Grundlagen der Sprachdidaktik * SS

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1 Grundlagen der Sprachdidaktik * SS Modelle des Lesens Hierarchieniedrige Prozesse Identifikation von Buchstaben und Wörtern okulomotorische und perzeptuelle Prozesse hoher Automatisierungsgrad (Stroop-Test) Größe der Einheiten Wörtüberlegenheitseffekt unvollständige Graphemanalyse unbekannte Wörter? Zwei-Wege-Modell Zusammenschleifen der isolierten Phoneme, die mit Hilfe der Graphem-Phonem-Konversion aus der Buchstabenkette gewonnen werden (unbekannte Wörter, Leseanfänger: z.b.: "z, i, zi, e, zie, l: Ziel"; vergl. Zusammensetzung der Buchstaben-Namen: "zett, ih, eh, el: Zett-i-el, Zettel?"). Abruf der Graphemfolge als Einheit aus dem mentalen Lexikon (direkte Worterkennung; bekannte, hochfrequente Wörter). Kontexteffekt Aufbau propositionaler Textrepräsentationen semantische (und syntaktische) Bezüge herstellen lokale Kohärenzbildung (Relationen zwischen Propositionen, Mikrostruktur) Kohäsion Hierarchiehohe Prozesse strategisch-zielbezogenes Lesen globale Kohärenzbildung Verdichtung von Mikrostrukturen zu einer Makrostruktur Hypothesenbildung Integration von Vorwissen und Informationen aus dem Text Inferenzen Schemata und Strukturen aus Textsorten Erkennen rhetorischer, stilistischer und argumentativer Strategien mentales Modell top-down vs. Bottom-up parallel und inkrementell

2 Grundlagen der Sprachdidaktik * SS Dekodierung der schriftlichen Information In wie weit ist das Lesen eines Wortes durch die gesprochene Form beeinflusst? GEAD (head/read) NEAN (mean, bean...) KEAR (tear/fear) SOAT (coat, boat...) TOOD (food/good) BICE (rice, dice...) SOVE (glove/move) LIDGE (edge, lodge...) Dual Route Cascaded Model (vgl. Coltheart et al., 1993; Ziegler, Perry & Coltheart, 2000) Sub-Lexikalische vs. Lexikalische Route Sub-Lexikalische Route verläuft progressiv von links nach rechts äquivalente Funktionalität von Input und Output sowie Zeichen- und Phonemsystem Lexikalische Route meistens schneller

3 Grundlagen der Sprachdidaktik * SS Analogiebildung und Nachbareffekte Pseudowort (engl. Graphotaktik): GEAD / / wie in read (lesen), bead (Tropfen), lead (anführen) / e / wie in head (Kopf), dead (tot), read (gelesen) und vielen weiteren Für den Zugriff auf den Eintrag read (lesen) ergeben sich daher 'Freunde' und 'Feinde'. Eine Vielzahl von 'Feinden' führt zu einer Vielzahl von konkurrierenden aktiven Einträgen im phonologischen Output-Lexikon und daher einer Verzögerung der Auswahl. Phonographische Regularitäten Beispiele: Vokaldehnung wird markiert durch: setzen eines Dehnungs-h Vokalverdoppelung (Vokalgemination) Dehnung nie vor b, d, f, g Vokalschärfung wird markiert durch: Verdoppelung des folgenden Konsonanten Keine Gemination von c, h, j, v, w, x Graphem-Phonem-Konversion 1-zu-1-Regeln teilweise Positionsabhängig (z.b. <b> im Anfangsrand eher / / aber <b> im Endrand eher / / ; rein statistische Untersuchung) Überprüfen Sie die Positionsabhängigkeit der Grapheme <d>, <g>, <h> und <s>. Mehrzeichen-Regeln vgl. <ch> in Charme, Chance, Chemie, China, Charakter, Chlor, Chor, Christ, Ich, Pech, Dach, schwach, sechs, Lachs, Wachs Kontext-Regeln Vergleich Englisch/Deutsch Das englische orthographische System bildet eher Konsistenzen auf der Ebene der Morphologie ab, d.h. die Graphem-Phonem-Konsistenz ist eher gering (z.b. heal-health). Es gibt nur drei Konsonantgrapheme (n, r, v), die nur jeweils einem Phonem entsprechen. Die fünf Vokalgrapheme bilden (in Kombinationen) 48 verschiedene Phoneme ab. Die deutsche Orthographie orientiert sich häufiger an der Phonologie als an der Morphologie. Häufig sind die phonologischen Formen des Stammes morphologisch verwandter Wörter ohnehin identisch. Eine Ausnahme bildet die Auslautverhärtung, bei der morphologische

4 Grundlagen der Sprachdidaktik * SS Prinzipien greifen (Kind - Kinder). Die Phonem-Graphem-Beziehungen sind jedoch auch im Deutschen etwas komplexer. Englisch: hand, hate, ball, garden Deutsch: Hand, Hass, Ball, Garten Englisch: hear, heard, bear, beard Deutsch: hören, gehört, Bär, Bart Studien zum Lesen von Wörtern und Pseudowörtern (Wimmer & Goswami, 1994; Frith, Wimmer & Landerl, 1998) Ausnutzung ähnlicher (Zahl-)Wörter in beiden Sprachen (neun - nine, Wort - word) um Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Die Pseudowörter wurde gebildet indem konsonantische Silbenonsets ausgetauscht wurden (drier = drei + vier, nand = Nacht + Hand) Erhoben wurde die Lesezeit und die Anzahl der Fehler (Prozentsätze korrekter Antworten): Wimmer & Goswami, 1994 Englisch Deutsch 7 Jahre 9 Jahre 7 Jahre 9 Jahre Zahlwörter, z.b. fünf 96% 100% 99% 100% Pseudowörter, z.b. sünf 66% 76% 87% 91% Frith, Wimmer & Landerl, 1998 Wörter, z.b. Hand 96% 94% 92% 100% Pseudowörter, z.b. Nand 47% 79% 85% 96% Die jüngeren deutschen Kinder haben im Gegensatz zu den englischen Kindern kaum Schwierigkeiten mit dem phonologischen Kodieren. Bei englischer Aussprache ergeben sich erheblich mehr Möglichkeiten: Dies wurde liberal ausgewertet, d.h. alle nach englischer Phonologie erlaubten Aussprachen wurden als korrekt akzeptiert. Die Ursachen liegen aber sicherlich nicht nur in den englischen Graphem- Phonem-Korrespondenzen, sondern hängen auch an den englischen Unterrichtsmethodik, die sich hauptsächlich an der Phonologie orientiert. Studien zu Kindern mit LRS (Landerl, 1996; Wimmer, 1996) Deutsche und englische Kinder mit LRS sollten konsonantische Onsets von Wortpaaren austauschen (Mann - Hut -> Hann -Mut; Landerl, 1996). Fehlerrate in Prozent:

5 Grundlagen der Sprachdidaktik * SS Gruppe Englisch Deutsch LRS-Kinder (ca. 12 Jahre) 72,9 % 63,3 % Leseniveau-Kontrollgruppe (ca. 8-9 Jahre) 64,5 % 42,9 % Alters-Kontrollgruppe (ca. 12 Jahre) 39,5 % 31,7 % Untersuchung des Geschwindigkeitsdefizites anhand eines Vergleichs zwischen Wörtern und Pseudowörtern. Gemessen wurden die Lesezeiten für häufige Wörter, daraus abgeleitete Pseudowörter sowie neu gebildete Pseudowörter mit einfacher KV-Struktur (tarulo, heleki). Als Kontrollgruppe fungierten jüngere Kinder, die sich auf dem gleichen Leseniveau befanden. Wenn die Geschwindigkeitsdefizite tatsächlich auf einem Defizit im phonologischen Kodieren zurückzuführen sind, dann sollten die Lesezeiten bei Pseudowörtern, bei denen das phonologische Kodieren ein größere Rolle spielt, signifikant länger sein. Leseaufgabe Zeit/Wort (in Sekunden) Kinder mit LRS (4. Klasse) Kontrollgruppe (2. Klasse) häufige Wörter 0,98 0,98 analoge Pseudowörter 1,99 1,7 Fehlerrate KV-Pseudowörter 2,84 2,4 häufige Wörter 4 3 analoge Pseudowörter 9 5 KV-Pseudowörter 16 9 Der Erwerb des phonologischen Kodierens ist für deutschsprachige Kinder erheblich einfacher als für englischsprachige. Deutschsprachige Kinder mit LRS haben grundsätzlich die Fähigkeit unbekannte Wörter zu lesen, haben hier aber ein starkes Geschwindigkeitsdefizit. Dies äußerte sich vor allem bei der Benennung von Zahlwörtern und daraus abgeleiteten Pseudowörtern. Dieses tritt vor allem bei unbekannten Wörtern auf, nicht jedoch bei rein visueller Verarbeitung.

6 Grundlagen der Sprachdidaktik * SS Evidenz aus der Neurolinguistik Oberflächendyslexie = eine Form der erworbenen Dyslexie: Wörter und Pseudowörter mit regulärer Aussprache können gelesen werden, irreguläre werden falsch (regelkonform) ausgesprochen oder können nicht gelesen werden. Nach dem DRC-Modell ist bei Patienten mit diesen Symptomen die lexikalische Route (teilweise) zerstört, hingegen ist die nicht-lexikalische Route (weitgehend) intakt. Phonologische oder Tiefendyslexie = eine Form der erworbenen Dyslexie: sowohl Wörter mit regulärer und irregulärer Aussprache können gelesen werden, Pseudowörter können nur kaum oder gar nicht gelesen werden. Nach dem DRC-Modell ist bei Patienten mit diesen Symptomen die nichtlexikalische Route (teilweise) zerstört, hingegen ist die lexikalische Route (weitgehend) intakt. Literatur Coltheart, M., Curtis, B., Atkins, P., & Haller, M. (1993). Models of Reading Aloud: Dual-Route and Parallel-Distributed-Processing Approaches. Psychological Review, 100(4), Frith, U., Wimmer, H., & Landerl, K. (1998). Differences in phonological recoding in German- and English-speaking children. Scientific Studies of Reading, 2(1), Landerl, K. (1996). Legasthenie in Deutsch und Englisch. Frankfurt: Verlag Peter Lang. Wimmer, H. (1996). The early manifestation of developmental dyslexia: Evidence from German children. Reading and Writing, 8, Wimmer, H., & Goswami, U. (1994). The influence of orthographic consistency on reading development: Word recognition in English and German children. Cognition, 51, Ziegler, J., Perry, C., Coltheart, M. (2000). The DRC model in visual word recognition and reading aloud: An extension to German. European Journal of Cognitive Psychology, 12(3),

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