Einblicke in die aktuelle internationale Forschung zu Frauen, die in ihrer Partnerschaft Gewalt ausüben

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Einblicke in die aktuelle internationale Forschung zu Frauen, die in ihrer Partnerschaft Gewalt ausüben"

Transkript

1 Einblicke in die aktuelle internationale Forschung zu Frauen, die in ihrer Partnerschaft Gewalt ausüben Warum das Thema Täterinnen? In letzter Zeit ist das Thema Täterinnen häuslicher Gewalt in den Vordergrund gerückt. So hatte etwa das diesjährige nationale Treffen der Täter- und Täterinnenberatungsstellen in der Schweiz am 16. Oktober das Schwerpunktthema «Arbeit mit Täterinnen». Ein Grund ist sicher, dass mit den genaueren Statistiken und den Interventionsprogrammen Frauen, die gegen ihre Partner oder Ex-Partner Gewalt ausüben, sichtbarer werden. Mein Referat basiert auf einer Literaturstudie im Auftrag der Fachstelle für Gleichstellung der Stadt Zürich. Diese umfasst Material, das der Psychiatrisch-psychologische Dienst des Amtes für Justizvollzug ZH gesammelt und uns zur Verfügung gestellt hat. Das sind im Wesentlichen Zeitschriftenartikel hauptsächlich aus den USA aus den Jahren 2005 bis Diese habe ich durch weitere Recherchen vor allem im europäischen Raum ergänzt. Aufbau des Referats 1. Auseinandersetzung zwischen zwei Forschungsrichtungen 2. Dunkelfeldstudien Probleme und Ergebnisse 3. Ergebnisse von Hellfeldstudien 4. Spezielle Themen 4.1 Gewalt in lesbischen Partnerschaften 4.2 Wahrnehmung von Täterinnen 5. Schlussfolgerungen 1. Auseinandersetzung zwischen zwei Forschungsrichtungen Wer sich mit der Forschung (v.a. der US-amerikanischen) zu Täterinnen auseinandersetzt, wird unweigerlich mit einer jahrzehntelangen Auseinandersetzung zwischen zwei verschiedenen Forschungstraditionen der feministischen Gewaltforschung und der Familien- und Konfliktforschung konfrontiert, bei der es generell um das Ausmass der Gewalt in Paarbeziehungen, namentlich auch um die Häufigkeit der Gewaltausübung von Frauen geht. 1

2 Die Frauenhausbewegung und die daraus entstandene feministische Gewaltforschung fokussierte lange auf Frauen als Opfer häuslicher Gewalt. Sie erklärte die häusliche Gewalt mit den ungleichen Machtverhältnissen zwischen den Geschlechtern in der patriarchalen Gesellschaft und Familie. Die feministische Gewaltforschung konzentrierte sich zunächst auf die Häufigkeit und die verschiedenen Formen sowie die Folgen von Gewalt an Frauen. Es entstanden Theorien über die Gewaltdynamik (Gewaltspirale). Erst mit der Zeit kamen auch die Täter in den Blick. Verschiedene Typen von Tätern wurden unterschieden und spezielle Lernprogramme für Täter entwickelt. Parallel dazu entwickelte sich seit den 1970er Jahren auch eine ausgedehnte Forschung über Konflikte und Gewalt in Familien und Paarbeziehungen. Diese Familienkonfliktforschung ging davon aus, dass Gewalt in der Familie normal ist, weil sie dort zuerst erfahren und gelernt wird (Körperstrafe). Der Hauptvertreter dieser Forschungsrichtung, Murray Straus, entwickelte zu Beginn der 1970er Jahre auch das in der Familienkonfliktforschung meistverwendete Instrument zur Erfassung der Gewalt, die Conflict Tactic Scale CTS. Die CTS erfasst, wie Konflikte zwischen Partnern gelöst werden, ob mit Verhandeln und Argumentieren oder mit Gewalt. Die Familienkonfliktforschung kam in zahlreichen Untersuchungen mit der CTS zum Schluss, das beide Geschlechter gleichermassen von häuslicher Gewalt betroffen sind und solche ausüben. Sie kritisierte daher die feministische Gewaltforschung und stellte die Notwendigkeit von staatlich finanzierten Schutzeinrichtungen und Angeboten für misshandelte Frauen in Frage. (USA) Die GewaltforscherInnen reagierten darauf, indem sie selbst Prävalenzstudien zu erlittener Gewalt von Frauen und Männern vorlegten (National Violence Against Women Survey von 1995/96 in den USA, später auch in Europa). Ihre Studien zeigten, dass Frauen stärker von Gewalt betroffen sind, dass es jedoch auch eine beträchtliche Zahl von Männern gibt, die von ihrer Partnerin Gewalt erfahren. Die davon abweichenden Ergebnisse der FamilienforscherInnen erklärten die GewaltforscherInnen damit, dass diese gar nicht häusliche Gewalt erfassten, sondern lediglich einzelne Vorfälle, bei denen ein Konflikt eskaliert war. Sie kritisierten, dass sexuelle Gewalt in der CTS nicht enthalten und der Kontext, die Motive und die Folgen der Gewalt nicht erhoben würden. Die Kritik führte 1996 zu einer Überarbeitung der CTS. Die CTS2 schloss neu auch sexuelle Gewalt sowie Verletzungen ein. Die Studienergebnisse waren weiterhin geschlechtersymmetrisch. In der Folge führte Michael Johnson die Unterscheidung zwischen situativer Paargewalt (situational couple violence) und systematisch kontrollierender Gewalt («intimate terrorism») ein. Später kam dann noch die Gewalt als Widerstand dazu («violent resistance»). Die Unterschiede zwischen den Ergebnissen der beiden Forschungstraditionen wurden nun damit erklärt, dass die Familienforschung hauptsächlich situative Gewalt erforscht, während sich die Gewaltforschung für die systematisch-kontrollierende Gewalt interessiert. 2

3 Tabelle 1: Zusammenfassung der wichtigsten Unterschiede zwischen Konfliktforschung und Gewaltforschung Familienkonfliktforschung Feministische Gewaltforschung Untersuchungsgegenstand Gewalt Formen der Gewalt Schweregrad Motivation Wiederholung Auswirkungen Situative Gewalt, aggressive Konfliktaustragung Physische (ev. auch sexuelle) und psychische Gewalt Schwere Gewalt wie sexuelle Gewalt und Tötung wird oft nicht einbezogen Ausdruck von Differenzen, Anwendung von Druck/Zwang in der Aushandlung von Konflikten (Expressive oder situative Gewalt) Meist wird Anzahl Gewaltvorfälle in einem Jahr erfasst Teilweise werden Verletzungen erfasst Gewaltdynamik auf dem Hintergrund von Strukturen, die männliche Dominanz fördern Physische, sexuelle und psychische Gewalt, wirtschaftliche Gewalt, Drohungen, Stalking Grosse Bedeutung des Schweregrades, auch anhand der Folgen der Gewalt Instrumentelle Gewalt, Kontrolle und Zwang (v.a. Männer) Selbstverteidigung, Frustration über Partnerverhalten (v.a. Frauen) Gewaltmuster, statt einzelne Akte, Wiederholung und Dynamik Verletzungen, Angst und andere psychische Folgen Datenquellen Erhebungsmethoden Umfragen in bestimmten Bevölkerungsgruppen (Dunkelfeld), teilweise repräsentative Stichproben, oft Studierende, Armeeangehörige usw. quantitativ, meist mit standardisierten Fragebogen (Conflict Tactic Scale) Hauptsächlich offizielle Daten (Polizei, Opferhilfe usw.) oder klinische Studien (Hellfeld), teilweise auch Umfragen (Dunkelfeld) Qualitativ und quantitativ, Interviews mit Opfern und TäterInnen, Analyse von Polizeirapporten, einzelne Repräsentativbefragungen Ergebnisse Keine Geschlechtsunterschiede oder Frauen üben mehr Gewalt aus als Männer Männer üben mehr und heftigere Gewalt aus, um die Partnerin zu kontrollieren, Gewalt hat mehr Folgen, Frauen wenden Gewalt eher zur Selbstverteidigung an Zusammenfassend kann man feststellen, dass sich die beiden Forschungstraditionen nicht nur gegenseitig bekämpft, sondern auch befruchtet und zu Weiterentwicklungen angeregt haben. Die Grenzen verlaufen heute nicht mehr so klar, wie die Tabelle nahelegt. Es gibt wie erwähnt auch Prävalenzstudien der GewaltforscherInnen und Versuche, mit der CTS die systematisch 3

4 kontrollierende Gewalt zu erforschen. Eine Zuordnung der einzelnen Studien zu einer der beiden Forschungsrichtungen ist also nicht immer möglich. Grundsätzlich lassen sich aber fast alle Studien einer der beiden in der Kriminologie üblichen Kategorien Dunkel- oder Hellfeldstudien zuordnen, weshalb die folgende Darstellung der Forschungsstands dieser Einteilung folgt. 2. Dunkelfeldstudien Hellfeld ist das, was ans Tageslicht kommt, weil es der Polizei angezeigt wird und/oder weil die Polizei tätig wird. Das trifft aber längst nicht für alle Gewaltvorfälle zu, daher können Polizeistatistiken keine Aussagen über die effektive Verbreitung eines Phänomens (z.b. bestimmte Form von Kriminalität) in der Bevölkerung machen. [Eine Ausnahme sind Delikte, die quasi immer aktenkundig werden, wie etwa Tötungsdelikte.] Um diese so genannte Prävalenz zu erfassen, braucht es Dunkelfeldstudien. Das sind Befragungen an grossen Stichproben, die für die gesamte Bevölkerung repräsentativ sind. Dazu werden den Teilnehmenden in der Regel Fragebogen über erlebte und/oder ausgeübte Gewalt vorgelegt, manchmal werden auch telefonische Interviews gemacht. 2.1 Unterschiedliche Prävalenzraten und ihre Ursachen Die in der Forschung gefundenen Prävalenzraten häuslicher Gewalt bei Männern und Frauen unterscheiden sich stark. Die Familienkonfliktforschung findet generell hohe Raten bei beiden Geschlechtern 12 bis 25% der Befragten gaben an, in den letzten 12 Monaten vor der Befragung Gewalt ausgeübt zu haben, die Gewaltforschung misst im selben Zeitraum Raten erlebter Gewalt zwischen 1 und 7%, in der Regel höhere Raten erlebter Gewalt bei Frauen (vgl. die folgende Tabelle 2). Aber auch zwischen den verschiedenen Studien von GewaltforscherInnen gibt es grosse Unterschiede, die nicht durch den nationalen Hintergrund erklärt werden können. Tabelle 2: Unterschiedliche Prävalenzraten erlebter Gewalt Studie (Land) Lebenszeit 1 Jahr vor Erhebung Männer Frauen Männer Frauen British Crime Survey (2010/11) 17% 30% 3.7% 5.8% Laroche 2005 (Canada) 1.9% 2.2% Tjaden & Thoennes 2000 (USA) (physische Gewalt inkl. Vergewaltigung) 7% 22% 0.9% 1.3% Müller/Schröttle 2004 (BRD) Jungnitz 2004 (BRD) (nicht repräsentativ) 23% 25% 7% 2.8 Watson 2005 (Irland) 4

5 Studie (Land) Lebenszeit 1 Jahr vor Erhebung Männer Frauen Männer Frauen Alle Formen 26% 29% Leichtere Gewalt 20% 14% Schwere Gewalt 6% 15% Es spielt also offensichtlich eine grosse Rolle, wie die einzelne Untersuchung ausgestaltet ist. Folgende Faktoren sind wichtig: Art der erfassten Gewalt (physisch, psychisch und sexuell, Stalking, durch Partner und Ex-Partner usw.) Konkretheit und Einleitung der Fragen (alltäglicher Streit, «Gewalt») Interpretation der Fragen Unterschiedliche Bereitschaft zur Offenlegung von Gewalterfahrungen und -ausübung Kontext der Studie (häusliche Gewalt, Gesundheit, Kriminalität) All diese Faktoren unterscheiden sich von Studie zu Studie, was die Vergleichbarkeit stark einschränkt. Es ist also sehr schwierig, aufgrund von solchen Studien verlässliche Aussagen über das Ausmass der Gewalt zu machen. 2.2 Wichtigste Ergebnisse von Dunkelfeldstudien Trotzdem wird das natürlich immer wieder versucht, und eine Möglichkeit ist, möglichst viele unterschiedliche Studien beizuziehen. Eine solche Übersichtsstudie von Swan et al. (2008) kommt zu folgenden Ergebnissen: Häufigkeit: Die meiste häusliche Gewalt ist gegenseitig. Frauen, die Gewalt gegen ihren Partner anwenden, erfahren in der Regel von diesem ebenfalls Gewalt. Studien über alleinige Täterinnen und Täter zeigen, dass beide Geschlechter gleich häufig physische Gewalt anwenden, oder dass Frauen (v.a. junge Frauen) über etwas mehr ausgeübte körperliche Gewalt berichten. Art: Sexuelle Gewalt und Stalking wird häufiger von Männern ausgeübt, psychische Gewalt scheint etwa gleich verteilt. Zum kontrollierenden Verhalten von Frauen sind sich die Studien uneins. Folgen: Frauen werden häufiger und schwerer verletzt und suchen öfter ärztliche Hilfe. Frauen, die Gewalt erfahren, sind auch häufiger psychisch krank als Männer. Angesichts der beschränkten Verlässlichkeit der Daten stellt sich die Frage, ob es nicht 5

6 sinnvoller ist, anstatt Prävalenzen zu erforschen, sich detaillierter mit der Gewalt auseinanderzusetzen und ihre Hintergründe und Umstände genauer anzuschauen. 3. Hellfeldstudien Das tun die so genannten klinischen Studien. Dabei handelt es sich um Analysen von Polizeiberichten, Befragungen von Verhafteten oder von Frauen und Männern in Lernprogrammen, Interviews mit KlientInnen von Beratungsstellen usw. Es sind Studien an kleineren Stichproben, was auch den Einsatz von qualitativen Auswertungsmethoden erlaubt. Auch bei vielen dieser Studien steht der Vergleich zwischen Täterinnen und Tätern im Vordergrund, jedoch anhand von konkreteren und detaillierteren Informationen. 3.1 Vergleichende klinische Studien ein Beispiel Eine differenzierte Analyse der Unterschiede zwischen Täterinnen und Tätern führte Hester (2009) durch, die ich Ihnen hier kurz vorstellen möchte, weil sie in verschiedener Hinsicht aussergewöhnlich ist. Hester verfolgte anhand von Polizeidaten 126 Täterinnen und Täter über 6 Jahre hinweg. Es wurden drei Gruppen à je 32 Fälle unterschieden: Frau als alleinige Tatperson, Mann als alleinige Tatperson und Paare mit wechselseitiger Gewalt. Die Daten umfassten Berichte der Betroffenen, Beschreibungen des Vorfalls durch Polizei, Massnahmen der Polizei und manchmal auch Kommentare zu Vorfall und Vorgeschichte. Hester stellte fest, dass Täterinnen weniger physische Gewalt anwenden als Täter (37 vs 61%), sie drohen (13 vs 29%) und belästigen weniger (11 vs 29%). Täterinnen schaffen selten ein Klima von Angst und Kontrolle, Täter oft. Frauen setzen häufiger Waffen ein, teilweise zum eigenen Schutz und meist nur, wenn auch der Mann Gewalt anwendet. Männer hingegen benutzen Waffen, auch wenn die Frau nicht gewalttätig ist. In der Gruppe der wechselseitigen Gewalt gibt es am meisten Vorfälle. Und in der Gruppe «Mann als alleiniger Täter» mehr als bei alleinigen Täterinnen. Täter kontrollieren oft und schüchtern ein, hingegen war das nur bei einer alleinigen Täterin festzustellen (eine Frau mit Persönlichkeitsveränderung aufgrund eines Hirntumors). Täterinnen werden von der Polizei öfter als psychisch krank beschrieben als Täter. Die Längsschnittstudie liefert vor allem auch Informationen über die Entwicklung und Wiederholung von Gewalt. Wiederholte Gewalt ist bei Tätern über alle Gruppen hinweg viel häufiger als bei Täterinnen (bei 83% der Männer gab es mehr als einen Vorfall, aber nur bei 38% der Frauen). Das Maximum war ein Mann mit 52 Vorfällen, bei den Frauen war die höchste Wiederholungsrate eine Frau mit 8 Vorfällen. Die Befunde dieser und weiterer vergleichender klinischer Studien kann man so zusammenfassen: Frauen üben ebenfalls häusliche Gewalt aus. Sie sind aber in klinischen Populationen deutlich seltener als Männer. Die Gewaltvorfälle von Frauen sind deutlich seltener, wiederholte Verhaftungen oder Polizeikontakte kommen viel weniger häufig vor als bei Männern. 6

7 Täterinnen sind häufiger als männliche Täter selbst auch Opfer. Männer haben öfter eine kriminelle Karriere. Ein grosser Teil der Gewalt ist gegenseitige Gewalt, die jedoch eher von Männern initiiert wird. Gewalt von Frauen dient häufiger der Selbstverteidigung oder der Vergeltung für erlittene Gewalt oder kontrollierendes Verhalten des Partners. Frauen benutzen häufiger «Waffen», meist zur eigenen Verteidigung. Täter lösen bei ihrem Opfer häufiger Verletzungen und Angst aus als Täterinnen. Täterinnen und Täter haben oft selbst Gewalt in der Familie erfahren. Mehr Frauen als Männer wurden sexuell ausgebeutet. Bei Täterinnen und Tätern sind psychische Probleme (Alkoholmissbrauch, Depression, Persönlichkeitsstörungen) häufig. 3.2 Studien an Frauen Studien, die ganz auf Täterinnen fokussieren, untersuchen vor allem die speziellen Motive und Hintergründe der Gewalt von Frauen (-> Referat Frau Gerth, Literaturstudie) 4. Spezielle Themen 4.1 Gewalt in lesbischen Beziehungen Ich habe das Thema gewählt, weil diese Gewalt unsere Erwartungen und Vorurteile in Frage stellt, die lauten: Frauen üben keine Gewalt aus. Gleichgeschlechtliche Partnerschaften sind «reine Beziehungen» (Giddens). Ohne patriarchale Machtverhältnisse gibt es keine häusliche Gewalt. Die Forschung zu dieser Gewalt umfasst grob gesagt einerseits Vergleiche zwischen Heteround Homobeziehungen und anderseits vertiefte, meist qualitative Studien dieser Form der Gewalt Vergleichende Studien Sie interessieren sich natürlich auch zunächst einmal für die Frage: in welchen Beziehungen ist Gewalt verbreiteter? Und kommen zu ganz unterschiedlichen Befunden: häusliche Gewalt ist häufiger, gleich häufig oder seltener in gleichgeschlechtlichen Beziehungen, Lesben üben mehr oder weniger Gewalt aus als Schwule. Der Grund für diese Varianz liegt wiederum in methodischen Problemen, insbesondere bei der Repräsentativität. Bei einem geschätzten Bevölkerungsanteil von 1 bis 2 Prozent Homosexuellen braucht es sehr grosse Stichproben, um eine genügend grosse Gruppe von Lesben und Schwulen zu haben, über die man verlässliche Aussagen machen kann. (Bei Tjaden & Thoennes mit 16'000 Interviews waren es gerade mal 79 Lesben und 65 Schwule). 7

8 Als Alternative befragt man Frauen und Männer in der lesbisch-schwulen Community, doch erhält man so keine Stichprobe, die repräsentativ ist für alle Lesben und Schwulen, da nur ein bestimmter Ausschnitt in der Community verkehrt oder Kontakt mit ihr hat. Über die Prävalenz von Gewalt in lesbischen oder allgemein in homosexuellen Partnerschaften lassen sich also kaum gesicherte Aussagen machen. Man kann jedoch mit Hellfelddaten Vergleiche zwischen gleich- und gegengeschlechtlichen Partnerschaften bezüglich häuslicher Gewalt anstellen und Gemeinsamkeiten und Unterschiede erforschen. Gemeinsamkeiten: Dieselben Formen von Gewalt kommen vor (physischen, psychische und sexuelle oder sexualisierte Gewalt, zyklische Gewalt, Macht und Kontrolle, Behinderung der Aktivitäten, soziale Isolation, Untergraben des Selbstwerts der Opfer, sehr oft Trennungsgewalt (Brown 2008; Ohms 2009; Donovan & Hester 2007). Die Reaktionen auf die Gewalt sind ähnlich: Die Schuld wird dem Partner/der Partnerin zugeschoben, Opfer versuchen, durch ihr Verhalten die Gewalt zu vermeiden, Opfer und Täter geben an, sie liebten den/die PartnerIn und würden von ihnen geliebt, weshalb sie die Beziehung weiterführen wollten (Brown 2008; Donovan & Hester 2007). Lesbische Täterinnen weisen wie heterosexuelle Täter (bei schwererer Gewalt) oft Persönlichkeitsakzentuierungen auf (asoziale und narzisstische) (Ohms 2009) Spezielle Risikofaktoren und Gewaltmuster Die Unterschiede und Besonderheiten ergeben sich aus den spezifischen Lebensumständen von Lesben und Schwulen. So beschreibt etwa Brown (2008) anhand der Literatur folgende Besonderheiten der Gewalt in lesbischen und schwulen Partnerschaften: Homosexuelle sind noch immer eine unterdrückte Minderheit in einer homophoben, heterosexistischen Gesellschaft. Diskriminierung und Homophobie der Umgebung können zu internalisierter Homophobie und zur Geheimhaltung der sexuellen Identität bzw. der Beziehung führen. -> beeinträchtigt die Qualität der Beziehungen und begünstigt Gewalt. -> spezielle Gewaltform: Drohung mit outing. Die Geschlechtsrollenstereotype führen dazu, dass nur Männer als Täter und nur Frauen als Opfer wahrgenommen werden. Das gilt für die Betroffenen selbst wie für ihr Umfeld. Andere Opfererfahrungen und Gewaltdynamiken werden heruntergespielt. -> keine Offenlegung, keine spezifischen Angebote. Die Community hat die Tendenz, Gewalt zu tabuisieren. Betroffene haben Angst, dem Image der Community zu schaden und Vorurteile in der Bevölkerung zu verstärken ->weniger Anzeigen, keine spezifischen Angebote 8

9 Einen tieferen Einblick in die spezielle Dynamik der häuslicher Gewalt in Frauenbeziehungen liefert Ohms (2008) mit ihrer Untersuchung von lesbischen Paaren, die ich hier aus Zeitgründen aber nicht referieren kann. (-> Literaturstudie). 4.2 Zur Wahrnehmung von Täterinnen Die Frage, ob Täterinnen anders wahrgenommen werden als Täter, spielt eine wichtige Rolle v.a. im Hinblick auf die Behandlung von Täterinnen durch Polizei, Beratungsstellen, Öffentlichkeit usw.) und wird in der Literatur auch nicht selten untersucht. Dass sich Betroffene selbst (TäterInnen und Opfer) in Abhängigkeit von Geschlecht und sexueller Orientierung unterschiedlich wahrnehmen, wurde bereits angesprochen Wahrnehmung in der Bevölkerung und bei Fachleuten Hier kommt eine spezielle Methode, die Vignetten-Studie, zum Einsatz: Vignetten sind Beschreibungen eines Vorfalls häuslicher Gewalt, die den ProbandInnen vorgelegt werden und zu denen sie dann unterschiedliche Fragen zu beantworten haben (z.b. wie ernsthaft ist der Vorfall, wer trägt die Schuld, welche Absicht steht dahinter, wie sympathisch sind die Beteiligten usw.). Der Vorteil solcher Experimente ist, dass man das Geschlecht von Täter und Opfer variieren und alle andern Elemente gleich beibehalten kann. Untersucht werden die Fragen: Werden Täterinnen milder beurteilt als Täter? Wird Gewalt in homosexuellen Beziehungen ebenso ernst genommen wie in heterosexuellen? Resultate: 1. Täterinnen häuslicher Gewalt werden sowohl von der Bevölkerung als auch von Fachleuten etwas milder beurteilt als Täter, jedenfalls wenn die zu beurteilende Situation nicht eindeutig Kontrolle und Machtausübung beinhaltet. In der Gesamtbevölkerung scheinen vor allem Männer Täterinnen milder zu beurteilen (Ritterlichkeit), bei den Fachleuten trifft das eher für Frauen zu. 2. Gewalt in homosexuellen Beziehungen wird von Fachleuten der häuslichen Gewalt etwas weniger schwerwiegend beurteilt als Gewalt in heterosexuellen Partnerschaften, insbesondere wenn es sich um psychische Gewalt handelt. Allerdings scheint dies keine negativen Auswirkungen auf die Bereitschaft zu haben, homosexuellen Opfern (und TäterInnen) die angemessene Behandlung zukommen zu lassen Wahrnehmung durch Polizei und Justiz Hier geht es um die Frage, ob die Polizei die Frauen rascher oder zögerlicher als (Haupt)Täterinnen identifiziert und sie häufiger oder seltener verhaftet als Männer und ob Klagen gegen Frauen strenger oder milder beurteilt werden. Hierzu wurden keine Vignettenexperimente, sondern Analysen von Polizeiberichten und Akten von Strafverfahren sowie Interviews mit Beteiligten durchgeführt. Die Frage, ob die Polizei Täterinnen und Täter unterschiedlich behandelt, lässt sich aufgrund 9

10 der Literatur nicht entscheiden. Die Forschungsergebnisse sind widersprüchlich und widerspiegeln die Schwierigkeiten, die Frage überhaupt zu klären. Was nimmt man als Referenz? Worin drückt sich die objektive Realität am besten aus? In den Polizeiberichten oder in den Aussagen der Betroffenen? Er gibt aber Hinweise, dass die Polizei Täterinnen strenger beurteilt als Täter. (Bei Hester 2009 hatten Frauen, die als Haupttäterin identifiziert wurden, ein dreimal grösseres Risiko, verhaftet zu werden, als männliche Haupttäter.) Bei der Justiz (Ankläger, Richterinnen) scheint eine mildere Beurteilung von Täterinnen eher wahrscheinlich (mit Ausnahme der Mörderinnen), allerdings gilt dies nur für weisse Frauen. Überhaupt fällt bei den amerikanischen Studien auf, wie stark die Rasse die Beurteilung und das Verhalten von Polizei und Justiz beeinflusst, offenbar wesentlich stärker als das Geschlecht. Es gibt aber auch Wechselwirkungen zwischen den Einflüssen von Rasse und Geschlecht. 5. Schlussfolgerungen 5.1 Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse zu Täterinnen 1. Häusliche Gewalt von Frauen ist eine Realität und ist nicht sehr selten. 2. Häusliche Gewalt ist meist gegenseitige Gewalt. 3. Täterinnen sind oft auch Opfer (in aktueller Beziehung oder früher). 4. Gewalt scheint eher von Männern initiiert, Frauen reagieren aber oft mit Gegengewalt (zur Selbstverteidigung, aus Rache oder aus Wut). 5. Frauen verletzen ihre Partner selten, machen ihnen kaum Angst. 6. Wiederholte und schwere Gewalt geht selten von Frauen aus. 7. Häusliche Gewalt kommt auch in Frauenbeziehungen vor. 8. Es gibt Hinweise, dass Täterinnen und Täter unterschiedlich wahrgenommen werden. 5.2 Mein Fazit für die Zukunft: 1. Die Erkenntnisse müssen in die Arbeit der Fachleute einfliessen. Adäquater Umgang mit Täterinnen (Abklärung der Gewaltgeschichte, der gegenseitigen Gewalt, der Motive, Gefühle usw. ) Bewusstmachen allfälliger Stereotype und Vorurteile gegenüber Täterinnen Spezifische Angebote für Täterinnen (Beratung, Lernprogramme), die die eigene Opfererfahrungen, die psychischen Probleme und die speziellen Gewaltmuster berücksichtigen. 2. Es braucht weitere differenzierte Forschung zu Täterinnen (und männlichen Opfern) 10

11 mehr qualitative Studien zu Gewaltverläufen und -mustern, Hintergründen, Motiven usw. mehr theoretisch fundierte Studien, insbesondere auch Einbezug der Konzepte der Genderforschung Intersektionalität, d.h. Einbezug der Wechselwirkung zwischen verschiedenen Kategorien sozialer Ungleichheit (Geschlecht, sexuelle Orientierung, Herkunft, Schicht usw.) Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 11

Prävalenz, Motive und Konsequenzen der Gewalt von Frauen in Partnerschaften Zürcher Daten im Kontext internationaler Forschungsergebnisse

Prävalenz, Motive und Konsequenzen der Gewalt von Frauen in Partnerschaften Zürcher Daten im Kontext internationaler Forschungsergebnisse Prävalenz, Motive und Konsequenzen der Gewalt von Frauen in Partnerschaften Zürcher Daten im Kontext internationaler Forschungsergebnisse Dipl. Psych. Juliane Gerth 06.11.2014 Zürich Intimpartnergewalt

Mehr

Gewalthandeln von Frauen in der Partnerschaft

Gewalthandeln von Frauen in der Partnerschaft Gewalthandeln von Frauen in der Partnerschaft 3. Fachaustausch: Bundesarbeitsgemeinschaft Täterarbeit häusliche Gewalt e.v., Frauenhauskoordinierung, bff und ZIF Köln, Donnerstag, 9. Juni 2016 Daniela

Mehr

Geschlecht und häusliche Gewalttäter. Wer tut wem was an? Professor Dr Marianne Hester OBE. Zentrum für Geschlechts- und Gewaltforschung

Geschlecht und häusliche Gewalttäter. Wer tut wem was an? Professor Dr Marianne Hester OBE. Zentrum für Geschlechts- und Gewaltforschung Geschlecht und häusliche Gewalttäter Wer tut wem was an? Professor Dr Marianne Hester OBE Zentrum für Geschlechts- und Gewaltforschung Schlüsselfragen Wird häusliche Gewalt uni- oder bidirektional ausgeübt?

Mehr

Philipp Frei. Leiter Kommunikation und Innovation Blaues Kreuz Schweiz. Gewaltberater Schweiz und région des grands lacs

Philipp Frei. Leiter Kommunikation und Innovation Blaues Kreuz Schweiz. Gewaltberater Schweiz und région des grands lacs Philipp Frei Leiter Kommunikation und Innovation Blaues Kreuz Schweiz Gewaltberater Schweiz und région des grands lacs Projektentwicklung und - begleitung Alkohol und häusliche Gewalt über das Projekt

Mehr

In Richtung einer zeitgemäßen Theorie und Praxis des Verständnisses und der Bewältigung von partnerschaftlicher Gewalt

In Richtung einer zeitgemäßen Theorie und Praxis des Verständnisses und der Bewältigung von partnerschaftlicher Gewalt In Richtung einer zeitgemäßen Theorie und Praxis des Verständnisses und der Bewältigung von partnerschaftlicher Gewalt Anwendung einer einfachen und effektiven interaktionalen Unterscheidung zwischen Paartypen,

Mehr

k ontakt-, i nformations- und b eratungss telle AG 1 - Jungen und Männer als Opfer sexualisierter Gewalt GUTEN Morgen! GUTEN Morgen! Guten Morgen!

k ontakt-, i nformations- und b eratungss telle AG 1 - Jungen und Männer als Opfer sexualisierter Gewalt GUTEN Morgen! GUTEN Morgen! Guten Morgen! AG 1 - Jungen und Männer als Opfer sexualisierter Gewalt Guten Morgen! Mathias Netter, Diplom-Pädagoge Beratungsstelle kibs, München k ontakt-, i nformations- und b eratungss telle für männliche Opfer

Mehr

ZAHLEN und FAKTEN ZU SEXUELLER GEWALT GEGEN FRAUEN

ZAHLEN und FAKTEN ZU SEXUELLER GEWALT GEGEN FRAUEN ZAHLEN und FAKTEN ZU SEXUELLER GEWALT GEGEN FRAUEN Zusammenstellung des Notruf. Beratung f. vergewaltigte Frauen und Mädchen Wien Stand 9/2018 Wie viele Frauen sind betroffen? Die 2011 veröffentlichte

Mehr

DATEN und FAKTEN ZU SEXUELLER GEWALT GEGEN FRAUEN

DATEN und FAKTEN ZU SEXUELLER GEWALT GEGEN FRAUEN DATEN und FAKTEN ZU SEXUELLER GEWALT GEGEN FRAUEN Zusammenstellung des Notruf. Beratung f. vergewaltigte Frauen und Mädchen Wien Stand 9/2017 Wie viele Frauen sind betroffen? Die 2011 veröffentlichte Österreichische

Mehr

Doppelt diskriminiert oder gut integriert? Zur Lebenssituation von Lesben und Schwulen mit Migrationshintergrund

Doppelt diskriminiert oder gut integriert? Zur Lebenssituation von Lesben und Schwulen mit Migrationshintergrund Prof. Dr. Melanie Steffens, Institut für Psychologie E-Mail: melanie.steffens@uni-jena.de Hauptergebnisse der Studie zur Doppelt diskriminiert oder gut integriert? Zur Lebenssituation von Lesben und Schwulen

Mehr

Gewalterfahrungen in Paarbeziehungen in Niedersachsen im Jahr 2012

Gewalterfahrungen in Paarbeziehungen in Niedersachsen im Jahr 2012 Gewalterfahrungen in Paarbeziehungen in Niedersachsen im Jahr 2012 Sonderauswertung des 5. Moduls der Befragung zu Sicherheit und Kriminalität in Niedersachsen 30.6.2014 Grundlagen der Zusatzbefragung

Mehr

Häusliche Gewalt gegen ältere Frauen

Häusliche Gewalt gegen ältere Frauen Häusliche Gewalt gegen ältere Frauen Henrike Krüsmann tätig bei: BIG e.v. Koordinierung BORA e.v. Ambulante Hilfen Lehrbeauftragte an der FH Potsdam Fachveranstaltung Häusliche Gewalt gegen Frauen am 26.11.2013

Mehr

Überblick. 1. Einleitung. 1. Einleitung. Hochzeit, Kinder und dann das? Coming-out in der Familie

Überblick. 1. Einleitung. 1. Einleitung. Hochzeit, Kinder und dann das? Coming-out in der Familie Überblick Hochzeit, und dann das? Umgangsweisen von Familienangehörigen mit einem späten Coming-out in der Familie Dr. Janine Dieckmann & Prof. Melanie C. Steffens Friedrich-Schiller-Universität Jena 2.

Mehr

Sexueller Missbrauch - Mediendarstellung und Medienwirkung

Sexueller Missbrauch - Mediendarstellung und Medienwirkung Bertram Scheufeie Sexueller Missbrauch - Mediendarstellung und Medienwirkung VS VERLAG FÜR SOZIALWISSENSCHAFTEN 1 Einleitung 9 2 Definition «Sexueller Missbrauch' 11 2.1 Juristische Perspektive 11 2.1.1

Mehr

3 Fragestellung und Hypothesen 3.1 Herleitung der Fragestellung

3 Fragestellung und Hypothesen 3.1 Herleitung der Fragestellung Fragestellung und Hypothesen 62 3 Fragestellung und Hypothesen 3.1 Herleitung der Fragestellung In der vorliegenden Arbeit wird folgenden Fragen nachgegangen: 1. Existieren Geschlechtsunterschiede in der

Mehr

Ringen um das Thema gewaltbetroffene Männer Forschungserkenntnisse und gesellschaftspolitische Diskurse

Ringen um das Thema gewaltbetroffene Männer Forschungserkenntnisse und gesellschaftspolitische Diskurse Ringen um das Thema gewaltbetroffene Männer Forschungserkenntnisse und gesellschaftspolitische Diskurse Daniela Gloor und Hanna Meier, Social Insight, Zürich Dieser Artikel ist erstmals erschienen in:

Mehr

Informationsblatt 16. Vorkommen und Schwere häuslicher Gewalt im Geschlechtervergleich aktueller Forschungsstand.

Informationsblatt 16. Vorkommen und Schwere häuslicher Gewalt im Geschlechtervergleich aktueller Forschungsstand. Informationsblatt 16 Vorkommen und Schwere häuslicher Gewalt im Geschlechtervergleich aktueller Forschungsstand Oktober 2014 www.gleichstellung-schweiz.ch A. Methodische Vorbemerkung Zahlen zum Ausmass

Mehr

Häusliche Gewalt im Migrationskontext: Ausmass und mögliche Ursachen

Häusliche Gewalt im Migrationskontext: Ausmass und mögliche Ursachen Häusliche Gewalt im Migrationskontext: Ausmass und mögliche Ursachen 1. Tagung des Walliser Netzwerks gegen häusliche Gewalt 3. April 2014 Luzia Siegrist, Fachbereich Häusliche Gewalt FHG Inhalt Ausmass:

Mehr

HÄUSLICHE GEWALT WAHRNEHMEN UND ERKENNEN. Sozialkonferenz Nidwalden September 2007

HÄUSLICHE GEWALT WAHRNEHMEN UND ERKENNEN. Sozialkonferenz Nidwalden September 2007 Bild Theaterfalle Basel Sozialkonferenz Nidwalden September 2007 HÄUSLICHE GEWALT WAHRNEHMEN UND ERKENNEN Marianne Bucher Sozialarbeiterin FH, Bildungsstelle Häusliche Gewalt Luzern Bild Theaterfalle Basel

Mehr

eine EU-weite Erhebung

eine EU-weite Erhebung MEMO / 5. März 2014 Gewalt gegen Frauen: eine EU-weite Erhebung 1. Weshalb führte die FRA die Erhebung über Gewalt gegen Frauen durch? Trotz der großen Tragweite von Gewalt gegen Frauen stehen politische

Mehr

Häusliche Gewalt - Auswirkungen auf den Arbeitsalltag

Häusliche Gewalt - Auswirkungen auf den Arbeitsalltag Häusliche Gewalt - Auswirkungen auf den Arbeitsalltag Generalversammlung UNTERNEHMENVERANTWORTUNG 21. Mai 2014, Wauwilermoos Andrea Wechlin Fachstelle LîP Koordination Gewaltprävention Co-Leiterin Frauenhaus

Mehr

Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland

Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland Interdisziplinäres Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung der Universität Bielefeld in Kooperation mit infas Institut für angewandte

Mehr

Jugend und europäische Identität

Jugend und europäische Identität Jugend und europäische Identität Referat über die ersten Ergebnisse des EU-Projektes Youth and European Identity Im Rahmen der 167. Sitzung des Landesjugendbeirates Bregenz, 25. September 3 Mag. Reingard

Mehr

Heterosexismus, Homophobie und Diskriminierung! von Lesben und Schwulen! Prof. Dr. Melanie C. Steffens! Friedrich-Schiller-Universität Jena

Heterosexismus, Homophobie und Diskriminierung! von Lesben und Schwulen! Prof. Dr. Melanie C. Steffens! Friedrich-Schiller-Universität Jena Heterosexismus, Homophobie und Diskriminierung! von Lesben und Schwulen! Prof. Dr. Melanie C.! Gefördert durch die DFG, Forschergruppe Diskriminierung und Toleranz in Intergruppenbeziehungen! Überblick!

Mehr

fdr Kongress 2013: Seminar 15 Sucht und häusliche Gewalt Auswirkungen auf die Frauen Autonomes Frauenzentrum Potsdam e.v. Frauenberatungsstelle

fdr Kongress 2013: Seminar 15 Sucht und häusliche Gewalt Auswirkungen auf die Frauen Autonomes Frauenzentrum Potsdam e.v. Frauenberatungsstelle fdr Kongress 2013: Seminar 15 Sucht und häusliche Gewalt Auswirkungen auf die Frauen Dipl. Psych. Lydia Sandrock Autonomes Frauenzentrum Potsdam e.v. Frauenberatungsstelle Bundesverband Frauenberatungsstellen

Mehr

Zusammenfassung ausgewählter Studienergebnisse

Zusammenfassung ausgewählter Studienergebnisse Determinanten des Anzeigeverhaltens nach Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung (DASsS-Studie) Zusammenfassung ausgewählter Studienergebnisse erstellt von Angelika Treibel (2016) Einleitung Für

Mehr

Männer die ewigen Gewalttäter?

Männer die ewigen Gewalttäter? Dr. Peter Döge Männer die ewigen Gewalttäter? Sonderauswertung der Daten der MÄNNERSTUDIE 2009 unter dem besonderen Aspekt des Gewalthandelns von und gegen Männer Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse

Mehr

Alkohol und Gewalt: Eine Online-Befragung der Polizeiangestellten im Kanton Bern

Alkohol und Gewalt: Eine Online-Befragung der Polizeiangestellten im Kanton Bern Philosophischhumanwissenschaftliche Fakultät Institut für Psychologie Lehrstuhl Sozial- und Rechtspsychologie Alkohol und Gewalt: Eine Online-Befragung der Polizeiangestellten im Kanton Bern Zusammenfassung

Mehr

FAQs Erhebung Zusammenleben in der Schweiz (ZidS)

FAQs Erhebung Zusammenleben in der Schweiz (ZidS) Eidgenössisches Departement des Innern EDI Bundesamt für Statistik BFS Abteilung Bevölkerung und Bildung 9. Januar 2017 FAQs Erhebung Zusammenleben in der Schweiz (ZidS) Inhaltsverzeichnis 1 Was ist das

Mehr

WISSENSCHAFTLICHE BEFUNDE ÜBER «HÄUSLICHE GEWALT, GEWALT IN JUGENDLICHEN PAARBEZIEHUNGEN UND ELTERNMISSHANDLUNG»

WISSENSCHAFTLICHE BEFUNDE ÜBER «HÄUSLICHE GEWALT, GEWALT IN JUGENDLICHEN PAARBEZIEHUNGEN UND ELTERNMISSHANDLUNG» WISSENSCHAFTLICHE BEFUNDE ÜBER «HÄUSLICHE GEWALT, GEWALT IN JUGENDLICHEN PAARBEZIEHUNGEN UND ELTERNMISSHANDLUNG» Das neue Programm mit dem Titel «Prävention häuslicher Gewalt, der Gewalt in jugendlichen

Mehr

Sexuelle Belästigung, Stalking und sexuelle Gewalt an Hochschulen

Sexuelle Belästigung, Stalking und sexuelle Gewalt an Hochschulen LEHRSTUHL FÜR KRIMINOLOGIE Sexuelle Belästigung, Stalking und sexuelle Gewalt an Hochschulen Präsentation der EU-Studie und der Oldenburger Untersuchung 12. Juni 2012 Katrin List Wissenschaftliche Koordinatorin

Mehr

Entwicklung von Gewalterfahrungen Jugendlicher im Kanton Zürich Ausgewählte Ergebnisse der Zürcher Jugendbefragungen

Entwicklung von Gewalterfahrungen Jugendlicher im Kanton Zürich Ausgewählte Ergebnisse der Zürcher Jugendbefragungen Entwicklung von Gewalterfahrungen Jugendlicher im Kanton Zürich Ausgewählte Ergebnisse der Zürcher Jugendbefragungen 1999-2014 Dr. Denis Ribeaud Kriminologische Forschungseinheit der Professur für Soziologie,

Mehr

Gewalt im Geschlechter- und Generationenverhältnis. Einleitung. Aufbau. BE750: Schwierige Situationen im Schulfeld HS 2010, Vortrag am 29.9.

Gewalt im Geschlechter- und Generationenverhältnis. Einleitung. Aufbau. BE750: Schwierige Situationen im Schulfeld HS 2010, Vortrag am 29.9. Gewalt im Geschlechter- und Generationenverhältnis BE750: Schwierige Situationen im Schulfeld HS 2010, Vortrag am 29.9.2010 Dr.phil. Anja Sieber Egger Forschungsgruppe Bildung_Soziale Ungleichheit_Gewalt

Mehr

Diskriminierung bleibt? Ergebnisse der Studie Homophobie in NRW

Diskriminierung bleibt? Ergebnisse der Studie Homophobie in NRW IKG Institute for interdisciplinary Reserach on Conflict and Violence Diskriminierung bleibt? Ergebnisse der Studie Homophobie in NRW Beate Küpper Hochschule Niederrein Abwertung und Ausgrenzung Individuelle

Mehr

INDIKATOREN ZU GEWALT UND VERGEWALTIGUNG IN DER PARTNERSCHAFT FÜR POLIZEI UND JUSTIZ

INDIKATOREN ZU GEWALT UND VERGEWALTIGUNG IN DER PARTNERSCHAFT FÜR POLIZEI UND JUSTIZ INDIKATOREN ZU GEWALT UND VERGEWALTIGUNG IN DER PARTNERSCHAFT FÜR POLIZEI UND JUSTIZ EIGE November 2017 Indikator 1 Jährliche Anzahl der Frauen (18 Jahre und älter), die nach polizeilichen Erkenntnissen

Mehr

Kathrin Schack. Liebe zum gleichen Geschlecht Ein Thema für die Schule

Kathrin Schack. Liebe zum gleichen Geschlecht Ein Thema für die Schule Kathrin Schack Liebe zum gleichen Geschlecht Ein Thema für die Schule Kathrin Schack Liebe zum gleichen Geschlecht Ein Thema für die Schule Aufklärungsarbeit gegen Homophobie Tectum Verlag Kathrin Schack

Mehr

Siegfried Lamnek Jens Luedtke Ralf Ottermann Susanne Vogl. Tatort Familie. Häusliche Gewalt im gesellschaftlichen Kontext

Siegfried Lamnek Jens Luedtke Ralf Ottermann Susanne Vogl. Tatort Familie. Häusliche Gewalt im gesellschaftlichen Kontext Tatort Familie Siegfried Lamnek Jens Luedtke Ralf Ottermann Susanne Vogl Tatort Familie Häusliche Gewalt im gesellschaftlichen Kontext 3., erweiterte und überarbeitete Auflage 2012 Siegfried Lamnek KU

Mehr

Erste Liebe, erste Hiebe -

Erste Liebe, erste Hiebe - Fachtagung 31. Oktober 2012, Volkshaus Zürich Erste Liebe, erste Hiebe - Gewalt in jugendlichen Paarbeziehungen Sandra Fausch, Sozialarbeiterin FH Bildungsstelle Häusliche Gewalt Luzern Erste Liebe erste

Mehr

Täterprofile und Risikoeinschätzung in der Arbeit mit häuslichen Gewal<ätern

Täterprofile und Risikoeinschätzung in der Arbeit mit häuslichen Gewal<ätern Regionalverband Er?/Düren e.v. Mitglied in der Bundesarbeitsgemeinscha? Täterarbeit Häusliche Gewalt e.v. (BAG-TäHG e.v.) Täterprofile und Risikoeinschätzung in der Arbeit mit häuslichen Gewal

Mehr

Alkohol und häusliche Gewalt

Alkohol und häusliche Gewalt Alkohol und häusliche Gewalt 10. Zürcher Forum Prävention und Gesundheitsförderung 29. Juni 2010 Alkohol und häusliche Gewalt «Er hat halt gesoffen, und wenn er nachhause kam, hat er immer rumgeschrien,

Mehr

Erste Ergebnisse aus dem NFP52-Projekt: Mobbing im Kindergarten: Entstehung und Prävention. Françoise D. Alsaker Christof Nägele Stefan Valkanover

Erste Ergebnisse aus dem NFP52-Projekt: Mobbing im Kindergarten: Entstehung und Prävention. Françoise D. Alsaker Christof Nägele Stefan Valkanover Mobbing geht alle an Erste Ergebnisse aus dem NFP52-Projekt: Mobbing im Kindergarten: Entstehung und Prävention Françoise D. Alsaker Christof Nägele Stefan Valkanover Universität Bern Juni 06 1 Typisch

Mehr

Gefährdungen und Betroffenheiten von Jungen im Zusammenhang mit sexualisierter Gewalt Kupferzell-Eschental,

Gefährdungen und Betroffenheiten von Jungen im Zusammenhang mit sexualisierter Gewalt Kupferzell-Eschental, Gefährdungen und Betroffenheiten von Jungen im Zusammenhang mit sexualisierter Gewalt Kupferzell-Eschental, 14.11.2018 Dr. Peter Mosser Beratungsstelle kibs, München IPP München Programm Sozialisationsanforderungen

Mehr

Zusammenschau von Selbstberichts- und Opferbefragungen:

Zusammenschau von Selbstberichts- und Opferbefragungen: Täter-Opfer-Interaktion Zusammenschau von Selbstberichts- und Opferbefragungen: häufige Statuswechsel Täter Opfer Rollenüberschneidungen Täter Opfer Opfer-Täter-Abfolge (Karrieren) Kriminologie I SS 2018

Mehr

Männerdie ewigen Gewalttäter?

Männerdie ewigen Gewalttäter? Dr. Peter Döge Männerdie ewigen Gewalttäter? Sonderauswertung der Daten der MÄNNERSTUDIE 2009 unter dem besonderen Aspekt des Gewalthandelns von und gegen Männer - Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse,I

Mehr

Wann ist Gewalt Gewalt?

Wann ist Gewalt Gewalt? Ursachen für Gewalt an älteren Menschen Formen und Beispiele Batschuns, 27. September 2010 Die Gewalt lebt davon, dass sie von anständigen Menschen nicht für möglich gehalten wird. J.P. Sartre Aufbau der

Mehr

Kriminalität: Furcht und Realität

Kriminalität: Furcht und Realität Kriminalität: Furcht und Realität Kongress mit Sicherheit: für Freiheit Berlin, Pariser Platz 3 Donnerstag, 06. November2008 Rudolf Egg Kriminalitätsfurcht Standarditem zur Kriminalitätsfurcht: Wie sicher

Mehr

Aktueller Forschungsstand zu Opfern und Tatpersonen häuslicher Gewalt

Aktueller Forschungsstand zu Opfern und Tatpersonen häuslicher Gewalt Aktueller Forschungsstand zu Opfern und Tatpersonen häuslicher Gewalt Februar 2011 www.fachstelle-gegen-gewalt.ch A Vorkommen und Ausmass der Gewalt, die Männer und Frauen in der Beziehung erleiden respektive

Mehr

DEPARTEMENT BILDUNG, KULTUR UND SPORT

DEPARTEMENT BILDUNG, KULTUR UND SPORT 1 Titel der Präsentation Schulpsychologischer Dienst Untertitel der Präsentation Fachteam gegen häusliche Gewalt 2. Mai 2013 25. November 2016 Definition Unter dem Begriff häusliche Gewalt verstehen wir

Mehr

IX Community Response/Lesbische Subkultur

IX Community Response/Lesbische Subkultur IX Community Response/Lesbische Subkultur Einleitung Die Forschung zu häuslicher Gewalt zeigt, dass das ein gut funktionierendes Interventionsnetzwerk von großer Bedeutung für die Beendigung von Gewalt

Mehr

Häusliche Gewalt und ihre Folgen

Häusliche Gewalt und ihre Folgen Nancy Groschoff Häusliche Gewalt und ihre Folgen Eine Darstellung der Kernfragen von Frauen im Frauenhaus Diplomica Verlag Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung... 5 2. Häusliche Gewalt gegen Frauen... 7 2.1

Mehr

Gewaltstudie Gewalt- und Missachtungserfahrungen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland

Gewaltstudie Gewalt- und Missachtungserfahrungen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland Gewaltstudie 2013 Gewalt- und Missachtungserfahrungen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland Professor Holger Ziegler, Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Bielefeld 3. Juni 2013, Berlin

Mehr

Vergewaltigung von Frauen in Siidafrika

Vergewaltigung von Frauen in Siidafrika Stefanie Rohrs Vergewaltigung von Frauen in Siidafrika Primare, Sekundare und Tertiare Viktimisierung PETER LANG EuropaischerVerlagderWissenschaften Inhaltsverzeichnis Tabellenverzeichnis 13 Abkiirzungsverzeichnis

Mehr

XII. Befunde der Heidelberger Krebsstudien

XII. Befunde der Heidelberger Krebsstudien ... XII. Befunde der Heidelberger Krebsstudien ZURÜCK ZUR FRAGE: BEEINFLUSSEN PSYCHOSOZIALE FAKTOREN DEN KRANKHEITSVERLAUF BEI KREBSPATIENTEN? Im Jahre 1985 publizierten B. R. Cassileth et al. im New England

Mehr

B. Darstellung des Konzeptes der hate crimes aus den USA 19

B. Darstellung des Konzeptes der hate crimes aus den USA 19 Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis xxi A. Einleitung und Fragestellung 1 1. Einleitung 1 1.1 Vertiefung des Vorgehens 2 1.1.1 Vergleichende Forschung 4 1.1.2 Empirische Dimension 8 1.2 Defizite der

Mehr

Das Vertrauenszentrum Kindesmisshandlung ist ein Zentrum wo Sie um Rat oder Hilfe fragen können bei einem Verdacht/ Vermuten von Kindesmisshandlung.

Das Vertrauenszentrum Kindesmisshandlung ist ein Zentrum wo Sie um Rat oder Hilfe fragen können bei einem Verdacht/ Vermuten von Kindesmisshandlung. Das Vertrauenszentrum Kindesmisshandlung ist ein Zentrum wo Sie um Rat oder Hilfe fragen können bei einem Verdacht/ Vermuten von Kindesmisshandlung. Die Flämische Regierung hat spezielle Zentren eingerichtet

Mehr

Auf in eine neue Welt wenn Migration von Angst & Depression begleitet wird. Dr. med. Janis Brakowski Psychiatrische Universitätsklinik Zürich

Auf in eine neue Welt wenn Migration von Angst & Depression begleitet wird. Dr. med. Janis Brakowski Psychiatrische Universitätsklinik Zürich Auf in eine neue Welt wenn Migration von Angst & Depression begleitet wird Dr. med. Janis Brakowski Psychiatrische Universitätsklinik Zürich Was können Sie heute erwarten? Einführung in zentrale Aspekte

Mehr

Bedürfnisse der Opfer in OH-Beratung, Psychotherapie und Strafverfahren

Bedürfnisse der Opfer in OH-Beratung, Psychotherapie und Strafverfahren Bedürfnisse der Opfer in OH-Beratung, Psychotherapie und Strafverfahren ESTD-Symposium 18.01.2016 Sexualdelikte: Optimales interdisziplinäres Vorgehen LANTANA Fachstelle Opferhilfe bei sexueller Gewalt

Mehr

Tobias Block Jugendkriminalität und staatliche Reaktion in Hamburg

Tobias Block Jugendkriminalität und staatliche Reaktion in Hamburg Tobias Block Jugendkriminalität und staatliche Reaktion in Hamburg 1997 2007 Entwicklungen und Hintergründe Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek

Mehr

Kindsmisshandlung Kinderschutz: Theorie und Praxis

Kindsmisshandlung Kinderschutz: Theorie und Praxis Jahrestagung 2016 Kindsmisshandlung Kinderschutz: Theorie und Praxis Ueli Lips Facharzt Kinder- und Jugendmedizin, ehemaliger Leiter Kinderschutzgruppe und Opferberatungsstelle Kinderspital Zürich Ruedi

Mehr

Cannabiskonsum der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland

Cannabiskonsum der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland Cannabiskonsum der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland Ergebnisse der Repräsentativbefragungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln Juni 2007 Cannabiskonsum der Jugendlichen

Mehr

Aggression. Seminar: Grundlagenvertiefung. Sozialpsychologie 2 Seminarleiter: Andreas Zick Referentin: Hilal Mete

Aggression. Seminar: Grundlagenvertiefung. Sozialpsychologie 2 Seminarleiter: Andreas Zick Referentin: Hilal Mete Aggression Seminar: Grundlagenvertiefung Sozialpsychologie 2 Seminarleiter: Andreas Zick Referentin: Hilal Mete Gliederung Einführung Theoretische Ebenen der Aggressionsforschung Definitionen von Aggression

Mehr

Evaluation Magic Circle 2012/2013

Evaluation Magic Circle 2012/2013 Evaluation Magic Circle 2012/2013 1. Hintergrund der Evaluation Das Programm Stark im MiteinanderN mit seinen vier Bausteinen Magic Circle, Fair Mobil, Spotlight-Theater gegen Mobbing und Cool at School

Mehr

Gewalttater gleich Gewalttater?

Gewalttater gleich Gewalttater? Gewalttater gleich Gewalttater? Empirische Uberpriifung einer Typologie gewaltausiibender Manner in intimen Beziehungen Von der Fakultat fur Lebenswissenschaften der Technischen Universitat Carolo-Wilhelmina

Mehr

Coming out - Ich bin schwul!

Coming out - Ich bin schwul! Ratgeber Renate Wedel Coming out - Ich bin schwul! Situation und Beratung der Eltern Coming out - Ich bin schwul! Situation und Beratung der Eltern Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung Seite 2 2. Coming out

Mehr

Auswertung des IAT anla sslich der Ausstellung Check Your Stereotypes

Auswertung des IAT anla sslich der Ausstellung Check Your Stereotypes Hanna Schiff, Honorata Kaczykowski-Patermann, Renate Schubert Auswertung des IAT anla sslich der Ausstellung Check Your Stereotypes Was ist der IAT? Stereotype sind Wegbereiter für Vorurteile und Diskriminierungen.

Mehr

Gewalt an älteren Menschen

Gewalt an älteren Menschen Gewalt an älteren Menschen Eine Untersuchung in der Stadt Bozen Betrieb für Sozialdienste Bozen Sozialsprengel Oberau-Haslach Informationstagung: Gewalt an älteren Menschen 30. November 2011 Gewalt an

Mehr

Anamnesefragebogen. Angaben zu Ihren aktuellen Beschwerden und Problemen

Anamnesefragebogen. Angaben zu Ihren aktuellen Beschwerden und Problemen Anamnesefragebogen Familienname: Geburtsdatum: Straße: Telefon (Festnetz): E-Mail: Krankenkasse: Vorname: Familienstand: PLZ, Ort: Telefon (mobil): Beruf: Versichertennummer: Um mir zu Beginn der Behandlung

Mehr

Die Schläge, die meine Mama bekam, spürte ich in meinem Bauch

Die Schläge, die meine Mama bekam, spürte ich in meinem Bauch Kindliches Miterleben häuslicher Gewalt Ausmaß, Dynamiken, Folgen Die Schläge, die meine Mama bekam, spürte ich in meinem Bauch Maren Kolshorn, Diplom-Psychologin 3. Osnabrücker Kinderschutzfachtagung,

Mehr

Amt für die Gleichstellung von Frau und Mann

Amt für die Gleichstellung von Frau und Mann 1 Gewalthandlungen und Gewaltbetroffenheit von Frauen und Männern in Heidelberg Herausgeberin: Recherche: Redaktion: Stadt Heidelberg, Amt für die Gleichstellung von Frau und Mann Alice Guyot Eva Maierl

Mehr

Häusliche Gewalt und Kinder. Erleuchtung eines Phänomens

Häusliche Gewalt und Kinder. Erleuchtung eines Phänomens Häusliche Gewalt und Kinder Erleuchtung eines Phänomens 1 Um was geht s: Gewalt in der Familie Asymmetrie, Machtgefälle Isolation Privatsache Chronizität Repetition, Muster, ev. latente Zunahme Latente

Mehr

MENSCHENRECHTSBEIRAT. Gewalt in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung

MENSCHENRECHTSBEIRAT. Gewalt in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung MENSCHENRECHTSBEIRAT DER VOLKSANWALTSCHAFT Leichte Sprache Gewalt in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung Informationen über den Text: Der Menschen rechts beirat hat diesen Bericht geschrieben. In

Mehr

Entwicklung der Jugendgewalt in der Schweiz Wichtigste Ergebnisse der in den Kantonen Waadt und Zürich durchgeführten Vergleichsstudien

Entwicklung der Jugendgewalt in der Schweiz Wichtigste Ergebnisse der in den Kantonen Waadt und Zürich durchgeführten Vergleichsstudien Entwicklung der Jugendgewalt in der Schweiz Wichtigste Ergebnisse der in den Kantonen Waadt und Zürich durchgeführten Vergleichsstudien Dr. Denis Ribeaud Kriminologische Forschungseinheit der Professur

Mehr

Gewalterfahrungen in der Familie und deren Folgen

Gewalterfahrungen in der Familie und deren Folgen Universität Hamburg, Institut für Kriminalwissenschaften, Abteilung Kriminologie Gewalterfahrungen in der Familie und deren Folgen Opfer vollendeter Morddelikte nach Geschlecht und Täter-Opfer-Beziehung

Mehr

Umgang mit Häuslicher Gewalt am Arbeitsplatz Nicole Waldmann

Umgang mit Häuslicher Gewalt am Arbeitsplatz Nicole Waldmann Nicole Waldmann Häusliche Gewalt Definition Häusliche Gewalt liegt vor, wenn Personen innerhalb einer bestehenden oder aufgelösten familiären, ehelichen oder eheähnlichen Beziehung physische, psychische

Mehr

Geschlechtersozialisation und schulische Gewalt

Geschlechtersozialisation und schulische Gewalt Ulrike Popp Geschlechtersozialisation und schulische Gewalt Geschlechtstypische Ausdrucksformen und konflikthafte Interaktionen von Schiilerinnen und ScMlern Juventa Verlag Weinheim und Miinchen 2002 Inhalt

Mehr

Altersdiskriminierung in der Schweiz

Altersdiskriminierung in der Schweiz Altersdiskriminierung in der Schweiz Walter Rehberg Definition von Altersdiskriminierung Altersdiskriminierung liegt vor, wenn eine Person wegen ihres Lebensalters fertigt schlechter wird als andere Personen.

Mehr

ARBEIT MIT GEFLÜCHTETEN LESBEN, SCHWULEN, BISEXUELLEN, TRANSGENDER UND INTERSEXUELLEN PERSONEN (LGBTI)

ARBEIT MIT GEFLÜCHTETEN LESBEN, SCHWULEN, BISEXUELLEN, TRANSGENDER UND INTERSEXUELLEN PERSONEN (LGBTI) ARBEIT MIT GEFLÜCHTETEN LESBEN, SCHWULEN, BISEXUELLEN, TRANSGENDER UND INTERSEXUELLEN PERSONEN (LGBTI) WEGWEISER 2 Dieses Dokument wurde so weit möglich für einen barrierefreien Zugang erstellt. Sämtliche

Mehr

Gewaltstudie Gewalt- und Missachtungserfahrungen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland

Gewaltstudie Gewalt- und Missachtungserfahrungen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland Gewaltstudie 213 Gewalt- und Missachtungserfahrungen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland Professor Holger Ziegler, Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Bielefeld 3. Juni 213, Berlin

Mehr

ÜL-C Ausbildung. Prävention sexualisierter Gewalt im Sport

ÜL-C Ausbildung. Prävention sexualisierter Gewalt im Sport ÜL-C Ausbildung Prävention sexualisierter Gewalt im Sport Inhalte: Formen sexualisierter Gewalt Definition sexualisierter Gewalt Zahlen Wer ist Betroffen? Täter/innen und ihre Strategien Intervention Prävention

Mehr

Häusliche Gewalt. Häusliche Gewalt erkennen und handeln Informationen

Häusliche Gewalt. Häusliche Gewalt erkennen und handeln Informationen Häusliche Gewalt Häusliche Gewalt erkennen und handeln Informationen Definition: Der Begriff Häusliche Gewalt beschreibt Gewalt zwischen Erwachsenen, die in engen sozialen Beziehungen zueinander stehen

Mehr

Wahrnehmung, Einstellung und Verhalten von Menschen in alternden und schrumpfenden Belegschaften

Wahrnehmung, Einstellung und Verhalten von Menschen in alternden und schrumpfenden Belegschaften Wahrnehmung, Einstellung und Verhalten von Menschen in alternden und schrumpfenden Belegschaften Ein empirisches Forschungsprojekt für demographiefeste Personalarbeit in altersdiversen Belegschaften Juristische

Mehr

Konsequenzen der Medienberichterstattung über Pädophilie

Konsequenzen der Medienberichterstattung über Pädophilie WISSENSWERTE Bremer Forum für Wissenschaftsjournalismus Konsequenzen der Medienberichterstattung über Pädophilie Referentin:, M. A. Medienberichterstattung allgemein Was wir über unsere Gesellschaft, ja

Mehr

Wanderausstellung Hier wohnt Familie Schäfer

Wanderausstellung Hier wohnt Familie Schäfer Wanderausstellung Hier wohnt Familie Schäfer Einleitung Definition: Häusliche Gewalt ist jede Art versuchter oder vollendeter körperlicher, seelischer und sexueller Misshandlung innerhalb einer häuslichen

Mehr

Beziehungsstalking nach Trennung und Häuslicher Gewalt. Fachtag in Bergisch-Gladbach

Beziehungsstalking nach Trennung und Häuslicher Gewalt. Fachtag in Bergisch-Gladbach Beziehungsstalking nach Trennung und Häuslicher Gewalt Fachtag in Bergisch-Gladbach 10.11.2016. Dr. Heike Küken-Beckmann Institut für Rechtspsychologie Rhein-Main Psychologie des Stalking. Dr. Heike Küken-Beckmann

Mehr

Der Stand der Gewaltforschung ist ungenügend. (9) Die Körperlichkeit als wesentliches Moment der Gewalt. (9)

Der Stand der Gewaltforschung ist ungenügend. (9) Die Körperlichkeit als wesentliches Moment der Gewalt. (9) Seminar am 6. Mai 2016-05-29 Trutz von Trotha: Soziologie der Gewalt Der Stand der Gewaltforschung ist ungenügend. (9) Gewalt spielt in der allgemeinen soziologischen Theorie eine untergeordnete Rolle.

Mehr

Das Geschäft mit der Liebe im Internet

Das Geschäft mit der Liebe im Internet Das Geschäft mit der Liebe im Internet Was bedeutet Romantik Betrug Welche Zielgruppe wird bevorzugt angesprochen? Vorgehensweise des Täters Kontaktaufnahme Vertrauen des Opfers gewinnen Das Opfer in sich

Mehr

Gewalt in der Pflege Wie ist Prävention möglich?

Gewalt in der Pflege Wie ist Prävention möglich? Gewalt in der Pflege Wie ist Prävention möglich? Prof. Dr. Beate Blättner Fachbereich Pflege und Gesundheit Forschen für die alternde Gesellschaft; Fulda, 02.06.2016 Ältere Menschen sind seltener Opfer

Mehr

Häusliche Gewalt. Definition Gewalt/häusliche Gewalt Formen der Gewalt Indikatoren der Gewalt Auswirkungen der Gewalt

Häusliche Gewalt. Definition Gewalt/häusliche Gewalt Formen der Gewalt Indikatoren der Gewalt Auswirkungen der Gewalt Häusliche Gewalt Definition Gewalt/häusliche Gewalt Formen der Gewalt Indikatoren der Gewalt Auswirkungen der Gewalt Gewalt/Streit Streit: eine Auseinandersetzung zwischen Personen, die gleich stark sind

Mehr

Wenn man nicht wegen eines Merkmals diskriminiert Herausforderungen der Intersektionalität

Wenn man nicht wegen eines Merkmals diskriminiert Herausforderungen der Intersektionalität Wenn man nicht wegen eines Merkmals diskriminiert Herausforderungen der Intersektionalität Jolanda van der Noll zusammen mit Anette Rohmann & Agostino Mazziotta Lehrgebiet Community Psychology Fernuniversität

Mehr

Wie viele Personen sind körperlich aktiv und wie viele führen eine körperlich inaktive Lebensweise?

Wie viele Personen sind körperlich aktiv und wie viele führen eine körperlich inaktive Lebensweise? Körperliche Bewegung Überwachungssystem PASSI Autonome Provinz Bozen Regelmäßige körperliche Bewegung hat positive Auswirkungen auf die Gesundheit und beugt kardiovaskuläre Krankheiten, Diabetes, Bluthochdruck

Mehr

Cool in School Ergebnisse des vierten Evaluationsdurchgangs Schuljahr 2015/2016

Cool in School Ergebnisse des vierten Evaluationsdurchgangs Schuljahr 2015/2016 Cool in School Ergebnisse des vierten Evaluationsdurchgangs Schuljahr 2015/2016 I. Einleitung 1 Im Schuljahr 2015/2016 haben sich die Gesamtdaten zum Programm Cool in School folgendermaßen weiterentwickelt:

Mehr

Geschwisterinzest aus der Sicht der öffentlichen Jugendhilfe

Geschwisterinzest aus der Sicht der öffentlichen Jugendhilfe Geschwisterinzest aus der Sicht der öffentlichen Jugendhilfe Gliederung Begrifflichkeit Besonderheiten des Geschwisterinzest Aufgaben für die öffentliche Jugendhilfe Zur Notwendigkeit von richtigen Hilfen

Mehr

Gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften mit und ohne Kinder

Gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften mit und ohne Kinder Gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften mit und ohne Kinder Eine Expertise auf der Basis des Mikrozensus 2006 Dr. Bernd Eggen Seminar: Singles DINKS NEL und Alleinerziehende Michael Berchtold Ablauf

Mehr

Dr. Uta Enders-Dragässer Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Frauenforschung e.v. (GSF e.v.)

Dr. Uta Enders-Dragässer Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Frauenforschung e.v. (GSF e.v.) Dr. Uta Enders-Dragässer Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Frauenforschung e.v. (GSF e.v.) "Antizipierte Gewalt" und die Folgen im persönlichen Alltag von Lesben und Schwulen Das Daphne-Projekt

Mehr