Perspektiven in Bewegung und Gesundheit Dosis-Wirkungs-Beziehungen körperlicher Aktivität zur Prävention und Therapie. Lutz Vogt
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1 Perspektiven in Bewegung und Gesundheit Dosis-Wirkungs-Beziehungen körperlicher Aktivität zur Prävention und Therapie Lutz Vogt
2 Bewegung als Medizin Bewegung ist die beste Medizin. Kostenlos und ohne Nebenwirkungen Wildor Hollmann
3 Wie viel darfs denn sein? Pharmakologische Medizin: Dosierung eines Medikaments Zielgruppenspezifisch Effizient Sicher Körperliche Aktivität zentrale Rolle bei der Rehabilitation von Zivilisationserkrankungen Spärliche Kenntnisse über Dosis-Wirkungs-Beziehung, minimale und maximale Dosis Dosis: Häufigkeit, Intensität, Dauer, Art Lee JAMA 2007
4 gesundheitliche Wirkung Dosis-Wirkungs-Beziehungen Kardiorespiratorischer Trainingsreiz/ Bewegungsdosis (z.b. Energieumsatz/Woche)
5 Wer profitiert? Zusammenhang zwischen Fitness und Mortalität Größte Risikominderung: unfit (Q1) etwas fit (Q2) Mandic et al. 2009
6 Risk of health events by hours/week of moderate to vigorous physical activity (MVPA) Powell et al. 2011
7 Centers of Disease Control, USA: Dose-Response Konferenz (2000) Dose-response issues: an evidence-based symposium Prävention chronischer Erkrankungen Hinweise auf inverse und in der Regel lineare Beziehung für Sterblichkeit, kardiovaskuläre Erkrankungen, Diabetes mellitus II Bouchard MSSE 2001
8 chronisch-degenerative Erkrankungen Bewegungsdosis und Outcomes in Prävention & Rehabilitation der 10 bestuntersuchten chronischen Erkrankungen Übersichtsarbeit, PubMed-Literaturrecherche dose response exercise + Krankheitsbild Narrative & systematische englischsprachige Reviews Kriteriengeleitete Abstrahierung Evidenz für Wirkung körperlicher Aktivität/Bewegungstherapie Hinweise auf Dose-Response; Form; Mindest-/Maximaldosis? Thiel et al 2012
9 Originalartikel/Reviews in Pubmed. Exercise + koronare Herzerkrankung (21064/3104)/Herzinfarkt (10179/1361) coronary heart disease/myocardial infarct Adipositas (11467/2845) obesity Diabetes mellitus Typ II (10529/2809) diabetes Schlaganfall (8205/937) stroke Depression (7062/745) depression Krebs (5689/1312) cancer chron. obstruktive Lungenerkrankungen (3374/741) COPD Osteoporose (2493/948) osteoporosis Lumbalgie (2333/409) low back pain Arthrose (1471/356) osteoarthritis Asthma (1795/350) asthma NOT exercise-induced PAVK (1423/233) intermittent claudication/peripheral artery disease Rheumatische Arthritis (882/181) rheumatoid arthritis Demenz (636/198) dementia Fibromyalgie (512/176) fibromyalgia Mukoviszidose (578/135) Cystic fibrosis HWS-Syndrom (568/104) neck pain Chronische Schulterschmerzen (603/100) shoulder pain Parkinson (575/92) parkinson Hämoglobin-Erkrankungen (241/29) hemoglobin disorders 181 Reviews/Meta-Analysen 232 verwandte Publikationen Screening von 413 Abstracts 116 Volltexte
10 Wissenschaftlicher Nachweis der Wirksamkeit (Evidenz) Prävention Therapie Prävention Therapie Prävention Therapie Prävention Therapie Prävention Therapie
11 Evidenz Prävention Therapie Prävention Therapie Prävention Therapie Prävention Therapie Prävention Kardiorespiratorische Physiotherapie 11 Therapie
12 Dose-Response KHK Prävention Therapie Adip. T2DM Stroke Depr.
13 Dose-Response Krebs Prävention Therapie COPD Osteop. CLBP Arthr
14 Even a little is good more is better Einsteiger: profitieren bereits von 1 h Aktivität/Woche Prävention: 5x30 min MVPA/Woche Risikoreduktion 20-30% O Donovan et al. J Sports Sci x60 min moderate to vigorous physical activity 40-50% > 3000 kcal (~6 h intensive Belastung) pro Woche: Effekte & Nebenwirkungen unzureichend bekannt La Gerche & Prior, Heart Lung Circ 2007 Praxisrelevanter Erkenntnisgewinn durch Studien: Kardiologie, Typ 2 Diabetes Mellitus, Übergewicht, Krebs, (Depression, Schlaganfall) Chronisch-degenerative Erkrankungen: wenig praxisnahe Informationen Ausprägung outcome- und zielgruppenspezifischer Dosis- Wirkungs-Beziehungen bleibt insgesamt unklar Reduktionistische Perspektive
15 Fachgesellschaften Zunehmende Beachtung Integration in Empfehlungen & Leitlinien Allgemeine Empfehlungen als Orientierung
16 DDG Praxisempfehlung 2012 o o o..sollen primär die aerobe Ausdauer steigern, weil sie aus metabolischer und kardiopulmonaler Sicht gesundheitlich das wertvollste Element darstellen.können auch Elemente von Krafttraining enthalten, da günstige Wirkungen beschrieben sind. Dabei ist allerdings das Risiko durch Blutdruckanstiege bei bekannter Hypertonie zu beachten Zusätzlich sollte die Alltagsaktivität (Treppensteigen, Spazierengehen, Gartenarbeit etc.) gesteigert werden
17 S3-Leitlinie Adipositas 2014 Prävention Primäres Präventionsziel auf bevölkerungsebene ist eine Gewichtsstabilisierung Therapie Ziel der Gewichtsreduktionstherapie ist die langfristige Senkung des Körpergewichts verbunden mit einer Verbesserung adipositasassoziierter Risikofaktoren, Reduzierung von adipositas-assoziierten Krankheiten, Verminderung des Risikos für vorzeitige Sterblichkeit, Arbeitsunfähigkeit und vorzeitige Berentung sowie Steigerung der Lebensqualität
18 Sport und Krebs - Empfehlungen 1. internationale Leitlinie 2010 (ACSM Roundtable on Exercise Guidelines for Cancer Survivors) Sport in jeder Phase sinnvoll und durchführbar! Inaktivität vermeiden - schnellstmögliche Rückkehr zu Alltagsaktivitäten Jedes Bisschen ist besser als gar nichts! Allgemeine Empfehlungen als Orientierung Anpassung an tumor-/therapiebedingte Kontraindikationen, Nebenwirkungen 2-3x/Woche Kraft/ Koordinations-/Balancetraining 8-10 Übg., 8-12 Wdh Schmitz et al. 2010; Rock et al. 2012; ACSM 2012
19 key recommendations Healthy adults (18 65): Older adults Children Moderate aerobic PA (e.g. brisk walking) > 150 /week OR vigorousintensity > 75 /week Combinations of various intensity levels, accumulation (10 ) possible Muscular strength training 2x/ week Dose-response relation: to further improve fitness/health outcomes or prevent weigth gain, increase dose (150 /300 ) + balance, flexibility, reducing sedentary behaviour, risk managament + Higher dose (60-90 min/day), involve parents, provide enjoyable modes US 1995; ACSM 2007, WHO 2010
20 ..key recommendations O`Donovan et al. 2010: Consensus Statement British Association Sport & Exercise Sciences
21 Kahlmeier et al Nationale Bewegungsempfehlungen WHO European Region, 21 (40%)
22 Kahlmeier et al Nationale Bewegungsempfehlungen Kinder/Jugendliche (14) 60 /day MVPA 6 Angaben zur Vermeidung langer Inaktivität o. Sitzdauer Erwachsene (21) 18 Angaben zu activity bouts empfehlen 2x wöchentlich Krafttraining 4 Hinweis auf zusätzlichen Gesundheitsnutzen Senioren (6) 4 weisen auf Nutzen jeglicher Bewegung hin 5/4 empfehlen Krafttraining, Balancetraining
23 Bewegungspyramide (Pfeifer et al. 2009) (Geidl et al. 2012)
24 Auch Kleinvieh macht Mist Person 1 Keine intensive Bewegung (wie z.b. Sport) aber, relativ viel leichte Aktivität über den Tag verteilt Σ 26.3 METh Person 2 Einmal am Tag intensive Aktivität (z.b. Sport) sonst inaktiv Σ 23.6 METh Pate et al. 2009
25 Kelly et al Alltagsaktivität Gehen (14) und Radfahren (7) Gesamtsterblichkeitsrisiko Dosis-Wirkungsbeziehung n = ,
26 Kelly et al Alltagsaktivität 150 moderate Aktivität/Woche Gehen, Radfahren 3 6 MET MET/h (4.5 MET x 2.5h).....
27 Kelly et al Alltagsaktivität größter Gesundheitsnutzen, EE identisch Gehen /week Radfahren /week 1.5h/week 1.5h/day 2.5h/week 2h/day Integration in Public Health Policy
28 individuell passende Bewegungsempfehlung. Panoramawechsel der Erkrankungen Kompression der Krankheitslast, Multimorbidität Individualität der Voraussetzungen & Response auf körperliche Aktivität Alter, Geschlecht, Ausgangsstatus Fitness/Funktion & Lebensqualität, Gesundheitszustand, Compliance, Vorerfahrung, Aktivitätslevel, genetische Voraussetzungen, Komplexität überlagernder Bewegungsreize, Nichtlinearität der Adaptation
29 Anpassung nach standardisiertem Training Timmons et al Ähnliche Resultate in Bezug auf Muskelmasse
30 Bewegung: Mehr als nur Medizin Bio-psycho-soziale Perspektive Mehrdimensionalität der Wirkungen Orientierung an ICF-Konzepten Weitere Dose-Response Outcomes Körperfunktionen/Ressourcen Eigenständigkeit/Motivation & Volition/Bindung Aktivität, Partizipation
31 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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