Grussworte. von Regierungschef-Stellvertreter Dr. Thomas Zwiefelhofer, Minister für Inneres, Justiz und Wirtschaft
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- Fritz Möller
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1 R EG IER U N G D ES FÜ R STEN TU M S LIEC H TEN STEIN M IN IS TER IU M FÜ R IN N ER ES,JU S TIZ U N D W IR TS C H A FT Grussworte von Regierungschef-Stellvertreter Dr. Thomas Zwiefelhofer, Minister für Inneres, Justiz und Wirtschaft am Liechtensteiner Investitionsmarkt Dienstag, 24. November 2015 Saal am Lindaplatz SAL, Schaan
2 2/5 Durchlauchter Erbprinz Sehr geehrte Damen und Herren Landtagsabgeordnete Geschätzte Damen und Herren Als Wirtschaftsminister begrüsse ich Sie ganz herzlich zur 4. Durchführung des Liechtensteiner Investitionsmarkts. Auch dieses Mal steht der Investitionsmarkt unter dem Patronat der Regierung und unter der Trägerschaft von zahlreichen Wirtschaftsverbänden und Institutionen. Dies zeigt, welche grosse Bedeutung Regierung und Wirtschaft dem Investitionsmarkt beimessen. Er ist die zentrale Plattform in Liechtenstein, um Firmengründer und Investoren zum beiderseitigen Nutzen zusammenzubringen. Wenn Sie einen Blick auf das Programm des Investitionsmarkts werfen, dann sehen Sie, dass Sie heute spannende und interessante Referate und Firmenpräsentationen erleben werden. Dafür stehen die klingenden Namen der Referenten. Ich bedanke mich an dieser Stelle ganz herzlich bei Patrick Warnking, Chef von Google Schweiz, Remo Dugati von Switzerland Global Enterprise und dem Liechtensteiner Adrian Hilti, Gründer der Lernsoftware Busuu, für ihre Teilnahme an der heutigen Veranstaltung. Es freut mich sehr, dass Sie uns an Ihren Erfahrungen und ihrem Fachwissen teilhaben lassen. Warum übernimmt das Wirtschaftsministerium schon zum vierten Mal das Patronat des Investitionsmarkts? Diese Veranstaltung und die Aktivitäten des dahinterstehenden Vereins sind eine wichtige Initiative, die zusammen mit anderen privaten wie auch behördlichen Initiativen die Innovationsfähigkeit Liechtensteins stärken. Eine Reihe von Organisationen und Institutionen widmen sich seit Jahren der Förderung von Innovation, von der Ideenfindung bis zur Realisierung und Finanzierung. Gerade letzte Woche durfte ich aus Anlass der Ankündigung des heutigen Investitionsmarktes eine Innovationslandkarte Liechtensteins vorstellen. Jungunternehmer oder solche, die es werden wollen, finden in Liechtenstein zahlreiche Starthilfen, seien diese privater oder öffentlicher Natur oder beides kombiniert im Sinne einer Public-Private-Partnership. Zu diesen Starthilfen gehören unter anderen der Ideenkanal, der Businessplan-Wettbewerb oder der Investitionsmarkt. Die staatlichen Angebote, wie beispielsweise die Innovations- oder Exportschecks oder die Unterstützung des Forschungszentrums RhySearch, stellen eine optimale Ergänzung zu den privaten Initiativen dar. Alle diese Initiativen sind Teile eines Ganzen, die zum Zwecke der Förderung von Unternehmensgründungen und Innovation nahtlos ineinandergreifen. Sie haben zum Ziel, ein Unternehmen von der Idee über die Planung und Umsetzung bis hin zur Finanzierung zu unterstützen und zu begleiten. Gerade der letztgenannte Teil - die Finanzierung von Start-ups und KMU in der Frühphase - ist in unseren Breitengraden sehr schwierig. Liechtenstein und auch die Region Rheintal haben bis dato keine etablierte oder organisierte Venture-Capital-Szene. Deshalb begrüsse ich Initiativen wie den Liechtensteiner Investitionsmarkt ausdrücklich.
3 3/5 Daneben müssen aber auch noch weitere Ideen zur Finanzierung von Start-ups und KMU verfolgt werden, wie etwa die Etablierung eines Fonds zur Start-up- und KMU-Förderung oder die Idee einer in Liechtenstein angesiedelten KMU-Börse, eine Idee, die ebenfalls viel Charme hat. Am Ende geht es um die Erweiterung von Rahmenbedingungen, die ein innovationsfreundliches Klima schaffen. Es ist der Regierung ein wichtiges Anliegen - und das ist auch im Regierungsprogramm so festgehalten - ich zitiere: "( ) die Innovationsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Liechtenstein nachhaltig zu fördern, seine Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und seine Diversifikation zu vertiefen. In Kombination mit einer guten Erreichbarkeit, moderner Infrastruktur und raumplanerisch zweckmässigen Arbeitsplatzgebieten sollen sich ansässige Unternehmen weiterentwickeln und sich neue Unternehmen ansiedeln können." Im Bereich der Standortförderung versteht sich der Staat als Dienstleister, der den Unternehmen Optionen bietet. Er sorgt für optimale Rahmenbedingungen, den Erhalt der positiven Standortfaktoren und für möglichst unbürokratische Abläufe. Apropos Bürokratieabbau: Unbürokratische Abläufe und kurze Wege sind ein bedeutender Standortvorteil Liechtensteins schon heute. Aber wir können noch besser werden! Denn die Regulierungsdichte kann ausschlaggebend dafür sein, ob sich ein Unternehmen ansiedelt oder ob ein Jungunternehmer sein Start-up zum Laufen bringen kann. Wir wollen deshalb nur so viel Staat wie nötig. Der Abbau von unnötigen oder zu komplizierten Vorschriften geniesst deshalb im Wirtschaftsministerium hohe Priorität. Dabei gehen wir auch immer wieder auf die anderen Ministerien zu und bauen gemeinsam Hindernisse ab. Jüngstes Beispiel ist die Reform der Grundverkehrsorganisation. Aus elf Grundverkehrskommissionen wird eine verwaltungsgestützte Einheit, die Beratung bieten und alle Genehmigungs- und Bewilligungsfragen rund um den Grundverkehr abwickeln soll. Der Landtag hat dieses Projekt bereits gutgeheissen. Im Dezember 2014 hat die Regierung die Standortstrategie in ihrer grundsätzlichen Ausrichtung und ersten Fassung genehmigt. Diese wurde im laufenden Jahr nun vertieft, verschiedene Stossrichtungen wurden auf ihre Wertschöpfung hin überprüft. Neue Erkenntnisse sollen in die Standortstrategie einfliessen und sie aktuell halten. In Kürze wird deshalb eine erneuerte Fassung herauskommen, sozusagen die Version 2.0. Die Standortstrategie 2.0 soll neben der Herausarbeitung der zu verteidigenden Rahmenbedingungen und der möglichen Massnahmen auch eine ganzheitliche Entwicklung sicherstellen, denn mit der wirtschaftlichen Entwicklung verknüpfen sich viele weitere Themen und Problemstellungen. Fragen betreffen etwa die Verkehrspolitik, die Steuerpolitik, Bildungspolitik oder den Umgang mit Ressourcen. Wichtig erscheint mir, dass wir nicht eine Ansiedlungspolitik um jeden Preis betreiben, sondern vor allem die heute bestehenden, erfolgreichen Unternehmen und damit die dadurch vorhandenen Arbeitsplätze und die damit verbundene Wertschöpfung am
4 4/5 Standort halten können. Ein wichtiges Element der Standortstrategie ist daher zuvorderst die Standortpflege. Dass dabei manchmal auch herausfordernde Dilemmas entstehen können, wie beispielsweise bei der Verbesserung der beruflichen Vorsorge mit einer damit unausweichlich verbundenen Erhöhung der Lohnnebenkosten, zeigt die Komplexität der Aufgabe, Fortschritte mit Standortpflege zu verbinden. Alle diese Themen, der Erhalt der guten Rahmenbedingungen, die Standortförderung und die Verbesserung der Innovationsprozesse, müssen koordiniert bearbeitet werden. Politische Alleingänge sind kontraproduktiv. Unter dem Dach der Standortstrategie unterstützt das Wirtschaftsministerium viele der erwähnten privaten Initiativen ideell und auch finanziell. Denn eines der wichtigsten Ziele einer zukunftsgerichteten Wirtschaftspolitik besteht darin, innovative Jungunternehmer zu fördern. Die erwähnte Innovationslandkarte soll alle privaten und staatlichen Förderinstrumente und Initiativen zu diesem Thema in einer Gesamtschau darstellen und soll in naher Zukunft mit weiteren, sich noch in der Pipeline befindlichen Projekten ergänzt werden. Beispiele sind die aktuelle private Initiative zur Bereitstellung von Infrastruktur für Jungunternehmer oder ein angestrebter Business-Angels-Club. Erwähnen möchte ich aber auch Massnahmen im Justizbereich, wie zum Beispiel die Reform des GmbH-Rechts, welches eine deutliche Attraktivitätssteigerung der GmbH nach sich ziehen soll, oder die Straffung der Verfahrensdauern vor Gericht. Diese Massnahmen sollen ebenfalls zur Förderung von Unternehmertum beitragen. In den vergangenen 12 Monaten habe ich mit den Trägern vieler der bestehenden Projekte Gespräche geführt, um die guten und zum Teil seit Jahren bewährten Angebote und Förderinstrumente weiter aufeinander abzustimmen und zusammenzuführen. Neue Impulse für Innovation sollen entstehen. Und je besser die Angebote von Staat und Privaten koordiniert werden, je reibungsloser sie wie Zahnräder ineinandergreifen, desto erfolgreicher funktioniert die Standortförderung. Die Träger zweier privater Initiativen haben kürzlich anhand ihrer bestehenden Projekte und bisherigen Erfahrungen ihre Ziele und Ansätze überprüft. Beim Businessplan- Wettbewerb und beim Ideenkanal stehen deshalb derzeit wichtige Änderungen an. Der Businessplan-Wettbewerb wird sich von seinem Grundkonzept her neu ausrichten, sodass der Fokus noch stärker auf der Umsetzung der Ideen liegen soll. Der Wettbewerb soll dadurch sozusagen zur Startrampe werden, damit Jungunternehmer möglichst rasch die angepeilte Flughöhe erreichen, ganz im Sinne von "launch it". Gleichzeitig soll der Ideenkanal zu einer ganzjährigen, offenen Plattform umgebaut werden, worin junge Unternehmer und initiative Philanthropen ihre Ideen präsentieren und Unterstützer gewinnen können. Der Ideenkanal möchte in Zukunft noch stärker aus Liechtenstein heraus für die gesamte Region zum Impulsgeber werden.
5 5/5 Auch beim Liechtensteiner Investitionsmarkt können junge Unternehmer mit Entscheidungsträgern, Investoren und sogenannten "Business Angels" in Kontakt treten. "Innovation trifft auf Kapital - Kapital trifft auf Innovation", so umschreibt der Verein Liechtensteiner Investitionsmarkt ganz treffend die Ausrichtung und den Nutzen dieser professionellen Vernetzungsplattform. Ich möchte mich zum Schluss meiner Ausführungen beim Verein Liechtensteiner Investitionsmarkt ganz herzlich für die Organisation dieser Veranstaltung bedanken. Ich wünsche dem Verein, seinem Präsidenten Urs Sprenger und den Vorstandsmitgliedern, eine erfolgreiche Durchführung dieses 4. Investitionsmarktes. Ich freue mich auf spannende Referate und wünsche Ihnen, geschätzte Damen und Herren, einen ebenso informativen wie kurzweiligen Investitionsmarkt. Oder anders formuliert: Möge der Investitionsmarkt auch ein Innovationsmarkt sein. Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
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