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1 *DE A * (19) Bundesrepublik Deutschland Deutsches Patent- und Markenamt (10) DE A (12) Offenlegungsschrift (21) Aktenzeichen: (22) Anmeldetag: (43) Offenlegungstag: (71) Anmelder: MTU Aero Engines GmbH, München, DE (51) Int Cl. 8 : B25B 1/20 ( ) (72) Erfinder: Bayer, Erwin, Dr., Dachau, DE; Huttner, Roland, Jesenwang, DE Prüfungsantrag gemäß 44 PatG ist gestellt. Die folgenden Angaben sind den vom Anmelder eingereichten Unterlagen entnommen (54) Bezeichnung: Vorrichtung zum Halten und Einspannen eines Bauteils und Verfahren zum Herstellen eines Elements für eine derartige Vorrichtung (57) Zusammenfassung: Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung (10) zum Halten und Einspannen eines Bauteils (12), insbesondere eines Schaufelblatts für eine Gasturbine oder einen Niederdruck- oder Hochdruckverdichter, aus einem Grundelement (14) und zumindest einem Spannelement (16a, 16b), welche zum Einspannen des Bauteils (12) relativ zueinander bewegbar sind, wobei das Grundelement (14) und/oder das zumindest eine Spannelement (16a, 16b) zumindest teilweise aus Glas besteht bzw. bestehen. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Herstellen eines Grundelements (14) oder eines Spannelements (16a, 16b) für eine Vorrichtung (10) zum Halten und Einspannen eines Bauteils (12), insbesondere eines Schaufelblatts für eine Gasturbine oder einen Niederdruckoder Hochdruckverdichter, wobei das Grundelement (14) oder das Spannelement (16a, 16b) zumindest teilweise aus einem Glas urgeformt 1/7

2 Beschreibung [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Halten und Einspannen eines Bauteils, insbesondere eines Schaufelblatts für eine Gasturbine oder einen Niederdruck- oder Hochdruckverdichter, aus einem Grundelement und zumindest einem Spannelement, welche zum Einspannen des Bauteils relativ zueinander bewegbar sind. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Herstellen eines Elements für eine derartige Vorrichtung. [0002] Derartige Vorrichtungen, welche zum Halten und Einspannen von Bauteilen während ihrer Bearbeitung dienen, sind aus dem Stand der Technik bekannt. Dabei werden das Grundelement sowie die zum Einspannen des Bauteils vorgesehenen Spannelemente üblicherweise mit Hilfe von Dreh-, Fräsoder Gießverfahren aus Metall hergestellt. Bei den Bauteilen handelt es sich beispielsweise um Schaufelblätter für Gasturbinen oder Niederdruck- bzw. Hochdruckverdichter, welche mit Hilfe dieser Vorrichtungen eingespannt und anschließend bearbeitet werden können. [0003] Als nachteilig an derartigen Vorrichtungen ist dabei jedoch der Umstand anzusehen, dass deren Herstellung aus Metall vergleichsweise teuer und aufwändig ist, da zusätzlich zu den hohen Materialkosten zeit- und kostenintensive Arbeitsschritte zur Herstellung der Einzelteile sowie zur Sicherstellung der geforderten Fertigungstoleranzen an den Fügestellen erforderlich sind. Daneben kommt es aufgrund der relativ hohen Ausdehnungskoeffizienten der verwendeten Metalle häufig zu Problemen beim Halten bzw. Einspannen der Bauteile unter wechselnden Temperaturbedingungen. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass stoßbedingte Verformungen derartiger Vorrichtungen häufig nicht sofort bemerkt werden. Dies führt zu teilweise erheblichen Toleranzabweichungen bei der Bearbeitung der von ihnen gehaltenen Bauteile, welche dadurch entweder aufwändig nachbearbeitet oder komplett verworfen werden müssen. [0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zum Halten und Einspannen eines Bauteils sowie ein Verfahren zum Herstellen eines Elements für eine derartige Vorrichtung zu schaffen, durch welche eine Senkung der Herstellungsund Prozesskosten ermöglicht ist. [0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung zum Halten und Einspannen eines Bauteils mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie durch ein Verfahren zum Herstellen eines Elements für eine Vorrichtung zum Halten und Einspannen eines Bauteils mit den Merkmalen des Patentanspruchs 7 gelöst. [0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen angegeben, wobei vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung soweit anwendbar als vorteilhafte Ausgestaltungen der Verfahrens und umgekehrt anzusehen sind. [0007] Eine Vorrichtung zum Halten und Einspannen eines Bauteils, welche eine Senkung der Herstellungs- und Prozesskosten ermöglicht, ist erfindungsgemäß dadurch geschaffen, dass das Grundelement und/oder zumindest ein Spannelement zumindest teilweise aus Glas besteht bzw. bestehen. Die Verwendung von Glas ermöglicht dabei im Gegensatz zum Stand der Technik eine besonders schnelle, kostengünstige und präzise Herstellung zumindest von Teilen des Grundelements bzw. von zumindest einem Spannelement der Vorrichtung. Glas bietet weiterhin den Vorteil einer hohen Druckstabilität sowie eines geringen Ausdehnungskoeffizienten, so dass das Bauteil auch unter schwankenden Temperaturbedingungen zuverlässig gehalten bzw. eingespannt werden kann. Da Glas zudem bei heftigen Stößen oder Kollisionen bricht anstatt sich zu verformen, ist immer sichergestellt, dass das Bauteil bei einer augenscheinlich intakten Vorrichtung zuverlässig und reproduzierbar in der gewünschten räumlichen Orientierung gehalten bzw. eingespannt werden kann. Das der zumindest teilweise aus Glas gefertigte Grundelement bzw. das zumindest eine Spannelement im Fall eines Zerbrechens schnell und kostengünstig nachgefertigt werden kann, stellt dieser Umstand keinen nennenswerten Kostenfaktor dar. Glas bietet darüber hinaus den Vorteil, dass auch geometrisch komplex geformte Grundelement und/oder Spannelement bzw. Hinterschnitt-Aushöhlungen zur Gewichtsreduktion problemlos hergestellt werden können. Ein weiterer Vorteil von Glas besteht in der geringen Verschmutzungsneigung sowie in der leichten Reinigung der betreffenden Teile der Vorrichtung. [0008] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Glas ein Haushaltglas und/oder ein Mineralglas und/oder ein Quarzglas umfasst. Dies ermöglicht eine besonders flexible und an die jeweiligen Bedingungen anpassbare Ausgestaltung des Grundkörpers bzw. der zumindest einen Spannbacke. Dabei stellt Haushaltsglas aufgrund seines geringen Schmelzpunktes und seiner problemlosen Verfügbarkeit ein besonders leicht zu verarbeitendes und kostengünstiges Glasmaterial dar, während sich Mineralglas beispielsweise dann als besonders vorteilhaft gezeigt hat, wenn ein höherer Schmelzpunkt oder eine hohe Kratzfestigkeit der Vorrichtung gefordert ist. Quarzglas bietet den Vorteil eines besonders hohen Schmelzpunktes sowie eines geringen Ausdehnungskoeffizienten, wodurch eine entsprechend hohe Temperaturwechselbeständigkeit des Grundelemts und/oder des Spannelemts gewährleistet 2/7

3 [0009] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Grundelement und/oder das zumindest ein Spannelement eine mit einer Außenkontur des zu haltenden und einzuspannenden Bauteils korrespondierende Haltekontur umfasst. Dies erlaubt ein besonders zuverlässiges Einspannen und Positionieren des Bauteils, wobei zusätzlich eine möglichst große Fläche für Krafteinleitung in die Vorrichtung bereitgestellt Dabei kann auch vorgesehen sein, dass das Bauteil aufgeklebt [0010] Um die Stoßfestigkeit des Grundelements bzw. des zumindest einen Spannelements zu erhöhen, hat es sich weiterhin als vorteilhaft gezeigt, dass eine Oberfläche des Grundelements und/oder des zumindest einen Spannelements zumindest bereichsweise mit einem organischen Polymer beschichtet ist bzw. sind. Das Polymer kann dabei beispielsweise als Lack ausgebildet sein und durch ein Lackierverfahren auf die Oberfläche aufgebracht werden. Grundsätzlich sind jedoch alle dem Fachmann geläufigen Beschichtungsverfahren geeignet, um die Oberfläche des Glases mit dem Polymer zu beschichten. [0011] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung hat es sich als vorteilhaft gezeigt, dass das zumindest eine Spannelement mittels wenigstens einem Befestigungsmittel, insbesondere eine Mutter und/oder eine Schraube, angelenkt ist. Dies erlaubt ein besonders zuverlässiges Halten bzw. Einspannen des betreffenden Bauteils. Zudem können beispielsweise Spezialmuttern beim Urformen des Glases direkt in das Grundelement und/oder das Spannelement eingebettet bzw. eingeklebt werden. [0012] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Grundelement und/oder das zumindest ein Spannelement zumindest mittelbar mit Hilfe eines generativen Fertigungsverfahrens urgeformt ist bzw. sind. Die Zuhilfenahme eines derartigen, im vorliegenden Fall als Rapid Tooling" zu bezeichnenden Fertigungsverfahrens ermöglicht ein besonders schnelles, flexibles, kostengünstiges und reproduzierbares Urformen ohne Nachteile hinsichtlich der Standfestigkeit der Vorrichtung in Kauf nehmen zu müssen. Dabei kann vorgesehen sein, dass das Grundelement und/oder das zumindest ein Spannelement direkt, beispielsweise mittels eines 3D-Druckers, aus Glaspulver und einem entsprechenden Binder gefertigt Möglich ist auch die Herstellung mittels Lasersintern aus einem Glaspulverbett. Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass zunächst eine entsprechende Gussform mittels des generativen Fertigungsverfahrens hergestellt und der Grundkörper bzw. die Spannbacke anschließend mit Hilfe der Gussform gegossen Dabei ist es unerheblich, ob die Gussform nach dem Gießverfahren zerstört werden muss, da sie entsprechend schnell und kostengünstig wieder herstellbar ist. [0013] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Grundelements und/oder eines Spannelements für eine Vorrichtung zum Halten und Einspannen eines Bauteils, insbesondere eines Schaufelblatts für eine Gasturbine oder einen Niederdruck- oder Hochdruckverdichter, wobei erfindungsgemäß vorgesehen ist, dass das Grundelement und/oder das Spannelement zumindest teilweise aus einem Glas urgeformt Dies erlaubt es, die Elemente einfach, kostengünstig und flexibel in Abhängigkeit der jeweiligen Prozessparameter herzustellen. Die Vorrichtung kann beispielsweise gemäß einem der im Vorhergehenden beschriebenen Ausführungsbeispiel ausgebildet sein. Weitere Vorteile, die sich durch das Urformen der Spannbacke durch Glas ergeben, sind bereits den vorhergehenden Vorteilsbeschreibungen zu entnehmen und gelten sinngemäß für das Verfahren. [0014] Dabei kann das Grundelement oder das Spannelement besonders einfach und reproduzierbar dadurch urgeformt werden, dass das Glas mittels eines Glasgussverfahrens in einer Gussform gegossen Die Verwendung eines Glasgussverfahrens ermöglicht eine wirtschaftlich besonders vorteilhafte Massenproduktion, wobei die Elemente auch komplexe geometrische Formen und Konturverläufe besitzen kann. Zudem können etwaige Führungs- oder Anschlussbauteile, zusätzliche Befestigungsmittel oder dergleichen direkt eingegossen werden, wodurch in einem Arbeitsgang eine mechanisch feste Kopplung zwischen den Bauteilen erreicht [0015] Um eine erhöhte Stabilität und Langlebigkeit zu gewährleisten, hat es sich weiterhin als vorteilhaft gezeigt, dass das Glas nach dem Gießen getempert Dadurch wird das Glas von inneren mechanischen Spannungen befreit und besitzt eine entsprechend hohe Zug- und Druckfestigkeit. [0016] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Gussform zuvor mittels eines generativen Fertigungsverfahrens hergestellt Dies ermöglicht eine besonders schnelle, reproduzierbare, kostengünstige und flexible Ausgestaltung der Gussform. Dabei hat es sich insbesondere als vorteilhaft gezeigt, dass die Gussform mittels eines 3D-Druckverfahrens aus einem Pulver, insbesondere einem Glasund/oder Metallund/oder Keramik-Pulver, und einem das Pulver verklebenden Binder urgeformt Alternativ kann die Form auch mittels Lasersintern aus einem Glaspulverbett erstellt werden. Das Pulvermaterial kann dabei vorteilhafterweise in Abhängigkeit des zu verwendenden Glasmaterials bzw. dessen Schmelzpunktes ausgewählt werden. Durch die einfache Herstellbarkeit der Gussform können hier auch Gussformen ein- 3/7

4 gesetzt werden, die aufgrund von Hinterscheidungen nach dem Guß zerstört werden müssen. [0017] Alternativ hat es sich in weiterer Ausgestaltung der Erfindung als vorteilhaft gezeigt, dass das Glas des Grund- oder Spannelements mittels eines generativen Fertigungsverfahrens urgeformt Die Verwendung einer derartigen Rapid Tooling"-Technologie ermöglicht ein besonders schnelles, kostengünstiges und reproduzierbares Urformen der Elemente und erlauben eine besonders flexible Anpassung an die Außenkontur des jeweils einzuspannenden Bauteils. [0018] Dabei ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass das Glas der Elemente mittels eines 3D-Druckverfahrens aus einem Glaspulver und einem das Glaspulver verklebenden Binder urgeformt Auf diese Weise können die Elemente direkt aus einem CAD-Modell heraus gefertigt werden, was auch für ein direktes Lasersintern aus dem Glaspulverbett gilt. Weitere sich hieraus ergebenden Vorteile sind den vorhergehenden Ausführungen entnehmbar. [0019] Eine weitere Verbesserung der Fertigungstoleranzen wird dadurch erzielt, dass eine Außenkontur der Elemente nach dem Urformen mit Hilfe eines abtragenden Verfahrens, insbesondere eines Schleifverfahrens, vorzugsweise im Bereich einer Haltekontur für das Bauteil nachbearbeitet Dabei hat es sich insbesondere als vorteilhaft gezeigt, dass eine Haltekontur des Spannelements nachbearbeitet wird, um eine optimale Anpassung an die Außenkontur des einzuspannenden Bauteils zu gewährleisten. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass das Bauteil mit hoher Zuverlässigkeit und in der gewünschten räumlichen Orientierung eingespannt und gehalten werden kann. [0020] Eine vorteilhafte Erhöhung der Stoßfestigkeit wird in weiterer Ausgestaltung dadurch erzielt, dass eine Oberfläche des Grundelements und/oder des Spannelements nach dem Urformen zumindest bereichsweise mit einem organischen Polymer beschichtet Das Polymer kann dabei beispielsweise als Lack aufgebracht und ausgehärtet werden. [0021] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass wenigstens ein Befestigungsmittel, insbesondere eine Mutter und/oder eine Schraube, am Grundelement oder dem Spannelement festgelegt, insbesondere eingeklebt Ein derartiges Befestigungsmittel erlaubt eine zusätzliche Lagesicherung des eingespannten Bauteils oder der Elemente zueinander. [0022] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass als Glasmaterial ein Haushaltglas und/oder ein Mineralglas und/oder ein Quarzglas verwendet werden. Dies erlaubt eine gezielte Anpassung hinsichtlich Ausdehnungskoeffizient, Temperaturbeständigkeit sowie Zug- und Druckfestigkeit. [0023] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigt die einzige Figur eine schematische seitliche Schnittansicht einer Vorrichtung zum Halten und Einspannen eines als Schaufelblatt ausgebildeten Bauteils. [0024] Die Figur zeigt eine schematische seitliche Schnittansicht einer Vorrichtung 10 zum Halten und Einspannen eines im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Schaufelblatt einer Niederdruck- bzw. Hochdruckverdichters einer Gasturbine ausgebildeten Bauteils 12. Die Vorrichtung 10 umfasst ein Grundelement 14 und zwei am Grundelement 14 gehaltene Spannelemente 16a, 16b, welche zum Einspannen des Bauteils 12 relativ zueinander entlang der Pfeile Ia bzw. Ib bewegbar sind. Die Spannelemente 16a, 16b sind dabei mit Hilfe eines 3D-Druckverfahrens direkt aus Glaspulver und einem Binder urgeformt, während das Grundelement 14 aus Metall besteht. Alternativ oder zusätzlich kann jedoch auch vorgesehen sein, dass das Grundelement 14 zumindest teilweise aus Glas gefertigt ist. Als Glasmaterial wird dabei im vorliegenden Beispiel Mineralglaspulver verwendet, um eine hohe Kratzfestigkeit der Spannelemente 16a, 16b sicherzustellen. Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Spannelemente 16a, 16b mit Hilfe eines Gießverfahrens hergestellt werden und die dazu benötigte Gussform über ein generatives Fertigungsverfahren urgeformt Nach dem Gießen kann das Glas dann zusätzlich getempert werden, um innere Spannungen abzubauen und eine hohe Zug- und Druckfestigkeit sicherzustellen. [0025] Die Spannelemente 16a, 16b besitzen jeweils eine Haltekontur 18a, 18b, welche korrespondierend mit einer Außenkontur 20 eines Schaufelfußes 22 des Bauteils 12 ausgebildet sind. Die Haltekonturen 18a, 18b werden dabei nach dem Urformen der Spannelemente 16a, 16b mit Hilfe eines Schleifverfahrens feingearbeitet, um eine optimale Anlagefläche für den Schaufelfuß 22 und damit ein zuverlässiges Einspannen und korrektes Positionieren des Bauteils 12 zu gewährleisten. Zur Erhöhung der Stoßfestigkeit der Spannelemente 16a, 16b, werden deren Oberflächen nach dem Schleifen zusätzlich mit einer dünnen Kunststoffschicht (nicht abgebildet) aus einem organischen Polymer beschichtet. Um die Fläche für eine Krafteinleitung vom Bauteil 12 in die Vorrichtung 10 zu erhöhen, kann vorgesehen sein, dass das Bauteil 12 an eine der Spannelemente 16a, 16b angeklebt [0026] Im vorangegangenen Beispiel werden die 4/7

5 Spannelemente 16a, 16b verschiebbar angebracht, möglich sind aber auch Ausgestaltungsformen, bei denen die Elemente schwenk- bzw. klappbar aneinander angelenkt werden. Möglich ist auch ein Beispiel, welches nur aus zwei Elementen besteht. Auch solche Ausgestaltungsformen mit zwei gleichen Elementen, bei denen ein Element als Grundelement und ein Element als Spannelement identifiziert wird, sind unter der erfindungsgemäßen Vorrichtung subsumiert. Gleiches gilt auch für derartige Ausgestaltungsformen, bei dem nur ein Element aus Glas besteht und die restlichen Elemente konventionell aus Metall gefertigt werden. Patentansprüche 1. Vorrichtung (10) zum Halten und Einspannen eines Bauteils (12), insbesondere eines Schaufelblatts für eine Gasturbine oder einen Niederdruckoder Hochdruckverdichter, aus einem Grundelement (14) und zumindest einem Spannelement (16a, 16b), welche zum Einspannen des Bauteils (12) relativ zueinander bewegbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundelement (14) und/oder das zumindest ein Spannelement (16a, 16b) zumindest teilweise aus Glas besteht/bestehen. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Glas ein Haushaltglas und/oder ein Mineralglas und/oder ein Quarzglas umfasst. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundelement (14) und/oder das zumindest ein Spannelement (16a, 16b) eine mit einer Außenkontur (20) des zu haltenden und einzuspannenden Bauteils (12) korrespondierende Haltekontur (18a, 18b) umfasst. 4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Oberfläche des Grundelements (14) und/oder des zumindest einen Spannelements (16a, 16b) zumindest bereichsweise mit einem organischen Polymer beschichtet ist bzw. sind. 5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Spannelement (16a, 16b) mittels wenigstens einem Befestigungsmittel, insbesondere einer Mutter und/oder einer Schraube, angelenkt ist. 6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundelement (14) und/oder das zumindest ein Spannelement (16a, 16b) zumindest mittelbar mit Hilfe eines generativen Fertigungsverfahrens urgeformt ist/sind. 7. Verfahren zum Herstellen eines Grundelements (14) oder eines Spannelements (16a, 16b) für eine Vorrichtung (10) zum Halten und Einspannen eines Bauteils (12), insbesondere eines Schaufelblatts für eine Gasturbine oder einen Niederdruck- oder Hochdruckverdichter, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundelement (14) oder das Spannelement (16a, 16b) zumindest teilweise aus einem Glas urgeformt 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Glas mittels eines Glasgussverfahrens in einer Gussform gegossen 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Glas nach dem Gießen getempert 10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Gussform zuvor mittels eines generativen Fertigungsverfahrens hergestellt 11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Gussform mittels eines 3D-Druckverfahrens aus einem Pulver, insbesondere einem Glas- und/oder Metall- und/oder Keramik-Pulver, und einem das Pulver verklebenden Binder urgeformt 12. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Glas mittels eines generativen Fertigungsverfahrens urgeformt 13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Glas mittels eines 3D-Druckverfahrens aus einem Glaspulver urgeformt wird, insbesondere mit einem das Glaspulver verklebenden Binder. 14. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine Außenkontur des Grundelements (14) oder des Spannelements (16a, 16b) nach dem Urformen mit Hilfe eines abtragenden Verfahrens, insbesondere eines Schleifverfahrens, vorzugsweise im Bereich einer Haltekontur (18a, 18b) für das Bauteil (12) nachbearbeitet 15. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass eine Oberfläche des Grundelements (14) oder des Spannelements (16a, 16b) nach dem Urformen zumindest bereichsweise mit einem organischen Polymer beschichtet 16. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Befestigungsmittel, insbesondere eine Mutter und/oder eine Schraube, am Grundelement (14) oder am Spannelement (16a, 16b) festgelegt, insbesondere (16a, 16b) eingeklebt 5/7

6 17. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass als Glas ein Haushaltglas und/oder ein Mineralglas und/oder ein Quarzglas verwendet Es folgt ein Blatt Zeichnungen DE A /7

7 Anhängende Zeichnungen 7/7