Erwerbstätigkeit und Ausbildung bei ungünstigen sozialen Umfeldbedingungen. Bildungschancen über modulare Qualifikationen für junge Mütter und Väter
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- Laura Hermann
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1 Erwerbstätigkeit und Ausbildung bei ungünstigen sozialen Umfeldbedingungen Bildungschancen über modulare Qualifikationen für junge Mütter und Väter
2 Gliederung 1. Einführung 2. Möglichkeiten der Qualifizierung/ Ausbildung 3. Modulare Teilqualifikationen 4. Teilzeitausbildung 5. Modulare betriebliche Ausbildung 6. Rahmenbedingungen
3 1. Einführung Ausbildungsmarkt angespannte Situation Oktober 2005 Oktober betriebliche und überbetriebliche Aisbildungsplätze weniger nicht vermittelte Bewerber im abgelaufenen Berufsberatungsjahr , mehr als im Vorjahr Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt ist die Zahl der allein erziehenden Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt 2002 gegenüber dem Vorjahr um auf gestiegen ( Mütter; Väter) bis Juni 2003 ist die Zahl weiter gestiegen Juni Mütter und 150 Väter als BerufsrückkehrerInnen gemeldet (= 8,9% der arbeitslosen Frauen und 0,1% der arbeitslosen Männer)
4 1. Einführung Januar 2006 (Agenturbezirk Magdeburg) Frauenanteil bei 44,8% der Arbeitslosen Zugänge von Bedarfsgemeinschaften im Jahresdurchschnitt 2005 Alleinerz. m. 1 Kind 9,1%; Alleinerz. m.2 u. m. Kindern 5,4% Abgänge von Bedarfsgemeinschaften im Jahresdurchschnitt 2005 Alleinerz. m. 1 Kind 6,8%; Alleinerz. m.2 u. m. Kindern 3,4% Bestand von Bedarfsgemeinschaften im Jahresdurchschnitt 2005 Alleinerz. m. 1 Kind 9,9%; Alleinerz. m.2 u. m. Kindern 6,2% gegenüber anderen Bedarfsgemeinschaften weniger Bewegung
5 1. Einführung Situation Alleinerziehender eingeschränkte räumliche und berufliche Mobilität eingeschränkte Flexibilität bei Arbeitszeiten Gesundheitszustand aktuelle Wohnsituation und soziales Umfeld notwendige Kinderbetreuung fehlender Schul- bzw. Berufsabschluss wegen der Geburt eines Kindes abgebrochene Ausbildungen fehlende Berufspraxis
6 Fazit Allein erziehende junge Mütter und Väter benötigen: flexible Bildungs- und Qualifizierungsangebote, die auf ihre individuellen Voraussetzungen und Lebenssituationen abgestimmt sind, Angebote, die ihnen Zugang zu Bildung und Qualifizierung ermöglichen, ihnen Teilhabe an Arbeitsleben und Gesellschaft ermöglichen.
7 2. Möglichkeiten der Qualifizierung/ Ausbildung Teilzeit 3 Monate 6 Monate 6 Monate Vollausbildung Ausbildung Einstiegsphase Beschäftigungsphase Qualifizierung INTEGRATION Angebot: Angebot: Angebot: Assessement Praktikum/ AGH mit Mehraufwandsentschädigung Erwerb fachlicher Qualifikationen für ergänzende Angebote: ergänzende Angebote: die angestrebte berufliche Tätigkeit/ lebenspraktisches Training fachl. Basisqualifikationen die angestrebte Berufsausbildung Gesundheitsförderung lebenspraktisches Training ergänzende Angebote: soziales Training Gesundheitsförderung Bewerbungstraining soziales Training Arbeitsmarkt Teilzeit Vollzeit sozialpädagogische Begleitung
8 3. Modulare Teilqualifikationen Die Qualifizierungen im kaufmännischen wie im gewerblichtechnischen Bereich sind in Module eingeteilt. Module beschreiben Qualifizierungsabschnitte in Bezug auf einen anerkannten Berufsabschluss. Module müssen dabei den in den Ausbildungsordnungen festgelegten Berufsprofilen zuzuordnen sein. Module sind untergliedert in Bausteine. Module vereinen theoretische und praktische Qualifizierungseinheiten. Module berücksichtigen zielgruppenspezifische Belange.
9 3. Modulare Teilqualifikationen Module werden in überschaubaren Zeiträumen von 3-6 Monaten mit einem internen Prüfungsverfahren abgeschlossen. Module und die dazugehörigen Zertifikate beschreiben die vorhandenen beruflichen Kompetenzen. Module lassen sich zu einem anerkannten Ausbildungsberuf zusammensetzen
10 4. Teilzeitausbildung Variante 1 Teilzeitausbildung ohne Verlängerung der Ausbildungszeit (3 Jahre) Die Arbeitszeit einschließlich des Berufsschulunterrichts beträgt mindestens 25 Wochenstunden (bzw. 75% der wöchentlichen Arbeitszeit) Variante 2 Teilzeitausbildung mit Verlängerung der Ausbildungszeit um maximal ein Jahr Die Arbeitszeit beträgt einschließlich des Berufsschulunterrichts mindestens 20 Wochenstunden.
11 5. Modulare betriebliche Ausbildung Ausbildungskonzept ist an betrieblichen Anforderungen ausgerichtet Die Module entsprechen in ihrem Zuschnitt den Funktionsbereichen des Betriebes. Sie entsprechen den Vorgaben des Ausbildungsrahmenplanes und dem zu vermittelnden Berufsbild. Gemeinsam mit betrieblichen Ausbildungsexperten werden über das Berufsbild hinausgehende Qualifizierungsbedarfe ermittelt und analysiert. Die Ergebnisse der Analysen fließen in das Ausbildungskonzept ein, damit die zu vermittelnden Kenntnisse und Fertigkeiten den aktuellen Anforderungen der modernen betrieblichen Praxis entsprechen. Lernen findet überwiegend am Arbeitsplatz statt. schrittweiser Erwerb von beruflichen Qualifikationen in Form von Modulen Jedes Modul schließt mit einer Prüfung ab. Nach erfolgreichem Abschluss aller Module erfolgt die Prüfung vor der Kammer und mündet in den Berufsabschluss.
12 5. Modulare betriebliche Ausbildung Verlauf der modularen Ausbildung am Beispiel der Ausbildung zum/zur Kaufmann/ -frau für Bürokommunikation Aufarbeitung von Grundlagenwissen Vorschaltlehrgang 2 Monate Basisqualifikation 4 Monate 23 Modul Personalwesen 4 Monate M O N A T E Kernqualifizierungsphase mit Schwerpunkt Lernen am Arbeitsplatz Modul Produkterstellung Modul Produktverteilung 4Monate 4 Monate Modul Rechnungswesen 4 Monate Vorbereitung auf die Kammer-Prüfung Kammer -Abschluss 1 Monat
13 6. Rahmenbedingungen Für alle Qualifizierungsangebote besteht die Möglichkeit der Umsetzung mit Hilfe bestehender Förderinstrumente des SGBII und SGBIII in Verbindung mit dem Berufsbildungsgesetz und dem SGB VIII. Es gilt diese sinnvoll einzusetzen und im Sinne einer ganzheitlichen Förderung miteinander zu verknüpfen. Eigungsfeststellungen und Vorschaltmaßnahmen lassen sich über Trainingsmaßnahmen und Maßnahmen im Einzelfall (SWL) realisieren. Arbeitsgelegenheiten und Praktika unterstützen das Sammeln beruflicher Erfahrungen und das kennen lernen betrieblicher Praxis.
14 6. Rahmenbedingungen Modulare Teilqualifikationen können über berufliche Weiterbildung ( 77 SGB III) realisiert werden und finden Anerkennung nach 69 des BBiG. Betriebliche Teilzeitausbildung ist mit der Novellierung des Berufsbildungsgesetzes 2005 in beiden genannten Varianten möglich. Modulare betriebliche Ausbildung ist über berufliche Weiterbildung nach 77 SGB III und berufliche Umschulung nach dem Berufsbildungsgesetz möglich. Sozialpädagogische Begleitung kann dem Arbeitgeber nach 421m SGB III gefördert werden.
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