3.Med. Hämatologie/Pneumologie. Personalmix in Zeiten des Fachkräftemangels von Thomas Dollmann
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- Kai Lenz
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1 Personalmix in Zeiten des Fachkräftemangels von Thomas Dollmann
2 Inhalt 1. Geschichte 2. Fachkräftemangel in der Geschichte 3. Zahlen, Daten 4. Aktuelle Entwicklungen 5. Berufsgruppen im Stationsalltag 6. Probleme 7. Lösungsideen 8. Zukunftsvisionen 9. Fazit 10. Quellen 2
3 Geschichte Pflegenotstand ist kein plötzlich und unerwartet aufgetauchtes Problem. Trotz vielfältiger Maßnahmen, wie Akademisierung und Professionalisierung, hat es die Pflege nicht geschafft, den Berufsstand in der Bevölkerung attraktiver und angesehener zu machen Im Gegensatz zu den früheren Fachkräftemangeln tauchen aber in der Gegenwart neue, nur sehr schwer lösbare Probleme auf, nämlich Zunahme der Arbeitsdichte, kürzere Verweildauern, ältere und kränkere Patienten und geburtenschwache Jahrgänge Zunehmende Konkurrenzsituation mit anderen Berufen 3
4 Fachkräftemangel in der Geschichte Schon 1957 veröffentlichte die Deutsche Krankenhausgesellschaft einen Artikel, in dem es um die zunehmende Belastung von Pflegepersonal ging. Der zweite Fachkräftemangel fand fast 10 Jahre später statt, nämlich Damals wurde aus Mangel an Pflegefachkräften, der Beruf der Krankenpflegehelferin (KPH) installiert. Zur gleichen Zeit begann man, Pflegekräfte aus dem Ausland, damals überwiegend aus Korea und dem asiatischen Raum, zu akquirieren In den siebziger Jahren wurde es sehr ruhig um das Thema, es bestand sogar ein Überangebot Abiturienten waren sehr begehrt 4
5 Abschaffung der KPH Ausbildung Mitte der 80er Jahre kam der nächste Fachkräftemangel, der aber alles bisherige weit übertraf In dieser Zeit entstand die Überlastungsanzeige Etwa um 1996 herum war auch dieser Notstand vorbei Seit ein paar Jahren wiederholt sich die Geschichte und wird uns noch die nächsten Jahre begleiten 5
6 Gründe des neuen Pflegenotstands geringe Verweildauer der Pflegekräfte im Beruf (5-7Jahre) Abbau von Ausbildungsplätzen steigender Bedarf an Beratungs-und Pflegeleistungen Erschließung neuer Berufsfelder steigende Zahl der Behandlungsfälle weitere Absenkung der Verweildauer Abbau von Stellen in den Jahren 2002 bis 2006, vor allem von KPH`s Seit 2006 überproportionaler Anstieg im Pfleghelferbereich 6
7 7
8 8
9 Alterspyramide Verschiebung, mehr Rentner, weniger Berufstätige 9
10 Zahlen, Daten 10
11 Zahlen, Daten 11
12 Zahlen, Daten 12
13 Aktuelle Entwicklungen Rückgang im Ausbildungssektor durch geburtenschwache Jahrgänge Akademisierung Verschiedene Pflegeexperten Anstieg der Altersstruktur des Pflegepersonals ( Anstieg der Erkrankungen, die längerfristigen Ausfall produzieren) Akquirieren von Pflegekräften aus dem Ausland Personalmix als Chance, aber auch großes Gefahrenpotential Delegation ärztlicher Tätigkeiten Arbeitsverdichtung durch Zunahme des Altersdurchschnitt der Patienten und durch kürzere Verweildauer Therapiemöglichkeiten bis ins hohe Alter nehmen zu 13
14 Berufsgruppen im pflegerischen Stationsalltag 1. Gesundheits- und Krankenpfleger/ -innen 2. Fachkrankenpflegekräfte 3. Pflegekräfte im Studium oder mit Studium 4. Auszubildende 5. Krankenpflegehelfer/ -innen 6. Altenpfleger 7. Altenpflegehelfer 8. Versorgungsassistenten 9. Praktikanten 10. Freiwilliges soziales Jahr 11. Medizinstudenten 12. Medizinische Fachangestellte 13. Rettungsassistenten 14
15 Probleme und Gefahren durch Personalmix 1. Qualitätsminderung 2. Informationsverlust 3. Immer mehr Teams im Team 4. Unklare Arbeitsabgrenzung 5. Ausnutzungsgefahr 6. Verunsicherung der Patienten 15
16 Qualitätsminderung Einhalten der Hygieneregeln erschwert Gesamtüberblick geht leicht verloren Schleichender Übergang zu einer Art Funktionspflege Wichtige Symptome können übersehen oder später erkannt werden Standards werden nicht mehr eingehalten Übergaben müssen zu unterschiedlichen Zeiten in verschiedenen Qualitäten gewährleistet werden Durch weniger Fachkräfte gehen Fehler eher unter und werden auch nicht abgestellt 16
17 Informationsverlust Durch unterschiedliche Anfangszeiten gehen Informationen verloren, weil Übergaben gar nicht oder nur ungenügend statt finden Patient kennt System nicht und teilt wichtige Dinge nicht der Pflegeperson mit, sondern Pflegehelfern, die aber die Wichtigkeit nicht einschätzen können Allgemeine Informationen erreichen schwer alle Mitarbeiter Insgesamt höhere Mitarbeiterzahl erschwert Leitungsteams die Informationsweitergabe 17
18 Teams im Team, Abkapselung, Ausnutzungsgefahr Hierarchie in den Teams Abkapselung der einzelnen Berufsgruppen Jede Berufsgruppe arrangiert sich nur mit der eigenen Kontrolle findet nicht oder ungenügend statt Druck wird immer nach unten ausgeübt 18
19 Patienten Verunsicherung der Patienten Patientenzufriedenheit sinkt Wer kann was und wer darf was? 19
20 Bedeutung für den Stationsalltag Strukturen müssen klar geregelt sein Hierarchieebenen müssen abgegrenzt sein Delegation darf kein Fremdwort sein Entlastung bedeutet zwar weniger direkte Arbeit, hat aber höhere Verantwortung und Kontrolle zur Folge Überwachung und Fehlerkontrolle obliegt dem Fachpersonal 20
21 Lösungsmöglichkeiten Schriftliche Aufgabenfestlegung für jede Berufsgruppe Festlegen von klaren Mindestbesetzungen für Stationen Stellenpläne sind veraltet Anzahl der Köpfe muss in den Hintergrund treten, sondern klar fest gelegter Qualifikationsmix muss stimmig sein Schulungskonzepte für Fachpersonal, damit sie die Verantwortung und die Delegation auch leisten können Schulungskonzepte für Hilfskräfte Gleichzeitig ist ein Anreizsystem nötig, das der höheren Verantwortung gerecht wird 21
22 Lösungsmöglichkeiten Es muss ein Backupsystem für Pflegehelfer geben Experten müssen ausgebildet werden Springerpools Casemanagement Delegation ärztlicher Tätigkeiten mit entsprechender Schulung Konzepte, um älteren Mitarbeitern, das Arbeiten möglich zu machen und Anreize zu schaffen, dass Pflegekräfte im Beruf bleiben Bezahlungsstruktur muss sich ändern, d.h. Qualifikation und höhere Verantwortung muss sich lohnen 22
23 23
24 Weitere Lösungansätze Politik ist gefordert gesamtpolitische Lösungsansätze zu schaffen Leitungen müssen besser ausgebildet werden und mehr in die administrativen Bereiche schauen, Arbeitszeiten, Dienstpläne, etc. Arbeitszeiten müssen überdacht werden Einarbeitungen müssen dem jeweiligen Ausbildungsstand angepasst werden In Zukunft muss auch über Einbindung des sozialen Umfeldes nachgedacht werden 24
25 Zukunftsvisionen Über eine höhere Qualifikation in verschiedenen Bereichen steigt das Ansehen des Pflegeberufes Durch Qualifikationsmaßnahmen steigt die Zufriedenheit und junge Auszubildende sind leichter zu binden, da ihnen verschiedene Möglichkeiten offen stehen Hilfskräfte sehen die Entwicklungsmöglichkeiten und machen die Pflegeausbildung Motivation erhöht sich 25
26 Fazit Die nächsten Jahre erfordern ein radikales Umdenken Pflege muss einen extremen Wandel erfahren Einen Teil kann die Pflege selbst lösen und angehen Ein großer Part muss von der Politik gelöst werden, Kopf in den Sand stecken, ist nicht die richtige Alternative In jeder Krise steckt auch eine Chance In der III. Med. wird Personalmix seit Jahren praktiziert Erfolgreiches Konzept für alle Arbeitsspitzen lassen sich besser abfedern, dadurch Entlastung des Fachpersonals Konzentration auf die Kernaufgaben 26
27 Quellen Masterplan der Unimedizin Mainz Die Schwester der Pfleger, Ausgabe 07/12 Studie zum Fachkräftemangel stationärer und ambulanter Bereich bis 2030 Deutscher Pflegerat, Beschäftigte und Beschäftigungsstrukturen in Pflegeberufen, eine Analyse der Jahre 1999 bis 2009 Dip-Pflegethermometer 2009 Verdi.de AWO-Sozialbarometer Bundesagentur für Arbeit, 27
28 Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit 28
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