Energieversorger und ÖPNV im Tandem
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- Cornelia Peters
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Transkript
1 Energieversorger und ÖPNV im Tandem Reiner Zieschank Dresden, Vorstand Finanzen und Technik DVB AG Geschäftsführer DREWAG-Stadtwerke Dresden GmbH und EnergieVerbund Dresden GmbH
2 Elektromobilität in Dresden seit 1895 Standard Über 2/3 der Dresdner ÖPNV-Leistungen werden elektromobil erbracht!
3 Energiewende Killer der Elektromobilität? Energiewende = Förderung erneuerbarer Energien??? Thema verfehlt!!! Primärenergieverbrauch in Deutschland Verkehr 28% Der Fokus gehört auf den Wärme- und Verkehrsmarkt Statt: alles Geld in Photovoltaik und Windstrom Wärme 51% Strom 21% 3
4 Die Kernprobleme der Energiewende Hohe und dauerhafte EEG-Vergütungen, insbesondere für Photovoltaik und offshore-wind ab 2014: 6,2 Cent/KWh Gesamtbelastung: mehr als 20 Mrd. EUR/a Speicherproblem ungelöst hohe Kapitalbindung für Schattenkraftwerke, d.h. wir leisten uns die doppelte Stromproduktionskapazität Netzausbau regional und überregional teuer und genehmigungsseitig problematisch Stromeigenproduktion: Entsolidarisierung bei der Netznutzung Emissionshandel (CO2-Zertifikatepreise) liegt europaweit am Boden Regulierung/ Unbundling führt zu Auseinanderfallen der Verantwortung zwischen Netz und Stromproduktion 4
5 Die Strompreise gehen durch die Decke ca. 30 Cent pro KWh 17,6 % Steuern und Abgaben mehr als 50 % 16 % Mehrwertsteuer 4,8 % 6,7 % Stromsteuer Konzessionsabgabe 8 % EEG-Umlage, offshore- Umlage etc. Netzkosten 25 % Vertrieb und Verwaltung Stromproduktionskosten 21,9 % 5
6 Höhere Netznutzungsentgelte im Osten Weniger Verbraucher und hohe Windeinspeisung führen zu ungleicher Lastenverteilung zwischen Ost und West 6
7 Die Milliardenverschiebung mit der EEG-Umlage Diskussion um den Länderfinanzausgleich: der EEG-Verschiebemechanismus im deutschen Föderalismus 7
8 Preisentwicklung macht Eigenerzeugung immer rentabler: Gefahr der Entsolidarisierung 8
9 Energiewende pervers Gaskraftwerke unrentabel-kohle boomt CO2-Zertifikate Preisverfall und niedriger Kohlepreis als wichtiger Auslöser für die Fehlsteuerung Quelle: Fraunhofer ISE; Daten: Statistisches Bundesamt, Leipziger Strombörse EEX 9
10 Elektromobilität nur sinnvoll mit sauberem Strom Sauberer Strom: Regenerative Stromerzeugung und fossile Energieerzeugung mit vollständiger Energieausnutzung (Wirkungsgrade nahe 90 Prozent) Gasturbinen-HKW Dresden - Nossener Brücke Stromproduktion ohne Wärmeauskopplung Wärme über den Kühlturm ist die Lösung von gestern Dresden ist mit der Fernwärme für die Zukunft gerüstet DREWAG baut das Fernwärmenetz zur CO2 Vermeidung aus 10
11 Hohe Energiedichte von Diesel und Benzin und ein guter Wirkungsgrad der heutigen Motorentechnik fordern die E-Mobilität heraus Energiedichte 50 Liter Diesel entsprechen ca. 485 kwh Quelle: Vortrag Hr. Matthias Klingner : Dresdner Nahverkehr heute, Fraunhofer IVI Möglicher Ausweg: Wasserstoff/ Brennstoffzelle? 11
12 Stirbt die Elektromobilität am hohen Strompreis? Ein Vergleich aus dem Alltag: Verbrauch Diesel PKW: ~ ca. 5 Liter/ 100 km x 1,40 / Liter Diesel = 7 /100 km Elektro PKW: ~ ca. 20 KWh/ 100 km x 0,30 / KWh = 6 /100 km - Zusätzlich hohe Anschaffungskosten für Batteriesatz und wegen Nachladung eingeschränkte Mobilität 12
13 EEG-Begünstigung für E-Mobilität unverzichtbar EEG-Befreiungsdebatte: Nahverkehrsbranche ist nicht exportorientiert Aber: Energiewende funktioniert nur mit Verkehrswende Ergo: Der Anreiz zum Umstieg vom Auto zum ÖPNV und der Elektromobilität muss weiter forciert werden Fazit: Fahrpreiserhöhungen durch Wegfall der EEG-Begünstigung wären für die Energiewende absolut kontraproduktiv und wettbewerbsverzerrend, da Auto, Schiff und Flugzeug nicht belastet werden 13
14 Die Autoindustrie hat die neuen Trends erkannt Multimodalität: Nutzen statt Besitzen Carsharing-Systeme sind auf dem Vormarsch Ziel: Integration von Verkehrssystemen Quelle: Canzler (2012)
15 Der Vorteil für Elektromobilität in der Stadt Reduzierung von Emissionen und Lärm vor allem im Stadtzentrum Lebensqualität und Attraktivität steigt Förderung des Trends zum Wohnen in zentrumsnahen Gebieten Unterstützung von Umdenkprozessen bezüglich Mobilität insgesamt (ÖPNV-Nutzung, Carsharing u.ä.) Imagewirkung Energieeinsparung durch Rekuperation besonders im ÖPNV (Strab und E-Bus) E-Mobility ist spurtstark und schnell attraktive Fahrzeiten im ÖPNV
16 Relevanz der ÖPNV-Infrastrukturen zur verbesserten Akzeptanz der Elektromobilität ein kontrovers diskutiertes Thema Wer über eine Gleichstrominfrastruktur für eine Straßenbahn/ Stadtbahn verfügt, besitzt bereits die Basis für eine schnellladefähige Ladeinfrastruktur, z.b. für Busse und PKW Aber Priorität für störungsfreien ÖPNV Betrieb muss gewährleistet werden Attraktivierung von PKW Ladepunkten im Stadtzentrum ist verkehrspolitisch fragwürdig mehr PKWs in die Stadt??? Generell: Integration von Fahrzeugbatterien in das Stromlastmanagement ist problematisch (Fahrzeugverfügbarkeit!) 16
17 Wie wirtschaftlich ist die heutige Ladeinfrastruktur? Öffentliche Ladesäulen - Kein absehbares Geschäftsmodell ohne Förderung , ,00 Euro Trendlinie für 1 Ladesäule Kosten Erlöse Gewinn Break-Even Point , , , Break-Even Point (800) Kapazitätsgrenze 6.000, , ,00 0, , , , Break-Even Point 2012 Kapazitätsgrenze (800) Ladungen Break-Even Point bei 800 Ladungen pro Jahr pro Säule 2,2 Ladungen pro Säule pro Tag Anzahl der Ladungen in 2012 mit Ø 12 Ladungen pro Säule/Jahr!!!
18 Trotz aller Probleme: DVB und DREWAG sind engagierte Partner auf dem Weg zur Elektromobilität in Dresden Elektromobilität und ÖPNV ist seit 1895 in Dresden eng verknüpft Dresden hatte auch aufgrund der Topographie attraktive O-Buslinien Fünf Jahre neue Hybridbustechnologien sind bei der DVB ein wichtiger Schritt zum Elektrobus DREWAG und ENSO haben bereits mit SaxMobility I & II ca. 50 E-PKW beschafft und Ladeinfrastruktur schwerpunktmäßig geschaffen
19 Pilotlinie 64 Effiziente Elektromobilität in Dresden 19
20 Hintergrundinformation Das Projekt Pilotlinie 64 Effiziente Elektromobilität in Dresden ist eines von insgesamt rund 50 Projekten im Schaufenster Bayern Sachsen ELEKTROMOBILITÄT VERBINDET und wird mit rund 4,22 Mio. Euro vom Freistaat Sachsen im Rahmen der Schaufensterinitiative der Bundesregierung gefördert. Projektstatus Zuwendungsbescheid übergeben Projektlaufzeit bis Fördermittelbereitstellung in Höhe von 4,2 Millionen Euro vom Freistaat Sachsen, 3,9 Millionen Euro erhält die TU Dresden, Euro DVB AG Informationen unter: 20
21 Projektübersicht Projektziele Erhöhung der Effizienz elektrisch angetriebener Gelenkbusse, insbesondere Heizung und Klimatisierung Erweiterung und prädiktive Nutzung von Energiespeichern Fahrerunterstützung Leichtbau Modell zur Bewertung und Auslegung von E-Bus-Linien Erwartungen Ausstattung eines Hybrid-Gelenkbusses (Komponenten und Messtechnik) Entwicklung und Zulassung Leichtbaurad Aussagen und Zuweisung des Einsparpotenzials der einzelnen Maßnahmen Modell zur Bewertung E-Bus-Einsatz und zur Auslegung optimierter Batterie- und Ladesysteme Quelle: M. Liebers, WiMi, IAD; R. Roch DVB AG 21
22 Elektrobus-Linie 79 22
23 Hintergrundinformationen Das Projekt Elektrobus-Linie 79 ist eines von insgesamt rund 50 Projekten im Schaufenster Bayern - Sachsen ELEKTROMOBILITÄT VERBINDET und wird mit ca. 1,14 Mio. Euro vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung im Rahmen der Schaufensterinitiative der Bundesregierung gefördert. Projektlaufzeit bis Projektstatus Zuwendungsbescheid erteilt Bus und Batterie in Beschaffung Zuschlag bis 02/2014 Datenerhebung konventioneller Busbetrieb, Energiesituation DVB: Zuwendung lt. Bescheid T TU Dresden: Zuwendung lt. Bescheid 600 T Quelle: A. Bunzel, WiMi, IAD; R. Roch DVB AG 23
24 Linie 79 - Istzustand 16 Haltestellen; 20min Taktung 5,2km Streckenlänge ~300km Fahrleistung je Tag Beförderungskapazität: 50 Personen (Midibus) Quelle: A. Bunzel, WiMi, IAD; R. Roch DVB AG 24
25 Linie 79 Soll-Konzept Batterieelektrischer Midibus Klasse M3 Konduktiver Überdach-Ladevorgang Ladung aus DC Bahnstromnetz der Straßenbahn Pro Umlauf ein Ladevorgang am Endhaltepunkt; Zeitfenster: 1-4min Beförderungskapazität Bus: min. 45 Personen Musterhaltestelle mit integrierter Hochstromladeeinrichtung Abfahrt in Min Quelle: A. Bunzel, WiMi, IAD; R. Roch DVB AG 25
26 Der Konzern Technische Werke Dresden GmbH Landeshauptstadt Dresden 100 % Technische Werke Dresden GmbH 100 % Energieverbund Dresden GmbH 100 % 51 % 60 % 98,02 % 72 % 90 % ENSO Energie Sachsen Ost AG DREWAG Stadtwerke Dresden GmbH Dresdner Verkehrsbetriebe AG Stadtreinigung Dresden GmbH Dresden-IT GmbH Dresdner Bäder GmbH 40 %
27 Dresden auf dem Weg zur Elektromobilität
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