Tierethik in der Moralerziehung

Transkript

1 Tierethik in der Moralerziehung Ein Referat von Inka Fanck Gliederung Definition Haben Tiere moralische Rechte? Wissenschaftliche Positionen Ethische Problematiken Tiere zu Nahrungszwecken Tierversuche Ethiktool zu Tierversuchen Gesetzliche Rechte Quellen Tierethik - Definition Moralischer Status von Tieren richtiger Umgang mit Tieren Abgrenzung zu Menschen nichtmenschliche Tiere Abgrenzung zu primitiven Organismen, jedoch schwierig 1

2 _PE181267_S4.JPG Haben Tiere moralische Rechte? Zum Beispiel auf Grundlage von Empfindsamkeit (Schmerz, Glück, etc.) Eigenen Interessen und Bedürfnissen z.b. sozialer Art Inhärentem Wert Würde der Kreatur Kreaturen haben inhärenten Wert, da 1. ihnen ein individuelles, eigenes Gut zukommt 2. sie individuelle Ziele verfolgen 3. sie als organische Einheiten zu bezeichnen sind Jedoch haben nicht alle Kreaturen den selben inhärenten Wert Inhärenter Wert kann gegen Wert anderer Güter abgewogen werden (Balzer, Rippe, Schaber 2014) 2

3 Wissenschaftliche Positionen Haben Tiere moralische Rechte? Ja Singer: Speziesismus Regan: Tiere Teil des Gesellschaftsvertrages Nein Carruthers: Tiere nicht Teil des Gesellschaftsvertrages, keine rationalen Akteure Tiere zu Nahrungszwecken Was kam bei euch an Weihnachten auf den Tisch? 3

4 Tiere zu Nahrungszwecken Wichtigste Landwirbeltiere in Deutschland Milchkühe, Mastrinder (>4,1 Mio jährlich geschlachtet) Mastschweine (>44 Mio jährlich geschlachtet) Legehennen, Masthühner (>250 Mio jährlich geschlachtet) (Senatskommission für tierexperimentelle Forschung 2004, S.7) Haltung in engen Käfigen kaum Bewegung In eigenem Kot Krankheiten Trennung von Nachwuchs schmerzhafte medizinische Eingriffe, z.b. Schnabelkürzen, Schwanzkupieren, Zähneabschleifen soziale Verstümmelung Tiere als Produktionsmaschinen, Mittel zum Zweck Massentierhaltung Massentierhaltung Industrie vs Ethik Anfang November 2014 H5N8 in Mecklenburg-Vorpommern entdeckt: Keulung von Mastputen Genereller Wunsch nach Leidensminimierung und Verbesserung der Umstände Käfigethik = Voraussetzung, dass Tiere in von Menschen gebauten Käfigen leben Friederike Schmitz: Dass eine Praxis ethisch problematisch ist, impliziert nicht automatisch, dass sie abgeschafft wird. 4

5 Konsequenzen Biozucht, artgerechte Tierhaltung Vegetarismus, Veganismus Deutschland: 7 Mio Vegetarier (8%), Veganer (1%) (VEBU, Stand: Aug 2014) Eure Konsequenzen? Tierversuche 5

6 Tierversuche Eingriffe oder Behandlungen zu Versuchszwecken 1. an Tieren, wenn sie mit Schmerzen, Leiden oder Schäden für diese Tiere verbunden sein können, 2. an Tieren, die dazu führen können, dass Tiere geboren werden oder schlüpfen, die Schmerzen, Leiden oder Schäden erleiden, oder 3. am Erbgut von Tieren, wenn sie mit Schmerzen, Leiden oder Schäden für die erbgutveränderten Tiere oder deren Trägertiere verbunden sein können Nicht als Tierversuch gilt das Töten eines Tieres, soweit dies ausschließlich erfolgt, um dessen Organe oder Gewebe zu wissenschaftlichen Zwecken zu verwenden. (Tierschutzgesetz 7) Tierversuche Anzeigepflichtig: Würmer, Insekten, gesetzlich vorgeschriebene Tierversuche, etc. Genehmigungspflichtig: Wirbeltiere 2002: 2,21 Mio Versuchstiere (Senatskommission für tierexperimentelle Forschung 2004, S. 6-7) Ethiktool zu Tierversuchen Uta Mand Punktesystem mit 3 Beurteilungskategorien Versuch Haltungsbedingungen Betreuendes Personal Je Unterkategorie 1-5 Punkte zu vergeben, insgesamt Punkte Mands Genehmigungsgrenze: 36 Punkte 6

7 Kategorien zu Mands Ethiktool A: Versuch 1. Bedeutung des Versuchs 2. Übertragbarkeit des Versuchs auf den Menschen 3. Schmerzen/Leiden/Schäden 4. Dauer des Versuchs, bezogen auf die natürliche Lebenslage 5. Dauer und Häufigkeit der schmerzhaften/unangenehmen Handlung 6. Anzahl der Tiere 7. Tierklasse B: Haltungsbedingungen 1. Pflege 2. Unterbringung 3. Fütterung C: Personal 1. Qualifikation 2. Anzahl Gesetzliche Rechte Deutsches Tierschutzgesetz 1: [ ] Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen. Schmitz: Käfigethik Fazit Obwohl Tiere moralische und gesetzliche Rechte haben mögen, scheint es dennoch Abstufungen in der Gewichtung der Interessen gegenüber den Menschen zu geben. Zudem widersprechen sich Theorie und Praxis in vielerlei Hinsicht. 7

8 Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit Quellen Balzer, Philipp, Klaus Peter Rippe, Peter Schaber. Tierethik. In: Detlef Horster (Hrsg.). Angewandte Ethik. Stuttgart: Reclam, Carruthers, Peter. Warum Tiere moralisch nicht zählen. In: Friederike Schmitz (Hrsg.). Tierethik Grundlagentexte. Berlin: Suhrkamp, Senatskommission für tierexperimentelle Forschung - Deutsche Tierforschungsgemeinschaft (Hrsg.). Tierversuche in der Forschung. Bonn: Lemmens, Regan, Tom. Von Menschenrechten zu Tierrechten. In: Friederike Schmitz (Hrsg.). Tierethik Grundlagentexte. Berlin: Suhrkamp, Schmitz, Friederike. Tierethik - eine Einführung. In: Friederike Schmitz (Hrsg.). Tierethik Grundlagentexte. Berlin: Suhrkamp, Singer, Peter. Ethik und Tiere. Eine Ausweitung der Ethik über unsere eigene Spezies hinaus. In: Friederike Schmitz (Hrsg.). Tierethik Grundlagentexte. Berlin: Suhrkamp, Tierschutzgesetz,