Risikominderungsmaßnahmen bei der Nagerbekämpfung
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- Harry Schräder
- vor 7 Jahren
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1 Risikominderungsmaßnahmen bei der Nagerbekämpfung Fakten Folgen - Lösungen Rudi Weikert (Key Account Manager) 16. Oktober 2013, Fortbildung für das Kontrollpersonal der sächsischen Lebensmittelüberwachungsbehörden
2 Agenda 1. Thema 2. Recht und Gesetz 3. Gründe 4. Umsetzung 5. Risikominderungsmaßnahmen (RMM) 6. Konsequenzen 7. Lösungen 8. Ausblick 9. Fragen/ Diskussion
3 1. Thema: Worum geht es? Einsatz von Rodentiziden zur Bekämpfung von Schadnagern. Rodentizide enthalten blutgerinnungshemmende Wirkstoffe = Antikoagulanzien
4 2. Recht und Gesetz: EU-Recht Seit 2003 gilt: Biozid-Richtlinie 09/8/EG regelt : Europäische Wirkstoffbewertung, d.h.: sukzessive Bewertung aller bioziden Wirkstoffe hinsichtlich Mensch & Umwelt (vorher: Biozid-Produkte staatlicherseits ungeprüft!) -> betraf bislang nur den Handel (= Regelung für Inverkehrbringen von Biozidprodukten ), abgelöst durch:
5 Neues EU-Recht: Verordnung (EU Nr. 528/2012) des Europäischen Parlaments und des Rates über die Bereitstellung auf dem Markt und die Verwendung von Biozidprodukten, Biozid-Verordnung veröffentlicht: , gültig ab Neu: enthält neben neuen Verfahren zur Zulassung von Biozidprodukten auch neue Kennzeichnungsvorschriften für mit Biozidprodukten behandelte Artikel. Neu: Verwendung wird geregelt!!
6 3. Gründe: Umweltrisiken Primär- und Sekundärvergiftung von Nichtzieltieren Resistenzentwicklung Foto: UBA Habichtskauz mit Ratte PBT-Stoffe: sie sind persistent (P) -> sehr schlecht abbaubar sie bioakkummulieren (B) -> reichern sich in Organismen (Nahrungskette!) an sie sind toxisch (T) -> für Mensch und Umwelt
7 4. Umsetzung: EU (1. Stufe) EU: Bewertung/ Freigabe des Wirkstoffes Aufnahme in Anhang 1 der Biozid-Verordnung EU: Aufnahme in Anhang 1 (Liste der freigegebenen Wirkstoffe)
8 4. Umsetzung: National (2. Stufe) BAuA Bundesamt für Arbeitsschutz & Arbeitsmedizin BfR Bundesinstitut für Risikobewertung UBA Umweltbundesamt Bewertung Bewertung Bewertung Umwelt & Wirksamkeit Verbrauchergesundheit Umwelt/ Wirksamkeit Zulassungsbescheid Produkt
9 5. Was sind RMM? Wird im Rahmen der EU-weiten Bewertung für Biozid- Wirkstoffe oder bei der Zulassung von Biozid-Produkten ein unannehmbares Risiko ermittelt, darf dieser Wirkstoff eigentlich nicht mehr eingesetzt werden. Der Einsatz ist dann trotzdem möglich, wenn dieses Risiko mit geeigneten Maßnahmen (Risikominderungsmaßnahmen) ausreichend reduziert werden kann.
10 5. RMM gelten für (Wirkstoffe der 1. Generation) Coumatetralyl Chlorphacinon Warfarin Wirkstoffe der 2. Generation Difenacoum Bromadiolon Difethialon Brodifacoum Flocoumafen Nicht mehr im Handel erhältlich für private und berufsmäßige Anwender ohne Sachkundenachweis Beschränkung auf sachkundige Anwender Anwendungsbeschänkungen
11 5. RMM laut BAuA Allgemeine Kriterien einer guten fachlichen Anwendung von Fraßködern bei der Nagetierbekämpfung mit Antikoagulanzien durch sachkundige Anwender und berufsmäßige Anwender mit Sachkunde ( )
12 5. RMM Allgemeine Sicherheitsbestimmungen, z.b. (Top): Köder für Kinder unzugänglich auslegen, Zugang für Haus- und Wildtiere so weit wie möglich verhindern
13 5. RMM Planung und Dokumentation, z.b. (Top): Nagerart, betroffenes Gebiet, Befallsursache ermitteln Bevorzugte Aufenthaltsorte feststellen, dokumentieren (Skizze) Vorgaben zur Durchführung Warnhinweise (!) u.v.m.
14 5. RMM Durchführung und begleitende Maßnahmen, z.b. (Top): Köder mit Antikoagulanzien nicht als Permanentköder, zur Vorbeugung gegen Nagerbefall oder zum Monitoring von Nageraktivitäten einsetzen. Zum Nagermonitoring giftfreie Köder, Überwachungsgeräte und Fallen verwenden.
15 5. RMM Durchführung und begleitende Maßnahmen, z.b. (Top): Im Regelfall hat eine Bekämpfungsmaßnahme einen Zeitraum von einem Monat nicht zu überschreiten. (lt. Zulassungsbescheid auch 35 Tage) Bei andauernden Nagerbefall z.b. durch ständige Zuwanderung von außen... ist eine Bekämpfung auch über diesen Zeitraum hinaus möglich. In solchen Fällen ist zu prüfen, ob es geeignete Maßnahmen gibt, die dem immer wieder neu auftretenden Nagerbefall entgegenwirken können. u.v.m.
16 5. RMM Kontrollen, z.b. (Top):... möglichst alle 2-3 Tage, mindestens aber nach dem 5. Tag und anschließend wöchentlich (für Kanalisation andere Abstände) Dokumentation Tote Nager entsorgen (Vorbeugung Sekundärvergiftung) u.v.m.
17 5. RMM Beendigung, z.b. (Top): Nach Abschluss der Bekämpfungsmaßnahme nicht angenommene Köder und tote Nager fachgerecht entsorgen... (bei APC: Toxköder-Rückbau zur Entsorgung nach BAuA ) u.v.m.
18 6. Konsequenzen: Monitoring Bekämpfung! Bedeutung von Prävention, Hygiene, Früherkennung und baulicher Absicherung nimmt nochmals zu!
19 6. Konsequenzen: Dokumentation übernimmt Beweisfunktion für notwendige Bekämpfung Comeback von Lebendfallen und Schlagfallen Notwendigkeit: kurze Kontroll-Intervalle und geschulter Blick des Schädlingsbekämpfers
20 7. Lösungen Schlagfallen Lebendfallen Hygiene erfordert laufende Kontrolle! Deutsches Tierschutzgesetz fordert tägliche Kontrolle!
21 7. Lösung APC:
22 7. APC Active Permanent Monitoring Sensoren überwachen Systeme (Köderstationen) oder Laufwege und melden Aktivität per Funk an die Basisstation. Von dort Meldung per Mail/SMS an den/ die Verantwortlichen Ständige Funktionsüberwachung
23 Detektion von Nagetier-Aktivitäten
24 Mögliche Warnmeldungen der aktiven Sensorüberwachung.
25 Montagebeispiele Sensor an Lebendfallen, oder Köderstation Sensor an Röhren, Schächten oder Kabelkanälen Sensor an schwer zugänglichen Winkeln, unter Regalelementen, Paletten etc.
26 Montagebeispiele
27 8. Ausblick/ Offene Fragen Entwicklung der Befallssituation Gesamt? (Ausbringung durch nicht-sachkundige Anwender entfällt) Befallsanstieg insgesamt durch Sparzwang in den Unternehmen? Wer hält sich an die neuen Vorgaben der RMM? Wer kontrolliert die Einhaltung der RMM? (Außer Auditor) Wer ergreift Repressalien bei Nicht-Beachtung? Was bedeutet die neue Rechtslage für unsere...
28 Lebensmittelsicherheit?
29 9. Fragen/ Diskussion
30 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Referent: Telefon: Web: Rudi Weikert, Key Account Manager
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