TeNoR: Telefonische Nachsorge in der orthopädischen Rehabilitation. Entwicklung und Evaluation eines Nachsorge-Konzepts für MBOR-Rehabilitanden
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- Karl Melsbach
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Transkript
1 TeNoR: Telefonische Nachsorge in der orthopädischen Rehabilitation Entwicklung und Evaluation eines Nachsorge-Konzepts für MBOR-Rehabilitanden Abteilungsleitung: B. Greitemann (Bad Rothenfelde) Projektleitung: S. Fröhlich & Projektmitarbeiter: R. Niemeyer Gefördert vom Verein für Rehabilitationsforschung Norderney
2 TeNoR 1: Machbarkeitsstudie ( ) Entwicklung und Erprobung eines interdisziplinären Konzeptes für MBOR- Rehabilitanden TeNoR 2: Evaluationsstudie im RCT-Design ( ) Evaluation eines Care-Management-Konzepts durch Sozialberater für MBOR-Patienten
3 TeNoR 1 Entwicklung eines telefonischen Nachsorge-Konzeptes, dass vor allem auf die besondere berufliche Problemlage der MBOR-Patienten eingeht und von diesen akzeptiert wird Intervention durch Sozialarbeiter: In Klinik: Gespräch über konkrete Ziele für die Zeit nach der Reha inkl. Barrierenüberwindungsplanung Zwei leitfadengeführte Telefonate in acht Wochen nach Reha-Ende Sozialberater dienen als Care-Manager und kontaktieren bei Bedarf auch nach der Reha Betriebe, Kostenträger etc. Evaluation: Zwei Messzeitpunkte: Reha-Ende und 2 Monate nach Reha-Ende Akzeptanz, Berufsbezogenheit, Aufwand
4 Ergebnisse TeNoR 1
5 TeNoR 2: Evaluationsstudie Evaluation eines Care-Management- Konzepts durch Sozialberater für MBOR-Patienten
6 TeNoR 2: Änderungen zu TeNoR 1 - RCT-Design - 6 Anrufe in einem Jahr - 4 Fragebögen in einem Jahr
7 Methoden Ablauf TeNoR 2 IG Randomisierung KG Abschlussgespräch Sozialberatung Anruf 1 Anruf 2 Anruf 3 Anruf 4 T1-Fragebogen: Reha-Ende T2-Fragebogen: 3 Monate nach Reha-Ende Anruf 5 T3-Fragebogen: 6 Monate nach Reha-Ende Anruf 6 T4-Fragebogen: 11 Monate nach Reha-Ende dfg
8 Hauptfragestellung Weist die Interventionsgruppe 11 Monate nach Reha- Ende einen signifikant besseres Ergebnis der subjektiven Prognose der Erwerbstätigkeit auf als die Kontrollgruppe?
9 Aktueller Stand TeNoR 2 IG Randomisierung KG Abschlussgespräch Sozialberatung Anruf 1 Anruf 2 Anruf 3 Anruf 4 T1-Fragebogen: Reha-Ende T2-Fragebogen: 3 Monate nach Reha-Ende Anruf 5 T3-Fragebogen: 6 Monate nach Reha-Ende Anruf 6 T4-Fragebogen: 11 Monate nach Reha-Ende dfg
10 Stichprobe TeNoR 2 IG 447 Teilnehmer ,4% männlich Durchschnittsalter: 45,4 (SD = 9,2, 18-62) Jahren. 91% der Teilnehmer hatten die deutsche Staatsangehörigkeit. 55% hatten als höchsten Schulabschluss Volks- /Hauptschulabschluss angegeben. KG
11 Abhängige Variablen Beruf Schmerz Psyche Umsetzung Telefonate
12 Ergebnisse Beruf Schmerz Psyche Umsetzung Telefonate
13 Subjektive Prognose der Erwerbstätigkeit Schlechte Prognose Gute Prognose 0 T1 T2 IG (116) KG (128) n.s.
14 10 = völlig zufrieden 5,5 Arbeitszufriedenheit 5,25 5 4,75 0 = völlig unzufrieden 4,5 T1 IG (92) KG (104) p <.10 T2
15 Ergebnisse Beruf Schmerz Psyche Umsetzung Telefonate
16 4 Lebensfreude, Entspannung, psychische Gesundheit S c h u l n o t e n 3 2 T1 IG (129) KG (141) T2 p <.05
17 9 Depressivität T1 IG (123) KG (136) T2 p <.10.
18 Ergebnisse Beruf Schmerz Psyche Umsetzung Telefonate
19 Ergebnisse Beruf Schmerz Psyche Umsetzung Telefonate
20 Ergebnisse Beruf Schmerz Psyche Umsetzung Telefonate
21 Konkrete (berufsbezogene) Themen LTA-Anträge Neuer Job Wiederaufnahme der Arbeit Umsetzung am Arbeitsplatz Berufliche Perspektiven Berufliche Reha Warten auf Termin bei Rehaberater Wiedereingliederung Berufsfindungsmaßnahmen ALG I Bezug Aufhebungsvertrag Agentur für Arbeit MDK Rückengerechter Arbeitsplatz Rentenantrag Kündigung Arbeitslosigkeit Ende der Krankschreibung GdB EM-Rente Krankengeld Widerspruch einlegen Umschulung (erfolglose) Bewerbungen Gespräche mit Chef Arbeitsunfähigkeit Probleme bei Entlassung Arbeitsrecht Bildungsgutschein Übergangsgeld BEM
22 Zielerreichung der Tn nach Einschätzung der Sozialarbeiter S c h u l n o t e n Beruf Körper Psyche 1. Telefonat 3. Telefonat 6. Telefonat
23 Wie sehr hat Ihnen die telefonische Nachsorge bisher genützt? (N = 56) Sehr stark = 6 4 3,5 Gar nicht = 1 3 T2 T3 T4
24 Diskussion 3 Monate nach Reha-Ende zeigt sich ein signifikant positiver Effekt der telefonische Nachsorge durch die Sozialberater bei Variablen der psychischen Gesundheit. Sign. Effekte bzgl. Beruf, Schmerz, Umsetzung von Gelerntem zeigten sich bis dahin nicht. (stabiler Reha-Effekt?) Zeigen sich die Effekte allein aufgrund der kontinuierlichen Betreuung? Kommen Effekte in anderen Bereichen eventuell erst später zum Tragen bzw. bauen diese auf der besseren psychologischen Stabilisierung auf? Die Befunden zu den Telefonaten deuten Verbesserungen an, die erst nach einem Jahr wirksam werden unter Vorbehalt der Vorläufigkeit der Ergebnisse
25
26 Schlechte Prognose 2 Subjektive Prognose der Erwerbstätigkeit 1,5 Gute Prognose 1 T1 T4 IG (75) KG (81) p <.05
27 Umsetzung von in Klinik gelerntem in privaten Alltag alles = gar nichts = 1 2 T2 (N= 133 / 146) T3 (N= 106 / 117) T4 (N= 80/81) IG KG T3 & T4: p <.05
28 Wieviel von dem, was Sie in der Klinik gelernt haben, konnten Sie in Ihrem beruflichen Alltag umsetzen? alles = gar nichts = 1 2 T2 (N= 129/142) T3 (N= 105 / 115) T4 (N= 77/80) IG KG T4: p <.05
29 Zusammenfassung Nach 3 Monaten zeigt sich durch die Tel. Nachsorge eine verbesserte psychische Situation der MBOR- Rehabilitanden Effekte der telefonischen Nachsorge auf die berufliche Situation und die nachhaltige Umsetzung von in der Reha erworbenen Handlungsstrategien deuten sich zu den späteren Messzeitpunkten unter dem Aspekt der Vorläufigkeit der Ergebnisse an Die Teilnehmer bewerten die telefonische Nachsorge überwiegend positiv und schätzen die Nutzen mit zunehmendem Abstand zur Reha-Maßnahme immer positiver ein
30 Offene Fragen Wie sehen die endgültigen Langzeitergebnisse aus? Effektivität für bestimmte Subgruppen? Durchführbarkeit der tel. Nachsorge in der Zukunft außerhalb eines Forschungsprojektes Es bleibt spannend..
31 VFR Norderney für die finanzielle Förderung des Projektes NRW Forschungsverbund & Methodenzentrum Uni Bielefeld Studienteilnehmer Sozialarbeiter der KML Für Ihre Aufmerksamkeit!
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