Barrierefreie Gebäudeeingänge

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1 Technisches Informationsblatt Nr. 7 / 1. Auflage arrierefreie ebäudeeingänge ebäudeeingänge sollen auch als solche erkannt werden. as ist nicht selbstverständlich. Neben einer unmissverständlichen estaltung ist die visuelle und taktile Wahr - nehmbarkeit des Einganges wichtig. ei öffentlichen Einrichtungen sind taktile odenleitlinien notwendig, um auf den Eingang hinzuleiten +150 E +90 E J Q R Q S S C + 90 ewegungsfläche C ehsteig/ehweg Rampe E lasmarkierung kontrastierende Markierung egensprechanlage andlauf J taktile oden - information lingel barrierefrei Q ixe Abgrenzung R nutzbare Restgehsteigbreite S Sicherheits - kennzeichnung ewegungs- ild 1: barrierefreier Eingang Seite 1

2 Rampen Wir empfehlen Rampen immer mit einer Steigung unter 6 % zu bauen. Nur dann sind sie sicher begehbar und gut berollbar. Nach jeweils 10 m Länge wird ein Zwischenpodest benötigt. Rampen sind immer am eginn und am Ende farblich kontrastierend zu markieren. ei Zwischenpodesten sind auch diese dementsprechend farblich zu markieren. Auf beiden Seiten sind andläufe und eine 10 cm hohe Abrollsicherungen wichtig. Eine urchgangsbreite von 120 cm zwischen den andläufen dient der sicheren Nutzung. andläufe sind an den Enden der Rampe mind. 30 cm waagrecht weiterzuführen und zu sichern, um Unterlaufen und mögliches ängenbleiben zu verhindern. Vor und nach der Rampe, wie auch bei Richtungsänderungen sind freie horizontale lächen mit 150 cm urchmesser vorzusehen. ie taktile odenmarkierung am oberen Ende der Rampe muss im Abstand von 30 cm bis 40 cm von der Vorderkante entfernt und 40 cm bis 50 cm tief sein ür bestehende auten gelten Erleichterungen für nachträglich errichtete Rampen: as efälle soll so gering wie möglich ausgeführt werden, um eine maximale Nutzbarkeit zu erreichen. Wenn baulich nicht anders möglich, kann das efälle bis zu 10 % erhöht werden. Ist es baulich notwendig die horizontale ewegungsfläche vor bzw. nach der Rampe zu reduzieren, sind Einschränkungen bis 120 cm urchmesser möglich. Auch die horizontale Weiterführung des andlaufes kann entfallen. ie urchgangsbreite zwischen den andläufen darf auf 100 cm reduziert werden, wenn die Länge der Rampe nicht mehr als 200 cm beträgt.! Tipp Liegt der öhenunterschied bei Rampen, die in Türachse liegen, unter 20 cm, werden andläufe und Radabweiser nicht unbedingt benötigt. er seitliche öhenunterschied zum angrenzenden Niveau muss kontrastierend markiert werden. Wird in solchen ällen die Tür automatisiert, kann auf die horizontalen ewegungsflächen vor der Tür verzichtet werden. Seite 2

3 E C ewegungsfläche C ehsteig/ehweg Rampe E lasmarkierung egensprechanlage andlauf lingel barrierefrei ewegungs- ild 2: Rampe in Türachse Seite 3

4 Stufen ibt es neben den Rampen Stufen, sollen diese im optimalen all nicht höher als 16 cm sein. Stufenanlagen sind sicher nutzbar durch andläufe auf beiden Seiten, die mindestens 30 cm horizontal weitergeführt werden, durch eine kontrastierende Markierung und durch ein taktiles Aufmerksamkeitsfeld oberhalb der Stufen. Stufen vorderkanten sind kontrastierend zu markieren, bei mehr als 5 Stufen nur die Anund Austrittsstufe. R Q S J S + 90 C ewegungsfläche Rampe kontrastierende Markierung egensprechanlage andlauf J taktile oden - information lingel barrierefrei Q ixe Abgrenzung R nutzbare Restgehsteigbreite S Sicherheits - kennzeichnung ewegungs- ild 3: Stufe neben Rampe mit andläufe und Markierungen Seite 4

5 Eingangstür Türen sind dann barrierefrei nutzbar, wenn sie leicht zu öffnen sind. Werden Türschließer verwendet, ist die Öffnung zu automatisieren. ie automatische Türöffnung kann mit einem Sensor oder manuell mit einem Taster aktiviert werden. lastüren sind zu markieren. Wird die Rahmenbreite von 20 cm unterschritten ist eine Markierung in zwei arben dunkel und hell notwendig, um die Tür gut sichtbar zu gestalten. Auf die Türöffnungsseite ist hinzuweisen. ies kann durch arben und ormen erreicht werden. Als Variante kann auch der ereich zwischen 90 cm und 130 cm über dem oden soll vollflächig markiert werden.! Tipp Als Variante können zwei Streifen in je zwei arben dunkel und hell auf 90 cm und 150 cm über dem oden aufgebracht werden. Wir empfehlen Streifenbreiten von 10 cm, bei höchstem ontrast dürfen diese 6 cm betragen. ei Eingängen sind taktile eschriftungen wichtig. Um das Auffinden einer Tür auch taktil zu erleichtern, sind farblich kontrastierende, taktile odenleitlinien hilfreich. Eingänge in öffentliche ebäude, wie Amtshäuser, Schulen und rankenhäuser, sind auf dem oden taktil zu kennzeichnen. Siehe ÖNORMEN 1601, 1602 und 1603, sowie V Alle weiteren Eingänge müssen es nicht unbedingt haben cm A M L O T I I A Anfahrfläche ewegungsfläche Anrampung egen - sprechanlage andlauf I Tu rdru cker lingel barrierefrei L Absicherung gegen Unterlaufen M ausbrief - fachanlage O Taster nicht barrierefrei T Telefontastatur edienbereich ewegungs- ild 4: eispielbild einer Eingangstür mit Sprechanlage Seite 5

6 Sprechanlagen Ist ein Zugang zu einem ebäude mit einer Sprechanlage ausgestattet, ist diese nach dem sogenannten 2-Sinne-Prinzip, wie folgt auszustatten: ie Anlage ist gut erreichbar, das heißt mindestens 50 cm aus Raumecken und Nischen ausgerückt und stufenfrei erschlossen. edienelemente sind in einer öhe zwischen 85 cm und 100 cm montiert. Taster sind kontrastierend markiert und unmissverständlich optisch und taktil, sprich fühlbar, beschriftet. eim rücken des Tasters spürt man den ruckpunkt. as Sprech- und Türöffnersignal ist hörbar und visuell erkennbar. Eine Induktive öranlage ist in die Sprechanlage eingebaut. iese öranlage überträgt das gesprochene Wort direkt an die örgeräte. O I I T ewegungsfläche egen - sprechanlage I Tu rdru cker lingel barrierefrei O Taster nicht barrierefrei T Telefontastatur edienbereich ewegungs- Seite 6 ild 5: eispielbild einer Eingangstür mit Sprechanlage im etail

7 Parkplatz arrierefreie Parkplätze liegen möglichst in der Nähe von Eingängen. er oder die Stellplätze sind gut sichtbar auf dem oden markiert und mit einem Verkehrszeichen gekennzeichnet. ie freie läche darf durch Einrichtungsgegenstände (z.. Masten, Schaltkästen) nicht eingeschränkt werden.! Tipp Je nach röße des Parkplatzes soll es weitere barrierefreie Stellplätze geben. Einen Aufteilungsschlüssel über die Anzahl der geforderten barrierefreien Stellplätze liefern die auordnungen der Länder und die ÖNORMEN 1600 ff. P P A N P E C A Anfahrfläche ewegungsfläche C ehsteig/ehweg Rampe E lasmarkierung kontrastierende Markierung egensprechanlage lingel barrierefrei N Nullabsenkung P Parkplatz ewegungs- ild 7: barrierefrei nutzbarer Parkplatz Seite 7

8 Impressum Wirtschaftskammer Österreich undessparte Tourismus und reizeitwirtschaft Wiedner auptstraße Wien Wirtschaftskammer Österreich undessparte andel Wiedner auptstraße Wien undesministerium für Wissenschaft, orschung und Wirtschaft Sektion Tourismus und istorische Objekte Stubenring Wien Österreichisches Netzwerk arrierefrei Laxenburgerstraße 30/1/ Wien Text: Ing.in Maria R. rundner Mobilitätsagentur Wien mb roße Sperlgasse Wien rafik und otos: Architektur 4 Ing. ernhard ruska Laxenburgerstraße 28/1/ Wien Layout: Stangl rafik & ruck, Werbeagentur Erdbergstraße Wien i ie Angaben dieses Merkblatts ergänzen die Anforderungen der ÖNORM 1600 und dienen als rundlage. Abgestimmt wurden die Inhalte im erbst 2015 mit den Mitgliedern des Netzwerkes der Österreichischen eratungsstellen zum arrierefreien Planen und auen. as Merkblatt gilt als Empfehlung für eine optimale, zukunftsorientierte auweise im alle von Um-, Zu- oder Neubauten. as Merkblatt enthält allgemeine Informationen und soll Unternehmern als Orientierungshilfe dienen. Trotz sorgfältiger earbeitung nach bestem Wissen und ewissen kann keine ewähr für die Richtigkeit aller Angaben übernommen werden. Weiters können aus dem Merkblatt keinerlei Rechtsansprüche abgeleitet werden. Alle Rechte, auch die des Nachdrucks von Auszügen und der fotomechanischen Wiedergabe, sind vorbehalten. Stand: ezember 2015 Seite 8 ISN: