blue Lagoon Etwa 5km nördlich der Ortschaft Grindavík wurde Anfang der siebziger Jahre das Thermalfeld Svartsengi erschlossen. Über Bohrlöcher wird aus rund 2.000m Tiefe 240 C heiße Salzlauge gefördert. Mit Hilfe des Dampfes wird Grundwasser erhitzt und über Pipelines in die umliegenden Ortschaften verteilt, wo es zum Beheizen von Häusern genutzt wird. Der kondensierte und stark mineralhaltige Dampf speist die Blaue Lagune. Das Wasser ist stark mit Kieselsäure und Salz angereichert. Ende der neunziger Jahre wurde ein neues Badehaus mit Umkleideräumen, Duschen und Restaurant errichtet. Seite 8

10 Myvatn Nature Bath Das Myvatn Nature Bath liegt an der Ostseite des Myvatn. Es wurde im Jahr 2004 eröffnet. Ähnlich wie in der Blauen Lagune wird mineralienreiches Wasser aus einem Bohrloch in eine kleine Senke geleitet. Das Wasser im rund 5.000m 2 großen Badesee hat ganzjährig eine Temperatur von 38 C bis 40 C. Zum Myvatn Nature Bath gehört ein Badehaus mit Umkleideräumen und Duschen sowie eine Cafeteria. Seite 9

11 Nauthólsvík Seit dem Jahr 2000 gibt es in Reykjavik einen offiziellen Badestrand. Zwei Steinwälle schützen das Bad und den aufgeschütteten Sandstrand vor den Wellen des Atlantiks. Das Meerwasser in der kleinen Bucht wird mit Wasser aus dem Fernwärmenetz von Reykjavik auf eine Temperatur von etwa 20 C erwärmt. Das Heizwasser stammt aus heißen Quellen und Kraftwerken. Es versorgt die Haushalte mit Wärme und wird danach in Sammelleitungen zur Bucht Nauthólsvík geführt, die unterhalb der Perle liegt. Zum Strandbad gehört auch ein Gebäude mit Umkleideräumen und ein Café. Seite 10

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