Zukunftsmodelle weiblicher Erwerbsarbeit
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- Ursula Klein
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1 Zukunftsfeld 5 ZF Zukunftsmodelle weiblicher Erwerbsarbeit in einer flexibilisierten i Welt Stefanie Neuffer Berlin, Folie 1
2 Agenda Norm und Normalität: Wodurch ist Frauenerwerbstätigkeit in (West)Deutschland geprägt? Welche Trends weiblicher Erwerbstätigkeit zeichnen sich ab? Welche Rolle spielt unternehmerische Selbstständigkeit von Frauen in diesem Kontext? Folie 2
3 (Westdeutsche) Normativität und Normalität Unternehmerische Selbstständigkeit Normalarbeits- verhältnis traditionelles männliches Ernährermodell Sozialversicherung Normalbiografie soziale Infrastruktur Sozial-,Arbeits- und Familienpolitik Folie 3
4 Das Normalarbeitsverhältnis abhängige Beschäftigung unbefristet in Vollzeit Existenz sicherndes Einkommen / Familienlohn voller sozialer Schutz (SV) Weisungsgebundenheit gegenüber dem Arbeitgeber betriebliche/kollektive Interessenvertretung lebenslange l Erwerbstätigkeit it Besonderer sozialer Schutz für Beschäftigte gesamtgesellschaftliches Arrangement und Leitbild Folie 4
5 Das traditionelle (westdeutsche) Ernährermodell Komplementäre Geschlechterrollen Mann als Ernährer der Familie Frau als Hausfrau und Mutter Produktion vs. Reproduktion soziale Anerkennung unterschiedlicher Arbeitsformen golden age of marriage 1950er/1960er Jahre wohlfahrtsstaatliche Verankerung wechselseitige Verknüpfung mit dem Normalarbeitsverhältnis Normativität vs. Normalität Folie 5
6 Normalbiografie männlich geprägt Erwerbszentrierte Institutionalisierung typische Lebenslauf- und Statuspassagen: Kindheit/Jugend, Bildung Ausbildung/Studium aktives Erwerbsleben b Nacherwerbsphase/Alter/Ruhestand Differenzierung der Lebensverläufe geschlechtsspezifisch, bildungsspezifisch schichtspezifisch Drei-Phasen-Modell weiblicher Erwerbstätigkeit Folie 6
7 Klassisches Modell unternehmerischer Selbstständigkeit idealtypische i Gründung männlich geprägt Umsetzung einer innovativen Unternehmertum in Handwerk, Idee Produktion, Gastgewerbe oder langfristig geplante Handel Vollzeitgründung verkammerte Freiberuflichkeit finanzielle Investition professioneller Berufe wie Wachstumsorientierung Anwälte, Ärzte, Architekten etc. klassisches Unternehmertum lebenszeitlich rentabel bzw. lukrativ wachstumsorientiert ggf. vererbbar Folie 7
8 Gesellschaftlicher Wandel Wissensgesellschaft & Bildungsexpansion Tertialisierung & Dienstleistungsgesellschaft Technischer Fortschritt Globalisierung Individualisierung id i & Gleichstellung ll Flexibilisierung demografischer Wandel Folie 8
9 Agenda Norm und Normalität: Wodurch ist Frauenerwerbstätigkeit in (West)Deutschland geprägt? Welche Trends weiblicher Erwerbstätigkeit zeichnen sich ab? Welche Rolle spielt unternehmerische Selbstständigkeit von Frauen in diesem Kontext? Folie 9
10 Erwerbstätigen- und Teilzeitquote nach Geschlecht, Deutschland in Prozent ,66 65,4 72, , ,9 71,8 77,6 39, ,1 20,3 25,7 30,5 2,3 5,2 9,1 insgesamt Frauen Männer insgesamt Frauen Männer Erwerbstätigenquote Statistisches i Bundesamt 2014 Teilzeitquote Folie 10
11 Frauenanteil in ausgewählten Bereichen des Bildungssystems, Deutschland in Prozent ,147,5 37, ,2 38,6 34,1 29, ,5 19,6 45 4,8 12,8 27 BMBF 2003/Statistisches Bundesamt 2014 Folie 11
12 Flexibilisierung der Arbeitswelt und atypische Erwerbsformen atypische Beschäftigung Teilzeitarbeit it it Geringfügige Beschäftigung Leiharbeit/Zeitarbeit Befristete Beschäftigung g atypische Gründung bzw. berufliche Selbstständigkeit Solo-Selbstständigkeit Gründung in Teilzeit Nebenerwerbsgründung Heim- und Telearbeit Gründung aus Arbeitslosigkeit Frauen zwischen Normalarbeitsverhältnis, Normalbiografie, Zuverdienst und klassischem Unternehmertum? Folie 12
13 Erwerbs- und Familienorientierung Veränderung der Geschlechterverhältnisse 58 % der nicht erwerbstätigen Mütter sagen, dass sie gerne berufstätig wären - 57% davon am liebsten sofort 72 % der Väter wünschen sich mehr Zeit für die Familie Für junge Frauen ist es besonders wichtig auf eigenen Beinen zu stehen: 96 % viel Geld zu verdienen: 76% Vereinbarkeit von Beruf und Familie in der Lebensverlaufsperspektive 69% der pflegebedürftigen Menschen werden zuhause versorgt (BRD) etwa 60% derjenigen, die häusliche Pflege leisten sind erwerbstätig BFSFJ (2012) / WZB (2014) Folie 13
14 Agenda Norm und Normalität: Wodurch ist Frauenerwerbstätigkeit in (West)Deutschland geprägt? Welche Trends weiblicher Erwerbstätigkeit zeichnen sich ab? Welche Rolle spielt unternehmerische Selbstständigkeit von Frauen in diesem Kontext? Folie 14
15 Unternehmerische Selbstständigkeit spezifischer Gruppen begrenzte Möglichkeiten i der Arbeitsmarktbeteiligung b ili bzw. beruflicher Entwicklungen trotz hoher Bildungsressourcen Frauen Personen mit Migrationshintergrund Ältere Aufstiegschancen: 28,6 % Frauenanteil an Führungspositionen Einkommenschancen: 22 % Gender Pay Gap (bereinigt 7 %) beruflicher Wiedereinstieg Vereinbarkeit von Beruf und Familie Folie 15
16 Erwerbsbeteiligung und Selbstständigkeit von Frauen, Deutschland in Prozent 46,0 37,3 Frauenanteil an den Erwerbstätigen 31,6 21,5 Frauenanteil an den Selbstständigen 10/ / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / Statistisches Bundesamt (2014): Mikrozensus Folie 16
17 Selbstständigenquote nach Geschlecht, Deutschland in Prozent insgesamt Frauen Männer 16,3 14,0 13,0 11,0 7,5 7,5 10/ / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / Statistisches Bundesamt (2014): Mikrozensus Folie 17
18 ,11 Durchschnittliche Wochenarbeitsstunden (tatsächlich) nach Stellung im Beruf in Deutschland Selbstständige ,6 37,5 35,7 Beamte/Beamtinnen Auzubildende 35,1 Mithelfende Familienangehörige Angestellte Arbeiter/-innen 39,6 34,8 33,3 30,33 30,0 23, Statistisches Bundesamt (2013): Mikrozensus 2012 Folie 18
19 Motive und Konstellationen der Existenzgründung von Frauen Aufstiegs- und Karriereoptionen ausbildungsadäquate Erwerbsperspektiven Ausweg aus betrieblichen und arbeitsorganisatorischen Restriktionen ("Gläserne Decke") Verwirklichung eigener Ideen Entfaltungsmöglichkeiten und Gestaltungsspielräume Selbstbestimmte Arbeitsweise beruflicher Wiedereinstieg Vereinbarkeit von Beruf und Familie Flexibilitätsrisiko - Gefahr der Entgrenzung Folie 19
20 Motive und Einstellungen zum Unternehmertum von Existenzgründerinnen KfW Bankengruppe 2010; Mehrfachnennungen möglich Folie 20
21 Gründerinnen und Gründer nach Erwerbsstatus vor der Gründung, Deutschland 2013 in Prozent abhängig ggerwerbstätig selbstständig arbeitslos nicht erwerbstätig ohne Kind Männer mit Kind insgesamt ohne Kind Frauen mit Kind insgesamt KfW-Gründungsmonitor 2014 Folie 21
22 Charakteristika von Gründerinnen Gründerinnen haben geringeren Finanzierungsbedarf gründen überproportional häufig im Nebenerwerb sind überproportional häufig solo-selbstständig gründen verstärkt im Dienstleistungssektor, Gastgewerbe und Handel leben häufiger mit Kindern zusammen sind langfristig g unternehmerisch genauso erfolgreich Folie 22
23 Zusammenfassung und Ausblick Kontinuität und Wandel der Geschlechterverhältnisse Erwerbsorientierung und Bildungsressourcen Flexibilisierung und Individualisierung von Erwerbs- und Lebensformen Vorreiterinnen flexibler Erwerbsbiografien Trend zur Teilzeitbeschäftigung g Gründung als Lebensabschnittsprojekt parallele Erwerbsformen (abhängig gg und selbstständig/ Nebenerwerbsgründung) diversifizierte Erwerbsbiografien - vermehrte Statuswechsel abhängige Beschäftigung und unternehmerische Selbstständigkeit zunehmend heterogen und "atypisch" Wandel der Normalität und Norm der (weiblichen) (Erwerbs-)Arbeit b Folie 23
24 Zukunftsfeld 5 Zukunftsmodelle weiblicher Erwerbsarbeit in einer flexibilisierten Welt Stefanie Neuffer stefanie.neuffer@gruenderinnenagentur.de Folie 24
25 Diskussion und Austausch 1. Welche Erfahrungen haben Sie in Ihrer Tätigkeit it bezüglich der skizzierten Trends gemacht? 2. Wo sehen Sie Handlungsbedarfe d und Potenziale? Flexibilisierung und Individualisierung von Erwerbs- und Lebensformen Folie 25
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