ÖNORM EN Oberflächenbehandlung Prüfverfahren Teil 2: Visuelle Beurteilung von Inhomogenitäten

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1 ÖNORM EN Ausgabe: Normengruppe B Ident (IDT) mit EN :2003 ICS Oberflächenbehandlung Prüfverfahren Teil 2: Visuelle Beurteilung von Inhomogenitäten Surface dressing Test methods Part 2: Visual assessment of defects Enduits superficiels d'usure Méthodes d'essai Partie 2: Evaluation visuelle des défauts Die Europäische Norm EN hat den Status einer Österreichischen Norm. Die ÖNORM EN besteht aus diesem nationalen Deckblatt sowie der offiziellen deutschsprachigen Fassung der EN :2003. Medieninhaber und Hersteller: Österreichisches Normungsinstitut, 1020 Wien Copyright ON Alle Rechte vorbehalten; Nachdruck oder Vervielfältigung, Aufnahme auf oder in sonstige Medien oder Datenträger nur mit Zustimmung des ON gestattet! Verkauf von in- und ausländischen Normen und technischen Regelwerken durch: Österreichisches Normungsinstitut (ON), Heinestraße 38, A-1020 Wien Tel.: (+43 1) , Fax: (+43 1) , sales@on-norm.at, Internet: Fortsetzung EN Seiten 1 bis 14 Fachnormenausschuss 210 Straßen- und Flugplatzbau Preisgruppe 12

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3 EUROPÄISCHE NORM EUROPEAN STANDARD NORME EUROPÉENNE EN Juni 2003 ICS Deutsche Fassung Oberflächenbehandlung - Prüfverfahren - Teil 2: Visuelle Beurteilung von Inhomogenitäten Surface dressing - Test methods - Part 2: Visual assessment of defects Enduits superficiels d'usure - Méthodes d'essai - Partie 2: Evaluation visuelle des défauts Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 21.Februar 2003 angenommen. Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzen Stand befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage erhältlich. Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache, die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Management- Zentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen. CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, der Slowakei, Spanien, der Tschechischen Republik, Ungarn und dem Vereinigten Königreich. EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION Management-Zentrum: rue de Stassart, CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten. B-1050 Brüssel Ref. Nr. EN :2003 D

4 Inhalt Vorwort Anwendungsbereich Normative Verweisungen Begriffe Visuelle Beurteilung von Inhomogenitäten Allgemeines Qualitative Beurteilung Durchführung Quantitative Beurteilung Überfettung, Spurrillenbildung, Schwitzen, Ablösung und flächiger Kornverlust Kornverlust Streifenbildung Auswertung Allgemeines Qualitative Beurteilung Quantitative Beurteilung Überfettung, Spurrillenbildung und Schwitzen Ablösung und flächiger Kornverlust Kornverlust Streifenbildung Prüfbericht Anhang A (normativ) Qualitative Beurteilung Anhang B (normativ) Quantitative Beurteilung Literaturhinweise Seite Vorwort Dieses Dokument (EN :2003) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 227 Straßenbaustoffe erarbeitet, dessen Sekretariat vom DIN gehalten wird. Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis Dezember 2003, und etwaige entgegenstehende nationale Normen müssen bis Dezember 2005 zurückgezogen werden. Diese Europäische Norm ist eine Norm aus der folgenden Normenreihe: EN , Oberflächenbehandlung Prüfverfahren Teil 1: Dosierung und Querverteilung von Bindemitteln und Splitt. EN , Oberflächenbehandlung Prüfverfahren Teil 2: Visuelle Beurteilung von Inhomogenitäten. EN , Oberflächenbehandlung Prüfverfahren Teil 3: Bestimmung des Adhäsionsvermögens von Bindemitteln und Gesteinskönungt mit dem Schlagprüfverfahren. Die Anhänge A und B sind normativ. Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Slowakei, Spanien, Tschechische Republik, Ungarn und Vereinigtes Königreich. 2

5 1 Anwendungsbereich Diese Europäische Norm ist auf sämtliche Oberflächenbehandlungen anwendbar (Straßen, Flugplätze und andere Verkehrsflächen) und legt qualitative und quantitative Verfahren für die visuelle Beurteilung von Inhomogenitäten der Oberflächenbehandlung fest. Sofern diese festgelegt ist, sind die Ergebnisse der in Form einer visuellen Beurteilung durchgeführten qualitativen Bewertung in Anhang A anzugeben. Es handelt sich dabei um eine praktische Schnellprüfung, die als Erstprüfung festgelegt werden darf, sodass für den Fall, dass die Ergebnisse eindeutig sind oder hinsichtlich der Ergebnisse keine Zweifel bestehen, das zeitaufwendigere quantitative Prüfverfahren nicht durchgeführt werden muss. Sofern festgelegt, ist das quantitative Prüfverfahren durchzuführen und die in Anhang B aufgeführte Ergebnistabelle anzugeben. Die Aufzeichnungen für die Prüfberichte beider Verfahren der visuellen Beurteilung sind identisch und dürfen daher beide für die Überprüfung hinsichtlich der Anforderungen an die visuelle Beurteilung von Inhomogenitäten (pren ) verwendet werden. Das qualitative Schnellprüfverfahren ist von den Fähigkeiten und der Erfahrung des Prüfenden abhängig, daher werden die Werte für die Wiederholpräzision und die Vergleichspräzision weniger genau sein; aufgrund der einfachen Durchführbarkeit des Verfahrens und der Tatsache, dass für seine Anwendung der Verkehr nicht unterbrochen werden muss, wird es dennoch angewendet. Im nationalen Anwendungsdokument darf angegeben werden, ob eines der beiden Verfahren, beide Verfahren gleichzeitig oder beide Verfahren nacheinander anzuwenden ist/sind, und es darf ein Bezug dieser Anwendungsart zur jeweiligen Art des Standortes hergestellt werden (so ist es beispielsweise bei leicht befahrenen Straßen möglicherweise nicht erforderlich, diese quantitativ zu beurteilen). Die Prüfung darf angewendet werden, um die Haltbarkeit oder die Wirksamkeit einer Oberflächenbehandlung zu beurteilen. So kann z. B. Kornverlust auf mangelnde Adhäsion zwischen Bindemittel und Splitt hinweisen. 2 Normative Verweisungen nicht anwendbar 3 Begriffe Für die Anwendung dieser Europäischen Norm gelten die folgenden Begriffe: 3.1 Mosaik Anordnung der Splittkörner, bei der sich diese an den Kanten berühren und dadurch seitlich abgestützt werden ANMERKUNG Die Anfangsstabilität einer Oberflächenbehandlung hängt von der Ausbildung eines geschlossenen Mosaiks sowie von der Kohäsion und Adhäsion des Bindemittels ab. Die nachfolgende Haltbarkeit wird durch Neuausrichtung der Splittkörner zu einem dichten Mosaik infolge der Einwirkung des Verkehrs und durch ausreichend Bindemittel, um die Splittkörner vor dem Einsetzen der Einbettung fest auf der vorhandenen Fahrbahnoberfläche zu binden, erreicht. 3.2 Einbettung Vorgang, in dessen Verlauf der Splitt durch die Einwirkung des Verkehrs in eine vorhandene Fahrbahnoberfläche gedrückt wird (siehe Bild 1), was im Laufe der Zeit zu einer Verringerung der Grobstruktur führt, und der im ersten Sommer rasch erfolgt und sich danach bei gut ausgeführten Oberflächenbehandlungen stabilisiert ANMERKUNG Die Einbettung wird von folgenden Faktoren beeinflusst: erhöhte Verkehrsdichte, besonders von Schwerlastfahrzeugen, erhöht das Fortschreiten der Einbettung; Härte der Fahrbahn: so lässt beispielsweise Zementbeton keine Einbettung zu; Sommermonate, in denen die durchschnittliche Temperatur der Fahrbahn höher liegt, führen zu weicheren Fahrbahnen mit geringerer Einbettungsbeständigkeit; 3

6 Splittkorngröße: große Splittkörner verlangsamen das Fortschreiten der Einbettung; Verkehrsgeschwindigkeit: langsamer Verkehr an Steigungen und an Kreuzungen erhöht die Einbettung infolge zunehmender Belastungsdauer. Im Gegensatz dazu führt schneller Verkehr, wie z. B. der auf der Überholspur von zweispurigen Straßen, zu einer geringeren Einbettung; schattige Bereiche: eine Verringerung der durchschnittlichen Fahrbahntemperatur vermindert die Einbettung. Bild 1a) Fehlende Einbettung (sehr harter Untergrund und/oder geringe Verkehrsdichte) Bild 1b) Typische Einbettung Bild 1c) Überfettung (fast vollständige Einbettung, weicher Untergrund, zu geringe Splittkorngröße mangelhafte Ausführung) Legende 1 Höhe der Fahrbahnoberfläche vor der Behandlung 2 geschwärzte Oberfläche (besonders in den Radspuren) und Verlust der Struktur 3 durch Verkehr eingebettete Splittkörner Bild 1 Einbettung Legende 1 Höhe der Fahrbahnoberfläche vor der Behandlung 2 typische bitumenhaltige Tröpfchen an der Oberfläche 3 Bindemittelfluss Bild 2 Schwitzen 4

7 3.3 Schaden Zustand einer Oberflächenbehandlung, bei dem das Mosaik, wie im Falle von Überfettung, Spurrillenbildung und Schwitzen, vom Bindemittel überdeckt wird oder, wie im Falle von Ablösung, flächigem Kornverlust, Kornverlust oder Streifenbildung, unterbrochen wird (siehe 3.4 bis 3.10) ANMERKUNG Schäden treten auch aufgrund einer mangelhaften Ausführung, wie z. B. unangemessener Verkehrsüberwachung, auf. Oberflächenbehandlungen sind zu Beginn ihrer Lebensdauer, bevor das Bindemittel über ausreichend Kohäsion verfügt bzw. bevor die Bindemittelemulsionen die Möglichkeit zum Brechen hatten, empfindlich gegenüber Verkehrsbelastung. Ein Drehen der Splittkörner durch warme Gummireifen auf freiliegendem Bindemittel führt zu einer Unterbrechung des Mosaiks, zu Ablösung und flächigem Kornverlust, wobei das Erscheinungsbild häufig dem bei Spurrillenbildung ähnlich ist. Fehlstellen und Wülste, die durch Überlappungen und sonstige Einbaufehler, wie z. B. mangelhafte Verkehrsüberwachung, verursacht sind, sollten in jedem Fall im Dokument des Auftragnehmers für die werkseigene Produktionskontrolle aufgeführt werden. 3.4 Überfettung Ergebnis einer fast vollständigen Einbettung (siehe Bilder 1a), 1b), 1c)) ANMERKUNG Überfettung führt zu einer unerwünscht glatten Oberfläche (Verlust der Grobstruktur), wobei an der Oberfläche häufig ein Bindemittelüberschuss auftritt, was zu einer starken Herabsetzung der Griffigkeit führt. Überfettung in den Radspuren ist als Spurrillenbildung bekannt und wird durch spurgeführten Verkehr verursacht. 3.5 Spurrillenbildung Überfettung in Radspuren durch spurgeführten Verkehr, manchmal durch Schwitzen oder eine mangelhafte Ausführung ausgelöst 3.6 Schwitzen Ausscheiden von bitumenhaltigem Bindemittel aus einer Fahrbahnoberfläche (siehe Bild 2) ANMERKUNG 1 Das Bindemittel steigt durch das Mosaik der Splittkörner zur Oberfläche auf. Dies ist besonders bei niedrigviskosen fluxbitumenhaltigen Bindemitteln festzustellen. ANMERKUNG 2 Die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Schwitzen ist bei bindemittelreichen Untergründen größer. ANMERKUNG 3 Hohe Fahrbahntemperaturen, niedrigviskose Bindemittel, Bindemittelüberschuss und drückendes Wasser, das ein Ablösen des Bindemittels von der Unterlage hervorruft, bilden im Allgemeinen die Ursachen für das Schwitzen. ANMERKUNG 4 Das Schwitzen führt zu einer unerwünscht glatten Oberfläche (Verlust der Grobstruktur), wobei an der Oberfläche häufig ein Bindemittelüberschuss auftritt, was zu einer starken Herabsetzung der Griffigkeit führt. Die Auswirkungen sind denen der Überfettung ähnlich, jedoch nicht auf die Radspuren beschränkt und mit unterschiedlichen Ursachen. 3.7 Ablösung Lösen sowohl des Bindemittels als auch des Splitts von der vorhandenen Fahrbahnoberfläche nach dem Aufbringen ANMERKUNG 1 verunreinigt ist. Ablösung tritt häufig auf, wenn die vorhandene Fahrbahnoberfläche mit Schlamm, Öl, Staub, Kot, usw. ANMERKUNG 2 Ablösung tritt ebenfalls auf, wenn die vorhandene Fahrbahnoberfläche für eine wirksame Adhäsion des Bindemittels zu nass ist. ANMERKUNG 3 Ablösung kann auftreten, wenn die Adhäsion zwischen der Oberflächenbehandlung und der vorhandenen Fahrbahn geringer als die Kohäsion des Bindemittels im Mosaik ist. Dies ist bei Fahrbahnen feststellbar, bei denen ein Schwitzen stattgefunden hat und wo an den Stellen mit hoher Verkehrsbelastung Bereiche mit Bindemittel und Splitt unter Einwirkung des Verkehrs abgerissen wurden. 3.8 flächiger Kornverlust konzentriertes (örtliches) Ablösen von Splittkörnern aus dem Mosaik einer vollständig aufgebrachten Oberflächenbehandlung oder ein übermäßiger Kornverlust auf einer zusammenhängenden Fläche > 0,01 m 2 5