Grundschule Werther. 3. Unterricht Deutsch. Mündliches Sprachhandeln
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- Nadja Dressler
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1 3. Unterricht 3.1. Deutsch Mündliches Sprachhandeln Die Leitidee des mündlichen Sprachhandelns ist die Entwicklung einer Gesprächskultur. In allen Lernbereichen sowie im Schul- und Klassenleben gibt es immer wieder Fragen, Probleme und Situationen, die sprachliche Handlungen erfordern und damit auch sprachliche Leistungen beinhalten. Dabei können sich die Kinder in einer Atmosphäre des Vertrauens und der gegenseitigen Akzeptanz entwickeln. Der Bereich des mündlichen Sprachhandelns wird in Aufgabenschwerpunkte untergliedert. Dabei findet, entsprechend der Richtlinien, eine klare Zuordnung für die Klassen 1/2 sowie 3/4 statt. Aufgabenschwerpunkte: verstehendes Zuhören alltägliches miteinander Sprechen erzählendes, sachbezogenes und appellierendes Sprechen demokratisches miteinander Sprechen szenisches Spielen über das Sprechen reden Verbindliche Anforderungen am Ende von Klasse 2: Jede Schülerin / jeder Schüler kann anderen zuhören einen mündlich gestellten Arbeitsauftrag verstehen und ausführen auf altersgemäße Entscheidungs- und Ergänzungsfragen antworten um Hilfe bitten Fragen stellen, um Sachverhalte und Beziehungen zu klären eine Begebenheit oder einen Sachverhalt aus seinem Lebensbereich verständlich darstellen sich weitgehend sprachrichtig äußern Verbindliche Anforderungen am Ende von Klasse 4: Jede Schülerin / jeder Schüler kann anderen verstehend und aktiv zuhören mit anderen zu einem Thema sprechen, es weiterdenken und eine eigene Meinung dazu äußern Sachverhalte oder Begebenheiten verständlich strukturieren Gestik, Mimik und Stimmführung altersgemäß text- und rollenadäquat einsetzen eigene Gefühle äußern und die Befindlichkeit anderer verstehen grundlegende Zusammenhänge zwischen Sprecherin/Sprecher, Hörerin/Hörer und Sachverhalt kennen Wirkungen von sprecherischen Mitteln kennen grundlegende Begriffe, um sich über Sprache und Sprechen miteinander zu verständigen, kennen Schulprogramm 2005/06 1
2 sich für ein Thema interessieren und Einfluss auf das situative Geschehen nehmen anderen respektvoll zuhören und sich fair mit deren Meinung auseinandersetzen sich an Gesprächsregeln halten und über kommunikative Prozesse nachdenken in Konflikten gemeinsam nach Lösungen suchen Die Beurteilung der Leistung im mündlichen Sprachhandeln steht in unserer Schule mit dem Lehr- und Lernprozess im Zusammenhang. Nur das kann beurteilet werden, was die Schülerinnen/Schüler auch wirklich im Unterricht lernen konnten. Weitere Kriterien für die Leistungsbewertung ist zur Zeit die mündliche Mitarbeit im Unterricht, dazu gehören Qualität und Quantität der Beiträge und das Vortragen von Unterrichtergebnissen, das heißt z.b. kleine Vorträge, die frei oder nach Stichpunkten vorgetragen oder abgelesen werden. Schriftliches Sprachhandeln, einschließlich Rechtschreiben Ziel des schriftlichen Sprachhandelns ist die Entwicklung einer Lese-Schreib-Kultur. Dieser Prozess wird bereits im 1. Schuljahr durch die Arbeit mit einer Anlauttabelle und ersten Schreibversuchen angebahnt. Dieses geschieht beginnend mit der Druckschrift. Bis zum Ende des 2. Schuljahres erlernen die Schüler und Schülerinnen die Vereinfachte Ausgangsschrift als Schreibschrift. Die Kinder sollen eine gut lesbare und formklare Schrift erwerben. Wir schaffen für die Kinder einen Raum, in dem ihre Schreiblust entwickelt, gefördert und erhalten wird. Dieses geschieht nicht nur im Klassenunterricht, sondern kann auch während der Freiarbeit, dem Wochenplan, in Mini-Projekten, in Einzel-, in Partner- oder Gruppenarbeit erfolgen. Uns ist es wichtig, dass die Kinder innerhalb eines vorgegebenen Rahmens freie und selbstbestimmte Texte verfassen können. Wir arbeiten im Fach Deutsch mit Texten aus der Lebenswelt der Kinder. Die Texte können aus dem Umgang mit Kinderliteratur, aus dem Sachunterricht, aus dem Betrachten von Bildern, Gegenständen und mitgebrachten Materialien entstehen, aber auch aus der Phantasiewelt der Kinder erwachsen. Hierbei werden unterschiedliche Aufgabenschwerpunkte des Lehrplans Deutsch berücksichtigt: - alltägliches Schreiben - erzählendes, sachbezogenes und appellierendes Schreiben - poetisches Schreiben - Gestalten mit Medien - Schreibprozess: Planen, Schreiben, Beraten, Überarbeiten, Veröffentlichen von Texten. Schulprogramm 2005/06 2
3 Als Leistung werden nicht nur Ergebnisse, sondern auch Anstrengungen und Lernfortschritte bewertet. Auch in Gruppen erbrachte Leistungen und soziale Kompetenzen sind zu berücksichtigen. Bei den schriftlichen Arbeiten handelt es sich um freie oder gebundene Texte, durch Literatur angeregte Texte, Textentwürfe und Überarbeitungen. Rechtschreiben Der systematische Rechtschreibunterricht beginnt bei uns ab Klasse 1. Dabei geht es darum, den Kindern Rechtschreibstrategien zum normgerechten Schreiben, elementares Regelwissen und einen Grundbestand an Merkwörtern zu vermitteln. Unser Rechtschreibkonzept basiert auf dem strategiegeleiteten Ansatz der Freiburger Rechtschreibschule (Fresch) und Elementen der Morwinski Methode. Materialien / Methoden Zum Erreichen dieser Ziele erhalten alle Kinder das Arbeitsheft Zauberlehrling (Stufe 2 bis 4), sowie ein eigenes Wörterbuch (z.zt. Von A bis Zett, CVK). Zusätzliche Materialien, die z.zt. für den Rechtschreibunterricht verwendet werden können, sind folgende: Pusteblume und Bausteine Deutsch, Lernkartei Deutsch (Westermann), LÜK, Logico Piccolo/Maximo, Differix Materialien, Rechtschreibprogramme am PC u.a. Um den unterschiedlichen Lernvoraussetzungen der Kinder zu entsprechen, werden die genannten Materialien in differenzierten Übungsformen eingesetzt. Hierbei legen wir in den unterschiedlichen Klassenstufen, angelehnt an den Lehrplan, Wert auf folgende Inhalte und Methoden: Stufe 1 - richtiges Abschreiben - lesbar schreiben - Großschreibung von Nomen und Satzanfängen - Satzschlusszeichen am Satzende - Sätze der Woche mit lautgetreuem Wortmaterial - Wörter auf ihre Laute hin abhören - Unterscheidung von langen und kurzen Vokalen - Dehnsprache (R o s e) - Mitsprechen während des Schreibens - Robotersprache als Unterstützung des deutlichen Sprechens und Schreibens. Schulprogramm 2005/06 3
4 Stufe 2 Alles weiterführen aus Stufe 1 und - das Alphabet lernen - Umgang mit dem Wörterbuch lernen und dieses als Hilfsmittel nutzen (Wörterliste, Vorstufe zur Einführung des Wörterbuchs - Weiterschwingen / Verlängern von Wörtern - sauberes Schwingen von Doppelkonsonanten - Sichern der Merkwörter, die sich nicht mit Strategien erklären lassen, z. B. Dehnungs-H, langes i nicht als ie geschrieben alle Q-Wörter, etc.. Dieses wird bis Ende der Klasse 4 fortgeführt. - selbstständig mit Arbeitsmethoden lernen und üben - Satz der Woche buchstabenweise aufschreiben. Wörter melken, d. h. Kinder diktieren der Lehrerin einen Satz zurück, den diese an die Tafel schreibt. Die Schüler begründen ihre Schreibweise. - Rechtschreibprobleme des Lehrplans erarbeiten - für das Schreiben eigener Texte wichtige Wörter sammeln und auf orthographische Merkmale/Stolperstellen/Aufpassstellen hin untersuchen. Stufe 3 Alles weiterführen aus Stufe 2, besonders Verlängern von Wörtern, Wörter in Silben zerlegen und - Wörter ableiten - Selbstständiges Kontrollieren eigener Texte (freie Texte / Diktate). Stufe 4 Alles weiterführen aus Stufe 3 und Wiederholung / Vertiefung. Leistungsüberprüfung Grundlage der Leistungsbeurteilung sind alle von den Kindern erbrachten schriftlichen Leistungen (gezielte Leistungskontrollen wie auch das tägliche Schreiben). Dazu werden folgende Bereiche herangezogen: - Abschreibübungen - Ordnungsübungen nach dem Alphabet - Lückentexte - Schreiben nach Diktat - Satzzeichen einsetzen - Übungen zum Weiterschwingen / Ableiten - Wörter im Wörterbuch suchen in vorgegebener Zeit - Wortarten herausfinden und in einem Text markieren - Strategiezeichen in fertige Texte setzen Schulprogramm 2005/06 4
5 - eigene Texte korrigieren - eigene Texte usw. Auch hier werden nicht nur Ergebnisse, sondern auch Anstrengungen und Lernfortschritte bewertet. Umgang mit Texten und Medien Grundlegende Aufgabe ist der Aufbau einer Lese-Schreib-Kultur, wobei ein weiter Text- und Medienbegriff zugrunde gelegt wird. Hierbei ist es uns wichtig, die Freude und das Interesse am Lesen zu wecken, zu fördern und zu erhalten. Lesen- und Schreibenlernen unterstützen sich gegenseitig. Folgende Materialien/Methoden werden zum Lesen lernen in unserer Schule eingesetzt: Lesen durch Schreiben (Anlauttabelle, Stempeln, Computer), Tobi-Fibel und Material, Lese-Wochenplan, Tagebuch/Foto-Tagebuch, Briefkasten, Lesehefte (von den Kindern selbst erstellt), Klassenbücherei, Stadtbücherei, Vorlesebücher/ -texte, Lesestunde mit Patenklasse, ABC-Heft/Buch, Lesekartei. Als Lernzielkontrolle setzen wir sowohl das stille Lesen als auch das Vorlesen ein: Lese-Mal-Blätter, Tobi-Arbeitsheft, Vorlesen (es sollte kein Kind gezwungen werden, laut vor der Klasse zu lesen), Handeln nach schriftlichen Arbeitsanweisungen, Handeln nach Lesetexten, Lesen auf Kassette (Schule/ zu Hause), Lesen für Paten. Im Verlauf der vier Schuljahre sollen die Kinder verschiedene Textformen kennen lernen, untersuchen, werten, nutzen und dem Sinn entsprechend lesend gestalten: z.b. verschiedene Gedichtformen, Fabeln, Sagen, Märchen, Hörspiele, Theaterstücke, Sketche, Witze, Comics, Kurzgeschichten, Ganzschriften, Sachtexte. Die Kinder sollen sich zu einem Thema nach eigenem Interesse und nach vorgegebenen Aufträgen in verschiedenen Medien informieren und orientieren. Sprache reflektieren Sprache reflektieren zielt auf eine aktive Auseinandersetzung der Kinder mit fremdem und eigenem Sprachgebrauch: Sie erkunden ihre Spracherfahrungen, sie verändern spielerisch mündliche und schriftliche Äußerungen, sie erproben Möglichkeiten von Sprachverwendung. Sprache reflektieren ist in den gesamten Deutschunterricht integriert: Mündliches Sprachhandeln Schulprogramm 2005/06 5
6 - Nachdenken und Sprechen über Sprachgebrauch - Sprechakte klären - Sprachformen in ihrer Wirkung unterscheiden und einsetzen - Zusammenspiel von verbalen und nicht-verbalen Zeichen erkennen Schriftliches Sprachhandeln - Über Geschriebenes nachdenken - Verschiedene Formen der Schriftsprache kennen lernen und anwenden - Rechtschreiben üben Umgang mit Texten und Medien - Sinnerfassendes Lesen lernen - Eigene Leseerwartungen und erfahrungen formulieren - Vielfalt der Sprechvarianten entdecken - Verbale und nicht-verbale Zeichen erkennen und verstehen. Dabei entwickeln die Kinder allmählich auch erste Einsichten in die Regelhaftigkeit des Sprachsystems. Folgende grammatikalische Termini sollen die Kinder bis zum Ende der Grundschulzeit beim Untersuchen von Sprache bewusst handhaben können: Im Bereich WORT : Verb Nomen Adjektive Artikel Pronomen Präpositionen Im Bereich SATZ : Formen des Satzes: Satzglieder Adverbiale Bestimmungen Grammatische Fälle Grundform(Infinitiv), Zeitstufen: Vergangenheit (Präteritum, Perfekt) Gegenwart (Präsens), Zukunft (Futur) Einzahl (Singular), Mehrzahl (Plural) Vergleichsformen (Steigerungsformen) bestimmter und unbestimmter Artikel Aussageform, Frageform, Aufforderungsform Subjekt, Prädikat, Objekt (Dativ-Objekt: Wem Ergänzung) (Akkusativ-Objekt: Wen oder Was Ergänzung) Zeit, Ort Nominativ (Wer-Fall), Genitiv (Wessen-Fall), Dativ (Wem-Fall), Akkusativ (Wen-Fall) Schulprogramm 2005/06 6
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