Projektbericht: Einleitung

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1 Thema: MAJDANEK EIN DEUTSCHES KONZENTRATIONSLAGER IN POLEN Projekttitel: "Dass das alles so echt war " Ort/Bundesland: Berlin Schule: Leonardo-da-Vinci-Gymnasium Lehrerin: Heidemarie Sow Alter: ab 14 Jahre Zusammenfassung: Schüler aus Berlin fahren seit 1989 immer wieder ins ehemalige Konzentrationslager Majdanek in Polen. Sie arbeiten im Archiv der Gedenkstätte an Originaldokumenten und recherchieren an Hand der Totenbücher das Schicksal deutscher Häftlinge. Sie bedenken auch die Rolle der Täter. Die Ergebnisse stellen sie in Form einer Wanderausstellung vor, die inzwischen in Polen, Japan und Norwegen gezeigt wurde. Fächer und Methoden: Fach: Fächerübergreifende Arbeitsgemeinschaft Forschendes Lernen in Gedenkstätten Archivarbeit Ausstellung gestalten Biographien rekonstruieren Interkultureller Dialog Projektbericht: Einleitung Das Majdanek-Projekt wurde 1989 von einer Kollegin und mir ins Leben gerufen. Anlaß war u.a. das rechtsradikale Verhalten einzelner Schüler des Leonardo-da-Vinci-Gymnasiums, ein Gymnasium in Berlin-Neukölln. So weigerte sich beispielsweise ein Schüler während einer Klassenfahrt, das Anne- Frank-Haus in Amsterdam zu betreten, und einem anderen verbot sein "Stolz als Deutscher", in die KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen zu gehen. Gleichzeitig zeichnete sich bei der Berliner Parlamentswahl 1990 ein deutlicher Rechtsruck ab: 20% der Wähler im Umfeld der Schule, in dem traditionellen Arbeiterbezirk Neukölln, stimmten für die Partei der "Republikaner". Die Lehrerinnen und Lehrer unserer Schule hielten es für dringend geboten, gegen diese rechten Strömungen aktiv zu werden.

2 Wir begannen unser Projekt mit einer kleinen Gruppe von Schülerinnen und Schülern, mit denen wir uns auf die Spurensuche in das ehemalige Konzentrationslager Majdanek begaben. Nach dieser Reise sollte sich das Leben in der Schule durch die Eindrücke an den Stätten des NS-Terrors verändern. Schüler sowie Lehrer reagierten sensibler auf Ausländerfeindlichkeit, auf Schmierereien und Sprüche rechtsgerichteter Mitschüler. Diejenigen, die in Majdanek waren, entwickelten sich zu Multiplikatoren gegen die Vertreter der sogenannten Auschwitz-Lüge im Schulalltag, und so kam es jetzt häufiger zu Diskussionen in den Klassen, wenn der Völkermord an den Juden angezweifelt wurde. Inzwischen hat sich aus dieser Reise ein umfangreiches Forschungsvorhaben entwickelt. Zahlreiche neue Erkenntnisse wurden aus den Archiven hervorgebracht und in einer Ausstellung verarbeitet, die inzwischen über die Landesgrenzen hinaus Verbreitung findet. Die erste Begegnung mit Majdanek 1989 plante ich, mit Schülerinnen und Schülern, die mindestens die 10. Klasse besuchten, nach Majdanek am Stadtrand der ostpolnischen Stadt Lublin zu fahren. Ziel war es, durch den Besuch eines ehemaligen Konzentrationslagers den Beweis gegen die "Auschwitz-Lüge" anzutreten. Für diese Gedenkstättenfahrt wählte ich das ehemalige Konzentrationslager Majdanek, weil es im Osten Polens liegt und im Lager wichtige historische Gebäude noch im Originalzustand zu sehen sind. Unsere Schülerinnen und Schüler sollten die noch vollständig erhaltene Vernichtungsmaschinerie mit eigenen Augen sehen und im Archiv nach Informationen über die Struktur des Lagers und das Leben der Häftlinge suchen. Für diese Reise meldeten sich 10 Schülerinnen und 2 Schüler; die Gruppe war klassenübergreifend zusammengesetzt, die Teilnehmer fuhren zum erstenmal auf Spurensuche nach Polen. Der erste Besuch des Konzentrationslagers Majdanek war beeindruckend. Die Jugendlichen waren entsetzt über die Größe des Lagergeländes und erstaunt darüber, dass es am Stadtrand von Lublin für alle Vorbeikommenden so offen einsehbar ist. In den folgenden sieben Tagen begannen sie damit, im Archiv und in der Bibliothek der Gedenkstätte die verschiedenen Funktionen des Konzentrations-, Arbeits-, Strafgefangenen- und Vernichtungslagers zu erforschen. Sie besichtigten außerdem die Gaskammern, die Häftlingsbaracken, das Krematorium mit seinen acht Verbrennungsöfen, die Erschießungsgräben und das Mahnmal mit dem Berg Menschenasche. Dabei entschieden sie selbst, was sie sich zumuten wollten. Ein

3 enges Zusammengehörigkeitsgefühl entwickelte sich in der Gruppe auch dadurch, dass sie sich "gegenseitig in den Arm nahmen", wie es eine der Schülerinnen später ausdrückte, um das Gesehene besser verarbeiten zu können: Der Anblick der Baracken, in denen riesige Mengen von Schuhen und andere Habseligkeiten der Opfer aufbewahrt werden, sowie die Originalgegenstände im Museum der Gedenkstätte konnten nicht mehr aus den Köpfen verbannt werden. Die Gruppe besuchte auch das ehemalige Vernichtungslager Treblinka, die Stätte des millionenfachen Menschenmordes, an der heute kaum noch eine Spur der Opfer zu finden ist. Insofern waren die Schülerinnen und Schüler von Majdanek nachhaltiger beeindruckt als von Treblinka. Geschichte war in Majdanek greifbarer und authentischer als in Treblinka. Dazu kam, dass ihre Fragen an ehemalige Häftlinge, die sich als Zeitzeugen zur Verfügung gestellt hatten, sehr konkret beantwortet wurden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gedenkstättenfahrt erarbeiteten mit Unterstützung zweier Lehrerinnen 1989 eine umfangreiche Ausstellung über den Zweiten Weltkrieg in Polen und das ehemalige Konzentrationslager Majdanek. Ihr Ziel war es, die historischen Zusammenhänge der Besetzung Polens und die deutsche Vernichtungspolitik im Generalgouvernement für ihre Mitschüler am Leonardo-da-Vinci-Gymnasium darzustellen und ihre Erlebnisse vor Ort zu schildern. In die Ausstellung arbeiteten sie verschiedene Häftlingsberichte ein, u.a. Texte von Halina Birenbaum, die in ihrem Buch "Die Hoffnung stirbt zuletzt" beschreibt, wie sie als junges Mädchen aus dem Warschauer Ghetto nach Majdanek kam und was sie während ihrer Haftzeit dort erlebte. Insgesamt entstanden ca. 30 Ausstellungstafeln. Im Leonardo-da-Vinci-Gymnasium reagierten Schülerinnen und Schüler sehr interessiert auf die Führung durch die Ausstellung, so dass die folgenden Gedenkstättenfahrten großen Zulauf fanden. In den nächsten Schuljahren boten wir weitere Gedenkstättenfahrten an; sogar Achtklässler nahmen an einer der sechs folgenden Reisen teil. Insgesamt fuhren bisher 140 Schülerinnen und Schüler nach Majdanek, einige unter ihnen bereits dreimal. Nach dem Grund gefragt, antworteten sie: "Die Arbeit im Archiv ist noch nicht abgeschlossen." Archivarbeit an den Totenbüchern Auf der Suche nach den Opfern aus Deutschland Besonders die Jüngeren aus unserer Gruppe beschäftigten sich eifrig mit der Suche nach den Namen der Opfer, die anhand der Totenbücher im Archiv der Gedenkstätte nachzuweisen sind. Zwei Totenbücher aus den Jahren 1942 und 1944 haben den von SS-Leuten im Archiv gelegten Brand überlebt. Anhand

4 dieser Fragmente ist nachweisbar, welche Häftlinge in diesem Zeitraum im Krematorium verbrannt wurden. Erfasst wurden allerdings nur die Menschen, die einen gewissen Zeitraum zuvor im Lager als Häftlinge verbracht hatten. Diejenigen, die unmittelbar nach Ankunft des Transports zur Vernichtung in die Gaskammern gebracht, ermordet und anschließend verbrannt wurden, tauchen noch nicht einmal mit ihrem Namen und dem Geburtsdatum in den Krematoriumsbüchern auf. Nur wer zuvor einige Tage, Wochen oder Monate im Lager war, wurde mit seiner Häftlingsnummer, seinem Namen und Geburtsdatum, der Geburtsstadt, den vorhandenen Wertgegenständen und der Nationalität in diesen sogenannten Totenbüchern erfasst. Die Schülerinnen und Schüler saßen während mehrerer Gedenkstättenfahrten an diesen Dokumenten im Archiv und schrieben alle vorhandenen Informationen über Häftlinge aus Berlin, dem Rhein-Main-Gebiet und später auch aus ganz Deutschland heraus. Es war für sie schwierig, die altdeutsche, oft unleserliche Handschrift dieser Buchhalter des Todes zu entziffern, aber vielleicht gerade deswegen entwickelten sie den Ehrgeiz, die Namen der Opfer für die Nachwelt anhand der von ihnen zusammengestellten Listen zu dokumentieren. Oft reichte das von ihnen mitgebrachte Papier dafür nicht aus. Im Totenbuch aus dem Jahr 1942 sind vorwiegend jüdische Opfer zu finden. Zurück in Berlin entdeckten sie bei der Überprüfung der Namen der ermordeten deutschen Juden anhand der Gedenkbücher des Bundesarchivs Koblenz, dass die Namen vieler Juden aus Deutschland, die sie in den Krematoriumsbüchern gefunden hatten, in den Gedenkbüchern des Bundesarchivs in Koblenz nicht auftauchen. Die Angaben des Bundesarchivs über die ermordeten Juden sind also unvollständig. Mit den erhaltenen Informationen können sie belegen, dass in einem Zeitraum von insgesamt zehn Wochen im Jahre 1942 über 600 deutsche Bürger, meist jüdischen Glaubens, in Majdanek ermordet wurden. Wenn man die Namen der deutschen Opfer auswertet, läßt sich feststellen, dass das Totenbuch von 1944 sich wesentlich von dem des Jahres 1942 unterscheidet. Es enthält nur sehr wenige Namen ermordeter Juden, vor allem aber Namen anderer Verfolgter bzw. Gegner des Nazi-Regimes wurden viele Nazi- Gegner aus Deutschland nach Majdanek transportiert, um sie dort zu ermorden. Das war für die Schüler und Lehrer eine völlig neue Erkenntnis. Die Anzahl der tatsächlich Ermordeten aus Polen, Russland und anderen osteuropäischen Ländern war um ein Vielfaches höher als die Anzahl der Namen, die von den Schülerinnen und Schülern erfasst wurden. Sie zweifelten die geschätzte Zahl der in Majdanek ermordeten Menschen an, viele wurden nicht in den Büchern erfasst. Woher kommen die vielen Schuhe, die man bei der

5 Befreiung des Lagers vorfand? Fragen, die die Schülerinnen und Schüler angesichts der Funde im Archiv neu stellten. In den Dokumenten findet man nicht nur die Namen vieler jüdischer Bürger aus Deutschland und Polen. Als der Raum Lublin/Samosz von den Nationalsozialisten für "judenfrei" erklärt worden war und nur noch wenige Transporte aus Osteuropa nach Majdanek kamen, wurden dort auch viele Deutsche getötet, die von der Kriminalpolizei aus deutschen Städten in dieses Vernichtungslager überstellt wurden. Es handelte sich dabei um sogenannte Asoziale, Homosexuelle, Zeugen Jehovas, Kriminelle und Regimegegner. Die Vernichtung im Sinne der "Arisierung" wurde in den polnischen Konzentrationslagern mit der Ermordung dieser Menschen fortgesetzt. Nachdem die Schülerinnen und Schüler Kenntnis von diesen Dokumenten erhielten, machten sie sich im Archiv der Gedenkstätte daran, auch diese vorhandenen Informationen abzuschreiben. Sie erfuhren, dass die Verwandten dieser Ermordeten immer eine sogenannte Abgangsmeldung durch Tod erhielten hatten. Diese so zusammengestellte Namensliste umfasst Hunderte Namen, Informationen über den jeweiligen Haftgrund, die einweisende Dienststelle, eine zugewiesene Todesursache, Geburtsdatum und -stadt, sowie den Todestag. Dabei fiel den Schülerinnen und Schülern auf, dass an einem Tag beispielsweise gleichzeitig 20 Personen an Herzversagen oder Kreislaufschwäche gestorben sind, die anschließend im Krematorium verbrannt wurden. Nach der Veröffentlichung der Namen dieser Opfer aus Majdanek in Zusammenhang mit der Präsentation der Ausstellung im Rathaus Neukölln bat uns ein Herr um unsere Hilfe, dessen Frau wissen wollte, weshalb ihr Vater nach Majdanek gekommen war. Bis heute verweigere man ihr in ihrem Heimatort die Einsicht in die entsprechenden Akten. Da die Schülerinnen und Schüler auch den Haftgrund notiert hatten, konnten wir dem Herrn sagen, dass sein Schwiegervater als "homosexueller Häftling" von der Kriminalpolizei in das Konzentrationslager Majdanek eingewiesen worden war. Man kann sich vorstellen, wie schockiert er über diese Nachricht war, die in seinen Augen eine Denunziation offen legte. Mit den vorhandenen Daten aus den Totenbüchern sind wir in der Lage, noch weitere Schicksale klären zu können, aber wir sind uns nicht schlüssig, in welcher Form wir das tun sollen. Bei der Erarbeitung der Namenslisten der Opfer haben die Schülerinnen und Schüler oft innehalten müssen. Manchmal war es das Geburtsdatum oder ein Vorname, der sie an einen nahestehenden Menschen erinnerte und zum Nachdenken anregte. So fanden sie beispielsweise heraus, dass eine Gruppe von Jugendlichen aus Frankfurt gemeinsam ermordet wurde und entdeckten, dass ein

6 Vater und sein Sohn im Abstand von zwei Wochen umgekommen waren... Ganze Familien wurden ermordet... Oft hingen die Schülerinnen und Schüler ihren Gedanken nach, die durch Assoziationen, Namensgleichheiten oder Lebensumstände entstanden, und waren auf diese Weise den Opfern verbunden. Als die Jugendlichen zur Überprüfung der Schreibweise der Namen der Opfer die Hauptkartei im Archiv benutzen durften, die die Namen von Häftlingen umfasst, machten sie auch dort die Erfahrung, dass einige Namen von Ermordeten, die sie in den Totenbüchern gefunden hatten, selbst hier fehlten. "Jetzt gibt es wenigstens einen kleinen Nachweis über den Tod dieser Menschen", sagte ein Lehrer, der nicht damit gerechnet hatte, dass die Archive bis heute noch nicht vollständig aufgearbeitet sind. Die Forschungsarbeit der Jugendlichen im Archiv zur Rolle der Täter Bei den Forschungsarbeiten im Archiv, die ca. 2/3 des Aufenthaltes in der Gedenkstätte Majdanek ausmachten, befassten sich die Schülerinnen und Schüler u.a. auch mit den Tätern. Durch einen Zufall hatten sie nämlich in einer der vielen Schubladen des Archivs, das ihnen mit nur sehr geringen Einschränkungen für ihre Fragestellungen offenstand, Fotos von SS-Männern und SS-Frauen gefunden, die in Majdanek arbeiteten. Sie fragten sich, wieso diese Menschen zu Tätern geworden waren und verfolgten bei ihrer Recherche soziologische Forschungsansätze: Wer waren diese rund tausend Menschen, die für die Schreckensherrschaft und die Vernichtung der Opfer in Majdanek verantwortlich waren? Waren sie verheiratet, hatten sie Kinder, welchen Beruf übten sie vorher aus? Besonders die Anzahl der SS-Leute schockierte sie, denn es waren so viele Täter, dass die Behauptung vieler Großeltern, sie hätten davon nichts gewusst, ihnen nicht mehr glaubhaft erschien. Die Suche nach Informationen über die Täter wurde anhand der Dokumente im Archiv der Gedenkstätte und später u.a. auch im Berlin Document Center, solange es noch unter amerikanischer Verwaltung stand, fortgesetzt. Diese Recherchemöglichkeiten hat das Berlin Document Center unter Hinweis auf den Datenschutz inzwischen eingeschränkt. Bei der Arbeit anhand des ansonsten schwer zugänglichen Materials wurde allen Beteiligten immer klarer, dass es oft ganz normale Bürger waren, die sich in Konzentrationslagern zu richtigen Bestien entwickelt hatten. Die Schülerinnen und Schüler lasen die Bewerbungsunterlagen von SS-Leuten, ihre persönlichen Korrespondenzen mit Dienststellen, vorhandene Strafbefehle, vereinzelt auch

7 Heiratsgesuche und "Ariernachweise", Beurteilungen für Beförderungen etc. Viele wichtige Informationen schrieben sie einfach nur ab, weil dieses Material bisher weder systematisch erfasst noch veröffentlicht wurde. Dabei stießen sie auf Details über die Lagerkommandanten und die penible Bürokratie der SS-Leute im Lager, die ihnen bisher unbekannt waren. In den Korrespondenzen über abgelehnte Urlaubsanträge fanden sie Schriftwechsel und Vermerke beispielsweise über einen SS-Mann, der sich wegen der Ablehnung seines Urlaubsantrags in die Hand geschossen hatte und erst dann zur Genesung nach Hause fahren durfte. Auf Interesse stießen auch Berichte über das Fehlverhalten von SS-Schützen und Aufseherinnen, die aus diesem Grund nach der Beurteilung ihrer Vorgesetzten nicht in den sensiblen Bereich nach Auschwitz versetzt werden durften. Natürlich fragten sich die Schülerinnen und Schüler nach dem System, das solche Täter hervorbringen konnte und lernten, auch solche Fragen an die Geschichte zu stellen, die in die aktuelle politische Diskussion hineinreichen. Dazu gehörte auch die Frage, weshalb SS-Leute für ihren Arbeitseinsatz in den Konzentrationslagern noch immer eine Versehrtenrente vom deutschen Staat beziehen, gleichgültig, ob sie in Deutschland, Kroatien oder in der Ukraine leben, die Opfer hingegen vielfach bis heute keine Entschädigung für Haft, Zwangsarbeit oder erzwungene Prostitution erhalten haben. Die Ausstellung über die Gedenkstätte und die Arbeitsergebnisse der Schülerinnen und Schüler aus dem Archiv 1990 gründete ich eine Arbeitsgemeinschaft am Leonardo-da-Vinci-Gymnasium, weil die Schülerinnen und Schüler ihre in Majdanek gemachten Erfahrungen unbedingt der Öffentlichkeit präsentieren wollten. Oft fragten wir uns während der Arbeit an der Ausstellung, wie wir das grauenhafte Geschehen überhaupt darstellen könnten. Würden die Betrachter später dasselbe empfinden wie wir, als wir die Orte der Qual und Vernichtung so vieler Menschenleben mit eigenen Augen sahen? In der Konzeptions- und Realisierungsphase der Ausstellung begleitete alle Beteiligten also die Frage, wie man industrielle Menschenvernichtung überhaupt darstellen könne. Einige Jugendliche meinten, man solle nicht darauf verzichten, Berge von ermordeten, nackten Menschen zu präsentieren. "So war es doch!" meinten sie. Andere waren dafür, die Fotos tausender Kinder-, Frauen- und Männerschuhen aus den Effektenkammern zu zeigen, denn bei der Befreiung des Lagers fand man in Majdanek Paar Schuhe auf den Feldern zwischen den Häftlingsbaracken. Schließlich einigten wir uns darauf, dass die Präsentation der Schuhe, die die Besucher bis heute wegen ihres Geruches und der Menge tief erschüttert, als

8 Erinnerung an die vielen ermordeten Menschen sinnvoller ist. Wir wollten die Jugendlichen nicht schockieren, sondern zum Nachdenken anregen. Die ersten Ausstellungstafeln waren billige Holzplatten, die die Schülerinnen und Schüler mit gelber Farbe bestrichen. Auf diese wurden dann Dokumente über das besetzte Polen, Augenzeugenberichte über die Situation im Warschauer Ghetto und im Generalgouvernement sowie selbst fotografierte Bilder aus dem Konzentrationslager Majdanek, Schülertexte, Häftlingsberichte über das Lagerleben und die Vernichtungsmaschinerie u.a. geklebt. Das Dokumentationsmaterial über das besetzte Polen besorgten wir uns aus Büchereien, wenn die Schulbücher und unsere Fachbücher nicht genügend Informationen enthielten. Nach jeder weiteren Fahrt nach Majdanek kamen neue Tafeln hinzu, auf denen neue Häftlingsberichte und Informationen über einzelne SS-Leute präsentiert wurden. Aus Prozessunterlagen in polnischer Sprache erarbeiteten deutsche Projektteilnehmer mit Hilfe polnischer Schüler aus Lublin und Berlin gemeinsam einen Text über den ehemaligen Chef des Krematoriums Erich Muhsfeldt. Dieses Quellenmaterial wurde nun so bearbeitet, dass erstmals auch in deutscher Sprache Informationen über seine Greueltaten zur Verfügung stehen, die ebenfalls auf einer Ausstellungstafel nachzulesen sind. Die aufwendige Arbeit an den Ausstellungstafeln verrichteten wir im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft an vielen Nachmittagen außerhalb der Schulzeit. Die Mittel für diese Ausstellung erwirtschaftete die Arbeitsgemeinschaft durch Essenverkauf an die Lehrer und dadurch, dass sie auf Berliner Weihnachtsmärkten Waffeln verkaufte. Die so entstandene Ausstellung wurde mehrmals in der Schule und 1995 sowohl im Rathaus Neukölln als auch in der "Werkstatt der Kulturen der Welt" in Neukölln gezeigt und stieß auf großes Interesse und Anerkennung. Ignatz Bubis, Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland, besuchte im Oktober 1993 die Ausstellung in der Schule und diskutierte mit Schülerinnen und Schülern über das Projekt sowie über neonazistische Tendenzen in Deutschland. Jugendliche, die das Konzentrationslager Majdanek besucht hatten, führten ihre Mitschüler viele Male durch die Ausstellung in der Schule und berichteten über ihre Erfahrungen. So entstand die Idee, neben der Aufarbeitung wichtiger Daten und Erkenntnisse im Archiv auch Schülern in anderen Ländern über das Projekt Majdanek zu berichten. Schülerinnen und Schüler als Multiplikatoren

9 Seit 1993 realisiere ich mit Hilfe einiger Kollegen die Idee, auch in anderen Ländern über das Projekt Majdanek zu informieren. Unterstützt werden wir dabei durch verschiedene Stiftungen und das Bezirksamt Neukölln. So wurde die Ausstellung 1995 ins Polnische übersetzt, und einige Schülerinnen und Schüler besuchten 1996 das Wladyslaw IV. Gymnasium in Warschau, um ihren polnischen Freunden ihre Arbeitsergebnisse und Erfahrungen vorzustellen, die sie während der Reisen in die ehemaligen Vernichtungslager Majdanek, Treblinka und Sobibór gemacht hatten. Diese Ausstellung blieb in Warschau und wird über einen Verein an andere Schulen ausgeliehen, die davon, zur Freude der Arbeitsgemeinschaft, regen Gebrauch machen. Japanische Lehrer, die unsere Schule und die Ausstellung 1993 und 1994 besuchten, luden uns in ihr Land ein. Wie wir hörten, ist es für Schüler dort nicht möglich, eine derartige Ausstellung in öffentlichen Gebäuden zu zeigen. Über die japanischen Kriegsverbrechen und die Kriegsschuldfrage zu sprechen, sie im Schulunterricht aufzuarbeiten oder Literatur darüber in öffentlichen Bibliotheken anzubieten, gilt in Japan weiterhin als Tabu. Viele Japaner, und deshalb auch Politiker und Pädagogen, sind der Meinung, dass diese schrecklichen Themen sowohl negatives Gedankengut in die Köpfe von Jugendlichen einpflanzen als auch das traditionelle System gefährden und womöglich unkontrollierbare Reaktionen bei Jugendlichen auslösen könnten. Die Majdanek-Ausstellung wurde in vollem Umfang ebenfalls 1995 mit Unterstützung des Bezirksamtes und einiger Stiftungen ins Japanische übersetzt und von der Arbeitsgemeinschaft in der Freizeit zusammengestellt. 24 Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 17 und 22 Jahren, die in den Jahren zuvor in Majdanek gewesen waren, bereisten 1995 in drei Gruppen ca. 30 Städte in Japan, so u.a. die Städte Osaka, Okayama, Tsumaya, Fukuoka, Hiroshima, Nagasaki, Matsumoto, Yokohama, Omiya und Urawa. Die Ausstellung wurde in Museen, Rathäusern und Schulen präsentiert und gab Anlaß, mit japanischen Schülern in vielfältiger Weise das Thema Aufarbeitung der Vergangenheit zu diskutieren. Dabei stellten wir die Forschungsmöglichkeiten unserer Arbeitsgemeinschaft vor, was für die japanischen Jugendlichen eine völlig neue Erfahrung im Umgang mit Geschichte darstellte. Unsere Ausstellung wird bis heute in japanischen Rathäusern und Schulen gezeigt, und manchmal erhalten wir Zeitungsartikel über deren weitere Präsentation. Während der Gedenkstättenfahrt 1994 hörten die Schülerinnen und Schüler von ehemaligen Häftlingen aus Norwegen, die den Aufenthalt in mehreren Konzentrationslagern und auch Majdanek überlebt hatten. Wir machten uns auf

10 die Suche nach ihnen und konnten nach einigen Misserfolgen und zurückgeschickten Briefen Kontakt zu dem ehemaligen Häftling Erling Bauck, den 1996 eine kleine Gruppe von zehn Schülerinnen und Schüler in Fredrikstad in Norwegen besuchte, aufnehmen. Unsere teilweise ins Englische übersetzte Ausstellung nahmen wir mit und präsentierten sie eine Woche lang in der dortigen Stadtbibliothek. Herr Bauck freute sich sehr darüber und war überrascht, dass sich deutsche Jugendliche auf die Suche nach ihm gemacht hatten. Er berichtete uns von seinen Erlebnissen in verschiedenen deutschen Konzentrationslagern sowie dem Todesmarsch von Majdanek nach Auschwitz, den er überlebt hatte. Wie in Polen und Japan machten auch in Norwegen unsere Schülerinnen und Schüler die Erfahrung, dass ihr Aufenthalt in Gastfamilien viel zum gegenseitigen Verständnis beitrug und half, bestehende Vorurteile abzubauen. Von norwegischer Seite kam nun die Bitte, mit dem Leonardo-da-Vinci-Gymnasium eine Schulpartnerschaft ins Leben zu rufen. Wir bereiten uns momentan auf den ersten Austausch vor. Viele Schülerinnen und Schüler, die an den Gedenkstättenfahrten teilnahmen, haben die Schule bereits verlassen. Jüngere Schüler wurden durch die letzte Reise so motiviert, dass sie zu den Projekttagen in Zusammenhang mit Schüler- und Studentenstreiks an den Berliner Schulen und Universitäten im Winter 1997/98 ihre Erfahrungen über den Aufenthalt in Majdanek den anderen Mitschülern vermittelt haben. Das Projekt hat sich zu einem Selbstläufer entwickelt. Für den Herbst 1998 plant die Arbeitsgemeinschaft eine Reise nach Israel, um in Yad Vashem ihre Forschungsergebnisse an die dortige Gedenkstätte zu übergeben. Zudem haben wir Halina Birenbaum, zu der wir seit langem gute Kontakte haben und die als Jugendliche in Majdanek und später auch in Auschwitz war, gebeten, uns die Freude zu machen, israelische Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit unserer Gruppe durch die Ausstellung in Yad Vashem zu führen. Kontaktinformation: Gedenkstätte Majdanek Droga Meczennikow Majdanka 67 PL Lublin Majdanek-Arbeitsgemeinschaft am Leonardo-da-Vinci-Gymnasium Heidemarie Sow Haewererweg 35

11 D Berlin Tel.: +49 (0) 30/ Fax: +49 (0) 30/ Bibliographie: Bauck, Erling: Du Skal Leve. Birkeland (Norwegen) 1979 Birenbaum, Halina: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Hagen 1989 Kranz, Tomasz u.a.: Unser Schicksal eine Mahnung an Euch. Lublin 1994 Glossar: Ariernachweis: Urkundlich belegter Nachweis "arischer Abstammung" bis zu den Großeltern ( "Arier", "arisch"), erforderlich ab 1933 (Arierparagraph) für die Berufsausübung, ab 1935 ( Nürnberger Gesetze) für alle deutschen Staatsbürger in Personenstandsangelegenheiten; bei ungeklärten Familienverhältnissen erteilt auf Grund rassenbiologischer Gutachten durch das 1933 eingerichtete Amt des Sachverständigen für Rasseforschung beim Reichsministerium des Innern. Arisierung: Nationalsozialistischer Begriff für die zwangsweise Enteignung des Besitzes und Vermögens von "Nichtariern" (Juden, Sinti und Roma) sowie ihrer Eliminierung aus dem Berufs- und Wirtschaftsleben zugunsten von "Ariern" bzw. des deutschen Reiches. Diese Maßnahmen wurden auch von den Verbündeten des NS-Staates übernommen. Asoziale: Bereits vor 1933 diskriminierender Sammelbegriff für Bettler, Fürsorgeempfänger, Obdachlose, Zuhälter, Prostituierte, auch Homosexuelle und "Zigeuner" sowie sonstige nach rassenideologischen und kriminalpolizeilichen Kriterien als "gemeinschaftsunfähig" definierte soziale Minderheitern. Tausende als "asozial" geltende Menschen wurden von der Kriminalpolizei auf Grund des Erlasses zur "vorbeugenden Verbrechensbekämpfung" vom verhaftet, in KZ inhaftiert, viele zwangssterilisiert oder im Rahmen der "Euthanasie" ermordet. Auschwitz-Lüge: Schlagwort für die Leugnung der nationalsozialistischen Verbrechen des Massen- und Völkermords in den NS-Konzentrationslagern, exemplarisch in Auschwitz. In der Bundesrepublik Deutschland seit 1985 als Beleidigung nach 194 StGB strafrechtlich verfolgt. Bergen-Belsen (KZ): Bei Celle (Niedersachsen), 1940 Lager für belgische und französische, ab Juli 1941 für über sowjetische Kriegsgefangene (

12 Stalag). Bis Februar 1942 starben ca durch Hunger und Unterbringung im Freien Auffanglager für ca "ausländische" Juden (Geiseln im Austausch für inhaftierte Deutsche). 1944/45 drastische Verschlechterung der Bedingungen durch Einweisung Tausender Häftlinge aus anderen KZ ( Todesmärsche). Massensterben vor und nach der Befreiung am an Seuchen und Entkräftung. Anne Frank starb im März 1945 in Bergen-Belsen. Frank, Anne ( ): In einer deutsch-jüdischen Familie in Frankfurt am Main geboren. Die Familie Frank emigrierte 1933 nach Amsterdam. Ab Juli 1942 lebte die Familie im Versteck in einem Hinterhaus. Anne dokumentierte das Leben in ihrem Tagebuch. Im August 1944 wurde die Familie durch Verrat entdeckt und über das Lager Westerbork nach Auschwitz deportiert, wo die Mutter starb. Anne und ihre ältere Schwester Margot wurden im Oktober 1944 nach Bergen-Belsen gebracht, wo beide im März 1945 an Typhus starben. Der Vater überlebte Auschwitz. Annes Tagebuch wurde in vielen Sprachen veröffentlicht. Gaskammern: Geschlossene Räume in Tötungszentren der Aktion T4, den Vernichtungslagern der "Aktion Reinhard" sowie in Auschwitz, Majdanek und einigen Konzentrationslagern, in denen geistig und körperlich Behinderte, Juden, Sinti und Roma sowie andere Gefangene, insgesamt mehr als 3 Millionen Menschen, mit Giftgas (Kohlenmonoxyd und Zyklon B) ermordet wurden. Generalgouvernement (GG): Bezeichnung für die nach Kriegsbeginn ( ) besetzten polnischen Gebiete, die nicht dem Deutschen Reich eingegliedert wurden, unterteilt in die vier Distrikte Krakau, Radom, Warschau und Lublin mit zusammen 12 Millionen Einwohnern. Nach dem Überfall auf die Sowjetunion am Annexion des Gebiets um Lemberg (Lwow) als 5. Distrikt Galizien. Homosexuelle: Homosexualität, bereits vor dem NS kriminalisiert, galt nach der NS-Ideologie als der Bevölkerungspolitik schädliche, zu bekämpfende "Entartung". Die Verfolgung setzte in den eigenen Reihen der NSDAP 1934 mit dem "Röhm-Putsch"( SA) ein. Ein von Himmler in der Zentrale der Gestapo eingerichtetes "Sonderdezernat Homosexualität" organisierte die Erfassung. Tausende homosexuelle Männer wurden inhaftiert, z. T. kastriert und in KZ ermordet. Der rosa Winkel kennzeichnete H. in den KZ. Es gibt keinen Beleg darüber, dass lesbische Frauen aufgrund ihrer Homosexualität verurteilt und inhaftiert wurden.

13 Lublin: Stadt in Ostpolen, nach der deutschen Besetzung im sogenannten Generalgouvernement (GG). Nach Planungen der SS Stützpunkt für ein Imperium im Osten. Ort des Konzentrations- und Vernichtungslagers Majdanek für Polen und Juden. Majdanek (KZ): Konzentrations- und Vernichtungslager in einem Stadtteil Lublins. Ende 1941 Kriegsgefangenen- und Arbeitslager für Russen und Polen, ab 1942/43 KZ und zugleich Vernichtungslager mit Gaskammern wie in Auschwitz. Von den mehr als Todesopfern waren ca Juden. Befreiung im Juli 1944 durch die Sowjetarmee, im Oktober 1944 dort erstes Militärtribunal zur Aburteilung der Kriegsverbrechen, November 1944 Einrichtung einer Gedenkstätte. Republikaner: 1983 in der Bundesrepublik Deutschland gegründete rechtsextreme Partei. Sobibór: Im östlichen Polen nahe dem Dorf Sobibór im Rahmen der "Aktion Reinhard" zur Durchführung der "Endlösung" im März/April 1942 errichtetes Vernichtungslager, wie Belzec und Treblinka. Sobibór wurde von wenigen Mitarbeitern der Aktion T4 und SS-Hilfspersonal betrieben und bewacht. Aus den Transporten wurden Opfer zu Arbeiten für die Mordmaschinerie aussortiert, nach kurzer Zeit jedoch ebenfalls ermordet. Mehr als Juden wurden in Sobibór mit Abgasen von Dieselmotoren in Gaskammern ermordet. Am 14. Oktober 1943 nach dem Aufstand der jüdischen Häftlinge geschlossen. SS: Abk. für "Schutzstaffel", gegründet 1925 als Leibgarde Hitlers. Ab 1929 unter Himmler Entwicklung zur Eliteeinheit der Partei. Nach der Entmachtung der SA 1934 selbständige Organisation der NSDAP und schrittweise Verschmelzung mit der staatlichen Polizei. Die SS war zuständig für die innenpolitische Machtsicherung, die Inspektion sowie die Bewachung der KZ durch bewaffnete "Totenkopfverbände". Nach 1939 spielte die SS die entscheidende Rolle bei der Eroberungs- und Vernichtungspolitik. Die Farbe der Uniform war schwarz, Erkennungszeichen ein doppeltes S in Runenform und der Totenkopf. Todesmarsch: Im Chaos der letzten Kriegswochen wurden über große Entfernungen mehrere tausend Häftlinge vor allem im Osten gelegener KZ in tagelangen Fußmärschen oder Transporten in Güterwaggons vor den Linien der alliierten Befreiungstruppen in noch nicht besetzte Teile des Deutschen Reiches getrieben. Unzählige Gefangene wurden dabei von den SS- Begleitmannschaften erschlagen, erschossen, ertränkt oder starben elend durch

14 Hunger und Kälte. Die deutsche Zivilbevölkerung beteiligte sich zum Teil an der Jagd auf flüchtende Häftlinge, Unterstützung der Notleidenden geschah selten. Treblinka: Nordöstlich von Warschau errichtetes größtes Vernichtungslager der "Aktion Reinhard", nach Belzec und Sobibór im Juni/Juli 1942 zur Steigerung der Tötungskapazitäten errichtet. Von Angehörigen der Aktion T4 geplant, mit SS-Hilfspersonal betriebene Mordstätte für ca Menschen, vor allem Juden aus dem Warschauer Ghetto, dem Bezirk Radom und vielen europäischen Ländern sowie Tausenden Sinti und Roma. Nach dem Aufstand der "Arbeitsjuden" am 2. August 1943 Auflösung, Beseitigung der Spuren, Tarnung des Ortes durch Überbauung mit einem Bauernhof. Warschauer Ghetto: Besetzung der polnischen Hauptstadt am , Entrechtung der jüdischen Einwohner. November 1940 Errichtung des Ghettos nach mittelalterlichem Muster. Bewacht hinter Mauern, Konzentration von Juden und Tausenden Sinti und Roma auf minimaler Fläche unter unmenschlichen Bedingungen Todesopfer allein Deportationen in das Vernichtungslager Treblinka 1942/43. April 1943 Aufstand der Widerstandsbewegung unter Mordechai Anielewicz, Zerstörung des Ghettos nach 28 Tagen durch SS unter dem Kommando Stroop, Anlage eines Parks und KZ. Yad Vashem: Hebräische Bedeutung: "Ein Denkmal und ein Namen" (nach Jesaja 56,1). Zentrale nationale Gedenkstätte zur Erinnerung an die Märtyrer der Shoah (hebräisch: Katastrophe, Begriff für Holocaust) und Helden des Widerstands in Israel unterhalb des Herzl-Berges in Jerusalem als Ensemble von Landschaftsarchitektur mit Denkmalen, Museen und Forschungseinrichtungen errichtet. Ort der jährlich am Yom Hashoah (Tag der Katastrophe) stattfindenden staatlichen Gedenkfeier. Forschungs- und Bildungszentrum zur Geschichte des Holocaust. Zeugen Jehovas (Ernste Bibelforscher): Religionsgemeinschaft der Ernsten Bibelforscher, die sich ab 1931 "Zeugen Jehovas" nannten. Sie wurden nach Machtantritt der Nationalsozialisten verboten, ihre Mitglieder verfolgt, weil sie sich der NS-Ideologie und NS-Herrschaft widersetzten und als konsequente Pazifisten den Militärdienst verweigerten. Zu Tausenden in KZ inhaftiert. Mit dem lila Winkel gekennzeichnet, bildeten sie eine besondere Häftlingsgruppe. Von den nach Kriegsbeginn 1939 zum Tode verurteilten Kriegsdienstverweigerern waren Zeugen Jehovas die größte Gruppe. Zwangsarbeit: Schon ab 1936 wurden Sinti und Roma in kommunale KZ eingewiesen und mussten Zwangsarbeit leisten. Ende 1938 Zwangsarbeit für

15 "Asoziale" und arbeitslose Juden. Im Krieg wurden KZ-Häftlinge und zwangsrekrutierte Zivilarbeiter aus den besetzten Ländern, vor allem aus Osteuropa; zur Arbeit in der deutschen Industrie, Landwirtschaft sowie der Bauund Rüstungswirtschaft gezwungen und in mehr als Lagern unter brutalen Bedingungen ("Vernichtung durch Arbeit") ausgebeutet. Die Anklage im Nürnberger Prozess ging von einer Gesamtzahl von 12 Millionen Zwangsarbeitern aus.

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