Labordiagnostik in der Mikroimmuntherapie
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- Karsten Waltz
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1 ZENTRUM FÜR HUMANGENETIK UND LABORATORIUMSMEDIZIN Dr. Klein und Dr. Rost IMMUNOLOGIE/IMMUNGENETIK Beratung und Diagnostik Version 05-07
2 Labordiagnostik in der Mikroimmuntherapie Im Bereich der Mikroimmuntherapie ist die moderne Labordiagnostik ein unverzichtbarer Bestandteil für die Einschätzung des immunologischen Status. Qualitativ hochwertige Analyseergebnisse und die Reproduzierbarkeit der Daten sind dabei ebenso wichtige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Therapeut und Labor, wie die fachliche Kompetenz bei der Beurteilung der Messwerte. Ein akkreditiertes Fachlabor bietet dem Mikroimmuntherapeuten alle grundlegenden Untersuchungen, die notwendig sind, um Störungen oder besondere Konstellationen der humoralen oder zellulären Immunität nachzuweisen, eine Therapie erfolgreich einzusetzen und deren Verlauf zu kontrollieren. Die immunologische Labordiagnostik beruht in der Mikroimmuntherapie auf drei Säulen: - Lymphozytentypisierung (Analyse der Subpopulationen) - Serumproteinbestimmung - HLA-Typisierung Die Analyse des Immunstatus ist von besonderer Bedeutung bei: - chronischen Infektionen - chronischer Hepatitis B, C oder D - Autoimmunerkrankungen (mit oder ohne Entzündung) - genetisch bedingten Erkrankungen - chronischem Erschöpfungssyndrom - chronischen Beschwerden, die mit einer Reaktivierung früherer Infektionen in Zusammenhang stehen (z.b. EBV, CMV, Toxoplasmose) I. Lymphozytentypisierung Bei der Lymphozytentypisierung werden die verschiedenen Subpopulationen von Lymphozyten anhand ihrer Oberflächenmarker (CD, Cluster of Differentiation) dargestellt. Diese Diagnostik ermöglicht dem Therapeuten einen Blick in das Innere des Immunsystems und dessen Dynamik Referenzwerte Patientenwerte % der Norm Leuk. Lymph. T3 T4 T8 T4/T8 T8z T8s Takt. NK1 NK2 reg. NK3 B- T8z/T8s Lymph. Lymph. z.b- Lymph. Lymphozytentypisierung (Messwertdarstellung als Balkendiagramm)
3 II. Serumproteinbestimmung Die Bestimmung der Serumproteine umfasst die Analysen von: - Immunglobulinen (IgA, IgG, IgM) - Akute-Phase-Proteinen (α 1-Glykoprotein, Haptoglobin, α 1-AT) - Transportproteinen (Transferrin, Albumin) Durch die Messung von C3-Komplementfaktor und CRP kann das Profil nach Bedarf ergänzt werden. Die Analyse der Proteinwerte erlaubt dem Therapeuten eine Beurteilung der humoralen Immunität, sowie eine prognostische Einschätzung und Beurteilung seiner Therapie Referenzwerte Patientenwerte % der Norm IgG α1 Antitrypsin Haptoglobin IgA IgM α1 Glycoprotein CRP C3 Albumin Transferrin Serumproteinprofil (Messwertdarstellung als Balkendiagramm) Bei der Mikroimmuntherapie sind Lymphozytentypisierung und Serumproteinprofil hilfreiche Indikatoren, um zwischen hypo- und hyperaktivem Immunstatus zu unterscheiden. Darüber hinaus gibt das Serumproteinprofil eine Orientierung, ob weitere diagnostische Untersuchungen (Virus-, Bakterien-, Parasiten- oder Pilzinfektion) angezeigt sind. III. HLA-Typisierung Die HLA-Typisierung stellt eine ergänzende Diagnostik dar, die unter anderem zur Differenzialdiagnose von Autoimmunerkrankungen eingesetzt werden kann. Außerdem dient die Heranziehung von HLA- Serummerkmalen der Therapieplanung. Eine vollständige molekulargenetische Analyse des HLA-Phänotyps umfasst die Bestimmung von: - Klasse I mit den Loci A, B, C und ihren entsprechenden Allelen - Klasse II mit den Loci DR, DQ und ihren entsprechenden Allelen Beispiel für einen Befundbericht Immungenetik HLA-Klasse I/II-Typisierung (serologische Nomenklatur in Klammern) HLA-A *01 (A1), *03 ( A3) HLA-B *1517 (B63) (B15), *4001 (B60) (B40) HLA-C *03 (Cw3), *07 (Cw7) HLA-DRB1 *01 (DR1), *11 (DR11) (DR5) HLA-DQB1 *03 (DQ3), *05 (DQ5) (DQ1)
4 Zusammen mit den jeweils nachgewiesenen HLA-Merkmalen werden auch empirisch ermittelte Krankheitsassoziationen angegeben. Information zur Bestellung mikroimmuntherapeutischer Medikamente: HLA-spezifische Medikamente werden nach den serologischen HLA- Spezifitäten (Werte in Klammern) bestellt. Falls es zu einem HLA- Merkmal zwei serologische Angaben gibt [wie z.b. bei B*4001(B60) (B40)], soll die höhere Zahl (im Beispiel B60) verwendet werden. Weiterführende Diagnostik Virologische und mikrobiologische Serologie Eine frische oder in der Vergangenheit durchgemachte Infektion kann nachhaltige Effekte auf das Immunsystem haben und sollte durch eine quantitative Bestimmung der Antikörper bzw. Antigene abgeklärt werden (z.b. EBV-CA IgA, IgG, IgM; EBV-EA IgG, EBNA) Impfstatus Anti-HAV, Anti-HBV Auto-Antikörper Autoimmunität ist die Antwort des Organismus auf ein spezifisches Selbst-Antigen, die in einer Krankheit resultieren kann. Da die Gruppe der Autoimmunerkrankungen sehr heterogen ist, kann die Diagnose nicht allein auf der Basis von Laborbefunden gestellt werden. Neben Anamnese, Klinik und Krankheitsverlauf können die Laborparameter jedoch zur Diagnosesicherung und Beurteilung der Krankheitsaktivität wesentlich beitragen. Der Auto-Antikörper- Nachweis kann dem Auftreten klinischer Symptome vorangehen, bestimmte Auto-Antikörper sind jedoch bei Manifestation der Erkrankung noch nicht nachweisbar. Regulatorische T-Zellen Aufgabe der regulatorischen T-Zellen [CD4+/CD25+ /CD127 (dim)] ist die Modulation der Immunreaktion. Sie sind u.a. für die Unterdrückung einer überschießenden Immunantwort auf normalerweise harmlose Antigene und die Toleranzentwicklung gegenüber körpereigenen Strukturen zuständig. Löslicher Interleukin-2-Rezeptor (RsIL2) Interleukin-2 (IL-2) ist ein Lymphokin, das die T-Lymphozyten nach Bindung der Interleukin-2-Rezeptoren im Rahmen der Immunantwort aktiviert. Der IL-2 Rezeptor besteht aus einer 75 kd- und einer 55 kd- Untereinheit. Nach Aktivierung der T-Lymphozyten wird die 55 kd- Untereinheit als löslicher IL-2 Rezeptor freigesetzt. Die Konzentration des IL-2 Rezeptors im Serum bzw. in anderen Körperflüssigkeiten ist somit ein Maß für die Aktivierung des T-Zellsystems. Hinweis: bei Versand muss das Serum eingefroren werden. Differenzierung TH1/ TH2 T-Helferzellen (CD4+) können auf Basis der von ihnen produzierten Zytokine weiter unterteilt werden. TH1-Zellen synthetisieren IL-2 und IFNg, TH2-Zellen produzieren hingegen IL-4, IL-5, IL-6,IL-9 und IL-13.
5 Klinische Angaben - Anamnese, ggf. Familienanamnese - Leitsymptome - Infektionsanamnese - Vorbefunde, Arztbriefe Basisdiagnostik des immunologischen Status I. Lymphozytentypisierung Leuko-, Lymphozyten, T3, T4, T8, T4/T8, T8z, T8s, T8z/T8s, Takt, NK1, NK2, NK3, B-Lymphozyten und B-Lymphozyten-CD5 pos. II. Serumproteinprofil Immunglobuline IgA, IgG und IgM, alpha 1-Glykoprotein, Haptoglobin, alpha 1-Antitrypsin, Transferrin, Albumin, C3 und CRP III. HLA-Typisierung Klasse I und II Weiterführende Diagnostik - Vollständiges Serumprofil - Infektionsserologie (EBV, HCV, CMV, HSV, VZV, Parvo B19) - Impfstatus (Anti-HAV, Anti-HBV) - Autoantikörper-Screening - Regulatorische T-Zellen - Löslicher Interleukin-2-Rezeptor (RsIL2) - Differenzierung Th1/Th2 Untersuchungsmaterial 2 x 3 ml EDTA-Blut, 5 ml CPDA1-Blut, 10 ml Serum Versand auf dem normalen Postweg oder Abholung durch den Fahrdienst, für RsIL2 Gefriertransport (Behälter auf Anfrage) Dauer der Untersuchung Endbefund ca. 1-2 Wochen nach Probeneingang Einzelbefunde 2 Tage nach Probeneingang Kosten Bitte fordern Sie die aktuelle Preisliste MIT an Qualitätsmanagement Akkreditiert nach DIN EN ISO/ IEC 17025, DIN EN ISO (DAC-ML ), EFI-Akkreditierung In Zusammenarbeit mit
6 Klinische Genetik Molekulargenetik Zytogenetik Reproduktionsgenetik Immungenetik Immunbiologie/Klinische Chemie Pharmakogenetik/Nutrigenetik Abstammungsgutachten Molekulare Onkologie Molekulare Mikrobiologie/Virologie Akkreditiert nach DIN EN ISO/ IEC 17025, DIN EN ISO 15189, EFI-Akkreditierung ZENTRUM FÜR HUMANGENETIK UND LABORATORIUMSMEDIZIN Dr. Klein und Dr. Rost Gemeinschaftspraxis GbR Lochhamer Str. 29 D Martinsried Tel.: 089/ Fax: 089/ DAC-ML
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