Wanderung in der Serra de Tramuntana / Espoerles Pollenca Thomas und Andrea Schneider im Juli Tag 1 Ankunft auf Mallorca

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1 Wanderung in der Serra de Tramuntana / Espoerles Pollenca Thomas und Andrea Schneider im Juli 2015 Tag 1 Ankunft auf Mallorca Nach einem angenehmen Flug von Stuttgart nach Palma de Mallorca beginnt der Reisestress am Flughafen. Schlange stehen am Gepäckband und das Gleiche nochmal am Schalter der Autovermietung. Nach ca. 1 Stunde können wir uns dann endlich auf den Weg nach Esporles machen. Dort angekommen können wir auch schnell unser Zimmer im Hostal d'esporles beziehen, einem kleinen Hotel neben der Kirche, sehr nett eingerichtet. Wir werden sehr freundlich begrüßt und genießen beim Abendessen im Innenhof schon die mallorcinische Küche mit einer Flasche gutem Weißwein. Da wir morgen 17 Kilometer vor uns haben, gehen wir recht früh ins Bett.

2 Tag 2. Esporles - Deia Eckdaten: m, m, 17 km, ca. 6,5 h Um 7:00 Uhr klingelt der Wecker und wir stehen nach einer, trotz Stadtfest bis in die frühen Morgenstunden, angenehmen Nacht auf. Um 8:45 geht es dann in Esporles auf den Weg unserer ersten Etappe. Bereits im Ort beginnt es zu steigen. Anfangs sind die Wege noch gut beschildert aber nach und nach werden die offiziellen GR 221 Schilder immer mehr durch Farbklekse an Steinen und Steinmännchen ersetzt. Die Wege werden sehr schmal und steil. Nach ca. 4 km kommen wir einem alten Köhlerplatz vorbei und marschieren durch alte Steineichenwälder stetig bergauf.

3 Bei km 5,5 geht es nach einem grandiosen Blick aufs Meer steil bergab um auf der Gegenseite gleich wieder den nächsten Berg hochzulaufen. Der Coll de San Jordi verlangt uns bereits jetzt alles ab. Aber auch jetzt können wir tolle Ausblicke in alle Richtungen genießen. Ab km 8,5 geht es stetig und steil bergab. Der Untergrund und die bergauf-, bergab- Passagen stehen Wanderstrecken im hochalpinen Gelände in Nichts nach. Nach knapp 11 km erreichen wir Valldemossa und freuen uns auf kühle Getränke und etwas zu essen. Eine Stunde später, kurz vor 14:00 machen wir uns auf den letzten Teil unserer Etappe die uns erneut steil bergauf führt. Bereits in Valldemossa beginnt der Anstieg zum Brunnen Es Pouet und weiter über den Pass. Auf Grund der hohen Temperaturen und bereits jetzt erreichten 14 km und knapp 1300 hm entschließen wir uns umzukehren und rund 3 km wieder bergab nach Valldemossa zu gehen. Hier nehmen wir dann den Bus nach Deia und sind froh nicht mehr weitergehen zu müssen. Wir sind schlicht einen Monat zu spät, denn die Temperaturen liegen bei und 35 Grad. Im Refugio Can Bois genießen wir die Dusche und ein kühles Getränk auf der Terrasse

4 Tag 3 Deia - Port Soller Eckdaten: 220 m, 270 m, 10 km,ca. 3 h Gut geschlafen, gut gefrühstückt. Wir machen uns kurz nach 8:00 Uhr auf um unsere zweite Etappe in Angriff zu nehmen. Heute haben wir laut Routenplaner 10 km mit 210 m bergauf und 270 m bergab vor uns. Die Route geht von Deia erst einmal hinunter in Richtung Meer, nach ca. einem Kilometer geht es rechts, stetig den Berg hinauf bis wir wieder auf die Küstenstraße kommen. Heute gehen wir wirklich den Trockenmauerweg. Nach etwa einem weiteren Kilometer geht es rechts eine Treppe hoch und von hier ab auf einem schmalen, steinigen Wanderweg immer an der Küstenlinie entlang. Auch heute sind die Ausblicke aufs Meer traumhaft schön. Allerdings sind die Temperaturen wieder sehr hoch.

5 Bei km 6 haben wir den höchsten Punkt erreicht und meine GPS Uhr sagt mir 385 m Aufstieg! Ein bisschen mehr als die angegebenen 210 hm. Vorbei an schönen Fincas geht es in Richtung Soller um dann etwa bei km 8 in Richtung Port de Soller abzubiegen. Nach 10 km, 385 m bergauf und 415 m bergab erreichen wir das Refugio Muleta auf einer Anhöhe ca 120 m über dem Meer gelegen. Hier gibt es wieder einen traumhaften Ausblick auf Port de Soller und den unterhalb des Refugio gelegenen Leuchtturm. Hier sind wir heute die einzigen Gäste und genießen diesen Luxus. Wir gehen noch hinunter ans Meer um dort zu baden. Gegen 17:00 sind wir zurück, duschen, essen, trinken und gehen früh ins Bett.

6 Tag 4. Port de Soller - Refugio Tossals Verds Eckdaten: 970 m, 600, 25 km, ca. 8 h Heute haben wir auf Grund der Temperaturen etwas um geplant. Wir gehen bereits um 7:30 Uhr am Refugio Muleta los und marschieren 3,5 km ins Zentrum von Port de Soller. Dort nehmen wir den Bus in Richtung Lluc bis zum Cuber Stausee. Dort angekommen laufen wir einmal um den See herum und dann weiter auf dem GR 221. Am Anfang geht es auf einem schönen Wanderweg entlang einer großen Wasserrinne in Richtung Refugio Tossals Verds. Der Weg ist ab dem Stausee mit 2 Stunden und 5 min angegeben. Nach rund einer Stunde verlassen wir die Wasserrinne und gehen durch einen kühlen Wald ca. 500 m bergauf um dann wieder auf einem kleinen Trampelpfad an einem idyllischen Bach weiter bergab zugehen. Aber auch hier ist der Untergrund sehr steinig und absolut grenzwertig. An einer tiefen Schlucht entlang laufen wir über einen Grat um auf der anderen Seiten wieder an einer Schlucht entlang zu gehen.

7 Nach ca. einer weiteren Stunde beginnen wir den steilen Abstieg zum Refugio, wo wir nach insgesamt über 4 Stunden Gehzeit und etwas mehr als 15 km ankommen. Hätten wir diese Etappe komplett gegangen, wären nochmals 13 km dazugekommen was aber bei den vorherrschenden Temperaturen und dem felsigen Untergrund meiner Meinung nach nicht zu schaffen ist. Das Refugio liegt sehr abgelegen am Ende eines Tals, tote Hose und ein unfreundlicher Wirt. Abendessen um 20:00 als Zwischenmahlzeit kann er Chips anbieten. Die Etappe morgen soll 16 km lang sein, die ersten 3 km sind wir heute schon in umgekehrter Richtung gegangen. Da es erst um 7:30 Uhr Frühstück gibt müssen wir um planen, denn für die Etappe ist temperaturbedingt zu spät. Dafür müssten wir bereits um 6:00 losgehen. Vermutlich gehen wir das Tal hinunter in Richtung Inca und nehmen irgendwo den Bus nach Lluc.

8 Tag 5. Refugio Tossals Verds - Refugio Son Amer Eckdaten: 830 m, 800 m, 16 km,ca. 5,5 h Wir haben uns nun doch entschieden die Orginalstrecke zu gehen und machen uns wie geplant bereits um 6:00 Uhr auf den Weg. Die ersten 3,5 km kennen wir ja bereits von gestern. Die Temperaturen sind herrlich angenehm, allerdings ist es noch nicht richtig hell, was sich aber schnell ändern wird. Nach ca. 50 min haben wir den ersten Aufstieg hinter uns und gehen an einem kleinen Bach entlang stetig bergauf. Nach knapp 4 km legen wir unsere Frühstückspause ein und Essen vom mitbekommenen Lunchpaket einen Apfel und ein mit Schinken und Tomaten belegtes Brot. Weiter geht es bergauf bis wir nach etwas mehr als 7 Kilometer den ersten Pass erreichen. Der Coll de Prat liegt 1205 m über dem Meer, wo wir einen traumhaften Blick auf die Nordküste und in die andere Richtung bis nach Palma de Mallorca genießen können. Hier kann man auf den Puig de Massanella steigen, der mit etwas mehr als 1360m der höchste begehbare Gipfel auf Mallorca ist. Dann folgt ein kurzer, steiler Abstieg, wie immer auf steinigen Wegen die höchste Konzentration erfordern. Nach 150 hm hinunter geht es auf der gegenüber liegenden Seite wieder 120 hm hoch auf den Coll de Telegraf. Auch hier wieder ein herrlicher Blick auf das Meer an der Westküste.

9 Nach ca 1 km mehr oder weniger eben geht es an einer 300 m abfallenden Gebirgswand steil in Serpentinen hinunter bis zum Kloster Lluc. Hier komme ich aufgrund der Steilheit und des zu tragenden Gepäcks an meine körperlichen Grenzen und muss etwa auf der Hälfte des Abstiegs eine 15 min Pause einlegen. Nach rund 5 Stunden Gehzeit kommen wir am Parkplatz des Klosters an wo wir von einem Schild " kaltes Bier " direkt in ein Restaurant geleitet werden um dort endlich vernünftig zu essen und zu trinken. Nachdem wir uns gestärkt haben, machen wir uns auf den restlichen Weg zum Refugio Son Amer, wieder einmal bergauf, wo wir nach ca. 20 min unser heutiges Tagesziel erreichen. Tag 6. Refugio Son Amer - Puig de Maria Pollenca Eckdaten: 500 m, 700 m, 19,5km, ca. 6 h Auch heute machen wir uns nach einem sehr angenehmen Abend mit zwei spanischen Pärchen bereits um 6 Uhr auf den Weg nach Pollenca. Wir haben uns entschieden den Torrent de Parais nicht zu gehen. In verschiedenen Reiseführern

10 haben wir unterschiedliche Gehzeiten gefunden, die zwischen 3 und 6 Stunden schwanken. Ausschlaggebend für unsere Entscheidung war aber die Tatsache dass in der Schlucht Temperaturen von über 40 Grad zu erwarten sind und in einem Reiseführer empfohlen wird, ein Kletterseil mitzuführen und einige Passagen nur auf dem Hosenboden rutschend zu meistern sind. Also machen wir uns einen Tag früher auf nach Pollenca. Die Route führt uns die erste Stunde wieder bergauf um anschließend laut Routenplan stetig bis Pollenca bergab zu gehen. Dann passiert das, wovor ich am meisten Angst hatte. Wir haben uns verlaufen und müssen wieder rund 100 hm hoch um die Route zu erreichen. Auch hier weis ich wiederum den Vorteil eines GPS-Geräts zu schätzen. Wir erreichen die Wasserabfüllstation Bininfaldo und machen dann ca. 1 km später unsere Frühstückspause. Kurz danach beginnt der lange Abstieg in Richtung Pollenca. In steilen Serpentinen geht es durch die altbekannten Steineichenwälder bergab bis wir nach rund 10 km eine befestigte Straße erreichen. Auf bzw. an dieser Straße entlang geht es weiter nach Pollenca wo sich eine Finka an die Andere reiht. Es wird wieder richtig heiß. Nach rund 19 km erreichen wir endlich Pollenca wo wir die erstbeste Möglichkeit nutzen zu essen und zu trinken. Bereits am Ortseingang von Pollenca haben wir das letzte Stück unserer heutigen Strecke erahnen können. Den Weg zum Puig de Maria. Nachdem ich gegessen und getrunken habe, versuche ich einen Roller zu mieten um in unser Refugio zu kommen, es wird mir aber mitgeteilt, dass ein Roller die Steigung nicht schafft. Auch die Taxifahrer sind nicht bereit auf den Puig de Maria zu fahren weil der Untergrund und die engen Kehren nicht ohne Beschädigung zu fahren sind. Also machen wir uns auf den Weg. Knapp 3,5 km und rund 300 hm bei 36 Grad. Nach ca. 50 min sind wir völlig fertig oben angekommen. Heute können wir die grandiose Aussicht erst nach viel trinken, duschen und zwei Stunden abliegen genießen.

11 Hier oben sind heute auch nur 5 Übernachtungsgäste und wir verbringen einen sehr angenehmen Abend mit Andreas aus Frankfurt, sehr gutem mallorcinischem Essen und Wein. Wir sind sehr gespannt wie morgen der Abstieg vom Puig de Maria verläuft. Ach ja zu erwähnen ist noch, dass ich mir heute Abend 10 Blasen an den Füßen aufgeschnitten habe. Tag 7. Puig de Maria Pollenca Das Refugio Puig de Maria ist in einem alten Kloster untergebracht Und ausgerechnet hier hatten wir auf unserer gesamten Wanderung ein großes Doppelbett in dem wir sehr gut geschlafen haben. Nach einem, wie immer, gutem Frühstück machen wir uns gegen 9:00 Uhr auf den Weg hinab nach Pollenca. Es fällt mir nicht leicht mit meinen Blasen an den Füßen vernünftig zu gehen. Nach ca. 1 Stunde sind wir am Refugio de Pont Roma wo ich gestern einen Roller mieten wollte. Da wir erst ab morgen unser Hotel in Cala des San Vicenc gebucht haben, wollen wir noch eine Nacht hier im Refugio bleiben und den Tag dann heute eventuell mit dem Roller verbringen. Zum einen können wir erst ab 16:00 Uhr heute Mittag die Übernachtung buchen und zum anderen sind die Roller hier E-Roller und die Batterien müssen erst geladen werden. Also machen wir uns nach einem Kaffee und einem Telefonat auf den Weg durch Pollenca um an der anderen Seite des Ortes in ein Taxi zu steigen welches uns in unser ca. 10 km entfernt gelegenes Hotel bringt. Hier können wir bereits einen Tag früher einchecken und sind froh, angekommen zu sein. Es war eine tolle Erfahrung, sowohl für physisch als auch visuell. Wir haben unter großen Anstrengungen Mallorca von einer traumhaft schönen Seite kennengelernt. Jederzeit gerne wieder.