C-C-Carl. Ein Reggae-Song mit Beatbox-Begleitung über das Leben von Carl Orff Richard Filz. Der Reggae-Song C-C-Carl Orff

Transkript

1 C-C-Carl Ein Reggae-Song mit Beatbox-Begleitung über das Leben von Carl Orff Richard Filz Der Reggae-Song C-C-Carl Orff ver bindet Beatbox- Rhythmus, Rapmusik und Gesangsteile zu einem anspruchsvollen Arrangement. Der Rap-Text erzählt in teeniegerechter Sprache vom Leben Carl Orffs und soll neu - gierig auf die Musik und das Schaffen des Komponisten machen. Wie Beatboxing geht, kann in klasse musik Heft 4/2006 nachgelesen werden. 1

2 klasse musik Orff ganz hip Das Arrangement liegt in mehreren Ausbaustufen vor: Grundlage bilden eine begleitende Beatbox-Stimme, die das ganze Stück durchläuft, ein Rap-Text und eine kurze Chorpassage in den Versen sowie ein Gesangspart im. Instrumentalstimmen und einige kurze Chorpassagen können beliebig hinzugefügt werden. Einstieg: Orff Der Raptext erzählt vom Leben Carl Orffs. Vor oder nach der Einstudierung von C-C- Carl Orff kann die Beschäftigung mit dem Komponisten mit Hilfe des Arbeitsblatts Carl Orff (S. 55) oder durch eigene Recherchen vertieft werden. Ein musikalisches Zitat aus Orffs Carmina Burana, O Fortuna, (im Hintergrundgesang des s, umgetextet auf Orffs Geburts- und Todesjahr) liefert die Basis für eine offene Lernphase, in der sich die SchülerInnen selbstständig auf die Suche nach dem Original begeben können. Dazu findet sich das Hörbeispiel 23 mit dem Originalausschnitt auf der Heft-CD. Phase 1: Beatboxing Mit der Erarbeitung des Beatbox-Reggaes sollte begonnen werden. Wie die Klänge erzeugt und die Rhythmen geübt werden, wurde bereits im letzten Heft von klasse musik gezeigt (Beitrag: B B B B Beat. Beatboxing Sounds und Beats aus dem Mund von Richard Filz). Der Beatbox-Rhythmus für C-C-Carl Orff (s. Arbeitsblatt C-C-Carl Orff, S. 53) sollte zunächst sehr langsam eingeübt werden. Ganz besonders ist auf eine klare Artikulation zu achten. Vorsicht: Das k auf der 4+ im ersten Takt muss triolisch phrasiert werden. Wenn der Rhythmus flüssig beherrscht wird, kann zur Beatboxing Übe-Version (HB 22) geübt werden. Darstellung des Glücksrads aus der Apostel-Kirche in Münster, um 1540 Phase 2: Rap-Texte Die Rap-Texte in den Versen laufen in relativ schnellen Achteln (bpm = 148). Zur ersten Orientierung für die Lehrkraft ist es sinnvoll, sich das Hörbeispiel anzuhören. Hinweise zur Betonung geben auch die unterstrichenen Wörter auf den Schlägen 1 und 3. Jede Zeile umfasst zwei Takte (Vorsicht: Manchmal beginnt eine Zeile/ein Satz mit einem Auftakt!). Am besten werden die einzelnen Verse im Call-&-response-Verfahren Zeile für Zeile geübt. Wenn möglich, sollte hier im Vers triolisch phrasiert werden. Tipp: Zu einem Metronom oder HipHop- Drumloop, der auf jedem Keyboard zu finden ist, kann besonders gut geübt werden. Phase 3: Rap und Beatboxing Nun können zum ersten Mal der Rap der Verse und der Beatbox-Rhythmus zusammengeführt werden. Zunächst sollte man nur mit den ersten beiden Takten des Beatbox-Rhythmus aus dem Vers begleiten. Erst dann wird die genau notierte Begleitung geboxt. Die Lehrkraft kann die schwierigen Pausen mit Handzeichen unterstützen (z. B. Schließen der Hand). Phase 3: Gesang Erst jetzt werden die kleinen Gesangseinschübe in den Versen und der geübt (auch hier: triolisch phrasieren!). Die beiden Einschübe in den Versteilen beginnen auftaktig, also noch im Takt des Raptexts; ebenso, wie der Raptext auftaktig noch im letzten Takt des s beginnt. Nun können die Gesangsabschnitte mit dem Beatbox-Rhythmus verbunden werden. Zum Üben steht auch noch eine Play back-version zur Verfügung (HB 21). Spätestens jetzt sollten die einzelnen Stimmen verteilt werden. Hierbei sind so ziemlich alle Versionen denkbar; auch der Raptext kann von mehreren SchülerInnen gleichzeitig oder abwechselnd gesungen werden. Der Beatbox-Rhythmus sollte relativ stark besetzt sein, damit er ein gutes Gegengewicht zum Gesang bildet. Phase 4: Ausbaustufe 1 Wenn die Klasse noch interessiert ist und der Zeitplan es erlaubt, können nun die optionalen Gesangsstimmen (s. Arbeitsblatt Optionale Begleitstimmen, S. 54) hinzugefügt werden. Vor allem der Hintergrundgesang des s mit dem O fortuna -Zitat sollte hier nicht fehlen, aber auch der kleine Einsatz C-C-Carl Orff und die zweite Stimme des s geben dem Stück Professionalität. Phase 5: Ausbaustufe 2 Um das Stück abzurunden, können jetzt die optionalen Instrumentalstimmen hinzugefügt werden. Dabei kann das Instrumentarium frei gewählt werden. Orff-Instrumente sind sicherlich an jeder Schule verfügbar! Als Vorbereitung zu diesem Beatbox-Rap dient der Beitrag B-B-B-Beatbox in Heft 4/2006 Material-Kompass Arbeitsblätter C-C-Carl Orff: Gesang und Beat boxing S. 52/53 C-C-Carl Orff: optionale Begleit stimmen S. 54 Carl Orff Leben und Werk S. 55 Hörbeispiele HB 20: C-C-Carl Orff HB 21: C-C-Carl Orff Playback HB 22: Beatboxing Übe-Version HB 23: Carl Orff: Carmina burana O fortuna usikpaedagogik-online.de Arbeitsblätter S als PDF-Datei 2

3 se musik 01/2007 C-C-Carl Orff Arbeitsblatt: C-C-Carl Orff C-C-Carl Orff Text und Musik: Richard Filz Gesang/Chor Intro 9x wh. Vers 1 Die Sterne standen gut über Bayerns Metropole im Sommer gab s noch keine Spielkonsole, keine Handys, keine Games, doch das stört klein Carl nicht. Am 10. Juli war s, da erblickte er das Licht. Chor!Jede Zeile entspricht zwei Takten (Vorsicht: Auftakt!). Die unterstrichenen Silben kennzeichnen jeweils den ersten und dritten Schlag. Carl liebte Ma s Klavier, seinen Groove seinen Klang, und es dauerte nicht lang, bis der Funke übersprang. Bis er wusste, was sein Leben ist und wie es weitergeht. Die Musik die war s, die hatte ihm den Kopf total verdreht. Vers 2 Carl sucht nen eignen Style, träumte auch vom Megahit in Frankfurt war s, da spielte alles mit. Carmina Burana hieß das neue coole Stück. Carl war im Glück, flog zur Wolke 7 und zurück. Chor Den Kids wollte Carl noch nen coolen Einstieg geben. Für ein Leben voll Musik und Musik voller Leben. Mit den Dingern, Selbstklingern, die ihr alle sicher kennt, die er baute und die man seitdem nach seinem Namen nennt! 3

4 Arbeitsblatt: C-C-Carl Orff klasse musik 1/20 C-C-Carl Orff mit zweiter Stimme Beatbox-Begleitung Intro Vers 1/2 4

5 asse musik 1/2007 C-C-Carl Orff Arbeitsblatt: C-C-Carl Orff Optionale Begleitstimmen Hintergrundgesang Vers im 5. Takt Bass (E-Bass/Keyboard/Orff-Instrumente) Intro, Vers 2 Takte tacet Vereinfachung 1 1 Orgel (Keyboard/Gitarre/Orff-Instrumente) Intro 2 Takte tacet Vers (Choreinsatz)

6 Arbeitsblatt: Carl Orff Leben und Werk Carl Orff Leben und Werk klasse musik 1/20 C-C-Carl Zu Carl Orffs Leben Als Sprößling einer alten bayerischen Offiziersfamilie wurde Carl Orff im Sommer 1895 in München geboren. In seinem Elternhaus legte man größten Wert auf Musik. Carl war schnell fasziniert: Wenn seine Mutter Klavier spielte, saß er ihr zu Füßen unter der Tastatur und lauschte. Mit fünf Jahren erhielt er Klavier-, Orgel- und Cellounterricht, schon als Schüler schrieb er erste Lieder zu selbstausgedachten Puppenspielen. Die Musik wurde Carl so wichtig, dass er die Schule mehr und mehr vernachlässigte und schließlich durchsetzte, das Gymnasium ohne Abitur verlassen zu dürfen. Mit sechzehn veröffentlichte er erste Liedersammlungen, mit 20 war er Kapellmeister. Neben der eigentlichen kompositorischen Arbeit maß Carl Orff seiner musikpädagogischen Tätigkeit für Kinder und Erwachsene mehr und mehr Bedeutung bei. Er gründete eine Schule für Gymnastik, Tanz und Musik, die eine neue Verbindung von Bewegung und Musik zum Ziel hatte. Orff-Instrumente Carmina Burana Gründonnerstag 1934 fiel Carl Orff ein Titel in die Hände, der ihn, wie er selbst schreibt, mit magischer Gewalt anzog : Die mittelalterliche Handschrift Carmina Burana. Noch am selben Tag begann Carl Orff zu komponieren. In seiner Schule entwickelte Carl Orff das heute nach ihm benannte Orff-Instrumentarium, um seine musikpädagogischen Zielsetzungen zu verwirklichen. Verschiedene Rasseln und Trommeln, dazu Stabspiele wie Xylofon und Metallofon waren die Grundlage dieses neuen Orchesters. Carmina Burana heißt übersetzt Lieder aus Benediktbeuern. Es handelt sich dabei um eine bunte Sammlung aus Liedern fahrender Sänger und Dichtungen von Mönchen; meist in lateinischer Sprache, zum Teil aber auch auf mittelhochdeutsch oder altfranzösisch. Verschiedenste Aspekte menschlichen Lebens kommen hier zum Tragen. Es finden sich sowohl Liebes-, Trink- und Spielerlieder als auch moralisch-satirische Dichtungen. Erstere spiegeln vor allem das Lebensgefühl der fahrenden Scholaren wider Studenten, die vor ihrem Berufsbeginn noch einmal richtig auf die Pauke hauen wollten. O Fortuna, der von dröhnendem Schlagzeug akzentuierte, bombastische Beginn der Carmina Burana, ist weltberühmt. Thema dieses Chorsatzes, der als Leitgedanke über dem ganzen Werk steht, ist das ewige Kreisen der Welt zwischen Glück und Unglück, Aufstieg und Niedergang. 6