Gewalt in der Schule und in der Freizeit

Transkript

1 Elternforum Schulhaus Dorf Gewalt in der Schule und in der Freizeit

2 Gewalt in der Schule und in der Freizeit Was ist Gewalt Gewalt in der Schule Mobbing Gewalt in der Freizeit Cyber-Mobbing Wege aus der Gewalt

3 Gewalt in der Schule und in der Freizeit Was ist Gewalt?

4 Gewalt Definition Gewalt ist eine zielgerichtete Kraft, welche die Schädigung eines anderen Menschen, von sich selbst, eines Tieres, oder einer Sache zur Folge hat

5 Gewalt Definition Gewalt kann materiell, körperlich oder psychisch erfolgen. Wir unterscheiden also zwischen - verbaler/nonverbaler (psychischer) - körperlicher (physischer) - und materieller Gewalt

6 Gewalt Ursachen Familie Restriktives Erziehungsklima, Gewalterfahrung, häufiger Streit mit Eltern, Konflikte wegen Schulproblemen. Umfeld Fehlende Möglichkeiten für Spiel- und Freizeitaktivitäten, Mangel an verbindlichen Regeln und Normen, übermässiger Fernsehkonsum, insbesondere Konsum von Porno-, Gewalt- und Horrorfilmen

7 Gewalt Ursachen Gruppe Aggressive Cliquen, Gruppendruck, Nachahmungseffekt, Gruppe als Familienersatz, Suche nach Anerkennung durch gewalttätige Handlungen. Schule Zu hohe Ansprüche an die Lernenden, unklare Normen und Regeln, Toleranz gegenüber aggressivem Verhalten, unterdrücken von Bewegungsdrang, fehlende Anerkennung, Konkurrenzklima

8 Gewalt in der Schule und in der Freizeit Gewalt in der Schule

9 Gewalt in der Schule Gewalt gibt es... im Unterricht im Schulhaus (Gang / Umkleide / WC) in der Pause auf dem Schulweg Gewalt tritt häufig dort auf, wo keine Kontrolle ist!

10 Gewalt in der Schule und in der Freizeit Mobbing

11 Mobbing Definition Man spricht von Mobbing, wenn ein Schüler oder eine Schülerin wiederholt und über einen längeren Zeitraum den negativen Handlungen eines oder mehrerer anderer Schüler oder Schülerinnen ausgesetzt ist. (Olweus, 1996)

12 Mobbing Negative Handlungen hänseln, lächerlich machen, herabwürdigen, verspotten, beschimpfen, schikanieren, bedrohen, aus der Gruppe ausschliessen, ignorieren der Bedürfnisse, zum Sündenbock machen, schlagen, schubsen, kneifen, mit Gegenständen bewerfen, Sachen verstecken, wegnehmen oder beschädigen,

13 Mobbing ernst nehmen, denn es macht krank! und nicht: Das regeln die Kinder am besten unter sich. Das ist doch nur Kinderkram. Das ist ein Problem an Schulen in Grosstädten. Wer anders ist, wird eben zum Opfer. Das ist ein Modethema, die Probleme werden bloss aufgebauscht

14 Mobbing Warnsignale für die Lehrperson Das Kind oder der Jugendliche... ist Aussenseiter. bleibt beim Wählen meistens übrig. trägt einen herabwürdigenden Spitznahmen. wird oft herumkommandiert. sucht oft seine Sachen. wird provoziert und in Konflikte hereingezogen. wirkt unsicher, ängstlich, traurig. verschlechtert sich in seinen Noten. fehlt tageweise oder schwänzt den Unterricht

15 Mobbing Warnsignale für die Eltern Das Kind oder der Jugendliche... hat keine Freunde. trifft sich nicht mit Gleichaltrigen, bringt niemanden nach Hause und geht zu niemandem. möchte nicht in die Schule gehen. klagt vor der Schule über Übelkeit, Kopf- oder Bauchschmerzen oder Appetitlosigkeit. schläft schlecht und hat Albträume. wirkt traurig, ängstlich, deprimiert. ist reizbar, zeigt unerwartete Stimmungswechsel. wählt einen unlogischen Schulweg. weigert sich zu erzählen, was in der Schule los ist

16 Mobbing Mobber Haupttäter: (männlich: körperlich dem Opfer überlegen; weiblich: Führungsposition in der Gruppe). Mittäter: möchten an der Macht der Haupttäter teilhaben, oder in deren Gunst stehen. Dulder: beobachten das Mobbing ohne einzugreifen, manche mit Freude, andere mit Schrecken

17 Mobbing Warum ist Mobbing in der Schule möglich? Zwangsgemeinschaft Klasse: Es gibt von Anfang an Sympathien und Antipathien. Druck weitergeben: Leistungsdruck und schulischer Misserfolg führen zu Frustrationen und Aggressionen. Mittel gegen Langeweile: Mobbing als lustiger Zeitvertreib. Beteiligung der Lehrperson

18 Mobbing Ungünstige Reaktionen der Eltern sind: GEWALT: Du musst dich wehren und dir nicht alles gefallen lassen! Schlag zurück! KRITIK: Die werden dich schon nicht ohne Grund geärgert haben! RÜCKZUG: Am besten gehst du denen aus dem Weg! Das gibt sich von selbst, warte nur ab!

19 Mobbing Geeignete Reaktionen der Eltern sind: Das Kind ernst nehmen und es unterstützen und ermutigen! Nicht zuwarten sofort handeln! Kontaktaufnahme mit der Schule (Klassenlehrperson / Schulsozialarbeiterin /...)!

20 Gewalt in der Schule und in der Freizeit Gewalt in der Freizeit

21 Gewalt in der Freizeit Auf dem Schulweg Auf dem Spielplatz Zu Hause Medien Kommunikationsmittel

22 Gewalt in der Freizeit Spass oder Gewalt?

23 Gewalt in der Freizeit Mediengewalt Cybergewalt Medien bieten weltweit, zunehmend grössere Plattform, um eine Person in der Öffentlichkeit bloss zu stellen. Was einmal online ist, bleibt für immer online!

24 Gewalt in der Freizeit Cyber - Mobbing

25 Gewalt in der Freizeit Cyber - Mobbing Unter Cyber-Mobbing versteht man das absichtliche Beleidigen, Bedrohen, Ausgrenzen, Blossstellen oder Belästigen anderer mit Hilfe moderner Kommunikationsmittel

26 Gewalt in der Freizeit Cyber - Mobbing Im Unterschied zum Mobbing erfolgt das Cyber-Mobbing nicht direkt sondern indirekt und auf Distanz. Cyber-Mobbende agieren vermeintlich anonym

27 Gewalt in der Freizeit Cyber - Mobbing Die Hemmschwelle, andere im Internet auszulachen oder zu verhöhnen, ist gering (ein Täter muss seinem Opfer nicht in die Augen blicken). Es fällt Menschen, insbesondere Jugendlichen, schwerer, ihre Impulse zu zügeln, wenn soziale Kontrolle wegfällt oder nicht spürbar ist

28 Gewalt in der Freizeit Cyber - Mobbing Gefälschte Fotos werden ins Internet gestellt. Peinliche Situationen - zum Teil bewusst provoziert - werden gefilmt und im Internet weiter verbreitet. In Chats wird gepöbelt, es werden Geheimnisse ausgeplaudert oder Gerüchte in Umlauf gebracht. Unter dem Namen der Opfer werden Profile erstellt. Es werden bösartige Kommentare und Beleidigungen oder falsche Kontaktinserate geschrieben

29 Gewalt in der Freizeit Cyber - Mobbing Cyber-Mobbing ist für das Opfer eine traumatische Erfahrung. Reaktionen bei Opfern sind Wut, Trauer und Verletztheit. Viele leiden unter körperlichen Beschwerden,Angst, Suizidgedanken und sie isolieren sich. Langzeitfolgen bestehen oft noch Jahre nach dem Vorfall. Eine gute Unterstützung der Opfer ist deshalb äusserst wichtig

30 Gewalt in der Freizeit Cyber - Mobbing Opfer von Mobbing können selbst zu Tätern werden. Sie wehren oder rächen sich (Amoklauf)!

31 Gewalt in der Freizeit Cyber - Mobbing Drohungen, Erpressungen oder Nötigungen sind Straftaten, auch wenn sie im Internet oder via Handy geschehen. Diese Vorfälle können bei der Polizei angezeigt werden

32 Gewalt in der Freizeit Wege aus der Gewalt

33 Wege aus der Gewalt Cyber-Mobbing Tipps zur Prävention Niemals Passwörter weitergeben, auch nicht den FreundInnen Genau überlegen, wo man was über sich verrät (Namen und Adresse, Bilder von sich gut schützen!)

34 Wege aus der Gewalt Cyber-Mobbing Reagieren Lernende sollen so rasch wie möglich Hilfe suchen bei einer Vertrauensperson (Eltern, Lehrpersonen, Schulsozialarbeiter, ) oder bei der Polizei

35 Wege aus der Gewalt Cyber-Mobbing Reagieren Nicht reagieren auf Nachrichten und Anrufe (animiert Täter zu weiteren Handlungen) Nachrichten als Beweismittel aufbewahren Rufnummern blockieren (Black list)! oder Mail-Adresse / Handynummer ändern! Mit der Schulleitung nach Lösungen suchen Anzeige erstatten wegen Ehrverletzung

36 Wege aus der Gewalt Cyber-Gewalt Eltern Information für Eltern und Kinder Den Umgang mit dem Internet kontrollieren: nachfragen, klare Regeln abmachen PC im Wohnzimmer oder an einem öffentlichen Ort platzieren

37 Wege aus der Gewalt Cyber-Gewalt Eltern Bliib suuber! - Gegen Gewalt und Pornographie auf Handy und Computer eine Präventionskampagne der Polizei. Schutzsoftware:

38 Wege aus der Gewalt Prävention Schule Entwicklung einer Schulkultur Zielsetzungen definieren zum Umgang mit schwierigen Situationen, zur Lernkultur und zum angestrebten Sozialklima. Klare Regeln und Grenzen Klare Regeln des Zusammenlebens festlegen. Das Einhalten der Regeln strikte kontrollieren und auf Verstösse sofort reagieren (auch zu Hause)!

39 Wege aus der Gewalt Prävention Schule Die Anonymität gering halten Klassenübergreifende Projekte durchführen wie Theater, Schulzeitung, Schulfeste. Diese, aber auch Patenschaften, der Einsatz von Peacemakern/Friedensstiftern usw. festigen den Zusammenhalt innerhalb der Schule. Die Verantwortung der Lernenden für einander wird erhöht

40 Wege aus der Gewalt Prävention Schule Alle Erziehungsberechtigten sollen bei Projekten zur Gewaltprävention informiert und einbezogen werden. Dabei sollen auch die Regeln des hiesigen schulischen Zusammenlebens deutlich gemacht werden

41 Gewaltprävention Persönliche Schlussbemerkungen: Konflikte gehören zum Leben Regeln / Grenzen Halt Zeit für gemeinsame Aktivitäten Gespräche über die Schule führen

42 Gewaltprävention Persönliche Schlussbemerkungen: Gewaltfreies, sozial erwünschtes Handeln muss man lernen! Vorbilder sind wichtig; Eltern, Lehrpersonen, Politiker, Chefs! Wir müssen der Gewalt begegnen und sich vor ihr niemals zurückziehen! Eine gute Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus ist zwingend!

43 Gewalt in der Schule und in der Freizeit Verhalten wird gelernt, auch friedliches!