Die schönsten Bräuche rund ums Jahr. Jan Thorbecke Verlag
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- Anton Berger
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1 1 Die schönsten Bräuche rund ums Jahr Jan Thorbecke Verlag
2 Inhalt Karten und Blumen an die Liebsten 5 Narrenumzüge 6 Fasten 7 Winteraustreibung 10 Frühlingsfeuer 11 In den April schicken 12 Eier bemalen 14 Eier suchen 17 Osterspaziergang 18 Osterlamm 21 Tanz in den Mai 22 Maiengrün 25 St. Johannis und die Sommersonnenwende 26 Die erste Ernte feiern 28 Kräuterbuschen 30 Erntedank 32 Rübengeistern 34 Laternelaufen 38 Heischegänge 41 Adventskranz entzünden 42 Türchen öffnen 45 Barbarazweige 46 Schuhe putzen 47 Weihnacht- lich schmücken 48 Plätzchen backen 51 Weihnachtslieder singen 53 Perchtenjagd 56 Bleigießen 57 Glücksbringer zum Neujahr 58 Feuerwerk 60 Aufräumtag 61
3 4 Adventskranz Jugendlichen eine neue Heimat geboten wurde, feierte er die Adventszeit, indem er täglich einen Abschnitt aus der Bibel vorlas. Dazu zündete er jeden Tag eine Kerze mehr an. Die Kerzen waren auf einem großen Holzring befestigt, der von der Decke hing. Erst einige Jahre später wurde der hölzerne Kranz mit grünen Tannenzweigen geschmückt. Wicherns Idee wurde zunächst nur in Kirchen nachgeahmt. Damit der Adventkranz auch in Privathaushalten Platz fand, mussten die vierundzwanzig Kerzen auf vier reduziert werden, eine für jeden Adventssonntag. Die Kränze wurden nun aus Tannenzweigen gewunden und mit roten Bändern und weihnachtlicher Dekoration geschmückt. In dieser Form verbreitete sich der Adventskranz um 1900 herum in ganz Deutschland.
4 5 Karten und Blumen an die Liebsten Auch wenn der heilige Valentin dem Valentinstag wohl seinen Namen gab, geht das Brauchtum an diesem Tag vermutlich nicht auf ihn zurück. Bereits im heidnischen Rom wurde am 14. Februar das Fest des Hirtengottes Lupercus gefeiert, bei dem ein Losentscheid junge Männer und Frauen eine Zeitlang zusammenführte. Von England aus verbreitete sich dann im Mittelalter der Brauch, dass sich Paare kleine Geschenke oder Gedichte vermachten. Auch gibt es einen alten Volksglauben, dass ein junges Mädchen den Mann heiraten wird, dem es am Valentinstag als erstes begegnet. Daher sollten junge Männer ihrer Angebeteten morgens ganz früh bereits einen Blumenstrauß überbringen. Aber erst im 20. Jahrhundert erlangte der 14. Februar als Tag der Liebenden seine große Bekanntheit. Heute wird der Tag gern genutzt, um anonym oder persönlich seine Angebetete oder seinen Liebsten mit Karten, Blumen, Schokolade, Parfüm oder kleinen Geschenken zu verwöhnen.
5 12 In den April schicken Am 1. April ist es heute üblich, einen leichtgläubigen Freund oder ein solches Familienmitglied in die Irre zu führen. Entweder wird dieser Aprilnarr mit einem unerfüllbaren Auftrag losgeschickt oder es werden erfundene Informationen vermittelt. Später wird der Scherz aufgelöst und der Genarrte meist entschädigt. Woher der Brauch des In-den-April-schickens tatsächlich kommt, ist nicht mehr nachweisbar, doch handelt es sich hierbei um eine Tradition mit langer Geschichte. Schon bei den Römern gab es verschiedene Unglückstage im Jahr, wozu der 1. April gehörte. In vorchristlicher Zeit gab es eine Reihe von Frühlingsbräuchen, ähnlich wie die Fastnacht, bei denen es um Täuschung ging und um den Winter, der sich wie ein Narr vom Sommer umherschicken lassen muss. Der Begriff Aprilscherz wurde aber erst im 19. Jahrhundert gebräuchlich. Um nicht selbst zum Narren zu werden, ist also an diesem Tag besondere Vorsicht geboten. Zu spät ist es dann allerdings, wenn es heißt April, April!.
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8 21 Osterlamm Das Lamm hat schon im Alten Testament und für das jüdische Pessach-Fest als Opfertier eine große Bedeutung. Diese erweiterte sich durch den Symbolgehalt des Lammes als Zeichen für die Auferstehung Jesu. Im Gedenken an das Opfer Jesu wurde früher üblicherweise ein Lammbraten zu Ostern verzehrt. Auch Backwerk in Form eines Lammes, das man in der Kirche weihen ließ und am Ostersonntag zum Frühstück verspeiste, wurde Brauch. Heute gibt es sogar Backformen für solche Lämmchenkuchen. Auch als Schokoladenfigur oder Osterschmuck wird es gern verwendet. In der Natur sieht man nun zu Ostern vielerorts die neugeborenen Lämmchen, wodurch neben dem christlich-religiösen Gehalt auch an die alte Bedeutung des Ostarafestes als Frühlingsfest und an die anbrechende Zeit der Fruchtbarkeit erinnert wird.
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