9. Pelvisuisse-Symposium ZHAW Winterthur, Schweiz

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1 9. Pelvisuisse-Symposium ZHAW Winterthur, Schweiz Barbara Köhler ZHAW und Stadtspital Triemli Zürich Physiotherapie mit Opfern von sexueller Gewalt Jacqueline de Jong MScPt, SOMT Swiss pelvic education

2 Zu den sexuelle Gewalttaten zählt man.. Vergewaltigung (gegen den Willen des Opfers erzwungener vaginaler Geschlechtsverkehr) Versuchte Vergewaltigung Sexuelle Nötigung Sexuelle Belästigung (auch am Arbeitsplatz) Telefonterror, Anamache, sexisische Bemerkungen Exhibitionismus Sexuelle Ausbeutung in Abhängigkeitsbeziehungen (z.b. therapeutische Beziehungen oder Arbeitsverhältnisse) 2

3 Europarat 2002 In Frankeich sind im Jahr ,35 Millionen Frauen Opfer häuslicher Gewalt geworden In Norwegen (4 Millionen Einwohner) müssen jährlich Frauen wegen körperlicher Verletzungen aufgrund häuslicher Gewalt behandelt werden In Russland werden jährlich Frauen getötet, meist von ihrem Ehemann oder Partner Zum Vergleich: im Afghanistankrieg wurden während 10 Jahren russische Soldaten getötet 3

4 WHO Jährlich sterben weltweit 1,5-3 Millionen Frauen aufgrund von Gewalt durch ihren Lebenspartner Zwischen 15 und 71% der befragten Frauen in 10 Ländern gaben an, dass sie im Lauf ihres Lebens mindestens 1 Mal von ihrem Lebenspartner körperlich oder sexuell angegriffen worden sind Zwischen 7 und 20% der schwangeren Frauen gaben an, während der Schwangerschaft körperlicher Gewalt ausgesetzt gewesen zu sein Jedes Jahr entstehen 75 Millionen Schwangerschaften in Zusammenhang mit Gewaltanwendungen. Davon werden 20 Millionen unter widrigsten Bedingungen abgetrieben, was Todesfälle nach sich zieht Frauen sterben an Komplikationen oder während der Schwangerschaft oder Geburt 4

5 Körperliche Auswirkungen durch häusliche Gewalt Verletzungen (Schürfwunden, Frakturen, Verletzungen innerer Organe) und ihre Folgen Tod durch Mord Dekompensation organischer Leiden (Diabetes, Asthma, Hypertension) Fettleibigkeit, Malnutrition Wiederholte Infektionen, v.a. des Harntrakts Kopfschmerzen, Nackenschmerzen, Lumbalgien Neurovegetative und/oder psychosomatische Störungen: Nausea, Schwindel., Pruritus, Parästhesien, Diarrhoe, Colon irritabile, Fibromyalgie Alkohol-, Drogen-, Medikamentenabusus Gynäkologische Leiden, sexuell übertragbare Leiden inkl. HIV, Sterilität, unerwünschte Schwangerschaft, Komplikationen in der Schwangerschaft, Fehlgeburt, induzierter Abort, Dyspareunie, chronischer Beckenschmerz Margairaz C, Girard J, Halpérin DS. Häusliche Gewalt in Ehe und Familie. Zur Rolle des Allgemeinpraktikers. Schweiz Med 5 Forum 2006;6:

6 Folgen für die psychische Gesundheit durch häusliche Gewalt Posttraumatische Schmerzsyndrom Depression Angst, Panikattacken Beeinträchtigung des Selbstwertgefühls Suizidgedanken, Suizidversuch Schlafstörungen Sexuelle Funktionsstörungen Essstörungen (Anorexie, Bulimie) Zwangsstörungen Charakter- oder Persönlichkeitsstörungen Auswirkungen auf das Risikoverhalten Aggressives Verhalten gegen andere oder sich selbst Lernstörungen, Entwicklungsstörungen Hyperaktivität Margairaz C, Girard J, Halpérin DS. Häusliche Gewalt in Ehe und Familie. Zur Rolle des Allgemeinpraktikers. Schweiz Med 6 Forum 2006;6:

7 Folgen für die soziale Gesundheit durch häusliche Gewalt Stigmatisierung, Ablehnung Rückzug aus der Familie oder dem sozialen Umfeld Isolation Schwierigkeiten am Arbeitsplatz und/oder in der Schule: Absentismus, Konzentrationsschwierigkeiten, Zerstreutheit, Unaufmerksamkeit, Beziehungsprobeme Arbeitslosigkeit, Invalidität Prekäre Lebenssituation, Verlust der Wohnung, Obdachlosigkeit, Weglaufen, Herumirren Mangel an medizinischer Versorgung oder Überkonsum medizinischer Leistungen Margairaz C, Girard J, Halpérin DS. Häusliche Gewalt in Ehe und Familie. Zur Rolle des Allgemeinpraktikers. Schweiz Med 7 Forum 2006;6:

8 Vorbereitung auf die Umsetzung der professionellen physiotherapeutischen Rolle Eigener Umgang mit der Tatsache von (sexueller) Gewalt Persönliche Erfahrungen mit Betroffenen Eigene oder übertragene Ängste Eigene Einstellungen und Bewertungen Eigene sprachliche Ausdrucksfähigkeit Akzeptanz eigener Grenzen Know-how relevanter Ressourcen 8

9 Bedeutung der Sexualität bei Gewaltanwendung

10 Mögliche Reaktionen des Opfers

11 Persönliche Bewältigung und evtl. laufende Strafverfahren

12 Eure Erfahrungen? Zürcher Fachhochschule 12

13 Interviews mit 27 Patientinnen in physiotherapeutischer Behandlung, die in der Kindheit sexuell missbraucht wurden Schachter CI, Stalker CA, Teram E. Toward sensitive practices: Issues for Physical Therapiests working with survivors of childhood sexual abuse. Physical Therapy 1999;3:

14 Langzeitfolgen subjektiv, die PT- Intervention beeinflussen Angst und Angstbereitschaft Antriebslosigkeit Vertrauensmangel Abneigung gegenüber Männern Eher passive Haltung Kontrollbedürfnis Körperliches Unwohlsein Negative Gefühle bei der Physiotherapie Bestimmte Körperstellungen Bestimmte Übungen Mangelnde Diskretion Persönlichkeitsspaltung in Stress-Situationen Scham / Schuld Auf den Missbrauch bezogene Schmerzen Ohnmacht Schachter CI, Stalker CA, Teram E. Toward sensitive practices: Issues for Physical Therapiests working with survivors of childhood sexual abuse. Physical Therapy 1999;3:

15 1. Information und vertrauensvolle Beziehung Klare Kommunikation Aufmerksamkeit gegenüber der Körpersprache Verbunden sein mit der Patientin Ruhige Behandlung und das Gefühl vermitteln, Zeit für die Patientin zu haben Bestätigung geben Schachter CI, Stalker CA, Teram E. Toward sensitive practices: Issues for Physical Therapiests working with survivors of childhood sexual abuse. Physical Therapy 1999;3:

16 2. Partnerschaftliches Verhältnis mit der Patientin Kontrolle teilen Einverständnis für jeden Teil der Therapie einholen Patientin als aktive Partnerin einbeziehen Grenzen, Wohlgefühl und Einverständnis mit der Therapie respektieren Nein -sagen erlauben Alternativen bieten Schachter CI, Stalker CA, Teram E. Toward sensitive practices: Issues for Physical Therapiests working with survivors of childhood sexual abuse. Physical Therapy 1999;3:

17 3. Angebot, auch von einer weiblichen PT behandelt zu werden Schachter CI, Stalker CA, Teram E. Toward sensitive practices: Issues for Physical Therapiests working with survivors of childhood sexual abuse. Physical Therapy 1999;3:

18 4. Gegenseitigen kritischen Austausch fördern Laufende Erklärung der PT und der Gesamtbehandlung Bei mehrmaliger Aufforderung Feed-Back geben Tägliches check-in mit der Patientin Schachter CI, Stalker CA, Teram E. Toward sensitive practices: Issues for Physical Therapiests working with survivors of childhood sexual abuse. Physical Therapy 1999;3:

19 5. Arbeit an körperlichen Problemen Körperreaktionen und Schmerzen beobachten und erklären Selbständigkeit fördern Auf körperliche Symptome achten Schwierige Situationen meiden Umwelteinflüsse Diskretion Kleidung / Ausziehen Schachter CI, Stalker CA, Teram E. Toward sensitive practices: Issues for Physical Therapiests working with survivors of childhood sexual abuse. Physical Therapy 1999;3:

20 6. Sensibles Eingehen auf Trigger Wiederholt informieren Schriftliche Informationen anbieten Anteil nehmen an den Informationen Einverständnis für jede Art Berührung einholen Nach Problemen und Schwierigkeiten fragen Bereitschaft für Alternativen Schachter CI, Stalker CA, Teram E. Toward sensitive practices: Issues for Physical Therapiests working with survivors of childhood sexual abuse. Physical Therapy 1999;3:

21 7. Vorsichtiger Umgang mit dem Aufdecken von Missbrauch Nicht nach allen Erinnerungen fragen Alternativen erklären Sich der Prävalenz von sexuellem Missbrauch bewusst sein Hilfe und Unterstützung suchen Schachter CI, Stalker CA, Teram E. Toward sensitive practices: Issues for Physical Therapiests working with survivors of childhood sexual abuse. Physical Therapy 1999;3:

22 8. Ganzheitliche Gesundheitsversorgung Vertieftes Wissen über die Langzeitfolgen von sexuellem Missbrauch in der Kindheit Beratungsstellen und Unterstützungsangebote kennen Bei Wunsch Kontakte herstellen Teamarbeit Schachter CI, Stalker CA, Teram E. Toward sensitive practices: Issues for Physical Therapiests working with survivors of childhood sexual abuse. Physical Therapy 1999;3:

23 Zusammenfassung Wünsche der Studienteilnehmenden an die Physiotherapie 1. Information und vertrauensvolle Beziehung 2. Partnerschaftliches Verhältnis mit der Patientin 3. Angebot, auch von einer weiblichen PT behandelt zu werden 4. Gegenseitiger kritischer Austausch 5. Arbeit an körperlichen Problemen 6. Sensibles Eingehen auf Trigger 7. Vorsichtiger Umgang mit dem Aufdecken von Missbrauch 8. Ganzheitliche Gesundheitsversorgung Schachter CI, Stalker CA, Teram E. Toward sensitive practices: Issues for Physical Therapiests working with survivors of childhood sexual abuse. Physical Therapy 1999;3:

24 Literatur 1. Köhler B, Schmidiger B, Weishaupt E. Physiotherapie mit Opfern von sexueller Gewalt. Fisioactive 2005;12: Köhler B. Sexuelle Gewalt und deren Bedeutung für die physiotherapeutische Untersuchung und Behandlung. Z f Physiotherapeuten 2006;58(11): Margairaz C, Girard J, Halpérin DS. Häusliche Gewalt in Ehe und Familie, zur Rolle des Allgemeinpraktikers. Schweiz Med Forum 2006;6: Schachter CL, Stalker CA, Teram E. Toward sensitive practice: Issues für physical therapists working with survivors of childhood sexual abuse. Physical Therapy 1999;3:

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