Vorlesung 24 Spezielle Verfahrensformen bei persönlichen, telefonischen und schriftlichen Umfragen
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- Pamela Maus
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1 Vorlesung 24 Spezielle Verfahrensformen bei persönlichen, telefonischen und schriftlichen Umfragen
2 Die ADM-Stichproben für Telefon-Umfragen Auswahlgrundlage für Telefonstichproben: Nummernraum aller möglichen Festnetznummern, der auch nicht eingetragenen Telefonnummern eine berechenbare Auswahlchance gibt, und Verortung aller Nummern durch Zuordnung der Gemeinde oder Stadtteilkennziffern, in denen diese Nummern mit bestimmbarer Wahrscheinlichkeit liegen, so dass feinste Regionalschichtungen möglich sind. Die Institute ziehen daraus die für ihre konkreten Projekte notwendigen Telefonstichproben und ermitteln im Kontakt, ob die Nummer existiert und einem Privathaushalt zugehört, wählen mittels Schwedenschlüssel oder next/last birthday die zu befragenden Personen aus und realisieren nach Abschluss der Feldarbeit eine Design-Gewichtung, die Unterschiede in den Auswahlwahrscheinlichkeiten aufgrund differierender Haushaltsgröße und Zahl der für Gespräche nutzbarentelefonanschlüsse ausgleicht sowie gegebenenfalls einen disproportionalen Stichprobenansatz reproportionalisiert.
3 Gabler-Häder Sampling Design US version of RDD are not useable Hit rate would be less then 1 Percent to expensive (time, money) Way-out: Classification of numbers into blocks of 100 with at least one listed number (e.g to , to 12399) Generation of all 100 possible numbers in each block Draw of random samples within these blocks Only numbers in existing blocks are generated
4 Data Base for the Analysis of Call Attempts 5 surveys between 2004/ Data set derived from monitoring call attempts 2. Data set derived from completed interviews Variables - phone number -date -time and - result of contact attempt n= phone numbers Variables - age -gender -education -income -household size n= interviews
5 Zweistufige Zufallsauswahl beim Telefon-Interview Auswahl aus Telefonbuch, CD, RDD Auswahl im Haushalt
6 Was beim Telefoninterview nicht möglich ist Optische Skalen, Stapel-Skalen, Leiter, Thermometer, Laufende Männchen (Zeitskala), Dialogbildblätter, Bandmaß etc. Vorgaben von Kartenspielen, Listen Projektive Tests zur Ermittlung des Meinungsklimas: Reifentest, Emotionstest In der Marktforschung: Tests von Packungsgrößen und gestaltungen, Geschmackstest Wissenstests Vorführen von Gegenständen, Warenproben, Zeitschriften-Dummies, Originalexemplaren etc. Psychologische Testverfahren mit Vorgabe optischer Stimuli, z. B. Satzergänzungstests, Tests aus der Individualdiagnostik wie z. B. Baumtest, Rorschach-Test, Projektive Verfahren wie z. B. Thematischer Apperzeptionstest (TAT), Aggressionstests
7 I f D Institut für Demoskopie Allensbach Bildblatt fr ein Feldexperiment Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage Nr. 4099, Januar 1988
8
9 Telefonisch Vorteile Stichprobe örtlich besser verteilt Interviews laufen einheitlich ab Daten sind in relativ kurzer Zeit erhoben die Kosten im Vergleich zum persönlichen Interview sind niedriger Interviewer können besser kontrolliert werden. Nachteile Personen ohne Telefon sind nicht in die Grundgesamtheit der Umfrage miteinbezogen Verweigerungsrate besonders bei den unteren Bildungsschichten ist etwas höher ist, als beim persönlichen Interview. in der Stichprobe sind die höheren Bildungsschichten überrepräsentiert
10 Schriftliche Befragung postalisch Schriftl. Gruppeninterview CASQ
11 Schriftlich-postalisch Vorteile schwierig erreichbare Zielgruppen, wie Politiker, Unternehmen etc. sind durch das Versenden eines Fragebogens ansprechbar Kostenaufwand durch den Wegfall des Interviewers niedriger Nachteile Befragung läuft in einer nicht kontrollierten Form ab (nicht nachvollziehbar, wer, wann, wie den Fragebogen ausfüllt) niedrige Rücksendequote der Fragebögen
12 Total Design Methode von Dillmann Fragebogen: Broschürenform Front- und letzte Seite frei Verkleinert weißes Papier Anordnung Fragen Leichte, interessante Fragen am Anfang... Anschreiben: offiz. Papier, Nützlichkeit der Studie, persönliche Unterschrift Versand: jeweils Mitte der Woche, 1 Woche später: Postkarte, 3 Wochen später: nochmals FB beilegen, 7 Wochen später: Einschreiben
13 Wirkung von Incentives
14 Norm Trussell and Paul J. Lavrakas (2004): The Influence of Incremental Increases in Token Cash Incentives on Mail Survey Response. Is There an Optimal Amount? Public Opinion Quarterly, Vol. 68 No. 3
15 Face to face Vorteile stark kontrollierten Interviewsituation durch die Anwesenheit eines Interviewers Einsatz von optischen Unterstützungen (Bildblättern, Kartenspielen etc.) Nachteile Stark kontrollierte Interviewsituation (Antwortverhalten?) persönliche Beziehung zwischen Interviewer und Befragtem (Auftreten, Kleidung, Hautfarbe, Alter) Antwortverhalten? zurückgehende Bereitschaft in der Bevölkerung, an solchen Befragungen mitzuwirken.
16 Die ADM-Stichproben (F2F) Dreistufiges Stichprobensystem bilden Auswahlgrundlage: Circa Flächen: statistische Bezirke (= feinste von der amtlichen Statistik mit Daten aus Volkszählung und Bevölkerungsfortschreibung unterstützte Gliederungsebene digitalisierte Straßenkarten Random Walk mit Startadressen und Vorgaben, wie die Adressen der zu befragenden Privathaushalte auszuwählen sind. Auswahl der Zielperson im Haushalt ( Schwedenschlüssel oder next/last birthday ) Design-Gewichtung: Ausgleich unterschiedliche Haushaltsgrößen
17 Sind Ergebnisse unterschiedlicher Befragungsmodi vergleichbar? Grundsätzlich: Ja persönliches Interview: schwierigere, komplexere Fragen eher beantwortet als beim Telefoninterview Fragen, die an gesellschaftliche Tabugrenzen stoßen, werden bei schriftlichen Befragungen ehrlicher sowie detaillierter und ausführlicher beantwortet Antworten bei schriftlichen Umfragen sind kritischer als bei mündlichen Befragungen
18 POQ 2003
19 Peter Esaiasson and Donald Granberg (1993): HIDDEN NEGATIVISM: EVALUATION OF SWEDISH PARTIES AND THEIR LEADERS UNDER DIFFERENT SURVEY METHODS. Int. J. of Public Opin. Research, 5,
20
21 Rainer Böhme (2003): Fragebogeneffekte bei Online-Befragungen. Magisterarbeit, Dresden, IfK
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24 unterschätzt
25 Entwicklung der Onlinenutzung in Deutschland (1997 bis 2005) ,5 % 55,3 % 57,9 % Mio ,1 % 38,8 % 28,6 % 17,7 % 34,4 35,7 37,5 6,5 % 10,4 % 28,3 24,8 18,3 4,1 6,6 11, Onlinenutzer (in Mio., ab 14 J.) Onlinenutzer (in Prozent, ab 14 J.) Quelle: ARD / ZDF-Online-Studie 2005
26 Quelle: ARD / ZDF-Online-Studie 2005
27 Vorteile Kostengünstiger Versand und Rückversand Schneller Rücklauf möglich Geringer personeller Aufwand, keine Interviewer notwendig Multimediale Präsentationsmöglichkeiten Große Stichproben oder sogar Vollerhebungen ohne Mehraufwand möglich Automatische Dateneingabe durch Einbindung in Datenbankstrukturen Nachteile Sichprobenziehung, nur bestimmte Teilgruppen sind sinnvoll befragbar Rücklauf in der Praxis gering, hohe Verweigerungsraten Selbstselektion der Befragten, Motivation zur Teilnahme gering Darstellungsprobleme bei unterschiedlichen Browsern Fragebogen muss kurz sein, komplexe Sachverhalte werden im Netz nur ungern bearbeitet Keine Möglichkeit, Situationen des Ausfüllens zu kontrollieren Mögliche doppelte Teilnahme durch mehrfache -Adressen Unklar, wer Fragebogen ausfüllt Quelle: Brosius & Koschel 2001: 141
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31 Literatur Abschnitte aus allgemeiner Methoden-Literatur Atteslander, P. (2000), Methoden der empirischen Sozialforschung, Berlin/New York: de Gruyter. Bortz, J. & Döring, N. (1995), Forschungsmethoden und Evaluation für Sozialwissenschaftler: Berlin: Springer. Brosius, H.B., Koschel, F. (2003). Methoden der empirischen Kommunikationsforschung. Opladen: Westdeutscher Verlag. Diekmann, A. (1995), Empirische Sozialforschung. Reinbek: Rowohlt. Friedrichs, J. (1982), Methoden der empirischen Sozialforschung, Opladen: Westdeutscher Verlag. Schnell, R., Hill, P. & Esser, E. (1992), Methoden der empirischen Sozialforschung, München: Oldenbourg.
32 Einführung in die standardisierte Befragung Groves, R. (1987). Research on survey data quality. Public Opinion Quarterly 52 (4) Kaase, M. (1999). Qualitätskriterien der Umfrageforschung. Berlin: Akademie-Verlag. Wüst, A.M. (1998). Die Allgemeine Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften als Telefonumfrage. ZUMA-Arbeitsbericht 98(04). Price, V. & Neijens, P. (1997). Opinion quality in public opinion research. International Journal of Public Opinion Research 9, Noelle-Neumann, E., Petersen, T. (2000). Alle nicht jeder. Einführung in die Methoden der Demoskopie. Berlin.: Springer. Koch, W. (1998). Wenn "mehr" nicht gleichbedeutend mit "besser" ist: Ausschöpfungsquoten und Stichprobenverzerrungen in allgemeinen Bevölkerungsumfragen. ZUMA-Nachrichten, 22(42). Porst, R., Ranft, S.& Ruoff, B. (1998). Strategien und Maßnahmen zur Erhöhung der Ausschöpfungsquoten bei sozialwissenschaftlichen Umfragen. Ein Literaturbericht. ZUMA-Arbeitsbericht 98(07).
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