INTENSIVSTATION. Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland
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- Hildegard Waldfogel
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1 INTENSIVSTATION Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland
2 2 Impressum Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland Departement Anästhesie, Intensivmedizin & Reanimation Text: SR RWS Grafik: DACHCOM.CH, SR RWS Fotografie: Istockphoto, Fotolia Text: SR RWS
3 Liebe BesucherInnen, Sie besuchen jemanden auf der Intensivstation der Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland (SR RWS), der Ihnen nahe steht. Diese Situation ist für Sie sicher belastend, ungewohnt und neu, wofür wir grösstes Verständnis haben. In dieser anspruchsvollen Zeit möchten wir auch Sie als Angehörige begleiten und unterstützen. Diese Broschüre beantwortet einen Teil Ihrer Fragen und hilft Ihnen, sich bei uns zurechtzufinden. Ihr Besuch ist für einen schwer erkrankten oder verunfallten Menschen eine wertvolle Unterstützung, denn für das Wohlbefinden der PatientInnen ist der Kontakt zu vertrauten Menschen förderlich. Versuchen Sie dabei aber auch, auf sich selbst zu achten und Ihre Kräfte zu schonen. Im Zentrum unserer Arbeit stehen rund um die Uhr unsere PatientInnen und deren Wohlergehen. Das Team der Intensivstation 3
4 BEHANDLUNG AUF DER INTENSIVSTATION Unterstützung für Angehörige Das persönliche Gespräch mit den PatientInnen und Ihnen ist uns ein grosses Anliegen. Dabei gehen wir individuell auf Sie und unsere PatientInnen ein. Anteilnahme und Wertschätzung sind für uns Basis dieser Beziehungen. Bitte zögern Sie nicht, uns Fragen zu stellen und Ihre Bedürfnisse mitzuteilen. Wir sind gerne für Sie da. Unsere Arbeit Wir überwachen, behandeln und pflegen schwer kranke oder lebensbedrohlich verletzte Menschen rund um die Uhr. Dabei betreuen wir PatientInnen, die wegen eines drohenden Organversagens engmaschige Überwachung benötigen. bei denen ein oder mehrere Organsysteme bereits ausgefallen sind, und die deshalb aufwändig behandelt werden müssen. Dies geschieht entweder mit geeigneten medikamentösen Massnahmen oder mit apparativer Unterstützung, falls ein schwerer Funktionsausfall eines Organs vorliegt. Unser Ziel ist stets, ein drohendes Organversagen zu vermeiden oder ein bereits bestehendes rückgängig zu machen. Überwachung und Technik Die Vielfalt an Technik und Bildschirmen auf der Intensivstation dient der Sicherheit der PatientInnen, denn damit werden die wichtigsten Körperfunktionen kontrolliert. Dazu gehören Monitore, die Herz und Kreislauf überwachen, Geräte, die Infusionen oder Medikamente kontrolliert abgeben, oder Atmung und Nierenfunktion unterstützen. Können PatientInnen mehrere Tage nicht essen, werden sie mit Infusionen oder einer Magensonde ernährt. 4 Behandlungsphilosophie Im Behandlungsverlauf stellen sich anspruchsvolle und belastende Fragen zum medizinisch Machbaren. Wir stützen uns dabei immer auf den Patientenwillen. Ist dieser nicht bekannt, versuchen wir, den mutmasslichen Patientenwillen in Gesprächen mit Angehörigen zu ermitteln.
5 Intensivpflege PatientInnen, die eine Intensivüberwachung oder -behandlung benötigen, erhalten eine spezielle Pflege. In der Intensivpflege arbeiten Pflegefachleute mit Spezialausbildung. Sie gewährleisten eine komplexe Patientenüberwachung und versorgung mit Fürsorge und Respekt, konstant über 24 Stunden. Dabei berücksichtigt sie wenn möglich individuelle Bedürfnisse und Anliegen von PatientInnen und Angehörigen. Auf Wunsch beziehen wir Sie gerne in die Pflege ein. Sterben auf der Intensivstation Manchmal stösst auch die moderne Medizin an ihre Grenzen. Trifft dieser Fall ein, und es besteht nach bestem Wissen und Gewissen keine Hoffnung auf Zustandsverbesserung oder Heilung, verzichten wir aus Rücksichtnahme und Respekt gegenüber den PatientInnen auf weiterführende Massnahmen. In dieser Situation treten die Linderung von Schmerzen und Angst sowie das grösstmögliche Wohlbefinden der PatientInnen in den Vordergrund. Eine ganzheitliche Sterbebegleitung ist uns sehr wichtig. Selbstverständlich begleiten wir auch Sie als Angehörige in diesem Prozess. 5
6 Das Team der Intensivstation Die PatientInnen auf der Intensivstation werden rund um die Uhr von einem Team mit spezieller intensivmedizinischer Ausbildung behandelt und betreut, bestehend aus ÄrztInnen, Pflegefachleuten und anderen Fachpersonen. Kontinuität in der Behandlung und Betreuung ist uns wichtig. Dennoch bedingt der Schichtbetrieb, dass sich verschiedene Mitarbeitende um die PatientInnen kümmern. Pro Schicht gibt es eine pflegerische Bezugsperson für jede Patientin/ jeden Patienten. Unterstützung für Sie Sorgen, Unsicherheiten und Verzweiflung können zu Überforderung und Erschöpfung von Bezugspersonen führen. Dies geschieht vor allem, wenn Sie auf sich allein gestellt die Belastung ertragen (müssen). Es hat sich bewährt, wenn Angehörige ihre Ängste und Befürchtungen aussprechen und sich ihnen stellen. Dabei ist es oft hilfreich, sich jemandem anzuvertrauen, der nicht zum engen Familienkreis gehört. Ein Freund oder Vertrauter kann die Dinge vielleicht besonnener und ruhiger beurteilen und eventuell besser Rat oder Hilfe anbieten. Auch unsere ÄrztInnen, Pflegenden oder die Seelsorge stehen Ihnen für Gespräche zur Verfügung. 6
7 HILFE UND UNTERSTÜTZUNG Unterstützung für PatientInnen Ihre Besuche leisten einen wichtigen Beitrag zur Genesung der Patientin / des Patienten. Dabei ist wichtig, dass Sie auf ihre / seine Wünsche hören, denn PatientInnen wissen selbst am besten, was ihnen gut tut. Bei Fragen können Sie sich jederzeit gerne an die Pflegefachkräfte wenden. Auch bei PatientInnen mit beinträchtigtem Bewusstsein ist es wichtig, dass Sie mit ihnen kommunizieren. Sprechen, Berührungen oder ein gewohnter Geruch kann von den PatientInnen als wohltuend und beruhigend wahrgenommen werden und als Orientierungshilfe dienen. Wir haben für Sie einige Massnahmen zusammengefasst, wie Sie die PatientInnen bei der Genesung unterstützen können: Berührungen zeigen der erkrankten Person dass Sie da sind. Sprechen Sie mit der Patientin / dem Patienten. Reden Sie langsam und deutlich, und berichten Sie aus dem Alltag und von Dingen, die sie / er kennt. Gegenstände, die der erkrankten Person etwas bedeuten, schaffen eine positive und persönliche Atmosphäre. Das kann ein Lieblingsgegenstand sein, ein Foto, eine Zeichung oder Musik. Bitte bringen Sie persönliche Gegenstände der Patientin / des Patienten mit, beispielsweise Brille, Hausschuhe oder Hörapparat. Wertgegenstände sollten jedoch nicht auf der Intensivstation aufbewahrt werden. Nach Unfällen benötigen wir zudem den Impfausweis der Patientin/ des Patienten. Bitte informieren Sie uns über Gewohnheiten und Bedürfnisse der erkrankten Person. Das ermöglicht uns eine individuelle Betreuung. 7
8 BESUCH AUF DER INTENSIVSTATION Ihre Besuche tragen auch bei schwersten Erkrankungen viel zum Wohlbefinden von PatientInnen bei und sind auch für Menschen wichtig, die wegen ihrer Krankheit oder Therapie scheinbar nicht auf Ihre Anwesenheit reagieren. Vertrautes, wie Stimmen, Berührungen und Gerüche, werden dennoch wahrgenommen und haben eine wohltuende und unterstützende Wirkung. Da Besuche für die PatientInnen sehr anstrengend sein können, sollten nur nahe Angehörige und Bezugspersonen zu Besuch kommen und maximal zwei Personen zur gleichen Zeit. Die Besuche sollten möglichst kurz gehalten werden. Zudem ist es manchmal erforderlich, die Besuchszeit einzuschränken. Wir bitten um Verständnis, dass es aufgrund der intensiven Behandlung und Betreuung Ihres Familienmitgliedes vorkommen kann, dass Sie einen Moment warten müssen oder aus dem Zimmer gebeten werden. Bestimmen Sie bitte in Ihrer Familie eine Bezugsperson, der wir jeweils persönlich und auch telefonisch Auskunft geben. Für Ihre Anliegen, Bedürfnisse und Fragen nehmen wir uns gerne Zeit. Sie können uns rund um die Uhr unter der Telefonnummer anrufen, um nach dem Befinden Ihres Angehörigen zu fragen. Besuchszeiten Besuche auf der Intensivstation sind täglich von 10:00 bis 20:00 Uhr möglich, ausserhalb dieser Zeiten bitte nach Absprache. Zugang zur Intensivstation Die Intensivstation ist nicht allgemein zugänglich. Bitte betätigen Sie daher zur Anmeldung Ihres Besuches die Klingel. Sie werden dann am Eingang abgeholt und zu Ihrer Angehörigen / Ihrem Angehörigen begleitet. 8 Hygiene Bevor Sie die Intensivstation betreten, desinfizieren Sie sich bitte Ihre Hände. Sollten vor dem Besuch spezielle Hygienemassnahmen erforderlich sein, werden Sie darüber informiert. Wenn Sie sich krank fühlen, sprechen Sie bitte vor Ihrem Besuch mit uns.
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10 WICHTIGE FRAGEN Hat sie / er Schmerzen? Als erstes fragen wir die wachen PatientInnen nach Schmerzen, auch wenn sie nicht sprechen können. Das Pflegefachpersonal kennt die indirekten Zeichen von Schmerzen, wie hoher Blutdruck, hoher Puls oder Schwitzen, und verabreicht aufgrund dieser Beobachtungen auch bewusstlosen PatientInnen genügend Schmerzmittel. Warum kann die Patientin / der Patient nicht sprechen? Der Beatmungsschlauch hindert PatientInnen am Sprechen. Medikamente können das Sprechen erschweren. Auch eine Krankheit im Bereich des Gehirns (Hirnblutung, Hirninfarkt oder Hirnverletzung) kann dazu führen, dass die PatientInnen nicht oder nur ungenügend wach sind, um sprechen oder kommunizieren zu können. Wie soll ich mich verhalten? Es ist wichtig, dass Sie sich ganz normal verhalten, auch wenn PatientInnen keine Reaktion zeigen. Unserer Meinung nach wirkt sich das Hören einer bekannten Stimme für die PatientInnen günstig aus. Die Patientin / der Patient ist privat oder halbprivat versichert. Warum liegt sie / er nicht in einem Einzelzimmer? Wir betreuen alle PatientInnen im Zwei-Bett-Zimmer. Nur wenn es medizinisch oder pflegerisch notwendig ist, werden PatientInnen in einem Ein-Bett-Zimmer betreut. Hört sie /er mich? Merkt sie / er, dass ich da bin? Die PatientInnen hören und spüren, aber das ist leider für uns alle nicht immer sichtbar. Darf ich sie / ihn anfassen? Sie dürfen und sollen die erkrankte Person berühren, damit sie / er wahrnehmen kann, dass Sie da sind. 10
11 Wieso ist sie / er so unruhig? PatientInnen mit Kopfverletzungen, längerer Bewusstlosigkeit oder als Folge von vielen Beruhigungsmedikamenten können Schwierigkeiten haben, sich zu orientieren. Die Welt erscheint ihnen fremd, sie finden sich nicht zurecht und haben Angst. Wir versuchen mit verschiedensten Massnahmen unsere PatientInnen so gut wie möglich zu unterstützen. Warum sieht sie / er so verändert aus? Viele schwere Krankheiten verändern beispielsweise den Ausdruck oder die Hautfarbe eines Menschen. Manchmal ist auch der ganze Körper geschwollen. Bitte zögern Sie nicht, uns bei Unsicherheiten zu fragen. Gerne erklären wir Ihnen die Situation genauer und beantworten Ihre Fragen. Was darf ich mitbringen? Persönliche Körperpflegemittel, eventuell Lesestoff, Musik, etc. Eher ungeeignet sind Esswaren und Blumen. Braucht sie / er aus Ihrer Sicht etwas anderes, sprechen Sie bitte mit der zuständigen Pflegefachperson. 11
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