Für den Ernstfall gerüstet: Ebola, Lungenpest, die Arbeit mit hochinfektiösen Patienten
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- Erich Waldfogel
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1 Für den Ernstfall gerüstet: Ebola, Lungenpest, die Arbeit mit hochinfektiösen Patienten Bildquelle: Kathrin Pientka Seite 1 Irmgard Gilles, FAOPI Berlin,
2 Seite 2
3 Hochinfektiöse, lebensbedrohliche Erkrankungen!!Hämorrhagisches Fieber! Ebola-Virus Erkrankung! Marburg Virus Erkrankung! Lassa-Fieber! Krim-Kongo-Fieber! Junin- Fieber! Guanarito-Fieber! Machupo-Fieber! Sabia-Fieber Seite 3
4 Hochinfektiöse, lebensbedrohliche Erkrankungen!!!! Affenpocken, Pocken Lungenpest Schweres akutes respiratorisches Syndrom (SARS) Middle East Respiratory Syndrome-Coronavirus (MERSCoV) Seite 4
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6 Seite 6
7 Aufnahme eines hochinfektiösen Patienten! Erkennen wir zeitnah, dass es sich um einen hochkontagiösen Patienten handelt?! Wenn ja, wissen wir, wie wir uns und andere vor einer Ansteckung schützen?! Ist unsere Klinik darauf vorbereitet?! Können wir zeitnah einen temporären Isolierbereich einrichten?! Ist unsere Intensivstation darauf vorbereitet? Seite 7
8 Symptome!! Kopf- und Gliederschmerzen!! Bauchschmerzen, Erbrechen!! Rötung im Gesicht!! Fieber mit plötzlichem Beginn!! Blutungen, Petechien Seite 8 Bildquelle: Kathrin Pientka
9 Frühzeitige Identifikation! Herausragende Bedeutung! Anhand von Checkliste und Verfahrensanweisung (ggf. schon an der Informationszentrale)! Information an die Notaufnahme! Patienten, Begleitperson und sich selbst mit Mund-Nasenschutz ausstatten! Demobilisierung Desinfektion Müll gesondert lagern ggf. im Sondermüll entsorgen Bildquelle: Kathrin Pientka Seite 9
10 Medizinisches/pflegerisches Personal!! Herrichten eines Sichtungsbereiches!! Ggf. Abholen des Patienten an der Pforte in einfacher PSA!! Begleitung auf direktem Weg in die Notaufnahme!! Pflegerische Anamnese anhand einer Checkliste! Symptome, Temperaturkontrolle! Auslandaufenthalt! Kontaktpersonen erfassen Bildquelle: Katholisches Klinikum T. Neumann Seite 10 Bildquelle: Katholisches Klinikum T. Neumann
11 Medizinisches/pflegerisches Personal Bildquelle: Katholisches Klinikum T. Neumann Seite 11 Bildquelle: Katholisches Klinikum T. Neumann
12 Diensthabende(r) Arzt/Ärztin!!Zeitnahe medizinische Anamnese ermitteln Seite _ Patientenanamnesebogen% 20 %28HKLE%29 pdf Zugriff:
13 Diensthabende(r) Arzt/Ärztin!! Symptome!! Impfungen und Prophylaxen!! Diagnostik, Laborentnahmen!! Differentialdiagnose Malaria Seite 13
14 Diensthabende(r) Arzt/Ärztin!!Verdachtsdiagnose ermitteln Domres et al, 2007
15 Diensthabende(r) Arzt/Ärztin!! Information des Gesundheitsamtes, Koordinationsteam, Vorgesetzten!! Temporären Isolationsbereich herrichten lassen!! Kontaktperson separieren lassen Seite 15
16 Transmissionswege! Kontaktübertragung (direkt oder indirekt)! Tröpfchenübertragung! Aerogene Übertragung! Parenterale Übertragung (über Haut, Schleimhaut, Injektionen, Punktionen)! Vektorassozierte Übertragung! Bis zur genauen Diagnose maximale Schutzmaßnahmen Seite 16
17 Persönliche Schutzausrüstung (PSA)!!PSA der Verdachtsdiagnose anpassen! Ggf. FFP 3 Masken mit Ausatemventil (max. Tragezeit 2 Std.), Vollmasken! Wasserdichte Kittel, Bündchen mit Klebeband fixieren, Infektionsschutzanzug z.b. Kat. III Typ 4 B! Zusätzliche Einmalschürzen! Mind. 2 Paar Schutzhandschuhe mit Stulpen! Beschlagfreie Schutzbrille mit seitlichem Spritzschutz, Haube! Flüssigkeitsdichte Schuhe Seite 17 Bildquelle: KRINKO
18 Persönliche Schutzausrüstung (PSA)! Schulung und Training zur PSA! Sachgerechtes An- und Ablegen! Überwachung und Hilfestellung durch Kollegen! Kontrolle des adäquaten Schutzes Seite 18 Bildquelle: Faz.net
19 Temporärer Isolierbereich - rote Zone! Einrichtung durch Techniker und Pflegekräfte anhand von Verfahrensanweisungen! Evtl. Lüftung ausschalten, Belüftungsschacht abkleben! Ausgüsse verschließen! Nur eine Zugangsmöglichkeit, weitere Türen verschließen! Spezielle Entsorgungsbehältnisse! Desinfektionsmittel gemäß RKI-Liste Seite 19 Bildquelle: Katholisches Klinikum T. Neumann
20 Bildquelle: Katholisches Klinikum T. Neumann Temporärer Isolierbereich - rote Zone!! Mobiltelefon in wasserdichter Folie!! Ausreichend medizinische und pflegerische Bedarfsartikel!! Anwesenheit eines Arztes und einer Pflegekraft!! Patient mit FFP3-Maske ohne Ausatemventil!! Sachgerechter Handschuhwechsel der obersten Handschuhe!! Ggf. Desinfektion der unteren Handschuhe nach Hygieneanweisung Seite 20
21 Temporärer Isolierbereich - rote Zone!! Flächendesinfektion!! Symptomabhängige Versorgung des Patienten!! Monitoring!! Nur die notwendigste Diagnostik!! Nur notwendigste Patientenkontakte!! Müll und ggf. Exkremente als Sondermüll im Zimmer belassen!! Ggf. Ablegen der PSA Seite Bildquelle: Shz.de
22 Temporäre Isolierbereich gelbe Zone!! Idealerweise mit wechselnder elektrischer Schleusentürfunktion!! Einschleusung!! Desinfektionsmittel gemäß RKI-Liste!! Idealerweise mit Sichtfenster!! Pflegekräfte ggf. in einfacher PSA Seite 22
23 Temporäre Isolierbereich gelbe Zone!! Beobachtung und Unterstützung!! Dokumentation, Organisation!! Materialorganisation, Materiallagerung und Einschleusung!! Laborendverpackung, Versand Seite 23
24 Temporäre Isolierbereich - grüne Zone!! Anwesenheit mit oder ggf. ohne PSA!! An- und Abholbereich, Wartebereich!! Organisationsmaßnahmen durch Koordinationsteam und Amtsarzt!! Kontaktaufnahme mit einem Behandlungsund Kompetenzzentrum!! Ggf. separater gesperrter Bereich für Kontaktpersonen Seite 24
25 Verlegung auf eine Sonderisolierstation Bildquelle: KRINKO Infektionsschutz Seite 25
26 Verlegung auf eine Sonderisolierstation!!Empfehlungen zur Therapie und Diagnostik!!Zeitnahe Verlegung!!Korrekte Übergabe!!Innerklinische Transportwege abriegeln!!transport im speziellen Infektions-RTW!!Desinfektion der Transportwege Seite 26 Bildquelle: Bild de
27 Demobilisierung!! Sachgerechtes Ablegen der PSA!!Hygienisch-anti-epidemische Maßnahmen festlegen!!desinfizierende Ganzkörperpflege!!Ggf. Quarantäne und Postexpositionsprophylaxe!! Psychologische Betreuung Seite 27
28 Demobilisierung! Nach Hygieneanweisung! Entsorgung, Autoklaviesierung, Desinfektion! Müll in reißfesten, flüssigkeitsdichten Behältnissen entsorgen (Risikostufe C)! Desinfizierende Scheuerreinigung durch geschultes Personal! Ggf. Raumluftdesinfektion (Pest, Pocken)! Evaluation der Situation " Lehren ziehen Seite 28
29 Resümee!! Es kann uns alle jederzeit in jedem Krankenhaus treffen!!! Schutz vor Ansteckung " Eigenschutz ist auch Fremdschutz!! Schutz der Mitpatienten, Mitarbeiter und Besucher
30 Resümee! Katastrophenpläne und Verfahrensanweisungen erarbeiten bzw. überarbeiten! Ermittlung der strukturellen und personellen Defizite! Massenanfall berücksichtigen! Regelmäßige Schulungen und Übungen Sensibilisierung Wissen vertiefen Kenntnisse überprüfen Stärkung der Reaktionsfähigkeit Seite 30 Bildquelle: KKM, Hr. Neumann
31 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Seite 31 ride-downhill.de, Zugriff
32 Quellen Löscher T. Prof. Dr. Gefährliche Mitbringsel Intensiv 2016; 24: _Patientenanamnesebogen%20 %28HKLE%29.pdf, Zugriff Gottschalk R. Maßnahmen bei Verdacht auf hochkontagiöse, lebensbedrohliche Erkrankungen in Deutschland. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung- Gesundheitsschutz 7 /2015 S Ehlkes L.,Kreuels B., Schwarz N., May J. Epidemiologie des Ebolafiebers und anderer, in Deutschland seltener hochkontagiöser, lebensbedrohlicher Erkrankungen. Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 7 /2015 S Seite 32
33 Quellen PSA_An_und_Ablegen.pdf. Zugriff Web-basiertes BEPE-Tool realisiert durch: CSO GmbH Informationslösungen, Pforzheim; KRINKO Empfehlung. Infektionsprävention im Rahmen der Pflege und Behandlung von übertragbaren Krankheiten. Bundesgesundheitsblatt- Gesundheitsforschung-Gesundheitsschutz 10, 2015 Gilles I., Dr.Trapp S. Für den Ernstfall gerüstet. Intensiv 2015;23 : S Seite 33
34 Quellen Robert Koch-Institut. Rahmenkonzept Ebola. Stand Online unter Rahmenkonzept_Ebolafieber.html Robert Koch-Institut. Erstverdacht auf Ebolafieber: Hilfestellung für den Arzt in Deutschland zur Abklärung, ob ein begründeter Ebolafieber- Verdachtsfall vorliegt. Stand: Online unter DE/Content/InfAZ/E/Ebola/EbolaSchema.html Zugriff: Biologische Gefahren I Handbuch zum Bevölkerungsschutz. Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Robert Koch-Institut, 2007 Seite 34
35 Quellen Biologische Gefahren II Entscheidungshilfen zu medizinischen angemessenen Vorgehensweisen in einer B- Gefahrenlage. Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Robert Koch-Institut, 2007 Cwojdzinski, D., Leitfaden Krankenhaus Alarmplanung, Grundlagen Band 1, Bundesamt für Katastrophenhilfe, 2009 Cwojdzinski, D., Leitfaden Krankenhaus Alarmplanung, Praxis. Band 2, Bundesamt für Katastrophenhilfe, 2009 Domres, B., Brockmann, S. & Kay, M., Biologische Gefahrenlagen Leitfaden für Rettungs- und Einsatzdienste bei Ereignissen mit Biologischen Gefahrstoffen, 1edn, Johanniter-Unfall-Hilfe e.v., Düsseldorf, 2007 Seite 35
36 Quellen RAPID RISK ASSESSMENT, Severe respiratory disease associated with Middle East respiratory syndrome coronavirus (MERS-CoV). Seventh update, 2013 BEPE Forschungsprojekt. Unterlagen zur Krankenhausübung, 2013 Fotos: Kathrin Pientka, Amt für Gesundheit, Frankfurt am Main Tom Neumann, Katholisches Klinikum Koblenz-Montabaur Seite 36
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Sind Sie auf Lassa, Ebola und Co vorbereitet? Marlene Sedlmayr Klinik für Infektiologie und Tropenmedizin Kölner Platz 1-80804 München Telefon (089) 3068-2614 Telefax (089) 3068-3868 E-Mail: marlene.sedlmayr@klinikum-muenchen.de
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