Sachtextarbeit in den Sozial- und Geisteswissenschaften
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- Henriette Richter
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Studienseminar Koblenz Sachtextarbeit in den Sozial- und Geisteswissenschaften Wahlmodul 872
2 Zum Einstieg Äußern Sie sich spontan zu dieser materialen Steuerung
3 Aufbau des Moduls Thesen zur Sache und zur Didaktik Übung1: Ein Textblatt als materiale Steuerung gestalten Übung2: Lese-, Analyse- und Lernprodukte gestalten und abrufen Häufige Fragen 3
4 Thesen zur Sache und zur Didaktik
5 Texte sind das Hauptmedium der materialen Unterrichtssteuerung.
6 Texte sind das Hauptmedium der materialen Unterrichtssteuerung. (Steuerungs-)Potenzial von Texten reflektieren Lesekompetenzen einführen und pflegen Texte bewusst und kritisch auswählen, gestalten und einsetzen (nicht: Ich hab euch hier mal was kopiert. ) 7
7 Zwei Konkretisierungen Texte oder die Arbeitsaufträge werden mit einer steuernden Einleitung versehen. Arbeitsaufträge konstruieren Lernaufgaben
8 Texte lesen zu können ist eine basale Kompetenz in allen Fächern!
9 Texte lesen zu können ist eine basale Kompetenz in allen Fächern! Lehrer aller Fächer verfügen über Grundwissen zur Lesekompetenz Alle Fächer trainieren bewusst die Lesekompetenz nicht: Lesen werdet ihr ja wohl noch können. / Lesen lernt ihr in Deutsch Lehrer kennen Lesekurrikulum und Teilkompetenzen, Kompetenzraster
10 Zwei Konkretisierungen das Leseverständnis wird ausdrücklich geklärt ( diagnostiziert ). Methodenhinweise werden gegeben und geübt und liegen als Hilfsmaterial (z.b. Infoblätter) vor.
11 Texte im Unterricht sind qualitätsambivalent.
12 Texte im Unterricht sind qualitätsambivalent. Das Defizit der fehlenden Unmittelbarkeit reduzieren: Kontexte klären: Wann, wo entstand der Text, für wen? Das Potential der Verfügbarkeit ausdrücklich nutzen: echte Textarbeit statt nur lesen Individualisierung 13
13 Zwei Konkretisierungen Ein kurzer Lehrervortrag macht den Kontext lebendig (vor der Lektüre oder bei der späteren Besprechung) Arbeitsaufträge konstruieren Lernaufgaben
14 Texte sind immer Lernmedien und Lerngegenstände. 15
15 Texte sind immer Lernmedien und Lerngegenstände. Gefahr der Funktionalisierung von Texten im Blick behalten: Es wird nur das heraus gearbeitet, was für den unmittelbaren Unterrichtsverlauf wichtig scheint. 16
16 Zwei Konkretisierungen Mindestens kurz wird auf den Text als solchen (Textsorte, -absicht ) eingegangen. Methodentraining muss irgendwo eine Rolle spielen, mindestens als Hinweisblatt
17 Texte haben Inhalte, Strukturen, Funktionen, Sprache 18
18 Texte haben Inhalte, Strukturen, Funktionen, Sprache Gefahr: Der Text wird als Inhaltslieferant missbraucht. Er ersetzt quasi einen informierenden Lehrervortrag.
19 Zwei Konkretisierungen Auf die anderen Textmerkmale (ggf. auch auf die Wirkung) wird auch kurz eingegangen.???
20 Der Abruf einer Textarbeit bedarf einer professionellen Strukturierung 21
21 Nicht darauf verlassen, dass der Abruf schon irgendwie gehen wird Schwierigkeit der komplexen Moderation ernst nehmen Planen: Wie kann bei den Aufgaben und beim Abruf (vor-)strukturiert werden?
22 Zwei Konkretisierungen Abruf einleiten: Wir gehen folgendermaßen vor Abruf vorstrukturieren: Tabellen als Folienschnipsel
23 Also Steuerungspotential reflektieren Lesen z. Querschnittskompetenz machen Textpotential nutzen, Kontexte klären Texte auch zum Lerngegenstand machen Auch über Struktur, Funktion, Sprache und Wirkung sprechen Den Abruf professionell strukturieren
24 Lernziel Lesekompetenz Die Schüler kennen und nutzen Strategien, um einen Text und seine Teile (in Bezug auf deren Inhalt, Struktur, Funktion, Textsorte und sprachliche Merkmale) zu erfassen, zu verstehen und zu bewerten und die Ergebnisse in über den Text hinausgehende Diskurse einbringen zu können.
25 Lesekompetenz als Lernziel Die Schüler kennen und nutzen Strategien, um einen Text und seine Teile in Inhalt, Struktur, Funktion, Textsorte, Sprache zu erfassen, zu verstehen und zu bewerten und die Ergebnisse in über den Text hinausgehende Diskurse einbringen zu können. 26
26 Aspekte der Textanalyse Inhalt Struktur Funktion Textsorte Sprache 27
27 Aspekte der Textanalyse Inhalt (Schlüsselwörter markieren/inhaltsaufhänger oder Stichwörter notieren) Struktur (Einleitung, Hauptteil, Schluss, Thesen, Argumente, Beispiele markieren) Funktion (Gesamtfunktion bestimmen; Sprechabsichten einzelner Abschnitte notieren) Textsorte (Alltagsbegrifflichkeit genügt oft) Sprache (Sprache nach geübten Kriterien untersuchen, Belege markieren)
28 Überprüfen Sie den Text nun noch einmal kritisch anhand der Kriterien des Informationsvortrags. Formulieren Sie erste Verbesserungsvorschläge für eine Überarbeitung des Textblattes.
29 Übung2: Lese-, Analyse- und Lernprodukte erstellen und diskutieren 31
30 Lese- und Lernprodukte Leseprodukt 1 (lesebegleitend) Präpariere den Text Leseprodukt 2 (reflektierend) Übertrage die Textstruktur in Lernprodukt (einen Transfer herstellend) Gestalte 32
31 Notieren Sie arbeitsteilig erste Ideen für passende Aufgaben zu Leseprodukten Analyseprodukte Lernprodukten Planen Sie auch einen professionellen Abruf dieser Produkte. 33
32 Schülerbeispiel 1: Treppe 34
33 Schülerbeispiel 2: Cluster 35
34 Schülerbeispiel 3: Skizze 36
35 Arbeit mit Folienschnipseln 1: Zeilen Bezug zum Hauptthema (z.b. Hauptthese, Argument zur Hauptthese, Beispiele zur Hauptthese) Inhalt/ Thema Argumentationsstruktur (Mikro-Ebene) Sprachbeschreibung/ sprachliche Besonderheiten 37
36 Weitere Methoden 1 Fragen zum Text beantworten Fragen an den Text stellen Den Text strukturieren Den Text mit dem Bild lesen Farborientiert markieren Den Text in eine andere Darstellungsform übertragen Den Text expandieren 38
37 Weitere Methoden 2 Verschiedene Texte zum Thema vergleichen Schlüsselwörter suchen und den Text zusammenfassen Das Fünf-Phasen-Schema anwenden Begriffe aus dem Text vordefinieren lassen Schlüsselwörter vorher markieren und aus dem Kontext erklären lassen 39
38 Häufige Fragen 40
39 Häufige Fragen 1 Muss man immer den ganzen Text besprechen? Sollen die Schüler die Abschnitte selbst einteilen? Wie gründlich muss zwischen den einzelnen Strukturebenen (z.b. Thesen, Argumente) unterschieden werden? Sollen Texte lieber in den Hausaufgaben vorbereitet werden? Wie kann man den Blick der Schüler lenken? Wie geht man mit heterogenen Klassen um? Haben Sie weitere Fragen? 41
40 Literatur Brinker, Klaus: Linguistische Textanalyse. Eine Einführung in Grundbegriffe und Methoden. 6., überarbeitete und erweitere Auflage. Berlin: Erich Schmidt Verlag (Grundlagen der Germanistik) Sachtexte lesen im Fachunterricht der Sekundarstufe. Hrsg. v. Staatlichen Studienseminar für das Lehramt an Gymnasien, Koblenz. Seelze-Velber: Klett-Kallmeyer Röckel, Gerhard: Texte erschließen. Grundlagen-Methoden- Beispiele für den Deutsch- und Religionsunterricht. Aus dem Nachlass herausgegeben und bearbeitet von Georg Bubholz. Düsseldorf: Patmos
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