Junghundekurs 2012/2013

Transkript

1 Junghundekurs 2012/2013 Pflege des Hundes/Erste Hilfe

2 Der gesunde Hund

3 Pflege des Hundes Ernährung Ausgang Haltung Sozialisierung Arbeit Ruhephasen Gesundheit Regelm. Gang zum Tierarzt

4 Fell /Hautpflege Pfoten /Krallenpflege Augen /Ohrenpflege Wurmkuren Pflege und Reinigen der Umgebung (Wohnung, Auto, Zwinger) Impfungen Pflege des Hundes Tausend Sachen und was braucht mein Hund?

5 Den eigenen Hund kennen lernen Beobachten in verschiedenen Situationen Arbeit Spaziergang In gewohnter vertrauter Umgebung Mit Artgenossen Tägliche Kontrolle durch Abtasten Durch Berühren des gesamten Körpers Verletzung Parasiten Schwellung Schmerzen

6 Vitalfunktion gesunder Hunde in Ruhe Herzfrequenz: pro Minute > linke Seite des Brustkorbes hinter Ellbogen Puls: pro Minute > innerer Oberschenkel; Herzfrequenz und Puls sollten übereinstimmen Atmung: pro Minute > heben/senken Brustkorb/Bauch Schleimhaut: rosa, feucht; Maulschleimhaut durch anheben der Lefze) KapillareFüllZeit: 1 2 Sekunden durch Fingerdruck der Maulschleimhaut (KFZ) Temperatur: 37, C im Enddarm Kot und Urin Farbe, Form, Geruch Fell glänzend, schuppenfrei Reflexe vorhanden (z.b. Lid Pupillenreflex)

7 Wie erkennen, wie handeln und wie Schützen? Erkrankungen durch Infektionen Genetischbedingt Rassenspezifisch Haltung/Pflege/Ernährung Unfall/Missgeschick Infektionsgefahren durch: Vieren, Bakterien, Einzeller und Parasiten Wir können Vorbeugen: Schutz durch Impfungen Entwurmen Schutz gegen Ektoparasiten (= Hautschmarotzer)

8 Grundsätzliches / Impfung Aktive Immunisierung = Schutzimpfung Hund muss gesund, entwurmt und ungezieferfrei sein, da der Körper aktiv Abwehrstoffe aufbauen muss Es werden Geschwächte oder tote Erreger der Erkrankung injiziert (sog. Vakzine) 2 3 Wochen vergehen, eh der Körper immun ist Hält jenach Produkt für 1 3 Jahre Passive Immunisierung = Heilimpfung

9 Folgende Infektionskrankheiten mit Impfprofilaxe Tollwut Parvovirose Leptospirose Staupe Zwingerhusten Hepatitis

10 Tollwut (tödliche Ansteckungsgefahr) Virus Speichel ist infektiös (Biss, Verunreinigung von Wunden durch Speichel) Fuchs ist Haupttollwutüberträger Inkubationszeit: durchschnittlich 60 Tage, Tage Phase 1.: Wesensveränderung, Speicheln, Schluckbeschwerden, Wasserscheu Phase 2.: Unruhe, Aggressivität, Beisslust Phase 3.: Lähmungen Tod innerhalb 1 Woche Heilung nicht möglich, nur bei geimpften Tieren besteht keine Tötungspflicht! Schutzimpfung (auch durch Schluckimpfung bei Fuchs)

11 Parvovirose Virus durch direkten und indirekten Kontakt befällt und zerstört die Zellen des Dünndarms Stark blutiger Durchfall Mattigkeit Fieber Erbrechen tödlich innerhalb kurzer Zeit bei Welpen Herzmuskelentzündungen mit Todesfolge Schutzimpfung

12 Leptospirose Bakterium Ansteckung über Urin infizierter Tiere durch Hautwunde Müdigkeit, Nachhandschwäche Zunehmende Mattigkeit, Fressunlust, Durst und Harndrang Nierenentzündung Erbrechen, Durchfall (übler Geruch) Nierenversagen Leberversagen Achtung: Zoonose Schutzimpfung

13 Staupe Virus Tröpfcheninfektion (direkter Kontakt oder indirekt über infiziertes Futter/ Wasser) alle Hunde und Marderartigen, v.a. junge Hunde Inkubationszeit (Zeitspanne von Infektion bis Ausbruch): 3 7 Tage Fieber (41 C), abgeschlagen, Futterverweigerung Respirationsprobleme (umfasst alle Zusammenhänge der Atmung) Nasen /Augenausfluss, Bindehautentzündung Durchfall, Hautläsionen Neurologische Ausfälle (Anfälle, Lähmungen) Spätfolgen: Staupegebiss, Hartballenkrankheit Schutzimpfung: passive und aktive Impfung

14 Virus/Bakterien Zwingerhusten Inkubationszeit: 2 30 Tage besonders junge Hunde in Zuchten und Zwingern Erkältung, anhaltender Husten, Nasenausfluss, Fieber Genesung innerhalb von Tagen bis zu wenigen Wochen Schutzimpfung

15 Virus hundeartige auch Bären besonders junge Hunde direkt durch Kontakt (Virus kann >1 Jahr über Urin ausgeschieden) Inkubationszeit: 3 7 Tage selten tödlich, ausser Welpen < 2 Wochen alt Fieber, Abgeschlagenheit, Fressunlust Blutungen, Kollaps, Erbrechen, Durchfall Gelbsucht >> Leberzellschädigung in Heilung tritt Hornhauttrübung (blue eye) Schutzimpfung Hepatitis (HCC)

16 Bandwürmer Verschiedene Arten Schmierinfektion vom Losung, Fell oder Fang Wirtspezifisch, brauchen einen Zwischenwirt Flöhe oder Milben Endwirtschädigung Abgeschlagenheit, leichtem Durchfall und Abmagerung, Nahrungsentzug, Gewebsschädigung, stumpfes Fell bewegliche Bandwurmglieder können am After Juckreiz hervorrufen Schlittenfahren

17 Hundespulwurm Infektion durch Aufnahmen von Eiern z.b. durch Nager, oder über infizierter Hündin von den Welpen Symptome: Husten, Nasenfluß, Erbrechen nach der Fütterung, Druckempfindliches Abdomen, Abmagerung, Leibesumfang, Blutarmut, Schwäche, schleimiger Kot Haarkleid ist glanzlos und struppig Welpentod innerhalb von 2 3 Wochen Ansteckungsgefahr für den Menschen

18 Ektoparasiten = Hautschmarotzer Floh blutsaugende Parasiten Larven schlüpfen aus Eiern und ernähren sich von organischen Abfällen z.b. im Wohnungsstaub Hundefloh ist Zwischenwirt des Kürbiskernförmigen Bdw. Bekämpfung durch Kontaktinsektizide Puder, Spray, Shampoo Tabletten, Emulsionen, Spot on Präparate

19 Ektoparasiten = Hautschmarotzer Zecken blutsaugende Spinnentiere mit mehren Entwicklungsstadien steckenbleibende Köpfe können Entzündungen und allergische Reaktionen auslösen Übertragung von Borreliose Fieber, Gelenkentzündungen, später Nierenschäden und FSME nicht ganz eindeutig, Fieber, Bewegungsstörungen, Halsbeugestörungen Vorbeugung: Halsbänder, Spot on Präparate Läuse Welpen können an Blutverlust eingehen Zwischenwirt des Kürbiskernf. Bdw. Bekämpfung durch mehrmaliges Einsprühen und Baden mit entsprechenden Präparaten (Hund, wie auch Lager) Haarbalgmilben bevorzugt in Haarbälgen und Talgdrüsen als Rote Krätze bezeichnet muss durch Tierarzt behandelt werden Räudemilben Hautveränderungen hauptsächlich bei Gamswild, Fuchs, Reh und Schwarzwild vor Symptome: starker Juckreiz, Unruhe, Haarausfall schnelles Eingreifen durch Tierarzt Ansteckungsgefahr für den Menschen Ohrräudemilben im äusseren Gehörgang Juckreiz, krümliges Ohrenschmalz Präparate vom Tierarzt

20 Erste Hilfe / Schock Begriff: Missverhältnis zwischen Blutbedarf und Blutangebot > keine Blutzirkulation > kein Sauerstoffangebot > Absterben der Organe/Organteile durch Blutverlust, Austrocknung, Verbrennung, Gifte, allergische Reaktion, Symptome: Puls erst und pochend, später schwach HF blasse Schleimhäute KFZ Untertemperatur: kühle Haut und Gliedmassen Bewusstseinstrübung tiefe und schnelle Atmung Notruf an den Tierarzt!

21 Notfallsituationen Fragen über Fragen Telefonnummer vom Tierarzt.. und in den Ferien? Was ist passiert? Wer ist Schuld? Wie helfen? Autounfall, Sturz, geschlagen von der Sau, Gift? Wer bezahlt? Beisst der Hund? Erste Hilfe? Wo ist die Verletzung? Wem gehört er?

22 Unfälle Erste Hilfe Achtung Tier kann beissen, möglichst zu zweit möglichst flach und ausgestreckt auf rechte Körperseite lagern Verletzungen der Bauchhöhle mit sauberem Tuch umwickeln, beim Vorfallen von Eingeweide nicht berühren und nicht zurückschieben Gliedmassen stabilisieren Tier warm halten/kühlen Blutungen Mit Druckverband Blutung stoppen Blutungen aus natürlichen Körperöffnungen können nicht versorgt werden Wichtig bei Blutungen aus Maul und Nase den Kopf tief lagern Vergiftungen Gift, Verpackung und Erbrochenes mit in die Praxis nehmen Verbrennungen evtl. heisses Fett mit saugendem, Fusselfreiem Papier entfernen betroffene Stelle unter fliesendem kaltem Wasser oder in Stoff eingewickelten Eiswürfels kühlen Achtung: Unterkühlung! Insektenstiche gefährlich im Bereich Maul/Rachen durch Schwellung und Atembehinderung Krämpfe viele Ursachen Dauer und Häufigkeit, notieren Wann, Wie, Wo möglichst geräuschlose Unterbringung zusätzliche Verletzungen für Tier und Mensch möglich Hitzschlag für schnelles Abkühlen sorgen >Abspritzen mit kaltem Wasser, Umschläge Achtung: Unterkühlung!

23 Beispiele für Notfälle Magendrehung Grosse Hund bei Futterung vor Jagd/Spaziergang plötzliche Umfangsvermehrung des Bauches, Schmerzen, Unwohlsein > Tierarzt Fremdkörper/Darmverschluss Erbrechen, Speien, Speicheln, Schmerzen, Unwohlsein > Tierarzt Gebärmuttervereiterung Ausfluss, Fieber, Schmerzen, Unwohlsein > Tierarzt

24 Beispiele für Genetische Erkrankungen Hüftdysplasie HD Fehlentwicklung des Hüftgelenks großwüchsige Rassen falsche Ernährung und Haltung können Entstehungen und Fortschreiten begünstigen Bewegungseinschränkung und Schmerzhaftigkeit Ellbogendysplasie ED Chronisch verlaufender Krankheitskomplex schnellwüchsiger Hunderassen Entwicklungsstörung des wachsenden Skeletts Hohes Körpermassewachstum und Fütterungsfehler begünstigenden Folge: Arthrose mit Lahmheit, Steifigkeit am Morgen oder nach Ruhepausen schreitet lebenslang fort, nicht heilbar, weitgehende Schmerzfreiheit kann Fällen erreicht werden Linsenluxation: Tritt in der Regel beidseitig auf Feine Fasern, die das Auge halten sind zu schwach Doppelbilder, Weitsichtigkeit, Verschlechterung der Sehkraft, Grüner Star Häufig bei Terrier A B C D E HD Frei HD Verdacht Leichte HD Mittlere HD Schwere HD

25 Noch Fragen?