Leitlinie der Gesellschaft für Pädiatrische Radiologie (GPR) in Zusammenarbeit mit der Deutschen Röntgengesellschaft
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- Theresa Richter
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1 publiziert bei: AWMF-Register Nr. 064/016 Klasse: S1 Leitlinie der Gesellschaft für Pädiatrische Radiologie (GPR) in Zusammenarbeit mit der Deutschen Röntgengesellschaft Bauchschmerz - Bildgebende Diagnostik Präambel: Die Leitlinien der Pädiatrischen Radiologie richten sich insbesondere an die Vertreter der Diagnostischen Radiologie und Pädiatrischen Radiologie sowie Interessierte anderer Fachgesellschaften. Sie sollen als Orientierungshilfe für diejenigen Kollegen dienen, die bei Kindern und Jugendlichen im Rahmen der Diagnostik Bildgebende Verfahren einsetzen. Der Mangel an spezialisierten Kinderradiologen erfordert die Durchführung von Bildgebenden Verfahren bei Neugeborenen, Säuglingen, Kleinkindern und Kindern sowie Jugendlichen oftmals von Allgemeinradiologen, die bezüglich der besonderen Erfordernisse bei der Untersuchung von Kindern nicht entsprechend ausgebildet sind. Insbesondere unter dem Aspekt der Strahlenhygiene und dem besonderen Schutz, den Kinder und Jugendliche gegenüber dem unbehinderten Einsatz von ionisierenden Strahlen genießen sollen, wurde für eine Anzahl von klinischen Fragestellungen des Alltags ein Katalog erstellt, in dem Empfehlungen für das geeignete Verfahren ausgesprochen werden. Die Leitlinien entbinden den Fachkundigen nicht, in jedem einzelnen Fall die rechtfertigende Indikation kritisch zu stellen und dokumentieren. Seite 1 von 5
2 Abkürzungen AC-Gelenk ap BWS CT DMSA dv ERCP FK FKDS GPOH HRCT ISTA IVP KM LWS MAG3 MCU MDP MlBG MPR MRA MRCP MRT/MR NEC NF-SZ PET Rö. SHT WS Acromio-Clavicular-Gelenk anterior - posterior Brustwirbelsäule Computertomografie Dimercaptobernsteinsäure dorso - volar Endoskopisch retrograde Cholangio-Pankreatikografie Fremdkörper Farbkodierte Dopplersonografie Gesellschaft für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie High Resolution Computertomografie Aortenisthmusstenose Intravenöse Pyelografie Knochenmark Lendenwirbelsäule Mercaptoacetyltriglycin Miktionszysturethrografie Magen-Darm-Passage Metajoclobenzylguaniclin Multiplanare Reformation (Rekonstruktion) Magnetresonanzangiografie Magnetresonanz-Cholangiopankreatikografie Magnetresonanztomografie, Kernspintomografie Nekrotisierende Enterokolitis Nierenfunktionsszintigrafie Positronen-Emissions-Tomografie Röntgenaufnahme Schädel-Hirn-Trauma Ultrasonografie Wirbelsäule Seite 2 von 5
3 Vorbemerkung: Initiale bildgebende Methode ist die Ultraschalluntersuchung des Abdomens einschließlich des Retroperitonealraumes; dabei sollen Pericard und basaler Pleuraspalt mit beurteilt werden. Dies ist in den meisten Fällen ausreichend. Sind anatomische oder funktionelle Veränderungen nicht erkennbar, ist z.b. eine metabolische Genese der Bauchschmerzen auszuschließen. Die nachfolgende Tabelle erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, bildet aber wichtige Indikationen ab. Fragestellung Bildgebung Kommentar Perforation/Ileus /Rö. Rö. in Linksseitenlage (horizontaler Strahlengang) Appendizitis Weiterführend MRT bei unklarem /Komplikationen (ggf. CT) Invagination ggf. Rö. bei Perforationsverdacht; Desinvagination möglichst sonografisch gesteuert Volvulus + Rö. Abdomen ap Ggf. MDP CAVE: Diagnose bildgebend nicht immer zu sichern! Enteritis/Enterocolitis in der Regel keine Bildgebung erforderlich Chron. entzündliche Darmerkrankung + FKDS/MRT mit Darmdistension Darmwandbeurteilung erforderlich; Rö.-Kontrastmittelverfahren nicht zielführend Chron. Obstipation Ggf. Kolon-Kontrasteinlauf i. A. Chron. periumbilikaler Bauchschmerz Cholezystitis/-lithiasis von Vordiagnostik In der Regel kein organisches Korrelat MRT/MRCP bei Gallenwegserkrankung Komplikation/Fehlbildung (z. B. Choledochuszyste) Pankreatitis Ggf. MRT/CT bei Komplikationen/Fehlbildung Harnwegserkrankung Siehe: Leitlinien Hämaturie Harnwegsinfekt, Harntransport-störung, Leistenhernien Bei Verdacht auf Inkarzeration Ovarialzyste / -torsion mit gefüllter Harnblase Weiterführend ggf. MRT bei unklarem /Komplikation Pneumonie Rö. Thorax ( Pneumoniebauch ) Trauma + FKDS Ggf. CT/MRT Seite 3 von 5
4 Tumor + MRT Siehe Protokolle GPOH Röntgendichter Fremdkörper Röntgen-Übersicht von unterer Zahnreihe bis Symphyse eingeblendet auf Pharynx/Oesophagus bzw. Magendarmtrakt CAVE Magnete, Knopfbatterien Seite 4 von 5
5 Erklärung der Konsensfindung: Die im März 2011 letztmalig aktualisierten Leitlinien der Pädiatrischen Radiologie wurden beginnend im Herbst 2012 überarbeitet und aktualisiert. Die repräsentativ zusammengesetzte Expertengruppe umfasst als Leitlinienkommission Vertreter der Universitätsmedizin, der Krankenhäuser der Maximal- und Regelversorgung sowie Kollegen die in der Niederlassung tätig sind und als Mitglied der Gesellschaft für Pädiatrische Radiologie e.v. sind. Änderungsvorschläge zu den Leitlinien wurden zunächst elektronisch per -verteiler diskutiert und abgestimmt. Eine Sitzung der Leitlinienkommission fand am in Jena statt. Die hierbei erarbeiteten Änderungen wurden nachfolgend diskutiert und auf der Sitzung der Leitlinienkommission am 14./ in Hannover diskutiert, revidiert und verabschiedet. Die bundesdeutschen Vertreter im Vorstand der Gesellschaft für Pädiatrische Radiologie (Prof. Dr. Wolfgang Hirsch, Prof. Dr. Hans-J. Mentzel, Dr. Rainer Tietze) haben als Vertreter der Fachgesellschaft der deutschsprachigen Kinderradiologie die vorliegenden Leitlinien zur Publikation bei der AWMF am freigegeben. Erstellungsdatum: 2001 Überarbeitung von: 03/2013 Nächste Überprüfung geplant: 03/2018 Die "Leitlinien" der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften sind systematisch entwickelte Hilfen für Ärzte zur Entscheidungsfindung in spezifischen Situationen. Sie beruhen auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und in der Praxis bewährten Verfahren und sorgen für mehr Sicherheit in der Medizin, sollen aber auch ökonomische Aspekte berücksichtigen. Die "Leitlinien" sind für Ärzte rechtlich nicht bindend und haben daher weder haftungsbegründende noch haftungsbefreiende Wirkung. Die AWMF erfasst und publiziert die Leitlinien der Fachgesellschaften mit größtmöglicher Sorgfalt - dennoch kann die AWMF für die Richtigkeit des Inhalts keine Verantwortung übernehmen. Insbesondere bei Dosierungsangaben sind stets die Angaben der Hersteller zu beachten! Gesellschaft für Pädiatrische Radiologie Autorisiert für elektronische Publikation: AWMF online Seite 5 von 5
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