Antonie Schneider / Aljoscha Blau Kamel bleibt Kamel Residenz 2009, 48 S., 14,90 Für jedes Alter

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1 Österreichischer Kinder- und Jugendbuchpreis 2010 Kollektion Antonie Schneider / Aljoscha Blau Kamel bleibt Kamel Residenz 2009, 48 S., 14,90 Für jedes Alter Literarische Gleichnisse in zeitgemäßer Interpretation, illustriert in malerischen, teilweise surreal anmutenden Bilderwelten. Ein poetisch-philosophisches Hausbuch zum Lesen und Vorlesen, das altersübergreifend zum gemeinsamen Nachdenken und Reden über menschliche Befindlichkeiten und soziales Miteinander einlädt. Themen Fabeln Klassiker Tiere Textprobe Der Fuchs und die Weintrauben Ein hungriger Fuchs kam des Weges. Da sah er hoch über sich die süßesten Weintrauben hängen. Das kommt mir gerade recht!, dachte der Fuchs und versuchte, die Trauben mit den gewagtesten Sprüngen zu erhaschen. Doch wie er auch sprang und sich reckte und streckte immer fehlte noch ein kleines Stück. Ach, sie sind doch nur sauer!, sagte der Fuchs und ging davon. Kein Bedarf? Von wegen! Man muss nicht schmähen, was man nicht erreichen kann. Österreichischer Buchklub der Jugend

2 Impuls 1: Die Moral von der Geschichte KOPIERVORLAGE Am Ende jeder Fabel findet sich die Moral von der Geschichte. Einige dieser weisen Sprüche sind hier zu lesen. Leider sind sie durcheinander geraten! Schreibe die Sprüche richtig auf! Im Leben gibt es keinen sicheren Ort, der Ratschläge zu seinem eigenen Vorteil gibt.. Wer nur die Sterne sucht, ist von Nahem besehen oft nicht der Rede wert.. Lügnern glaubt man auch dann nicht, gibt sich nur der Lächerlichkeit preis.. Wer sich mit fremden Federn schmückt, was man nicht erreichen kann.. Wer sich zur falschen Zeit auf die faule Haut legt, den ein plötzlicher Sturm nicht erreichte.. Man soll nie auf den hören, wenn sie die Wahrheit sagen.. Man muss nicht schmähen, muss seine Freunde richtig wählen.. Wer sich eines Beistands in Gefahr sicher sein will, findet sich leicht in der Tiefe wieder.. Was in der Ferne große Erwartungen weckt, muss es am Ende bitter büßen.. 84 Österreichischer Buchklub der Jugend 2010

3 Impuls 2: Fabeln heute ARBEITSANLEITUNG Die SchülerInnen lesen die Geschichte Die Wanderer und das Treibholz (S. 42). Nun verfassen sie eine eigene Geschichte, die in der heutigen Zeit, in ihrem persönlichen Umfeld, spielt, von der Aussage her aber der Fabel Äsops entspricht. Impuls 3: Nicht mit Talenten geizen ARBEITSANLEITUNG Ein Klumpen Gold ist doch wie ein Stein, wenn man nichts aus ihm macht, spricht der Freund des Geizigen weise. (S. 8) Die SchülerInnen zeichnen auf einem Blatt Papier eine leere, geöffnete Schatztruhe. Diese Truhe befüllen sie mit all den Talenten und goldenen Seiten, die sie an sich selbst finden, (d. h. diese positiven Dinge in die Kiste hineinschreiben). Als nächsten Schritt überlegen sie, was sie mit bzw. aus ihren Talenten und guten Eigenschaften machen könnten und schreiben das rund um die Kiste. Denn: Wo deine Gaben liegen, da liegen auch deine Aufgaben. (Deutsches Sprichwort) Impuls 4: Der Fuchs ohne Schwanz ARBEITSANLEITUNG Gibt es das in unserer Gesellschaft: Menschen, die Ratschläge zu ihrem eigenen Vorteil geben? Menschen, denen etwas fehlt und die daher den anderen einreden wollen, dass es gar nicht wichtig oder sogar unnütz ist? Menschen, die es schaffen, durch ihre Rede andere vom selbstständigen Denken abzubringen? Die SchülerInnen recherchieren dazu im Internet und in aktuellen Medien nach solchen Füchsen und ihren Opfern. Impuls 5: Freunde richtig wählen ARBEITSANLEITUNG Der Löwe hat sich im Delfin keinen guten Freund gewählt. Wer sich eines Beistands in Gefahr sicher sein will, muss seine Freunde richtig wählen. (S. 38) Die SchülerInnen stellen zuerst für sich eine Liste mit den zehn wichtigsten Eigenschaften, die ein guter Freund für sie haben sollte, zusammen. Anschließend werden die Listen miteinander verglichen und versucht, eine gemeinsame Zehner-Liste zu erarbeiten. Österreichischer Buchklub der Jugend

4 Impuls 6: Äsop und die Fabel KOPIERVORLAGE Auf dem Vor- und Nachsatzpapier ist Wissenswertes über die Fabel als literarische Gattung sowie Biografisches über Äsop zu lesen. Hier sind in die Informationen über Äsop ein paar Fehler gerutscht. Schreibe sie richtig auf! Wer Äsop war? Einer weiß es genau. Man sagt, ein dummer Sklave Im kalten Griechenland, der durch einer Göttin Wabe zum Richter ward, die Gabel erfand und mit dem Zauber der Torte die Freiheit gerann. Was ist eine Fabel? Als Esel verkleidet, als Wolf oder Hahn, versteckt hinter Wörtern als Masken können wir alles sagen, jegliche Wahrheit und Narretei, sprach die Maus. Welches Tier würdest du dir als Maske anziehen? Welche Wahrheiten würden dann aus deinem Mund kommen? Wie hat Aljoscha Blau, der Illustrator, die Worte der Maus im Buch dargestellt? 86 Österreichischer Buchklub der Jugend 2010

5 Impuls 7: Sprichwörter KOPIERVORLAGE Diese und andere Sprichwörter findest du im Buch. Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, auch wenn er dann die Wahrheit spricht. Sich mit fremden Federn schmücken Aus der Not eine Tugend machen Alles hat seine Zeit Wer sich auf den Lorbeeren ausruht, kann auf einem verwelkten Kranz aufwachen. Man muss nicht schmähen, was man nicht erreichen kann. Kennst du ihre Bedeutung? Fallen dir Ereignisse ein, die die Richtigkeit der weisen Sprüche belegen? Welche Sprichwörter und Redewendungen kennst du noch? Weißt du, von wem sie stammen? Schreibe einen weisen Satz, der für dich momentan besonders passend oder wichtig ist, hier auf (einen bereits bekannten oder einen passenden Satz, den du selbst erfindest): Österreichischer Buchklub der Jugend

6 Impuls 8: Die Schildkröte und der Hase ARBEITSANLEITUNG Die Fabel vom Wettlauf der Schildkröte mit dem Hasen ist in der falschen Reihenfolge aufgeschrieben. Stelle den Ablauf richtig, indem du die Sätze nummerierst. Wie staunte der Hase, als er erwachte Die Schildkröte lief langsam, aber unbeirrt an ihm vorbei, bis sie ans Ziel kam. Ich bin der Schnellste, sagte der Hase siegesgewiss. Und weil sie sich nicht einigen konnten, wollten sie miteinander um die Wette laufen. Er rannte ein kleines Stück, legte sich an den Straßenrand und schlief ein. Eine Schildkröte und ein Hase stritten darüber, wer von ihnen der Schnellste sei. Sogar, wenn ich noch ein Nickerchen mache! AUFLÖSUNGEN Impuls 1: Im Leben gibt es keinen sicheren Ort, den ein plötzlicher Sturm nicht erreichte. Wer nur die Sterne sucht, findet sich leicht in der Tiefe wieder. Lügnern glaubt man auch dann nicht, wenn sie die Wahrheit sagen. Wer sich mit fremden Federn schmückt, gibt sich nur der Lächerlichkeit preis. Wer sich zur falschen Zeit auf die faule Haut legt, muss es am Ende bitter büßen. Man soll nie auf den hören, der Ratschläge zu seinem eigenen Vorteil gibt. Man muss nicht schmähen, was man nicht erreichen kann. Wer sich eines Beistands in Gefahr sicher sein will, muss seine Freunde richtig wählen. Was in der Ferne große Erwartungen weckt, ist von Nahem besehen oft nicht der Rede wert. Impuls 8: Reihung von oben nach unten: 7, 6, 3, 2, 5, 1, 4 88 Österreichischer Buchklub der Jugend 2010

7 Impressum Medieninhaber und Herausgeber: Österreichischer Buchklub der Jugend, Mayerhofgasse 6, 1040 Wien Leitung der Herausgabe: Mag. Gerhard Falschlehner, Mayerhofgasse 6, 1040 Wien, Tel.: (01) , Fax: (01) Redaktion: Ingrid Ditzl, Mag. Pia Gsellmann Unterstützt von: Österreichischer Buchklub der Jugend Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur Österreichischer Buchklub der Jugend