NACHHALTIGKEIT > AUSSCHLUSSKRITERIEN RÜSTUNG NUKLEAR SUCHTMITTEL GENTECH GLÜCKSSPIEL SONSTIGE N N N N N N

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1 SUMMARY / NACHHALTIGKEITSANALYSE 9/2006 DECKBLATT KLASSIFIZIERUNG UND UNTERNEHMENSPROFIL SEKTOR BRANCHE GRUPPE GRÖSSENKLASSE KLEIN- & MITTEL LAND / BÖRSE ÖSTERREICH WIEN ISIN / TICKER AT GESCHÄFTSJAHR UMSATZ 57,2 MIO EUR 2004/2005 FREE FLOAT KAP. 11 MIO EUR 9/2006 MITARBEITER /2005 KOORDINATEN A-9555 Glanegg, Glanegg 58, Tel.: +43 (0) , GESCHÄFTS- TÄTIGKEIT Die Holding HIRSCH Servo AG mit operativen Tochtergesellschaften in Österreich, Osteuropa, USA, Deutschland und Italien hat ihre Kernkompetenz im Bereich EPS (expandierbares Polystyrol, Markennamen Styropor/Porozell). Die Aktivitäten der Gruppe umfassen sowohl die EPS-Verarbeitung - z.b. für Verpackung und Dämmung als auch den Bau von Maschinen und Anlagen zur Herstellung von EPS-Produkten. NACHHALTIGKEIT > AUSSCHLUSSKRITERIEN RÜSTUNG NUKLEAR SUCHTMITTEL GENTECH GLÜCKSSPIEL SONSTIGE N N N N N N NACHHALTIGKEIT > POSITIVKRITERIEN Die Nachhaltigkeitsbewertung erfolgt mittels ca. 100 Kriterien und erfasst mögliche Aktivitäten im Bereich von Ausschlusskriterien sowie die Qualität der Stakeholderbeziehungen (linke Grafik) bzw. die Verankerung von Nachhaltigkeit auf den Geschäftsebenen (rechte Grafik). Die einzelnen Scores werden gewichtet und zu einem Basis-Gesamtscore verdichtet (mittlerer Bereich der Grafik). Hierbei kommen unterschiedliche Gewichtungsverfahren zum Einsatz, abhängig vom Sektor (Produktion vs. Dienstleistung) und von der Unternehmensgröße (Großunternehmen vs. Klein- und Mittelunternehmen). Die entsprechenden Klassifizierungen sind oben dargestellt. Um auch den allgemeinen Nachhaltigkeits- Fortschritt zu berücksichtigen, wird der Basis-Gesamtscore noch um die durchschnittliche Niveauänderung aller bewerteten Emittenten gegenüber dem Vorjahr korrigiert. Daraus ergibt sich der effektive Gesamtscore, der gemäß der untenstehenden Skala in ein Rating übergeleitet wird bis -87,5: C- (sehr stark regressiv) -87,5 bis -62,5: C (stark regressiv.) -62,5 bis -37,5: C+ (mäßig regr.) -37,5 bis -12,5: B- (leicht regr.) -12,5 bis +12,5: B (neutral) +12,5 bis +37,5: B+ (passiv) +37,5 bis +62,5: A- (aktiv) +62,5 bis +87,5: A (proaktiv) +87,5 bis +100: A+ (innovativ) Abkürzungen (rechte Grafik): Grundsätze & Strategien; Managementsysteme & Organisation; Produkte & Dienstleistungen; Programme, Aktivitäten & Ergebnisse VÖNIX NACHHALTIGKEITSINDEX VÖNIX MEMBER JA Der VÖNIX (VBV-Österreichischer Nachhaltigkeitsindex) ist ein Aktienindex, bestehend aus jenen börsenotierten österreichischen Unternehmen, die in sozialer und ökologischer Hinsicht führend sind (in Form eines Ratings von zumindest A- ). Träger des VÖNIX ist die VBV-Pensionskasse AG bzw. die VINIS GmbH. Verantwortlich für Konzeption und Research ist die Mag. Friesenbichler Unternehmensberatung. Nähere Informationen: MAG. REINHARD FRIESENBICHLER UNTERNEHMENSBERATUNG A-1050 WIEN, ANZENGRUBERGASSE 22, TEL (0) , FAX -9, office@rfu.at, INTERNET

2 2 1. PROFIL ECKDATEN FIRMENNAME HIRSCH Servo AG ANSCHRIFT A-9555 Glanegg, Glanegg 58 TELEFON, WWW +43 (0) , VORSTAND Dr. Carsten Brinkmeier, Kurt Hirsch, Ing. Peter Grabuschnig INVESTOR RELATIONS Michaela Promberger, , michaela.promberger@hirsch-gruppe.com NACHHALTIGKEIT - ÜBERBLICK 2004/2005 GESCHÄFTS- FELDER 2004/2005 STRUKTUR 2004/2005 MÄRKTE 2004/2005 Die Holding HIRSCH Servo AG mit operativen Tochtergesellschaften in Österreich, Osteuropa, USA, Deutschland und Italien hat ihre Kernkompetenz im Bereich EPS (expandierbares Polystyrol, Markennamen Styropor/Porozell). Die Aktivitäten der Gruppe umfassen sowohl die EPS-Verarbeitung - z.b. für Verpackung und Dämmung als auch den Bau von Maschinen und Anlagen zur Herstellung von EPS-Produkten. Das Hauptgeschäftsfeld EPS-Verarbeitung leistet einen Umsatzbeitrag von 60% und umfasst die Herstellung von Produkten aus expandierbarem Polystyrol, Polypropylen und Polyethylen. Der vielseitige Anwendungsbereich reicht vom Schutz von Menschen (z.b. Aufprallschutz für Sturzhelme) über Verpackungen (z.b. für Elektronikgeräten) bis zur Verwendung als Dämmstoffplatten (z.b. Fußbodenheizungen) und Isolierungen. Mit 34 Umsatz% ist der Maschinen- und Anlagenbau das zweitwichtigste Tätigkeitsfeld. Dies umfasst die Entwicklung und Herstellung von Vorschäumern, Formteilautomaten und Formwerkzeugen zur Verarbeitung von EPS. Weiters werden Blockformen und Trittschallpressen produziert und zusammen mit Schneid-, Verpackungs- und Recyclingmaschinen als Komplettanlagen verkauft. Das kleine Geschäftsfeld Präsentationssysteme wurde im Laufe des Geschäftsjahres 2004/2005 verkauft und leistete in diesem Jahr noch einen Umsatzbeitrag von knapp 6%. Die HIRSCH Servo AG hält über eine zwischengeschaltete GmbH die zwei Dachgesellschaften HIRSCH Porozell GmbH und HIRSCH Maschinenbau GmbH, unter denen insgesamt rund 10 konsolidierte Produktions- und Vertriebsgesellschaften in den Ländern Österreich, Deutschland, Italien, USA sowie einer Reihe osteuropäischer Staaten angesiedelt sind. Per März 2006 ist die Kurt Hirsch Holding GmbH mit 62% Hauptaktionär der HIRSCH Servo AG. 10% werden von der Beteiligungsgesellschaft AvW gehalten. 19% befinden sich in Streubesitz, 6% sind im Eigentum des Managements. Die verbleibenden sind eigene Aktien der Gesellschaft. Die Anzahl der Kunden im Geschäftsbereich EPS-Verarbeitung beträgt rund und umfasst die Branchen Elektronik, Elektroweißwaren, Pharma, Möbel und Bau. Der Marktanteil von HIRSCH Servo in Europa beträgt rund 1%. Die Produkte des Bereichs Maschinen- und Anlagebau gehen an jährlich rund 400 EPS- Verarbeiter, die als Zulieferer für die Verpackungs-, Bau-, Lebensmittel- und Elektronikindustrie tätig sind. Hauptabsatzmärkte sind Österreich (14%), Osteuropa (32%), Westeuropa (34%) sowie Amerika (15%). KENNZAHLEN UMSATZ [MIO EUR] GEWINN [MIO EUR] BILANZSUMME [MIO EUR] EIGENKAPITAL [MIO EUR] GEWINN/AKTIE [EUR] DIVIDENDE [EUR] 2004/ ,2 1,9 56,4 20,6 3,99 1, / ,6 0,8 54,3 19,1 1,69 1, / ,9 1,5 46,5 19,4 3,04 2,10

3 3 2. AUSSCHLUSSKRITERIEN AUSSCHLUSSKRITERIEN RÜSTUNG NUKLEAR SUCHTMITTEL GENTECH GLÜCKSSPIEL SONSTIGE N N N N N N BERÜHRUNG VON AUSSCHLUSSKRITERIEN KEINE - - BEWERTUNG - -

4 4 3. POSITIVKRITERIEN 3.1. MITARBEITER Im Geschäftsjahr 2004/05 waren durchschnittlich 417 Mitarbeiter beschäftigt, davon 230 in Österreich, 112 in Ungarn, 41 in Polen und 34 in Italien. Darüber hinaus sind 17 Vertriebsmitarbeiter in 22 Ländern tätig. 70% der Arbeitnehmer sind Arbeiter, der Rest primär Angestellte sowie 7 Lehrlinge. 38% der Mitarbeiter sind zwischen 30 und 40 Jahren alt, 27% sind jünger als 30 Jahre. Das Durchschnittsalter beträgt 36 Jahre. Der Anteil der Akademiker beträgt knapp 6%. Größte Gruppe sind mit über 40% die Facharbeiter. Der Frauenanteil liegt bei 27%. Die Anzahl der Mitarbeiter mit Behinderung beträgt 6. Die Fluktuationsrate in der HIRSCH Servo Gruppe betrug im Geschäftsjahr 2004/05 23%. Eine hohe Fluktuation findet vor allem an den osteuropäischen Standorten statt. In Österreich liegt die Rate bei 7%. NACHHALTIGKEIT GRUNDSÄTZE & STRATEGIEN Die Mitarbeiter sind explizite Zielgruppe von Unternehmengrundsätzen. Elemente sind Sinnerfülltheit, Chancengleichheit sowie leistungsadäquate und attraktive Vergütung. Der Anteil der Mitarbeiter in Osteuropa soll von aktuell 37% auf über 50% in 2010 steigen. Sonstige strategische Ziele beziehen sich u.a. auf Arbeitsunfälle, Krankenstände und Work Life Balance. MGMT.SYSTEME & ORGANISATION Das Human Resource Management umfasst u.a. die Bereiche Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit sowie Ausbildung inkl. der Integration von Nachhaltigkeit. PROGRAMME, AKTIVITÄTEN & ERGEBNISSE - Das Einkommensniveau ist insgesamt nur durchschnittlich, wird jedoch ergänzt durch diverse Sozialleistungen wie z.b. Fahrtkostenunterstützung und Schulstartgeld. Ein Aktienoptionsplan für Mitarbeiter in Österreich wird eingeführt. - Die Weiterbildung wurde in den letzen Jahren deutlich forciert. Schwerpunkte sind Führungs- und Projektmanagementkompetenz sowie Sprachausbildung. - Trotz des Bemühens um Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit weisen Krankenstände und Arbeitsunfälle einen deutlich negativen Trend auf. - Das Unternehmen bemüht sich um eine familienfreundliche Personalpolitik und setzt entsprechende Initiativen wie z.b. das im Frühjahr 2005 gestartete Pilotprojekt Workplace zur Erhöhung der Flexibilität im Bereich der Angestellten. - Die HIRSCH Servo Gruppe hat die Zahl der Mitarbeiter seit Jahren ständig erhöht. Punktuelle Personalreduktionen werden möglichst sozialverträglich durchgeführt. - Chancengleichheit wird explizit thematisiert. Die zuletzt leicht auf 27% gestiegene Frauenquote soll z.b. durch Maßnahmen wie den Girls Day, welcher Mädchen und jungen Frauen Einblicke in technische Berufe gibt, weiter erhöht werden. - Im Geschäftsbereich Maschinenbau finden jährliche Mitarbeitergespräche statt (13/81) Neben erforderlichen punktuellen Maßnahmen z.b. in den Bereichen Arbeitssicherheit, Gesundheit, Erfassung der Mitarbeiterzufriedenheit, etc. gilt es vor allem für die wachsende Zahl der Arbeitnehmer in Osteuropa eine hochwertige und durchgängige Mitarbeiterpolitik zu definieren und dokumentieren.

5 GESELLSCHAFT Der Stakeholder Gesellschaft wird repräsentiert durch die Anrainer und Communities vor allem rund um das Stammwerk in Österreich, drei Produktionsstandorte in Ungarn, zwei in Polen, je einen in Italien und der Slowakei sowie künftig auch in Rumänien. NACHHALTIGKEIT GRUNDSÄTZE & STRATEGIEN Die Verantwortung gegenüber der Gesellschaft ist nicht explizit in den Nachhaltigkeitsgrundsätzen thematisiert. MGMT.SYSTEME & ORGANISATION Ein systematisches Risk-Management wird bis 2006 für den Hauptstandort Glanegg erstellt. Die Spenden- und Sponsoringpolitik ist wenig systematisiert. PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN Der gesellschaftliche Impact der EPS-Produkte ist gering. PROGRAMME, AKTIVITÄTEN & ERGEBNISSE - Corporate Citizenship Aktivitäten sind wenig ausgeprägt und beinhalten Sponsorings und Spenden zur Unterstützung von Kinder- und Jugendgruppen mit schulischem oder sportlichem Hintergrund. Regional beschränken sich die Aktivitäten auf den Raum Klagenfurt. - Das Unternehmen besitzt insb. im Bezirk Feldkirchen, Kärnten, eine gewisse regionalwirtschaftliche Bedeutung. Die Kommunikation mit der Öffentlichkeit erfolgt aktiv und dialogorientiert, z.b. im Rahmen von Einladungen zu Betriebsbesichtigungen publizierte das Unternehmen seinen ersten Nachhaltigkeitsbericht (16/74) Die Gesellschaft sollte explizit in den Nachhaltigkeitsgrundsätzen berücksichtigt werden. Den Maßnahmen mangelt es noch klar an Umfang, Systematik und Dokumentationsqualität.

6 KUNDEN Die Anzahl der Kunden im Geschäftsbereich EPS-Verarbeitung beträgt rund und umfasst die Branchen Elektronik, Elektroweißwaren, Pharma, Möbel und Bau. Beispiele sind Sony, Bosch-Siemens, Samsung, Philips und Elektrolux. Der Marktanteil von HIRSCH Servo in Europa beträgt rund 1%. Die Produkte des Bereichs Maschinen- und Anlagebau gehen an jährlich rund 400 EPS-Verarbeiter, die als Zulieferer für die Verpackungs-, Bau-, Lebensmittel- und Elektronikindustrie tätig sind. Hauptabsatzmärkte sind Österreich (14%), Osteuropa (32%), Westeuropa (34%) sowie Amerika (15%). NACHHALTIGKEIT GRUNDSÄTZE & STRATEGIEN Die nachhaltige Entwicklung langfristiger und vertrauensvoller Beziehungen zu den Kunden ist Element der Unternehmensgrundsätze. Elemente der Geschäftsstrategie sind die Bereitstellung hochwertiger Lieferungen und das Halten bzw. Verbessern der Produktqualität. MGMT.SYSTEME & ORGANISATION Alle Standorte des Hauptgeschäftsfeldes EPS-Verarbeitung besitzen ein nach ISO 9001 zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem. Kundenzufriedenheitsanalysen werden auch für den Geschäftsbereich Maschinenbau durchgeführt. PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN Die EPS-Produkte des Unternehmens dienen dem Schutz von Menschen (z.b. Aufprallschutz für Sturzhelme), dem Schutz von Produkten (z.b. Verpackung von hochwertigen Elektronikgeräten) sowie der Dämmung und Isolierung, was wiederum der Kostensenkung bzw. Steigerung der Wohnqualität seitens des Endverbrauchers dient. PROGRAMME, AKTIVITÄTEN & ERGEBNISSE - Aus der nicht-dominanten Marktposition von HIRSCH Servo AG kann ein marktgerechtes Preis-Leistungsverhältnis abgeleitet werden. - Elemente des Kundenservice sind technische Beratung, Hilfestellung bei Planung und Projektfinanzierung, Herstellung kundenspezifisch konfigurierter Anlagen, Personalschulung, Prozessoptimierung beim Kunden und weltweit verfügbarer Service bei Betriebsstörungen. - Im Geschäftsfeld Maschinen- und Anlagenbau wurde 2005/06 von der Universität Klagenfurt eine Kundenzufriedenheitsanalyse in Europa und Nordamerika durchgeführt. Ergebnis war ein Zufriedenheitsgrad von über 90% (42/91)

7 MARKTPARTNER Input-Faktoren sind insbesondere EPS-Rohstoff, Stahl, Aluminium, Edelstahl, Strom, Erdgas, und Wasser. Die HIRSCH Servo AG besitzt keine dominante Position auf diesen Beschaffungsmärkten. Der Zukauf erfolgt primär regional von Lieferanten in Mitteleuropa. Kooperationen finden mit diversen Interessensgemeinschaften, Verbänden und Arbeitsgruppen im EPS- Verarbeitungsbereich und im Maschinenbau statt. NACHHALTIGKEIT GRUNDSÄTZE & STRATEGIEN Die Beziehungen zu den Lieferanten sind expliziter Bestandteil der Nachhaltigkeitsgrundsätze. MGMT.SYSTEME & ORGANISATION Im Bereich Maschinen- und Anlagenbau befindet sich ein Supply Chain Management in Aufbau. Lieferantenmonitoring, Just in Time Beschaffung und Materialgruppenmanagement werden bereits praktiziert. PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN In der Sphäre der Lieferanten, welche primär aus dem mitteleuropäischen Raum stammen, sind keine spezifischen sozialen Risiken erkennbar. PROGRAMME, AKTIVITÄTEN & ERGEBNISSE - HIRSCH Servo verfügt über keine ausgeprägte Marktmacht auf den Beschaffungsmärkten. - Das Unternehmen ist Partner in diversen Interessensgemeinschaften, Verbänden und Arbeitsgruppen im EPS-Verarbeitungsbereich und im Maschinenbau (5/60) In Zusammenhang mit dem Aufbau des Suppy Chain Managements und der wachsenden Bedeutung der Aktivitäten in Osteuropa sollten zumindest einige einfache soziale und geschäftsethische Kriterien zur Lieferantenbeurteilung entwickelt werden.

8 INVESTOREN Per März 2006 ist die Kurt Hirsch Holding GmbH mit 62% Hauptaktionär der HIRSCH Servo AG. 10% werden von der Beteiligungsgesellschaft AvW gehalten. 19% befinden sich in Streubesitz, 6% werden vom Management gehalten. Die verbleibenden 3% sind eigene Aktien. Zu den Investoren zählen auch die kreditgebenden Banken. Der Stand der Finanzverbindlichkeiten beträgt per rund 22 Mio. EUR bzw. 39% der Bilanzsumme. NACHHALTIGKEIT GRUNDSÄTZE & STRATEGIEN Partnerschaftlichkeit mit den Aktionären sowie dauerhafte Unternehmenswertsteigerung durch Nachhaltigkeit sind Elemente der Nachhaltigkeitsgrundsätze. Aktive und nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes und eine attraktiven Dividendenrendite sind auch Elemente der Geschäftsstrategie. Konkretes strategisches Ziel ist der weitere Ausbau der Tätigkeiten in Osteuropa. MGMT.SYSTEME & ORGANISATION Einige der im Österreichischen Corporate Governance Kodex definierten Grundsätze sind bereits seit längerem Bestandteil der Unternehmenskultur. Die durchgängige Umsetzung des Kodex bzw. der diesbezügliche Bericht sind jedoch noch ausständig. Das Unternehmen betreibt ein im letzten Geschäftsjahr erweitertes Risikomanagementsystem. PROGRAMME, AKTIVITÄTEN & ERGEBNISSE - Die Eigenkapitalquote beträgt 36,5% und liegt damit leicht unter dem Schnitt der letzten Jahre. - Nach einem rasanten Umsatzanstieg Ende der 1990er Jahre bewegt sich der Umsatz seit 2000 in einer relativ engen Bandbreite und die Jahresüberschüsse sind deutlich rückläufig. Dieser Ertragstrend konnte jedoch in 2004/2005 umgedreht werden. - Die Investor Relations Politik ist den Strukturen eines Mittelbetriebes entsprechend gut ausgeprägt. - Free Float und Marktgängigkeit der im Auction Market der Wiener Börse gehandelten Wertpapiere sind niedrig (18/95) Vor allem institutionelle Anleger können aufgrund der geringen Liquidität der HIRSCH Servo Aktie kaum Positionen aufbauen. Maßnahmen zur Steigerung der Markgängigkeit insbesondere des Streubesitzanteils - wären wünschenswert.

9 UMWELT Die Umweltinteressen werden vor allem durch Anrainer und Bürgerinitiativen, NGOs, Behörden und die allgemeine Öffentlichkeit vertreten. Dies betrifft insbesondere die Produktionsstandorte in Österreich, Ungarn, Polen, Italien, Slowakei sowie künftig auch in Rumänien. Die EPS-Verarbeitung beginnt mit dem Erwärmen von Polystyrolperlen mit Wasserdampf um diese aufzublähen. Die vorgeschäumten Perlen werden anschließend in Formteilautomaten oder Blockmaschinen erneut aufgebläht und miteinander verschweißt und somit in die endgültige Form gebracht. Sonstige Technologien sind vor allem die klassischen Verfahren des Maschinen- und Anlagenbaus. NACHHALTIGKEIT GRUNDSÄTZE & STRATEGIEN Sorgsamer Umgang mit Ressourcen ist Bestandteil der Unternehmensgrundsätze. Strategie ist es, die Vorteile des EPS-Werkstoffs weiterzuentwickeln und neue Anwendungen zu erschließen. Im Maschinenbau sind Optimierung der Energieeffizienz, Ressourcenschonung und Langlebigkeit Schwerpunkte der Entwicklungstätigkeit. MGMT.SYSTEME & ORGANISATION Ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem existiert nicht und ist aufgrund der vom Unternehmen als gering bezeichneten Umweltbelastung auch nicht geplant. Elemente eines Umweltmanagements sollen jedoch in das Risikomanagement integriert werden. Ökologische Kriterien für die Lieferantenauswahl existieren nicht. PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN Das wichtigste Vorprodukt ist der EPS-Rohstoff, der aus der Flüssigkeit Styrol auf Basis von Erdöl hergestellt wird. Damit verbunden ist die gesamte ökologische Problematik der Gewinnung und Verarbeitung von Erdöl. Der interne Produktionsprozess bei HIRSCH Servo ist ökologisch wenig belastend. Die Nutzung der Produkte als Dämm- und Isoliermaterial hat über die damit erzielten Energieeinsparungen einen positiven Umwelteffekt. Die übrigen Anwendungen wie z.b. für Sturzhelme oder Verpackungen sind als neutral zu bezeichnen. Gebrauchte Formteile aus EPS sind vollständig recyclebar. Jedoch erfolgt häufig auch eine ökologisch wenig wünschenswerte thermische Verwertung oder Deponierung. Es existieren Studien, die dem Material EPS eine gute Ökobilanz erteilen. Fraglich ist, ob hierbei insb. bei Vergleichen mit Natur- und naturnahen Materialien auch der Impact des fossilen Vorprodukts und der CO2-relevanten Verbrennung berücksichtigt sind. PROGRAMME, AKTIVITÄTEN & ERGEBNISSE - Der Einsatz von EPS-Rohstoffen hat sich in den letzten Jahren überproportional zum Umsatz entwickelt. Im Maschinenbau ist die Materialeffizienz gestiegen. - Die Wiederverwertung von Altstoffen zeigt einen positiven Trend. - Die bei der EPS-Verarbeitung entstehende Abdampfenergie wird zum Großteil über Wärmetauscher in Heizungsenergie für Produktions- und Bürogebäude umgewandelt. Der Verlauf der Verbräuche von Energie und Wasser ist uneinheitlich. - Transporte erfolgen primär per LKW. Die Transportwege - ausgenommen für Maschinen - sind aus wirtschaftlichen Gründen jedoch i.d.r. unter 300km (-3/74) Der relativ geringe betriebsinterne Umweltimpact ist kein Grund dafür auf ein systematisches Umweltmanagement verzichten zu dürfen. Dieses sollte insbesondere auch die Lieferantensphäre und die der Produktion nachgelagerten Phasen beinhalten.

10 10 4. GESCHÄFTSEBENEN & GESAMTBEWERTUNG 4.1. GESCHÄFTSEBENEN GRUNDSÄTZE & STRATEGIEN MANAGEMENTSYSTEME & ORGANISATION PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN PROGRAMME, AKTIVITÄTEN & ERGEBNISSE GESAMT RATING BASIS-SCORE 46,1 45,6 45,3 43,8 30,4 42,4 NIVEAUÄNDERUNG 2,4 EFFEKTIVER SCORE 43,7 43,2 42,9 41,4 28,0 40,0 RATING A- Um auch den allgemeinen Nachhaltigkeits-Fortschritt zu berücksichtigen, wird der Basis-Gesamtscore noch um die durchschnittliche Niveauänderung aller bewerteten Emittenten gegenüber dem Vorjahr korrigiert. Daraus ergibt sich der effektive Gesamtscore, der gemäß der untenstehenden Skala in ein Rating übergeleitet wird bis -87,5: C- (sehr stark regressiv) -87,5 bis -62,5: C (stark regressiv.) -62,5 bis -37,5: C+ (mäßig regr.) -37,5 bis -12,5: B- (leicht regr.) -12,5 bis +12,5: B (neutral) +12,5 bis +37,5: B+ (passiv) +37,5 bis +62,5: A- (aktiv) +62,5 bis +87,5: A (proaktiv) +87,5 bis +100: A+ (innovativ)

11 11 5. QUELLEN ÖFFENTLICHE PRIMÄRQUELLEN GESCHÄFTSBERICHT(E) J 2004/ /2004 UNTERNEHMENSWEBSITE(S) J UMWELTBERICHT(E) NACHHALTIGKEITSBERICHT(E) J 2006 PRESSEAUSSENDUNGEN SONSTIGE J Satzung N J INDIVIDUELLE PRIMÄRQUELLEN FRAGEBOGEN J 5/2006 INTERVIEW(S) J Vorstand Dr. Carsten Brinkmeier 5/2006 UNTERNEHMENSBESICHTIGUNG N SONSTIGE N SEKUNDÄRQUELLEN ÖFFENTLICH INDIVIDUELL J N Internet-Stichwortrecherche VERGLEICHSGRUPPEN EYBL ROS PYT ANDR PAL GRUPPE BWT CWT SWU SEM HTP COV LNZ MMK BUD VOE AGR WIE RHI ZAG BRANCHE SEM HTP DATENQUALITÄT DATENLAGE SEHR GUT 94% Die Ausprägungen der Kriterien konnten weitestgehend direkt oder indirekt beurteilt werden. Die aus Primär- und Sekundärquellen erhobenen Informationen weisen eine hohe Breite und Tiefe auf.

12 12 IMPRESSUM MAG. REINHARD FRIESENBICHLER UNTERNEHMENSBERATUNG A WIEN, ANZENGRUBERGASSE 22 TELEFON (0) , FAX office@rfu.at, INTERNET Diese Analyse wurde von der Mag. Reinhard Friesenbichler Unternehmensberatung ausschließlich zu Informationszwecken erstellt und stellt ausdrücklich keine Empfehlung zum Erwerb oder zur Veräußerung von Wertpapieren des behandelten Unternehmens dar. Die zur Erstellung dieser Analyse verwendeten Informationen wurden nach bestem Wissen und Gewissen aus für zuverlässig erachteten Quellen ausgewählt und ausgewertet. Die enthaltenen Angaben basieren, sofern es sich nicht um veröffentliche Informationen des Unternehmens oder aus sonstigen Quellen bezogene Daten handelt, auf subjektiven Bewertungsmodellen und subjektiven Einschätzungen der mit der Analyse betrauten Personen auf Grundlage des Wissenstandes über das letzte vor Redaktionsschluss beendete Geschäftsjahr. Die Mag. Reinhard Friesenbichler Unternehmensberatung übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Genauigkeit der enthaltenen Informationen und Auswertungen und behält sich das Recht vor, jederzeit Änderungen oder Ergänzungen vorzunehmen. Die Mag. Reinhard Friesenbichler Unternehmensberatung erhält für die Durchführung der Nachhaltigkeitsbewertung keinerlei Vergütung vom behandelten Unternehmen. Die Mag. Reinhard Friesenbichler Unternehmensberatung ist der Eigentümer der vorliegenden Analyse. Jede vollständige oder auszugsweise Veröffentlichung oder Weitergabe an Dritte in sonstiger Form bedarf ihrer ausdrücklichen Zustimmung. Redaktionsschluss: 6. Juni 2006