Geistige Leistung im Alter in Krankheit und Gesundheit gibt es ein Anti Aging?
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1 Geistige Leistung im Alter in Krankheit und Gesundheit gibt es ein Anti Aging? K. Schmidtke Abt. Neurogeriatrie, Ortenau-Klinikum, Offenburg Rehabilitationsklinik Klausenbach, Nordrach
2 Normale Alterung Alterstypische Erkrankungen
3 I. Das normale Altern des Nervensystems Es lassen nach Leistung und Plastizität von Nervenzellen Reaktionsgeschwindigkeit und geistige Leistung Schärfe von Sehen, Hören, Riechen
4 Hamburg-Wechsler Intelligenztest (HAWIE) Jahre Jahre Allgemeines Wissen (0-24) Zahlennachsprechen (0-29) Wortschatztest (0-32) Rechnerisches Denken (0-19) Allgemeines Verständnis Gemeinsamkeiten Finden (0-26) (0-32) Bildergänzen (0-17) 14 10
5 Beispiel: HAWIE Gemeinsamkeiten Finden Hund und Löwe Fliege und Baum Luft und Wasser Holz und Alkohol Gedicht und Standbild Ei und Samen Lob und Strafe
6 HAWIE Zahlen-Symbol-Test
7
8 24-34 Jahre Jahre Allgemeines Wissen (0-24) Zahlennachsprechen (0-29) Wortschatztest (0-32) Rechnerisches Denken (0-19) Allgemeines Verständnis Gemeinsamkeiten Finden (0-26) (0-32) Bildergänzen (0-17) Zahlensymboltest (0-93) Mosaiktest (0-51) Bilderordnen (0-56) Figurenlegen (0-41) 30 20
9 Ressourcen-Theorie des geistigen Alterns Das schnelle, komplexe und anstrengende Denken ist im Alter am deutlichsten reduziert ( flüssige Intelligenz ) Verbales und Wissens-basiertes Denken nimmt eher zu ( kristallisierte Intelligenz )
10 Geistige Leistung von 70 bis 100 Jahre
11 Ist eine Verlangsamung des normalen geistigen Alterns möglich? Häufige Teilnahme an geistig stimulierenden Aktivitäten ist bei älteren Personen mit einem verminderten geistigen Abbau verbunden. Wilson RS, Bennett DA, Bienias JL, Mendes de Leon CF, Morris MC, Evans DA. Cognitive activity and cognitive decline in a biracial community population. Neurology Sep 23;61(6):812-6.
12 Die Kognitive Reserve entsteht durch Begabung, Bildung, geistige Tätigkeit schützt gegen normales Altern kann das Auftreten von Demenzkrankheiten verzögern, aber nicht verhindern
13 Geistig gesunde Frau, 79 Jahre
14 Geistig gesunder Mann, 87 Jahre
15 Auch körperliche Aktivität scheint für die geistige Leistung bei gesunden Älteren günstig zu sein. Hierzu sind die Studienergebnisse allerdings nicht einheitlich positiv.
16 Tierversuche zeigen durch körperliche Aktivität eine Zunahme der Synapsendichte, der Gedächtnisleistung, des Lernens, des Überlebens von Hippokampus- Neuronen und der Erholung von Gedächtnisstörungen nach Hirnverletzungen Cotman & Berchtold, Alzheimer s & Dementia, 2007
17 Auch seelische Faktoren wirken sich auf die geistige Leistung im Alter aus Problem Anpassungsstörung beim Übertritt in den Ruhestand Stress, Frustration, Trauer Depression Körperliche und geistige Inaktivität Lösungsansatz Vorbereitung auf das Alter Psychische Belastungen bewältigen Ärztliche und psychologische Behandlung Aktiv bleiben
18 II. Neurogeriatrische Erkrankungen ( = Alterskrankheiten des Nervensystems) Gangstörung, Stürze Parkinson-Krankheit Schlaganfälle, cerebrale Mikroangiopathie Polyneuropathie Normaldruckhydrocephalus Demenz, Verwirrtheitszustände u.v.m.
19 Schlaganfall
20 Mikroangiopathie des Gehirns
21 Normaldruckhydrocephalus
22 Vorbeugung von Alterskrankheiten des Gehirns Krankheit Schlaganfall Mikroangiopathie Schädel-Hirn-Trauma Normaldruckhydrocephalus Alkohol-Enzephalopathie Vorbeugung Risikofaktoren ausschalten Blutdruck einstellen Sturzhelm tragen Rasche Diagnose und Behandlung Alkohol in Maßen Demenz???
23 Geistige Leistungsminderung bei Menschen 65 Jahre Demenz, mittelschwer oder schwer (5,7 %) Demenz, leicht (2,3 %) Leichte kognitive Störung, keine Demenz (16,8 %) Unbeeinträchtigt (75,2 %) Quelle: Canadian Study of Health and Aging
24 Demenz im höheren Alter ~ 8 % der > 65-Jährigen, ~ 1/5 der > 85-Jährigen, ~ 1/3 der > 90-Jährigen über 100-Jährige: Ebly et al. (1994) Sobel et al. (1995) Asada et al. (1996) Ravaglia et al. (1999) Blansjaar et al. (2000) Silver et al. (2001) Andersen-Ranberg et al. (2001) Häufigkeit in % Kanada Finnland Japan Italien Niederlande USA Dänemark Studien an über 95-Jährigen in München und Leipzig fanden 57 %; in Heidelberg in 59 %
25 Alzheimer - Krankheit
26 Risikofaktoren hohes Alter weibliches Geschlecht Diabetes und metabolisches Syndrom Down-Syndrom APO-ε 4 und weitere genetische Faktoren
27 Alzheimer-Risiko, familiäre Belastung und APO-E-4 Cupples et al., Genetics in Medicine, 2004; Christensen et al., Genetics in Medicine, 2008
28 Schutzfaktoren APO-ε 2 und weitere genetische Faktoren hohe kognitive Reserve fortdauernde geistige Aktivität fraglich: körperliche Aktivität fraglich: bestimmte Medikamente
29 Kann Ginkgo die Entwicklung einer Demenz verzögern? Steven T. DeKosky, et al. Ginkgo biloba for Prevention of Dementia: A Randomized Controlled Trial. JAMA 2008 Nov 19;300(19):
30 Zusammenfassung
31 Die Alterung des Gehirns führt zu einer Minderung der flüssigen Intelligenz. Wissen und Erfahrungen nehmen dagegen zu.
32 Die Lebensqualität im Alter hängt wesentlich von der Gesundheit des Nervensystems und der Psyche ab
33 Schädigungen des Gehirns durch Bluthochdruck, Verletzungen sollte man soweit möglich vorbeugen
34 Die zunehmende Lebenserwartung bringt ein erhöhtes Risiko mit sich, im Alter eine Demenzkrankheit zu erleiden Lebenserwartung in Jahren / / / / / /04 Jahr Männer Frauen
35 Es gibt bisher keine bewiesene Wirksamkeit von Medikamenten, Hormonen, Vitaminen, Naturheilpräparaten, Lebens- und Genussmitteln zur Vorbeugung gegen Demenz
36 Die kognitive Reserve durch hohe Begabung, Bildung und geistige Aktivität bildet einen relativen Schutz vor geistigem Abbau durch Alter und Krankheit
37
38
39 Krankheit oder Alter? Haarausfall Arteriosklerose Osteoporose Vergesslichkeit Gangstörung Gewichtszunahme Inkontinenz Muskelschwäche Parkinson Demenz Alter Krankheit J. Demenz 50 %
40 Verlangsamung des normalen körperlichen Alterns? Körperliche Bewegung ist der Schlüssel zum gesunden Altern. mehr Kraft, Tempo, Ausdauer, Gangsicherheit höheres Wohlbefinden und Lebensqualität Reduktion des cardiovaskulären Risikos
41 Bei älteren Menschen > 65 Jahre geht regelmäßiges körperliches Training möglicherweise mit einer Verminderung des Demenzrisikos einher (Prospektive Kohortenstudie) Körperliches Training entsprechend Eigenbericht Anzahl der Trainingseinheiten pro Woche n = 1740; follow-up: 6.2 ± 2.0 Jahre Resultat: bei 3 Trainingseinheiten / Woche: Alzheimer-Risiko 32% Larson et al., Ann Int Med, 2006
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