Blut und Körperflüssigkeiten insbesondere mit Blutbeimengungen

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Blut und Körperflüssigkeiten insbesondere mit Blutbeimengungen"

Transkript

1 beim Auftreten bestimmter Infektions-/ Befallskrankheiten Einrichtung und Stempel Blutübertragbare Infektionen (Hepatitis B und C, HIV/AIDS) HBV: in Frühphase unspezifische (Appetitlosigkeit, Gelenkschmerzen, Unwohlsein, Übelkeit, Erbrechen und Fieber); in 1/3 der Fälle akute Leberentzündung mit ikterischer Hepatitis und Gelbverfärbung der Haut; in 1/3 der Fälle anikterischer Verlauf, 1/3 asymptomatischer Verlauf HCV: etwa 75 % Infektion ohne auffällige klinische, evtl. grippeähnliche, ca. 25 % entwickeln akute milde Hepatitis HIV: Beginn bis 3 Wochen nach Infektion mit Fieber, akuter Lymphknotenschwellung, diskretes Exanthem des Stammes, Durchfall und schmerzhafte Schluckbeschwerden, selten Bild einer flüchtigen Meningoenzephalitis Inkubationszeiten: HBV: 45 bis 180 Tage HCV: i. d. R. 7 bis 8 Wochen HIV: i. d. R. 2 bis 10 Wochen Mikroben Hepatitis B- und C-Virus: durch minimale Mengen infektiöser Körperflüssigkeiten übertragbar (Viren sind widerstandsfähiger gegen Desinfektionsmittel.) HIV (humane Immundefizienzviren): gleichfalls blutübertragbar, zerstört als Virus mit langer Latenzzeit langsam das spezifische Immunsystem (gute Empfindlichkeit gegen alle Desinfektionsmittel, verliert außerhalb des Organismus durch Austrocknen schnell seine Infektiosität) Infektiöses Material Übertragungsweg Meldepflicht Blut und Körperflüssigkeiten insbesondere mit Blutbeimengungen HBV + HCV: kleinste Mengen Blut, z. B. 0,00001 ml Blut, bei Verletzungen der Haut oder Schleimhaut, weiter Speichel, Tränenflüssigkeit, Samen, Vaginalsekret, Menstrualblut, Fruchtwasser und Kolostrum (langfristig in Umgebung überlebensfähig) HIV: blutübertragbar und weitere infektiöse Körperflüssigkeiten: Samen, Vaginalsekret, Flüssigkeitsfilm auf der Darmschleimhaut; am häufigsten ungeschützte Sexualkontakte sexuelle Intimkontakte Frauen im gebärfähigen Alter können bei einer Schwangerschaft die Infektion während der Schwangerschaft und vor allem bei der Geburt auf das Kind übertragen. Übertragungsrisiko ist innerhalb von Familien oder im Freundeskreis bei Einhaltung allgemein üblicher häuslicher Hygiene selbst dann gering, wenn eine hohe Virämie vorliegt. Akute Virushepatitis: nach 6 IfSG (Arzt) Krankheitsverdacht, die Erkrankung sowie der Tod HIV: nach 7 IfSG (Labor) Erregernachweis Für die Vorbeugung von HBV ist eine aktive und passive Impfung möglich, für HCV nicht. Immer noch ist die HIV-Infektion von Diskriminierung und Stigmatisierung geprägt, obwohl klar ist, dass eine Infektion keinesfalls nur Schwule, Prostituierte oder Rauschgiftsüchtige trifft. Inzwischen ist HIV kein Todesurteil mehr: Frühe Erkennung und antiretrovirale Therapie ist und bleibt aber essenziell für die Lebenserwartung der Infizierten. Bei neu an HIV erkrankten Patienten kommt neben der Auseinandersetzung mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung zugleich oft die Auseinandersetzung mit der Diagnose hinzu. Mehr als die Hälfte der Patienten, die heute noch an AIDS erkranken, wissen nichts von ihrer HIV-Infektion (AIDS = Aquired immunodeficiency syndrome als Vollbild der Erkrankung nach HIV-Infektion). Seite 1 von 14

2 Erweiterte Hygienemaßnahmen neben der Standardhygiene: Standardhygiene realisieren Maßnahmen nach Verdacht auf Blutoder Kontakt mit Körperflüssigkeiten d. h., kein Kontakt mit Blut und Körperflüssigkeiten z. B. nach Nadelstich Sofortmaßnahmen (s. u.) durchführen und Vorstellung bei Betriebsarzt oder HIV/AIDS-Spezialambulanz (s. u.) Keine Isolierung erforderlich WC-Benutzung bei entbundenen Frauen Flächen (im Bewohnerzimmer von Fußböden, Möbeln) und Gegenstände (Bücher, Spielzeug u. a.) werden gereinigt. Sichtbare Verunreinigungen (Kontaminationen durch Ausscheidungen/ Sekreten/Blut) müssen, wie üblich, sofort desinfizierend gereinigt werden. Abfallentsorgung weitere Schutzmaßnahmen Kann mit der betroffenen Frau und den Familienangehörigen eine zuverlässige und kontrollierte Absprache getroffen werden, dass nach jeder Benutzung des WC eine Wischdesinfektion mit 70 % Isoprophylalkohol und Einmaltuch durchgeführt wird, kann die Toilette nach wenigen Minuten wieder von anderen benutzt werden. HIV, HBV und HCV wird nicht übertragen beim gemeinsamen Benutzen von Wohnung und Toiletten. z. B. Alkohol 70 %, Kontaktübertragung des Virus vermeiden in der Regel normaler Abfall (sog. Hausmüll), auch wenn Blutreste vorhanden sind (z. B. Tupfer, Verbandsmaterial) bestehen vor allem im konsequenten Gebrauch von Kondomen, der Vermeidung risikoreicher Sexualpraktiken ( safer sex ) sowie der Verwendung von sterilen Injektionsnadeln und -utensilien (z. B. bei Drogenkonsumenten). Empfohlene Sofortbehandlung nach Nadelstichverletzung (Stich, Schnitt- oder Kratzverletzung nach Patientenkontakt) oder Kontamination mit Körperflüssigkeiten von verdächtigen Personen Stich- oder Schnittverletzung Blutfluss fördern durch leichten Druck auf das umliegende Gewebe (> 1 min) s Kontamination von geschädigter Haut, Auge oder Mundhöhle Ausspucken, Spülen mit zuerst erreichbarer Flüssigkeit s gründliches Waschen einer Wunde mit Seife sofortige, mindestens vier- bis fünfmalige intensive Spülung mit nächstmöglich erreichbarem geeigneten Antiseptikum (Haut) bzw. Wasser (Auge, Mundhöhle) intensive antiseptische Spülung bzw. Anlegen eines antiseptischen Wirkstoffdepots (alkoholisches Desinfektionsmittel oder alkoholbasierte Kombination mit Povidon-Iod) in einem Kompressenverband) s s Entscheidung über systemische, medikamentöse Postexpositionsprophylaxe in der Ambulanz des (Angabe des Krankenhauses, Anschrift unten) s Unfalldokumentation (Durchgangsarzt/Betriebsarzt) erster HIV-Antikörper-Test; Hepatitisserologie (Ausgangsuntersuchung), Kontrollen nach 6 Wochen, sowie nach 3, 6 und 12 Monaten Anschrift der Ambulanz im Krankenhaus (Angabe des Krankenhauses mit HIV/AIDS Spezialambulanz mit Anschrift und korrekter Telefonnummer) s Seite 2 von 14

3 Hepatitis A und E Ohne ist der Verlauf einer HAV-Infektion vor allem bei Kindern häufig; uncharakteristische Vorzeichen (Prodromalerscheinungen) treten in Form von unspezifischen Magen-Darm- n (Übelkeit, Appetitlosigkeit) sowie allgemeinem Krankheitsgefühl auf; gelegentlich Temperaturerhöhung. Es kann sich eine ikterische Phase anschließen (Gelbsucht) für wenige Tage bis mehrere Wochen; häufig besteht Hautjucken. Mikrobe Infektiöses Material Übertragungsweg Meldepflicht HA-Virus und HE-Virus Stuhl fäkal-orale Aufnahme und Übertragung durch Kontakt, auch sexuelle Personenkontakte (z. B. Männer, die Sex mit Männern haben), verunreinigte Nahrungsmittel oder Trinkwasser Krankheitsverdacht, Erkrankung und Tod gem. 6 IfSG durch den behandelnden Arzt innerhalb 24 h und namentlich an das zuständige Gesundheitsamt Auf die Dringlichkeit einer grundsätzlich sorgfältig ausgeführten Standardhygiene weist die Übertragungsbesonderheit von HAV hin: Die Ansteckungsfähigkeit ist zwei Wochen vor dem Auftreten eines Ikterus (Gelbfärbung von Haut) am stärksten, d. h. während der Inkubationszeit und dauert bis eine Woche nach Beginn des Ikterus. Erweiterte Hygienemaßnahmen neben der Standardhygiene: Händedesinfektion mit viruswirksamen Händedesinfektionsmitteln Kontakt zu Erkrankten mit Schutzhandschuhen, Schutzkittel Hand-Gesichts-Mund-Kontakte vermeiden Mund-Nasen-Schutz Händedesinfektion nach Ablegen der Schutzhandschuhe und vor Verlassen des Isolierzimmers bevorzugte Nutzung von Mitteln, die gemäß Desinfektionsmittelliste des RKI 1 den Wirkungsbereich AB (Bakterien und Viren) umfassen. Hygienische Händedesinfektion ist angebracht vor und nach Patientenkontakt, auch nach dem Ausziehen von Handschuhen. bei Kontaktmöglichkeit mit infektiösem Material: Tragen von Einmalhandschuhen bei Kontaktmöglichkeit mit Körperflüssigkeiten, Ausscheidungen, Sekreten und bei Kontakt mit kontaminierten Körperarealen (Windelwechsel bei Kindern) zumindest, solange Hände nicht desinfiziert sind, da Hände als Virusüberträger gelten nicht erforderlich Hände gelten als bevorzugte Virusüberträger. Isolierung in gesondertem Zimmer mit eigenem WC: nein Präventives Verhalten auf diese fäkal-oral übertragbare Infektion muss sich unterscheiden: Bei einem dementen inkontinenten Menschen muss die Infektionsprävention konsequent durch andere übernommen werden, da er die Viren mit seinem Stuhl auf andere Art und Weise verbreitet, als ein Du-und-Ich-Mensch, den man zu kooperativer Vermeidung einer Umgebungskontamination anleiten und von dem die Händedesinfektion nach Besuch eines eigenen WC zuverlässig erwartet werden kann 1 Anonym, 2013b Seite 3 von 14

4 (kooperationsfähige) Bewohner in korrekte Händehygiene, insbesondere nach Toilettengang einweisen tägliche, evtl. mehrmalige Flächendesinfektion aller patientennahen Kontaktflächen inkl. WC-Brille und Türgriffe gezielte Desinfektion sichtbarer Kontaminationen (Flächen sofort mit viruzid wirksamem Präparat) Dauer der Isolierung Verschmutzte Hände gelten als Virusüberträger. Desinfektion der Flächen im bettnahen Bereich und WC Kontaktübertragung des Virus vermeiden Standardhygiene bei kooperativen Menschen, Kontaktisolierung bei inkontinenten Erkrankten oder Kindern mit Windeln; Erwachsene bis eine Woche nach Krankheitsbeginn Als Eselsbrücke kann helfen: faecal-oral = A- und E Hepatitis, die Formen, die durch Essen von Stuhl übertragen werden 2. Influenza (echte Grippe) plötzlicher Erkrankungsbeginn mit Fieber (> 38,5 C) trockener Reizhusten Halsschmerzen Muskel- und/oder Kopfschmerzen Mikrobe Infektiöses Material Influenza-A- und -B-Viren Atemwegssekret Übertragungsweg überwiegend durch Tröpfchen mit einer Partikelgröße > 5 μm, sie entstehen speziell beim Husten oder Niesen und gelangen über eine geringe Distanz auf die Schleimhäute der Atemwege von Kontaktpersonen auch durch direkten Kontakt der Hände zu mit virushaltigen Sekreten kontaminierten Oberflächen und anschließendem Hand-Mund-/Hand-Nasen-Kontakt (z. B. handshake). Meldepflicht Labormeldepflicht nach 7 (Abs. 1 Nr. 25) IfSG; Meldepflicht für den direkten Nachweis von Influenzaviren Es existiert ein Zusammenhang zwischen der Abwehrbereitschaft des elterlichen Körpers und Schlafmangel oder Stress. Die Abwehrkräfte werden durch Stress und Schlafmangel geschwächt und machen Eltern eher krank 3. Erweiterte Hygienemaßnahmen neben der Standardhygiene: Händedesinfektion Kontakt zu Erkrankten mit Schutzhandschuhen, Schutzkittel Hand-Gesichts-Kontakte vermeiden Kontakt zu Erkrankten mit Mund-Nasen-Schutz bevorzugte Nutzung von Mitteln, die gemäß Desinfektionsmittelliste des RKI 4 den Wirkungsbereich AB (Bakterien und Viren) umfassen bei engem Kontakt (< 1 m) zumindest solange Hände nicht desinfiziert sind, da Hände als Virusüberträger gelten Große Tröpfchen von Atemwegssekret fördern die Übertragung. 2 Sitzmann, Sitzmann, Anonym, 2013b Seite 4 von 14

5 Händedesinfektion nach Ablegen der Schutzhandschuhe und vor Verlassen des Isolierzimmers Hände gelten als bevorzugte Virusüberträger. Isolierung in gesondertem Zimmer tägliche, evtl. mehrmalige Flächendesinfektion aller patientennahen Kontaktflächen inkl. Türgriffe gezielte Desinfektion kontaminierter Flächen sofort mit viruzid wirksamem Präparat ja, auch bei Verdacht Kontakt zu kontaminierten Gegenständen fördert Übertragung. Kontaktübertragung des Virus vermeiden Dauer der Isolierung Dauer der Infektiosität (Ausscheidung vermehrungsfähiger Viren) beträgt etwa 4 bis 5 Tage ab Auftreten der ersten, eine längere Dauer ist aber möglich, v. a. bei Kindern Infektiosität besteht bereits 24 Stunden vor Symptombeginn! Schlussdesinfektion nach Abschluss der Isolierung vornehmen Zehn Infekte pro Jahr sind bei Vorschulkindern normal. Zum Schutz vor Übertragungen existieren für Eltern besondere Schutzmöglichkeiten: Waschen Sie sich regelmäßig mit Wasser und Seife für 15 bis 20 Sekunden gründlich die Hände. Benutzen Sie Taschentücher oder Schnupfensprays nicht gemeinsam. Berühren Sie so wenig wie möglich Ihre Augen, Nase und Mund mit den eigenen Fingern. Halten Sie Abstand von hustenden oder niesenden Menschen. Ausreichender Schlaf und das Vermeiden von Stress, Alkohol und Nikotin sind sinnvoll. Lüften Sie Ihren Wohnraum viel (drei- bis viermal täglich Stoßlüftung von 5 bis 10 Minuten)! Vermeiden Sie Händeschütteln und Umarmungen zur Begrüßung. Sorgen Sie im Winter für eine nächtliche Luftbefeuchtung gegen das Austrocknen der Schleimhäute durch trockene Heizungsluft. Krätze Pathogen Infektiöses Material Erkrankung, die sich häufig durch starken Juckreiz manifestiert. Die weibliche Milbe bohrt blind endende Gänge ausschließlich in die Hornschicht der Haut (Finger-Zwischenräume, Genital- und Brustbereich, Achselfalten). Meist handelt es sich um Regionen mit dünner Haut und hoher Temperatur. Kratzeffekte zeigen sich infolge des starken Juckreizes mit Sekundärinfektionen durch Eitererreger. Krätzemilbe (Sarcoptes scabiei) befallene Hautareale Übertragungsweg direkt (Hände, Haut) temperaturunabhängig durch direkten Kontakt (Umarmen, Kuscheln), auch sexuell, von Mensch zu Mensch, seltener durch kontaminierte Wäsche in den letzten Jahren zunehmend auch langfristig epidemieartig in Altenpflegeheimen und Sammelunterkünften, unabhängig von Hygiene und sozio-ökonomischen Verhältnissen erhebliches Ansteckungsrisiko im Kontakt zwischen Kontaktperson Betroffenen/ Klienten Meldepflicht nein, jedoch nach 17 IfSG besondere Maßnahmen des Gesundheitsamtes (je nach Bundesland) möglich; zu empfehlen ist die Information des Gesundheitsamtes Seite 5 von 14

6 Dringend: Vorstellung beim Hautarzt zur Therapie. Die sog. Norwegische Scabies oder Scabies crustosa ist sehr infektiös, weil die Menschen von extrem vielen Milben befallen sind. Sie kann selbst durch Kurzkontakte übertragen werden. Sie tritt vorwiegend bei Menschen mit Immundefekten auf 5. Erweiterte Hygienemaßnahmen neben der Standardhygiene: Händedesinfektion Kontakt zu Erkrankten mit langärmeligem Schutzkittel mit anliegenden Ärmelstulpen und Schutzhandschuhen entsprechend der Standardhygiene; Händewaschen verhindert das Übertragen auf behandelnde und pflegende Mitarbeiter Begrenzung des Kontaktes auf möglichst wenige Personen Übertragung bei Kontakt mit befallenen Hautstellen Unterbringung in Einzelzimmer möglichst auch bei geringem Befall, insbes. wenn persönliche Hygiene des Klienten unzureichend Bei ausgedehntem Befall wegen der leichten Übertragung immer den Klienten von anderen Bewohnern getrennt unterbringen. Flächenreinigung routinemäßige (desinfizierende) Reinigung der patientennahen Flächen routinemäßige Reinigung aller übrigen Flächen und Fußböden gezielte Desinfektion sichtbarer Kontaminationen, z. B. Blut, wie üblich Regeln der Standardhygiene Kamm oder Haarbürste nach der Behandlung thermisch desinfizieren oder wegwerfen Wäschewechsel: Bettwäsche, Handtücher und Körperbekleidung, Unterwäsche, Bettdecke nach jeder Behandlung wechseln Wäsche der Einrichtung in Wäschesack legen, sofort verschließen und zur Wäscherei transportieren Bettwäsche in Plastiksack packen und verschließen, so heiß wie möglich waschen, Buntwäsche bei 60 C mind. 20 min. Kleidung, die nicht gewaschen werden kann, chemisch reinigen lassen Alternative: Wäsche in verschlossenem Plastiksack bei Zimmertemperatur ist nach 14 Tagen nicht mehr infektiös, bei ~ 25 C genügt 1 Woche. Danach sind die Krätzmilben abgestorben. Bettdecke und Kopfkissen nach der Behandlung in die Wäsche geben. Sinnvoll ist, mit Krätzmilben kontaminierte Plüschtiere und Schuhe einzufrieren (Temperatur unter 10 C) 6 konsequente Kontrollen Mitbehandlung aller potenziellen Kontaktpersonen (Mitbewohner, Angehörige, betreuende Mitarbeiter ohne ausreichende Schutzkleidung) ständige Überwachung aller Behandelten und Kontaktpersonen über einen Zeitraum von 6 Wochen (Verabredung der verantwortlichen Koordination mit Gesundheitsamt) Dauer der Isolierung bis 24 h nach Beginn einer effektiven Therapie Schlussreinigung des Raumes sorgfältige Reinigung nach Abschluss der Isolierung durchführen routinemäßige (desinfizierende) Reinigung der bewohnernahen Flächen, übrige Flächen und Fußböden mit Reinigungsmitteln wischen Die zuverlässige Vernichtung der Milben und deren Nachkommen auf der Haut und in Bettwäsche und Kleidung sowie das Vermeiden einer Reinfektion muss das Ziel der Behandlung sein. Dringend bei einem Scabiesausbruch ist es, dafür zu sorgen, dass alle Erkrankten und ungeschützten Kontaktpersonen, d. h., die betreuenden Mitarbeiter, gleichzeitig behandelt werden. Andernfalls wird es ständig zu Rückfällen kommen. 5 Sitzmann, Bühling, 2002 Seite 6 von 14

7 Kopflausbefall kleine bewegliche dunkle Punkte auf der Kopfhaut, die kaum zu sehen sind. Ihre Nissen bzw. Eier ähneln Haarschuppen, die sich nicht abschütteln lassen. Leitsymptom Juckreiz durch Stiche der Kopfläuse (häufig alle 4 bis 6 Std.), hochrote quaddel artige Papeln und entsprechende Kratzeffekte mit Krustenbildung; bakterielle Superinfektionen können klinisches Bild eines Ekzems (bevorzugt hinter den Ohren, am Hinterkopf und im Nacken) entstehen lassen. Insekt Infektiöses Material Übertragungsweg Kopflaus ist flügellos, ausgewachsen etwa 2,1 3,3 mm groß und abgeplattet, es existiert auch eine Kleiderlaus und Filzlaus lebende Läuse direkter Kontakt: Läuse haben Klammerfüße und können deshalb auch bei regelmäßigem Waschen gut an ihrem Wirt haften bleiben Meldepflicht Leitungen von Gemeinschaftseinrichtungen sind verpflichtet, das Gesundheitsamt über einen mitgeteilten oder selbst festgestellten Kopflausbefall namentlich zu benachrichtigen. Eltern sind nach 34 (5) IfSG verpflichtet, einen Befall ihrer Kinder in der Einrichtung (Kindergarten, Schule, ) zu melden; wenn wirklich alle Kontaktpersonen informiert auf Kopfläuse untersucht werden, können sie gestoppt werden. Wissen ist Macht! Im Herbst und Winter haben Läuse in Kindergärten und Schulen Hochsaison. Mit Hygiene hat das aber wenig zu tun, denn die Parasiten lassen sich durch Wasser und Seife nicht abschrecken. Trotz verbesserter Hygiene scheint die Verbreitung von Kopfläusen sogar zuzunehmen. Es gibt immer wieder Kinder, die bei einem geringen Befall keinen Juckreiz verspüren, sodass Kopfläuse unbemerkt auf andere Kinder übertragen werden können. Läuse springen und fliegen nicht; nur bei direktem Körperkontakt findet eine Übertragung einer lebenden Laus auf eine Kontaktperson statt mit Eiablage. Der Kontakt mit schon gelegten Eiern führt nicht zum Lausbefall. Bei Läusen, die auf Mützen oder Kopfstützen in öffentlichen Verkehrsmitteln zu finden sind, handelt es sich um sterbende Tiere, die nicht mehr zu einem Befall führen können 7. Erweiterte Hygienemaßnahmen neben der Standardhygiene: Händehygiene Kontakt zu Erkrankten mit Schutzhandschuhen, Schutzkittel Hand-Gesichts-Kontakte vermeiden Händedesinfektion nach Ablegen der Schutzhandschuhe und vor Verlassen des Isolierzimmers Händedesinfektion entsprechend der Standardhygiene; Händewaschen verhindert Übertragen durch behandelnde und pflegende Mitarbeiter; Einmalhandschuhe bei direktem Körperkontakt bei nahem Kontakt Schutzkittel patientenbezogen tragen zumindest solange Hände nicht desinfiziert sind im Sinne der Standardhygiene Isolierung gezielte Desinfektion kontaminierter Flächen sofort Erstversorgung vorzugsweise im Badezimmer, Einzelzimmer bei ausgedehntem Befall Desinfektionsmittel sind gegenüber Ektoparasiten unwirksam; gezielte Desinfektion sichtbarer Kontaminationen im Sinne der Standardhygiene; sorgfältige Reinigung von Flächen und Fußböden des Bewohnerzimmers und des Sanitärbereiches mit hausüblichen Reinigungsmitteln 7 Sitzmann, 2012 Seite 7 von 14

8 Umgang mit Wäsche Bettwäsche, Handtücher und Kleidung nach jeder Behandlung wechseln; institutionseigene Wäsche in Wäschesack, kein gesonderter Wäscheabwurf erforderlich; zur Behandlung von Privatwäsche gibt es drei Variationen: in Plastiksack packen und verschließen; waschen bei mindestens 60 C, chemische Reinigung, nicht waschbare Textilien in Plastiksack verschlossen für 4 Tage Dauer der Isolierung Ansteckungsfähigkeit ist gegeben, solange die Betroffenen mit mobilen Läusen befallen und noch nicht adäquat behandelt sind: bis 24 Stunden nach Beginn einer wirkungsvollen Therapie mit für die Behandlung des Menschen zugelassenen Insektiziden (z. B. Permethrin = Infectopedicul, Pyrethrum plus Piperonylbutoxid = Goldgeist forte, Allethrin I plus Piperonylbutoxid = Jacutin Pedicul ) Pflegematerialien, z. B. Kamm, Haarbürste thermisch reinigen (heiße Seifenlösung) Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit gibt auf seiner Internetseite eine inoffizielle konsolidierte Liste der Infektionsschutzmittel bekannt ( produkte/ schaedlingsbekaempfungsmittel/infektionsschutzmittel_konsolididerteliste.html; zuletzt geprüft am ) Masern zwei Phasen: Beginn mit unspezifischen Erkältungssymptomen wie Schnupfen, Husten, Fieber und Konjunktivitis, Koplik-Flecken (kalkspritzerartige weiße bis blau-weiße Flecken an Mundschleimhaut) Tag: Typisches Masernexanthem (bräunlich-rosafarbene konfluierende Hautflecken) zeigt sich zuerst im Gesicht und hinter den Ohren und bleibt 4 bis 7 Tage bestehen. Ausschlag juckt nicht, Patienten haben hohes Fieber und ausgeprägtes Krankheitsgefühl; am 5. bis 7. Krankheitstag kommt es zum Temperaturabfall. Mikrobe Infektiöses Material Morbillivirus eine der ansteckendsten Krankheiten; Ansteckung durch: das Einatmen infektiöser Exspirationströpfchen (Sprechen) Tröpfchenkerne (Husten, Niesen) Kontakt mit infektiösen Sekreten aus Nase oder Rachen Ansteckend sind Menschen bereits 3 bis 5 Tage vor Auftreten des Exanthems (Masernerkrankung noch unerkannt) und bis vier Tage danach. Übertragungsweg Meldepflicht Fast jeder, der sich mit dem Masernvirus angesteckt hat, erkrankt. Masernerkrankung hinterlässt lebenslange Immunität. nach 6 IfSG der Krankheitsverdacht, die Erkrankung sowie der Tod durch Masern Als Ziel besteht, mögliche Komplikationen während der kurzen, etwa sechs Wochen dauernden Immunschwäche mit bakterieller Superinfektion (am häufigsten Mittelohrentzündung, Bronchitis, Lungenentzündung [Pneumonie], akute postinfektiöse Enzephalitis und Diarrhoen) unterstützend zu überstehen 8. Das gilt insbesondere für immunsupprimierte oder bei zellulären Immundefekten, bei denen sich schwere Organkomplikationen ausbilden können. 8 Sitzmann, 2012 Seite 8 von 14

9 Erweiterte Hygienemaßnahmen neben der Standardhygiene: Händedesinfektion Kontakt zu Erkrankten mit Schutzkittel/Schutzhandschuhen als Regel der Standardhygiene bei möglichem Kontakt mit Körperflüssigkeiten/kontaminierten Körperarealen/Ausscheidungen/Sekreten Mund-Nasen-Schutz immune Mitarbeiter bei engem Kontakt (< 1m: face-to-face ), sonst keine Maske Nicht immune Mitarbeiter sollen keinen Kontakt mit Infizierten haben. Unterbringung in gesondertem (Einzel-)Zimmer Flächenreinigung tägliche Flächendesinfektion aller patientennahen Kontaktflächen routinemäßige Reinigung aller übrigen Flächen und Fußböden, gezielte Desinfektion sichtbarer Kontaminationen, z. B. Blut, wie üblich Masernvirus sehr empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen: erhöhte Temperatur, Licht, UV-Strahlen, Fett lösende Substanzen und Desinfektionsmitteln Dauer der Isolierung bis 4 Tage nach Exanthembeginn, bei immunsupprimierten Patienten während gesamter Krankheitsdauer Norovirus Mikrobe Infektiöses Material Übertragungsweg Meldepflicht Abrupt einsetzendes ( explosionsartiges ) heftiges Erbrechen besonders dominierend, weitere führende : wässriger Durchfall, häufig begleitet von Übelkeit, Bauchschmerzen mit Krämpfen. Mäßiges Fieber tritt in einzelnen Fällen auf. Saisonaler Häufigkeitsgipfel in unseren Breiten während Herbst- und Wintermonaten ( R-Monate ). Norovirus Stuhl und Erbrochenes, Höhepunkt der Virusausscheidung 1 bis 3 Tage nach Krankheitsausbruch Fäkal-orale Aufnahme über direkten oder indirekten Kontakt, auch über Tröpfchen beim Erbrechen und kontaminierte Raumluft. Dies erklärt in Verbindung mit der nur geringen Infektionsdosis und der hohen Umweltresistenz die häufig rasante Ausbreitung dieser Infektionen in Gemeinschaftseinrichtungen mit hohen Erkrankungszahlen. Ausbruch ist gegenüber Gesundheitsamt meldepflichtig, d. h., ein Auftreten von 2 oder mehr gleichartigen Erkrankungen. Vom Hygieneverhalten des Betroffenen, seiner Angehörigen und der weiteren Kontaktpersonen hängt wesentlich ab, ob es zur ausbruchartigen Verbreitung der Erreger in der Einrichtung kommt 9. 9 Sitzmann, 2012 Seite 9 von 14

10 Erweiterte Hygienemaßnahmen neben der Standardhygiene: Händedesinfektion mit viruswirksamen Händedesinfektionsmitteln (gründlich und ausreichend lange, d. h. eine Minute oder zweimaliges Desinfizieren) Kontakt zu Erkrankten mit Schutzhandschuhen, Schutzkittel Hand-Gesichts-Kontakte vermeiden Kontakt mit Mund-Nasen-Schutz, z. B. bei Erbrechen oder Kontaktmöglichkeit mit Erbrochenem Händedesinfektion nach Ablegen der Schutzhandschuhe und vor Verlassen des Isolierzimmers Arbeitsbefreiung erkrankter Mitarbeiter bis mind. 2 Tage nach Beendigung der Krankheitszeichen bevorzugte Nutzung von Mitteln, die gemäß Desinfektionsmittelliste des RKI 10 den Wirkungs bereich AB (Bakterien und Viren) umfassen. Viren werden über den Stuhl des Menschen noch über eine Dauer von 7-14 Tagen nach einer Erkrankung ausgeschieden, daher sollte nach Abschluss der Durchfälle die sorgfältige Händehygiene für ca. 2 Wochen fortgeführt werden. bei engem Kontakt (< 1 m) zumindest solange Hände nicht desinfiziert sind, da Hände als Virusüberträger gelten Aerogene Übertragung durch Bildung virushaltiger Aerosole während des Erbrechens ist möglich. Hände gelten als bevorzugte Virusüberträger. Ansteckungsfähigkeit dauert mind. 48 Stunden nach Beendigung klinischer. Isolierung in gesondertem Zimmer mit eigenem WC, auch Gruppenisolierung mehrerer Betroffener möglich (kooperationsfähige) Bewohner in korrekte Händehygiene, insbesondere nach Toilettengang einweisen tägliche, evtl. mehrmalige Flächendesinfektion aller patientennahen Kontaktflächen inkl. WC-Brille und Türgriffe gezielte Desinfektion kontaminierter Flächen sofort mit viruzid wirksamen Präparat, z. B. Sauerstoffabspalter (Perform) Dauer der Isolierung sehr hohe Infektiosität bei minimaler lnfektionsdosis Verschmutzte Hände und Erbrochenes gelten als Virusüberträger. Kontakt zu kontaminierten Gegenständen fördert Übertragung. Kontaktübertragung des Virus vermeiden mindestens bis 2 Tage nach Beendigung klinischer Schlussdesinfektion nach Abschluss der Isolierung durchführen Besondere Schwierigkeiten können sich bei durch Erbrochenes kontaminierten Flächen ergeben, bei denen eine wirksame Wischdesinfektion nur eingeschränkt möglich ist (z. B. Teppichboden, Polstersessel usw.) alle Flächendesinfektionsarbeiten mit viruzid wirksamen Präparat, z. B. Sauerstoffabspalter und Schutzhandschuhen ausführen anschließend Zimmer mind. sechs Stunden lüften N ur O ptimale R eaktionen (Händedesinfektion, WC-Desinfektion, Mund-Nasen-Schutz beim Erbrechen) fördern Noroviren in den O rkus (lat. in die Unterwelt verschwinden lassen). 10 Anonym, 2013b Seite 10 von 14

11 Salmonellose Mikrobe Infektiöses Material Übertragungsweg Auftreten meist als akute Darmentzündung mit plötzlich einsetzendem Durchfall, Kopfund Bauchschmerzen, Unwohlsein und manchmal Erbrechen; nur vereinzelt tritt leichtes Fieber auf. halten oft über mehrere Tage an. Salmonellen: Derzeit sind etwa Serovare, d. h. Untergruppen, bekannt. Stuhl, Urin, Erbrochenes; Hauptreservoir der Salmonellen sind Tiere, die nur selten erkranken, also Nutztiere wie Rinder, Schweine und Geflügel und daraus erzeugte Lebensmittel (Schlachtgeflügel, Hackfleisch, Rohwurstsorten, Eier ) als klassische Lebensmittelinfektion orale Erregeraufnahme: Lebensmittel werden durch die Berührung infizierter Menschen kontaminiert, Kontakt mit kontaminierten Oberflächen oder kontaminierten anderen Lebensmitteln Meldepflicht besteht nach 6 Abs. 1 Nr. 2 IfSG bei Verdacht auf oder Erkrankung an akuter infektiöser Gastroenteritis, wenn die betroffene Person im Lebensmittelbereich tätig ist Ausbruch ist gegenüber Gesundheitsamt meldepflichtig, d. h., ein Auftreten von 2 oder mehr gleichartigen Erkrankungen Die Prävention einer Weiterverbreitung von Salmonellen von Mensch zu Mensch ist erfolgreich, wenn drei Faktoren erfüllt werden: striktes Einhalten der Händehygiene, gezielte Desinfektion aller Handkontaktflächen und die Berücksichtigung der individuellen Situation des Patienten, ggf. der Isolierung des Patienten 11. Erweiterte Hygienemaßnahmen neben der Standardhygiene: Händedesinfektion mit Händedesinfektionsmittel (gründlich und ausreichend lange, d. h. 30 Sekunden) Kontakt zu Erkrankten mit Schutzhandschuhen, Schutzkittel Hand-Gesichts-Kontakte vermeiden kein Mund-Nasen-Schutz Händedesinfektion nach Ablegen der Schutzhandschuhe und vor Verlassen des Isolierzimmers bevorzugte Nutzung von Mitteln, die gemäß Desinfektionsmittelliste des RKI 12 den Wirkungsbereich AB (Bakterien und Viren) umfassen. Salmonellen werden über die Ausscheidung des Menschen noch ca. einen bis 6 Monate verbreitet, daher sollte nach Abschluss der Durchfälle die sorgfältige Händehygiene fortgeführt werden. bei engem Kontakt (< 1 m) zumindest solange Hände nicht desinfiziert sind, da Hände als Krankheitsüberträger gelten Zur Infektion ist hohe Keimmenge erforderlich, die nur bei direktem Kontakt erreicht wird. Hände gelten als bevorzugte Krankheitsüberträger. Isolierung im Einzelzimmer ist nicht erforderlich, ggf. ist sie angebracht bei Inkontinenz des Menschen. Eigenes WC muss zugewiesen werden. (kooperationsfähige) Bewohner in korrekte Händehygiene, insbesondere nach Toilettengang einweisen tägliche, evtl. mehrmalige Flächendesinfektion aller patientennahen Kontaktflächen inkl. WC-Brille und Türgriffe gezielte Desinfektion kontaminierter Flächen sofort mit Flächendesinfektionsmittel Wichtigste Maßnahme zur Vorbeugung einer Übertragung ist das Waschen der Hände vor allem nach jedem Besuch des WC, nach Kontakt mit vermutlich kontaminierten Gegenständen (z. B. Windeln). Verschmutzte Hände und Erbrochenes gelten als Überträger. Kontakt zu kontaminierten Gegenständen fördert Übertragung. Kontaktübertragung des Bakteriums vermeiden 11 Sitzmann, Anonym, 2013b Seite 11 von 14

12 Dauer der Zuweisung eines eigenen WC Schlussdesinfektion Ausscheidung von Enteritis-Salmonellen dauert bei Erwachsenen ca. einen Monat, bei Kindern 7 Wochen oder länger, Erregerausscheidung für mehr als 6 Monate ist bekannt. nach Abschluss der Isolierung durchführen Scharlach Mikrobe Infektiöses Material Infektion tritt meist in Form einer Angina auf, ist von einem charakteristischen Exanthem begleitet; es zeigen sich kleinfleckige Papeln, Beginn am 1. oder 2. Krankheitstag am Oberkörper unter Aussparung der Handinnenflächen und Fußsohlen; um den Mund zeigt sich die periorale Blässe, im Mund die Himbeerzunge (vergrößerte Papillen auf belegter Zunge, die sich später schält). Streptokokken respiratorische Sekrete, Kontakt inkl. Tröpfchen Übertragungsweg direkter und indirekter Kontakt mit infektiösem Material an den Schleimhäuten der oberen Atemwege oder der Augenbindehaut sog. große Tröpfchen des Atemwegsekrets bei engem Kontakt (= face-to-face: bis 1 m Abstand) Meldepflicht Nur ein Ausbruch ist gegenüber Gesundheitsamt meldepflichtig, d. h., ein Auftreten von 2 oder mehr gleichartigen Erkrankungen. Erkrankungen treten insbesondere in den Wintermonaten gehäuft auf. Bis zu 20 % der Bevölkerung sind dann im Rachen mit dem Keim besiedelt, ohne dass bestehen 13. Erweiterte Hygienemaßnahmen neben der Standardhygiene: Händedesinfektion Kontakt zu Erkrankten mit Schutzhandschuhen, Schutzkittel Hand-Gesichts-Kontakte vermeiden Kontakt zu Erkrankten mit Mund-Nasen-Schutz Händedesinfektion nach Ablegen der Schutzhandschuhe und vor Verlassen des Isolierzimmers im Sinne der Standardhygiene bei engem Kontakt (< 1 m) zumindest solange Hände nicht desinfiziert sind, da Hände den Keim in die Bindehäute bringen bei engem Kontakt (< 1m: face-to-face ) im Sinne der Standardhygiene Isolierung in gesondertem Zimmer tägliche Flächendesinfektion aller patientennahen Kontaktflächen gezielte Desinfektion kontaminierter Flächen sofort Dauer der Isolierung Schlussdesinfektion ja Kontakt zu kontaminierten Gegenständen fördert Übertragung im Sinne der Standardhygiene Patienten mit akuter Streptokokken-Infektion, die nicht spezifisch behandelt wurden, können bis zu 3 Wochen kontagiös sein. Nach Beginn einer wirksamen antibiotischen Therapie erlischt die Ansteckungsfähigkeit nach 24 Stunden. nein 13 Sitzmann, 2012 Seite 12 von 14

13 Windpocken Mikrobe Infektion geht mit einem aus Bläschen bestehenden, juckenden Hautausschlag einher. Windpocken sind bei Kindern meist eine mild verlaufende exanthemische Erkrankung. Einen schweren Verlauf nimmt die Krankheit bei Jugendlichen und Erwachsenen, insbesondere bei immungeschwächten Personen und Schwangeren. Varizella-Zoster-Virus (VZV) aus der Gruppe der Herpesviren Infektiöses Material Sekret von Hautläsionen Atemwegssekret Übertragungsweg direkter und indirekter Kontakt mit infektiösem Material an den Schleimhäuten der oberen Atemwege oder der Bindehaut sog. große Tröpfchen respiratorischen Sekrets bei engem Kontakt (= face-to-face: bis 1 m Abstand) evtl. aerogen (durch die Luft), insbesondere bei Patienten mit Varizellen-Lungenentzündung Meldepflicht nach 6 IfSG der Krankheitsverdacht, die Erkrankung sowie der Tod an Varizellen Das VZV bleibt als latente Infektion im Menschen das ganze Leben über bestehen und er erlebt das Virus in unterschiedlichen Altersstufen: Meist bei Kindern löst die Erstinfektion mit dem Virus als vom Winde verwehte Pocken (Varizellen) aus und Erwachsenen schmerzt es in Form der blühenden Rosen am Gürtel (Herpes zoster) durch Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus 14. Erweiterte Hygienemaßnahmen neben der Standardhygiene: sorgfältige Standardhygiene Kontakt zu Erkrankten mit Schutzhandschuhen, Schutzkittel Händedesinfektion Hand-Gesichts-Kontakte vermeiden insbesondere keine Hand-Gesichts-Kontakte vor Händedesinfektion bzw. vor Ausziehen von Handschuhen bei möglichem Kontakt mit infektiösem Material nach Kontakt mit Erkrankten zumindest solange Hände nicht desinfiziert sind, da Hände als Virusüberträger gelten Mund-Nasen-Schutz erforderlich bei engem Kontakt (face-to-face: < 1 m), immune Mitarbeiter brauchen keine Masken zu tragen Nicht-immune Mitarbeiter sollen möglichst diese Patienten nicht versorgen. (Schwangere überhaupt nicht!) Isolierung in gesondertem Zimmer insbesondere bei ausgedehnten Hautläsionen bei begrenzten Läsionen wie auch bei umschriebenen Herpes- Zoster-Läsionen gemeinsames Wohnen möglich Dauer der Maßnahmen tägliche Flächendesinfektion aller patientennahen Kontaktflächen gezielte Desinfektion kontaminierter Flächen sofort Dauer der Maßnahmen Schlussdesinfektion nach ausgedehnten Windpocken bis alle Läsionen verkrustet sind z. B. mit alkoholischem Flächendesinfektionsmittel, übrige Flächen mit üblichem Flächendesinfektionsmittel, z. B. in 0,5 %iger Konzentration Kontaktübertragung des Virus vermeiden bis alle Läsionen verkrustet sind mit Desinfektionslösung in üblicher (z. B. 0,5 %iger Konzentration) nach Abschluss der Isolierung durchführen 14 Sitzmann, 2012 Seite 13 von 14

14 Den schwer arbeitenden Mitarbeitern ist eine Pause (möglichst ohne Zigarette) an frischer Luft immer zu gönnen. Auslüften nach Verlassen eines Varizellen-Isolierzimmers hat jedoch hygienisch keinen Sinn, Händedesinfektion ist angebracht! Autor: Franz Sitzmann Seite 14 von 14

Informationen über Infektionen mit dem Norovirus

Informationen über Infektionen mit dem Norovirus Informationen über Infektionen mit dem Norovirus Norwalk-like-Viren GESUNDHEIT PERSÖNLICH Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient, eine ansteckende Magen- und Darmerkrankung, im Volksmund auch als

Mehr

Umgang mit Norovirus-Ausbrüchen

Umgang mit Norovirus-Ausbrüchen Umgang mit Norovirus-Ausbrüchen Erregerreservoir: Stuhl und Erbrochenes Übertragung: fäkal-oral (z.b. Handkontakt mit kontaminierten Flächen) oder durch orale Aufnahme virushaltiger Tröpfchen oder kontaminierter

Mehr

Schnellabklärung - Kurzübersicht

Schnellabklärung - Kurzübersicht 1 kijufa ggmbh Krankheiten in der Kita Stand: Juli 2017 Schnellabklärung - Kurzübersicht Wir informieren die Eltern über alle Erkrankungen ab dem 3. Fall per anonymen Aushang. Ausnahme: Bei dem Gesundheitsamt

Mehr

Epidemiologie ERREGER NORO - VIRUS. Hygieneforum Bern, 19. Januar 2011

Epidemiologie ERREGER NORO - VIRUS. Hygieneforum Bern, 19. Januar 2011 Hygieneforum Bern, 19. Januar 2011 NORO VIRUS Ihre Referentin zum Thema Frau Sabine Günther, Co-Leiterin Betreuung & Pflege im NORO - VIRUS Erstbeschreibung 1972 Ausbruch Gastroenteritis in einer Grundschule

Mehr

Blutübertragbare Erkrankungen Hepatitiden, HIV

Blutübertragbare Erkrankungen Hepatitiden, HIV Blutübertragbare Erkrankungen Hepatitiden, HIV Barbara Klesse, Hygieneberaterin Hygieneforum, Juni 2005 Hepatitiden (HAV, HBV, HCV ) Infektionen der Leber mit Viren Andere Ursachen: Alkohol, Medikamente,

Mehr

Viral bedingte Enteritiden - Noro- und Rotaviren - Adeno- und Astroviren

Viral bedingte Enteritiden - Noro- und Rotaviren - Adeno- und Astroviren 1/5 Meldepflicht: Laut Infektionsschutzgesetz 6 (3) sind mehr als 2 Erkrankungen, bei denen ein epidemischer Zusammenhang wahrscheinlich ist oder vermutet wird, nicht namentlich zu melden an: Gesundheitsamt

Mehr

Varicella-Zoster-Virus (VZV) o Varizellen (Windpocken) bei exogener Erstinfektion o Herpes Zoster (Gürtelrose) bei endogener Reaktivierung

Varicella-Zoster-Virus (VZV) o Varizellen (Windpocken) bei exogener Erstinfektion o Herpes Zoster (Gürtelrose) bei endogener Reaktivierung 1/5 (Windpocken), (Gürtelrose) Meldepflicht: Erreger: Laut Infektionsschutzgesetz 6 (1) sind Infektionsverdacht, Erkrankung, Tod beim Auftreten von namentlich zu melden an: Gesundheitsamt Abteilung Infektionsschutz

Mehr

Varicella-Zoster-Virus (VZV) o Varizellen (Windpocken) bei exogener Erstinfektion o Herpes Zoster (Gürtelrose) bei endogener Reaktivierung

Varicella-Zoster-Virus (VZV) o Varizellen (Windpocken) bei exogener Erstinfektion o Herpes Zoster (Gürtelrose) bei endogener Reaktivierung 1/5 (Windpocken), (Gürtelrose) Meldepflicht: Erreger: Lt. Infektionsschutzgesetz 6 (1) sind Infektionsverdacht, Erkrankung, Tod beim Auftreten von namentlich zu melden an: Gesundheitsamt Abteilung Infektionsschutz

Mehr

NOROVIREN. Humanmedizin. Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH

NOROVIREN. Humanmedizin. Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH NOROVIREN Humanmedizin Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH Was sind Noroviren? Noroviren sind Viren, die Magen-Darm-Grippe (= Gastroenteritis) verursachen. Noroviren sind

Mehr

Tröpfcheninfektion, ggf. aerogene Übertragung, Kontaktinfektion möglich

Tröpfcheninfektion, ggf. aerogene Übertragung, Kontaktinfektion möglich 1/5 Meldepflicht: Namentlich zu melden: o lt. 6 (1) IfSG der Krankheitsverdacht, die Erkrankung sowie der Tod an einer zoonotischen o lt. 6 (2) IfSG bei 2 oder mehr Erkrankungen, bei denen ein epidemischer

Mehr

"Empfehlungen zum Verhalten im Verdachts- und Krankheitsfall"

Empfehlungen zum Verhalten im Verdachts- und Krankheitsfall Bürgerinformation zu Influenza A/H1N1 (Schweinegrippe): "Empfehlungen zum Verhalten im Verdachts- und Krankheitsfall" Köln (30. Juli 2009) - Angesichts der weiteren Verbreitung der Influenza A/H1N1 (so

Mehr

Infektionsrisiken beim Kontakt mit Asylsuchenden

Infektionsrisiken beim Kontakt mit Asylsuchenden Infektionsrisiken beim Kontakt mit Asylsuchenden Hinweise fu r Mitarbeiter der unteren Aufnahmebehörden und ehrenamtliche Helfer Gesundheitsamt Cuxhaven Allgemeines Infektionsrisiko Kontakt mit Menschen:

Mehr

Tröpfcheninfektion Gegebenenfalls aerogene Übertragung Kontaktinfektion möglich

Tröpfcheninfektion Gegebenenfalls aerogene Übertragung Kontaktinfektion möglich 1/5 Meldepflicht: Namentlich zu melden laut o 6 (1) IfSG der Krankheitsverdacht, die Erkrankung sowie der Tod an einer zoonotischen o 6 (5b) IfSG von 2 oder mehr gleichartigen Erkrankungen, bei denen ein

Mehr

Infektionsschutzgesetz Belehrung nach 42 u. 43 IfSG

Infektionsschutzgesetz Belehrung nach 42 u. 43 IfSG Infektionsschutzgesetz Belehrung nach 42 u. 43 IfSG Infektionsschutzgesetzbelehrung 1. Anwendungsbereiche des IfSG 2. Hygienegebote 3. Gefährliche Krankheitserreger 4. Übertragungswege 5. Tätigkeits- und

Mehr

Meldepflicht: Namentlich bei Krankheitsverdacht, Erkrankung, sowie der Tod bei akute Virushepatitis,

Meldepflicht: Namentlich bei Krankheitsverdacht, Erkrankung, sowie der Tod bei akute Virushepatitis, Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene Seite 1 von 7 Hepatitis A Erreger: Hepatitis A-Virus (HAV) Inkubationszeit: 3-5 Wochen Infektionsquelle: Stuhl und kontaminierte Nahrungsmittel, oder

Mehr

Maßnahmen zur Infektionsverhütung im Krankenhaus (von der Aufnahme bis zur Entlassung)

Maßnahmen zur Infektionsverhütung im Krankenhaus (von der Aufnahme bis zur Entlassung) HELIOS Klinik Hüls Maßnahmen zur Infektionsverhütung im Krankenhaus (von der Aufnahme bis zur Entlassung) Regina Nöbel HELIOS Kliniken Gruppe Maßnahmen zur Infektionsverhütung Agenda Erregerarten Klassische

Mehr

Influenza eine unterschätzte Krankheit

Influenza eine unterschätzte Krankheit Influenza eine unterschätzte Krankheit Cornelia Otto Abteilung Hygiene und Umweltmedizin, Sachgebiet Infektionshygiene/Medizinalwesen Referat für Gesundheit und Umwelt Landeshauptstadt München Infektionshygiene.rgu@muenchen.de

Mehr

Arbeitsplanung. Ausfüllen vor Beginn der Arbeiten im Wohnbereich. Sonstige Anmerkungen

Arbeitsplanung. Ausfüllen vor Beginn der Arbeiten im Wohnbereich. Sonstige Anmerkungen Arbeitsplanung Ausfüllen vor Beginn der Arbeiten im Wohnbereich Handelt der Mitarbeiter nach dem Arbeitsablauf der Organisation? (Kennt er ihn?) Nein Sonstige Anmerkungen Hat der Mitarbeiter sich einen

Mehr

Ich schütze meine Nächsten vor der Grippe

Ich schütze meine Nächsten vor der Grippe Ich schütze meine Nächsten vor der Grippe Von meiner Impfung profitieren auch Angehörige und enge Kontaktpersonen. Ihre Impfung schützt auch Ihre Nächsten Wenn die Grippeimpfung zum Thema wird Sind Sie

Mehr

Noroviren. Patienteninformation

Noroviren. Patienteninformation Noroviren Patienteninformation Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Patienten, Noroviren sind weltweit verbreitet und wahre Überlebenskünstler: Sie halten sich auf Gegenständen wie Türklinken, Handtüchern,

Mehr

Info zur Wiederzulassung nach Infektionskrankheiten in Gemeinschaftseinrichtungen (angelehnt an die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts)

Info zur Wiederzulassung nach Infektionskrankheiten in Gemeinschaftseinrichtungen (angelehnt an die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts) Info zur Wiezulassung Infektionskrankheiten in Gemeinschaftseinrichtungen (angelehnt an die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts) Erkrankung Übertragung Inkubationszeit Cholera Diphterie EHEC Virusbedingte

Mehr

Hepatitis B. Also vor allem durch ungeschützten Geschlechtverkehr mit Virusträgern.

Hepatitis B. Also vor allem durch ungeschützten Geschlechtverkehr mit Virusträgern. Hepatitis B Was ist Hepatitis? Hepatitis ist eine Entzündung der Leber. Dabei werden die Leberzellen geschädigt, die Leistungsfähigkeit des Organs sinkt und schliesslich versagt es ganz. Der Krankheitsverlauf

Mehr

Übertragungswege Tanzpartner gesucht

Übertragungswege Tanzpartner gesucht Übertragungswege Tanzpartner gesucht Gewusst wie, dann wird alles klar Barbara Göpfert Fallbeispiel 2.St.Galler Hygienetag 24.Mai 2012 2 Wenn Übertragungsweg bekannt ist werden die Massnahmen klar! 2.St.Galler

Mehr

WINDPOCKEN RATGEBER. Wissen zum Thema Windpocken

WINDPOCKEN RATGEBER. Wissen zum Thema Windpocken WINDPOCKEN RATGEBER Wissen zum Thema Windpocken Impressum Zarenga GmbH, Bonn 2015 Zarenga GmbH, Pfaffenweg 15, 53227 Bonn Alle Rechte sind vorbehalten. Dieses Buch, einschließlich seiner einzelnen Teile

Mehr

LAWINENTANZ MIT NOROVIREN

LAWINENTANZ MIT NOROVIREN LAWINENTANZ MIT NOROVIREN 2. Hygiene Tag HVO Rebecca Rüdlinger Beraterin für Infektionsprävention & Hygiene Spitalregion Fürstenland Toggenburg Noroviren 2 Entdeckung 1972 in Norwalk, Ohio USA Ca. 400

Mehr

MRSA Informationen für Patienten und Angehörige

MRSA Informationen für Patienten und Angehörige Die richtige Händedesinfektion in 30 Sekunden Eine hohle Hand voll Händedesinfektionsmittel (ca. 35 ml = 23 Spenderhübe) bis zur Trocknung einreiben. Informationen für Patienten und Angehörige Besonders

Mehr

Vorbeuge- und Schutzmaßnahmen zur Verhinderung der Schweinegrippe

Vorbeuge- und Schutzmaßnahmen zur Verhinderung der Schweinegrippe Vorbeuge- und Schutzmaßnahmen zur Verhinderung der Schweinegrippe Ausgabe: Oktober 2009 RAL Gütegemeinschaft Gebäudereinigung e.v. Die technischen Angaben und Empfehlungen dieses Merkblattes beruhen auf

Mehr

Ratgeber für Patienten und Angehörige

Ratgeber für Patienten und Angehörige Gesundheit und P ege im starken Verbund. Ratgeber für Patienten und Angehörige VRE Vancomycin-resistente Enterokokken ESBL Enterobakterien mit erweiterter Resistenz gegen Beta-Laktam-Antibiotika MRSA Methicillin-resistenter

Mehr

Katja Di Salvo-Marcelli Marianne Schwark-Bähler

Katja Di Salvo-Marcelli Marianne Schwark-Bähler Katja Di Salvo-Marcelli Marianne Schwark-Bähler Norwalk like Virus = Norovirus Erstmals 1968 in Norwalk, Ohio USA in Stuhlproben bei einem Gastroenteritis- Ausbruch isoliert Auch Winter Vomiting Disease

Mehr

Ausbruchmanagement Fachliche Grundlagen und Standards

Ausbruchmanagement Fachliche Grundlagen und Standards Ausbruchmanagement Fachliche Grundlagen und Standards S1 Ausbruchmanagement - Grundlagen Herzlich Willkommen zur Schulung! Thema: Ausbruchmanagement Fachliche Grundlagen und Standards Dauer: Ziel: ca.

Mehr

WINDPOCKEN / GÜRTELROSE

WINDPOCKEN / GÜRTELROSE WINDPOCKEN / GÜRTELROSE Informationen über Krankheitserreger beim Menschen Impfen schützt! Was sind Windpocken bzw. Gürtelrose? Windpocken sind hoch ansteckend. Sie werden durch Varizella-Zoster-Viren

Mehr

hmm-newsletter 12 (vom )

hmm-newsletter 12 (vom ) homepage: www.i-med.ac.at/hygiene/ hmm-newsletter 12 (vom 08.01.2018) NOROVIREN Petra Decristoforo, Sektion HMM petra.decristoforo@i-med.ac.at FACT BOX Noroviren: humanpathogener Vertreter der Familie

Mehr

Klinisches Institut für Krankenhaushygiene

Klinisches Institut für Krankenhaushygiene Klinisches Institut für Krankenhaushygiene ALLGEMEINES KRANKENHAUS DER STADT WIEN HYGIENERICHTLINIE gültig ab: 01.04.2011 Version 01 Seite 1 von 20 1 GELTUNGSBEREICH UND ZWECK Diese Hygienerichtlinie bietet

Mehr

Kopfläuse sind Parasiten ( Lebewesen, die auf Kosten anderer Organismen leben ), sie leben auf dem behaarten Kopf von Menschen.

Kopfläuse sind Parasiten ( Lebewesen, die auf Kosten anderer Organismen leben ), sie leben auf dem behaarten Kopf von Menschen. Läuse Kino 1 Was sind Kopfläuse Kopfläuse sind Parasiten ( Lebewesen, die auf Kosten anderer Organismen leben ), sie leben auf dem behaarten Kopf von Menschen. Kopfläuse sind Lästlinge.Sie übertragen in

Mehr

Merkblatt zur Vermeidung von Infektionskrankheiten

Merkblatt zur Vermeidung von Infektionskrankheiten Merkblatt zur Vermeidung von Infektionskrankheiten 1 Infektionswege 1.1 Tröpfcheninfektion 1.2 Kontakt/ Schmierinfektion 1.3 über Vektoren 1.4 Infektion über erregerverseuchte Lebensmittel oder Trinkwasser

Mehr

Enteritis infectiosa Stand April 2009

Enteritis infectiosa Stand April 2009 UniversitätsKlinikum Heidelberg Ihre Krankenhaushygiene informiert Enteritis infectiosa Das vorliegende Merkblatt enthält in ausführlicher schriftlicher Form die wichtigsten Empfehlungen zu Hygienemaßnahmen

Mehr

Desinfektion, Desinfektionsmittel

Desinfektion, Desinfektionsmittel Desinfektion, Desinfektionsmittel Ingo Johnscher Institut für Klinikhygiene, medizinische Mikrobiologie und klinische Infektiologie Klinikum Nürnberg Aufgabe der Desinfektion Totes oder lebendes Material

Mehr

Häufigste Fragen und Antworten zu Masern

Häufigste Fragen und Antworten zu Masern Gesundheitsamt Häufigste Fragen und Antworten zu Masern Was sind Masern? Masern sind eine sehr ansteckende und weltweit verbreitete Infektion der oberen Atemwege mit dem charakteristischen, typisch roten

Mehr

Hygieneplan für den First Responder Dienst der Feuerwehr Rechberg Stand: Warum Hygiene?

Hygieneplan für den First Responder Dienst der Feuerwehr Rechberg Stand: Warum Hygiene? Warum Hygiene? Hygiene ist die wichtigste Voraussetzung, um sich selbst und andere vor Ansteckung und der Verbreitung von übertragbaren Krankheiten zu schützen. Der Hygieneplan umfasst im Besonderen: Maßnahmen

Mehr

Herpes simplex Virus A C H T U N G S C H L Ä F E R! M. Janiec

Herpes simplex Virus A C H T U N G S C H L Ä F E R! M. Janiec Herpes simplex Virus A C H T U N G S C H L Ä F E R! M. Janiec Beschreibung Auch als Lippenherpes bekannt Viruserkrankung durch Herpes-simplex-Virus Typ 1 (HSV Typ1) kleine nässende Bläschen, empfindlich,

Mehr

Maßnahmen zum Infektionsschutz bei Tuberkulose. Dr. Cornelia Breuer, Gesundheitsamt Landeshauptstadt Dresden

Maßnahmen zum Infektionsschutz bei Tuberkulose. Dr. Cornelia Breuer, Gesundheitsamt Landeshauptstadt Dresden Maßnahmen zum Infektionsschutz bei Tuberkulose Dr. Cornelia Breuer, Gesundheitsamt Landeshauptstadt Dresden Infektionsprävention bei Tuberkulose Empfehlungen des DZK Ziegler R., Just H-M., Castell S.,

Mehr

Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit des Landes Nordrhein-Westfalen

Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit des Landes Nordrhein-Westfalen Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit des Landes Nordrhein-Westfalen Merkblatt Noroviren Empfehlungen für Gemeinschaftseinrichtungen (Kinderbetreuungseinrichtungen, Schulen u. a. Einrichtungen nach

Mehr

Merkblatt Krankheitsfall von Schüler/innen

Merkblatt Krankheitsfall von Schüler/innen Gemeindeverwaltung Dürnten Schulabteilung Merkblatt Krankheitsfall von Schüler/innen In Absprache mit dem Schularzt gilt grundsätzlich für die Schule inkl. Grundstufe folgendes: Ein fieberndes Kind bleibt

Mehr

Die Hau~tbetroHenengrup~r;;..e;;..;;n.;...-. Ansteckung,

Die Hau~tbetroHenengrup~r;;..e;;..;;n.;...-. Ansteckung, AIDS INFO In früheren Zeiten versetzten Infektionskrankheiten wie Tuberkulose, Malaria oder Pest die Menschheit in Angst und Schrecken. Heute nimmt AIDS eine vergleichbare Stellung ein und beschäftigt

Mehr

Cytomegalie MUSTER. Cytomegalie. Eine Information für werdende Mütter

Cytomegalie MUSTER. Cytomegalie. Eine Information für werdende Mütter Cytomegalie Cytomegalie Eine Information für werdende Mütter Sehr geehrte Patientin, sie sind schwanger, wozu wir Ihnen herzlich gratulieren. Mit diesem Informationsblatt möchten wir Sie über eine Erkrankung

Mehr

Organisatorische Hygiene

Organisatorische Hygiene Organisatorische Hygiene Organisatorisches Routine MRSA VRE/ ESBL Unterbringung des Bewohners Isolierung nicht erforderlich Kohortenisolierung möglich Einzelzimmer nicht zwingend erforderlich Ausnahme:

Mehr

Mycobacterium tuberculosis- Komplex (M. tuberculosis, M. bovis, M. africanum)

Mycobacterium tuberculosis- Komplex (M. tuberculosis, M. bovis, M. africanum) 1/5 Meldepflicht: Erreger: Erkrankung und Tod, auch wenn ein bakteriologischer Nachweis nicht vorliegt sowie Personen, die an einer behandlungsbedürftigen Lungentuberkulose leiden, eine Behandlung aber

Mehr

RICHTLINIEN FÜR DIE DAUER DES SCHULAUSSCHLUSSES BEI ÜBERTRAGBAREN KRANKHEITEN

RICHTLINIEN FÜR DIE DAUER DES SCHULAUSSCHLUSSES BEI ÜBERTRAGBAREN KRANKHEITEN RICHTLINIEN FÜR DIE DAUER DES SCHULAUSSCHLUSSES BEI ÜBERTRAGBAREN KRANKHEITEN Soweit nicht besondere Verhältnisse vorliegen und durch ärztliche Verfügung anderes bestimmt wird, sind Kinder und Jugendliche

Mehr

Infektionsschutz in Kindergemeinschaftseinrichtungen

Infektionsschutz in Kindergemeinschaftseinrichtungen Infektionsschutz in Kindergemeinschaftseinrichtungen Informationsveranstaltung Hygiene in Kindergemeinschaftseinrichtungen Gesundheitsamt Frankfurt am Main, 23. - 25. September 2014 53.71 Allgemeine Infektiologie

Mehr

Infektionen vorbeugen: Hygiene schützt

Infektionen vorbeugen: Hygiene schützt 60 c Infektionen vorbeugen: Hygiene schützt Die 10 wichtigsten Hygienetipps Keime Täglich begegnen wir einer Vielzahl von Erregern wie Viren, Bakterien und Pilzen, unzählige besiedeln auch unseren Körper.

Mehr

Gerda Schonebeck Fachkrankenschwester für Krankenhaushygiene. Das Klösterchen

Gerda Schonebeck Fachkrankenschwester für Krankenhaushygiene. Das Klösterchen Gerda Schonebeck Fachkrankenschwester für Krankenhaushygiene Das Klösterchen Noro Virusinfektionen Eine hygienische Herausforderung im Krankenhaus! Warum dieses Thema? Ein aggressives Magen-Darm-Virus

Mehr

in den Kliniken Mühldorf / Haag

in den Kliniken Mühldorf / Haag Händehygiene in den Kliniken Mühldorf / Haag Ingrid Denk 2013 1 Keime finden sich überall und ihre Übertragungswege sind vielfältig Von den Händen Durch die Raumluft Von den Arbeitsflächen Von Instrumenten

Mehr

Sicherer Umgang mit multiresistenten Keimen. Informationen für Patienten und Angehörige

Sicherer Umgang mit multiresistenten Keimen. Informationen für Patienten und Angehörige Sicherer Umgang mit multiresistenten Keimen Informationen für Patienten und Angehörige Gemeinsam gegen Keime und Bakterien Räumliche Unterbringung Als Vorsichtsmaßnahme werden Sie gegebenenfalls in einem

Mehr

Eltern-Information 25. Februar 2016 Information "Läuse-Kino"

Eltern-Information 25. Februar 2016 Information Läuse-Kino Eltern-Information Was sind Kopfläuse? Kopfläuse sind flügellose, blutsaugende Insekten. Kopfläuse sind 2,0 mm bis 3,5 mm lang. Kopfläuse sind Parasiten (Lebewesen, die auf Kosten anderer Organismen leben).

Mehr

Revision: 0 Städtisches Krankenhaus Nettetal GmbH Stand: 03/09

Revision: 0 Städtisches Krankenhaus Nettetal GmbH Stand: 03/09 Pos. Hygienemaßnahmen bei Durchfällen aufgrund Seite 1 von 5 Arbeitsvorgaben 1 Ziel der Arbeitsanweisung: Prävention bzw. Kontrolle der Weiterverbreitung von C. difficile-bedingten Durchfällen 2 Sachausstattung

Mehr

Multiresistente Erreger (MRE) Informationen für Patienten und Besucher. Düsseldorf. MRE-Ne zwerk. MRE-Broschüre.indd

Multiresistente Erreger (MRE) Informationen für Patienten und Besucher. Düsseldorf. MRE-Ne zwerk. MRE-Broschüre.indd Multiresistente Erreger (MRE) Informationen für Patienten und Besucher Düsseldorf MRE-Ne zwerk MRE-Broschüre.indd 1 26.10.2011 11:18:08 MRE-Broschüre.indd 2 26.10.2011 11:18:08 Einführung Dies ist eine

Mehr

Wann dürfen Kinder wieder in die Gemeinschaftseinrichtung? Läuse

Wann dürfen Kinder wieder in die Gemeinschaftseinrichtung? Läuse Wann dürfen Kinder wieder in die Gemeinschaftseinrichtung? Läuse Läuse : nach der 1. korrekten Behandlung möglich Wichtig : 2. Behandlung nach 8 Tagen Nach 34 IFSG haben Erziehungsberechtigte eine Mitwirkungspflicht

Mehr

Was tun bei Kopfläusen?

Was tun bei Kopfläusen? Was tun bei Kopfläusen? Information zur Behandlung von Kopflausbefall Stand September 2016 StädteRegion Aachen A 53 Gesundheitsamt 52090 Aachen Stand: Juni 2011 Soziale Region Aktive Region Nachhaltige

Mehr

«Step bei Step» Standardmassnahmen

«Step bei Step» Standardmassnahmen «Step bei Step» Standardmassnahmen Karin De Martin Spital Thurgau AG Frauenfeld/ Münsterlingen Hygieneverbund Ostschweiz 1 Standardmassnahmen Inhalt: Ziel der Massnahmen Händehygiene Weitere Standardmassnahmen

Mehr

Hygienische Maßnahmen für Wohn-Pflege-Gemeinschaften

Hygienische Maßnahmen für Wohn-Pflege-Gemeinschaften Info 8 Hygienische Maßnahmen für Wohn-Pflege-Gemeinschaften Hygienische Maßnahmen spielen immer eine große Rolle, um den Ausbruch von Krankheiten zu verhindern. Besonders aber ältere und pflegebedürftige

Mehr

«Kochen leicht gemacht» Standardmassnahmen. Karin De Martin Spital Thurgau AG Frauenfeld/ Münsterlingen

«Kochen leicht gemacht» Standardmassnahmen. Karin De Martin Spital Thurgau AG Frauenfeld/ Münsterlingen «Kochen leicht gemacht» Standardmassnahmen Karin De Martin Spital Thurgau AG Frauenfeld/ Münsterlingen Standardmassnahmen Ziel? Übertragungsrisiko auf ein Minimum reduzieren Aus bekannten oder unbekannten

Mehr

Noroviren. Barbara Klesse Hygieneforum Zentralschweiz März 2007

Noroviren. Barbara Klesse Hygieneforum Zentralschweiz März 2007 Noroviren Barbara Klesse Hygieneforum Zentralschweiz März 2007 Wissenswertes I Verursachen weltweit Gastroenteritiden (Brechdurchfall) Häufigste Erregergruppe bei virusbedingten Magen-Darmerkrankungen

Mehr

Wie werden Erreger übertragen? Grundlage für die Prävention von Infektionen

Wie werden Erreger übertragen? Grundlage für die Prävention von Infektionen Wie werden Erreger übertragen? Grundlage für die Prävention von Infektionen Krankenhaushygiene Kliniken Südostbayern AG Klinikum Traunstein Cuno-Niggl-Str. 3 83278 Traunstein Internet: www.kliniken-suedostbayern.de

Mehr

EURE KINDER HABEN WIR AM LIEB- STEN.

EURE KINDER HABEN WIR AM LIEB- STEN. EURE KINDER HABEN WIR AM LIEB- STEN. MASERN SIND KEIN KINDER- SPIEL. Warum Sie sich und Ihre Kinder schützen sollen. MIT DER MMR- GRATIS- IMPFUNG Foto: Corbis MASERN SIND KEIN KINDERSPIEL! Masern sind

Mehr

Sicherer Umgang mit multiresistenten Keimen. Informationen für Patienten und Angehörige

Sicherer Umgang mit multiresistenten Keimen. Informationen für Patienten und Angehörige Sicherer Umgang mit multiresistenten Keimen Informationen für Patienten und Angehörige Liebe Patienten, liebe Angehörige, bei einer Untersuchung haben wir bei Ihnen, beziehungsweise bei Ihrem Angehörigen

Mehr

Ich schütze meine Nächsten vor der Grippe

Ich schütze meine Nächsten vor der Grippe Ich schütze meine Nächsten vor der Grippe Von meiner Impfung profitieren auch Angehörige und enge Kontaktpersonen mit erhöhtem Komplikationsrisiko. Ihre Impfung schützt auch Ihre Nächsten Wenn die Grippeimpfung

Mehr

Händedesinfektion. Information für Patienten, Angehörige und Besucher

Händedesinfektion. Information für Patienten, Angehörige und Besucher Information für Patienten, Angehörige und Besucher Korrekte Händehygiene Was ist eine? Unter einer versteht man das Einreiben der Hände mit einem in der Regel auf Alkohol basierenden Desinfektionsmittel,

Mehr

Fragen aus Akutbereich und Psychiatrie

Fragen aus Akutbereich und Psychiatrie Infektiologie und Spitalhygiene Fragen aus Akutbereich und Psychiatrie Was der Spitalhygienealltag so bringt. Christine Mohr Edokpolo Fachexpertin Infektionsprävention Wir haben in unserer Psychiatrischen

Mehr

FACHRICHTLINIE Nr. 36. Hygienemaßnahmen bei Patienten mit viralen Durchfallerregern (Noro-, Rota-, Adeno-, Astro- und Sapoviren)

FACHRICHTLINIE Nr. 36. Hygienemaßnahmen bei Patienten mit viralen Durchfallerregern (Noro-, Rota-, Adeno-, Astro- und Sapoviren) Hygienemaßnahmen bei Patienten mit viralen Durchfallerregern (Noro-, Rota-, Adeno-, Astro- und Sapoviren) Erreger: Noroviren: (vormals Norwalk-like-Virus) gehören zur Familie der Caliciviren und wurden

Mehr

Informationen und Tipps für Eltern

Informationen und Tipps für Eltern Die Informationen und Tipps für Eltern neu 10-Minuten-Lösung gegen Läuse und Nissen Ein Service von Liebe Patienten, liebe Eltern, bei Ihnen oder Ihrem Kind wurden Kopfläuse festgestellt. Zunächst einmal

Mehr

MRE-Hygieneplan Regelungsbereich: Kinderarztpraxis

MRE-Hygieneplan Regelungsbereich: Kinderarztpraxis Personalhygiene Händewaschen Händedesinfektion Schutzhandschuhe Schutzkittel / Schürzen Einmalschürzen Vor Arbeitsbeginn und vor Arbeitsende Bei sichtbarer Kontamination Fünf Indikationen der Händedesinfektion

Mehr

Cystische Fibrose (Mukoviszidose)

Cystische Fibrose (Mukoviszidose) 1/5 Meldepflicht: Erreger: Laut Infektionsschutzgesetz 6 (3) bei mehr als 2 Erkrankungen mit den u. g. Erregern, bei denen ein epidemischer Zusammenhang wahrscheinlich ist oder vermutet wird. Nicht namentlich

Mehr

Hygiene im Rettungswesen. 1. Symposium Rettungswesen, MGEPA, Düsseldorf. Dr. Anna Maisa

Hygiene im Rettungswesen. 1. Symposium Rettungswesen, MGEPA, Düsseldorf. Dr. Anna Maisa Hygiene im Rettungswesen 1. Symposium Rettungswesen, MGEPA, Düsseldorf Dr. Infektionsmeldungen in NRW Hepatitis Gastroenteritiden HIV Influenza Masern Windpocken Neue/ unbekannte Erreger Tropische Erreger

Mehr

Stand 15. Juni

Stand 15. Juni Stand 15. Juni 2016 www.brd.nrw.de 1 Fälle meldepflichtiger Infektionskrankheiten bei Asylsuchenden Anzahl übermittelter Fälle Etwa 190 Fälle pro Woche Meldewoche der Jahre 2015/2016 Anzahl dem RKI deutschlandweit

Mehr

11 Anhang Reinigungs- und Desinfektionsplan. Reinigungs- und Desinfektionsplan, modifiziert nach Daschner et al. [16]

11 Anhang Reinigungs- und Desinfektionsplan. Reinigungs- und Desinfektionsplan, modifiziert nach Daschner et al. [16] 11.1 Reinigungs- und Desinfektionsplan Reinigungs- und Desinfektionsplan, modifiziert Daschner et al. [16] Was Wann Womit Wie Händereinigung Hygienische Händedesinfektion Arbeitsbeginn und -ende sichtbare

Mehr

Wann wird MRSA gefährlich?

Wann wird MRSA gefährlich? Informationen zu MRSA für Patienten im Krankenhaus Merkblatt Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient, im Rahmen Ihrer stationären Behandlung wurde bei einer mikrobiologischen Abstrichuntersuchung

Mehr

Erkrankung Material Infektionsweg Persönlicher Schutz Maßnahmen

Erkrankung Material Infektionsweg Persönlicher Schutz Maßnahmen AIDS-Vollbild HIV+(positiv) Blut, Sperma, Muttermilch, Liquor, Vaginalsekret Blut-Kontakt mit über offene (evtl. unbemerkte!) Wunden ggf. Mund-Nase-Schutz und Schutzbrille Amöbenruhr Fäkal-orale Schmierinfektion

Mehr

Gefährdungspotential durch Bakterien und Viren im Rettungsdienst. Dr. med. Giuseppe Valenza

Gefährdungspotential durch Bakterien und Viren im Rettungsdienst. Dr. med. Giuseppe Valenza Gefährdungspotential durch Bakterien und Viren im Rettungsdienst Dr. med. Giuseppe Valenza Gefährdungspotential durch Bakterien und Viren im Rettungsdienst Infektionsrisiko für Patienten und Personal Gleiche

Mehr

Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn

Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn 20.01.2016 Spezialthema: Aktuelle Impfempfehlungen für Helfer, allgemeine Hygienemaßnahmen Referentin: Frau Dr. Hainz Nach Auskunft des Robert-Koch-Instituts vom November

Mehr

Infoblatt. Läuse. Vorkommen und Verhalten. Wie stellt man den Befall fest?

Infoblatt. Läuse. Vorkommen und Verhalten. Wie stellt man den Befall fest? Infoblatt Läuse Vorkommen und Verhalten Weltweit verbreitet, treten zu allen Jahreszeiten auf Leben auf dem behaarten Kopf, auf sauberen wie unsauberen Haaren Ernähren sich durch Saugen von Blut, saugen

Mehr

Multiresistente Keime. Hygienemanagement bei multiresistentem Staphylococcus aureus und multiresistenten Erregern

Multiresistente Keime. Hygienemanagement bei multiresistentem Staphylococcus aureus und multiresistenten Erregern Multiresistente Keime Hygienemanagement bei multiresistentem Staphylococcus aureus und multiresistenten Erregern Staphylococcus aureus grampositive Kokken in Haufen oder Trauben angeordnet bildet keine

Mehr

LÄUSE (PEDICULOSIS) Krankheitserscheinungen Zu beobachten sind Juckreiz, Kratzeffekte oder Ekzeme z.b.im Nacken.

LÄUSE (PEDICULOSIS) Krankheitserscheinungen Zu beobachten sind Juckreiz, Kratzeffekte oder Ekzeme z.b.im Nacken. Ihr Gesundheitsamt informiert LÄUSE (PEDICULOSIS) Erreger/Vorkommen Läuse sind 2-3mm große Insekten. Ihre Eier befinden sich in Chitinhüllen (Nissen). Die Eier sind 0,8mm groß. Die Parasiten sind gute

Mehr

Hygiene in Kindereinrichtungen. Abteilung Infektiologie & Hygiene

Hygiene in Kindereinrichtungen. Abteilung Infektiologie & Hygiene Hygiene in Kindereinrichtungen Themen Übersicht Rechtsgrundlagen Hygieneplan Händehygiene Reinigung und Desinfektion von Flächen Umgang mit Wäsche Raumlufthygiene Rechtliche Grundlagen Richtlinie für Kindertagesstätten

Mehr

Gastroenteritis durch Noro - Viren Seite 1 von 5

Gastroenteritis durch Noro - Viren Seite 1 von 5 Gastroenteritis durch Noro - Viren Seite 1 von 5 Pos. Arbeitsvorgaben 1 Ziel der Arbeitsanweisung: Noro - Viren sind mit einer Infektionsdosis von 10 100 Viruspartikeln hochinfektiös. Durch die Arbeitsanweisung

Mehr

Erreger: Staphylococcus aureus. Infektionsquelle: Infizierter Mensch (Wunde, Trachealsekret), Keimträger (Nasen-Rachen-Raum)

Erreger: Staphylococcus aureus. Infektionsquelle: Infizierter Mensch (Wunde, Trachealsekret), Keimträger (Nasen-Rachen-Raum) Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene Seite 1 von 5 Infektion/Kolonisation mit Methicillin- (Oxacillin-) resistenten Staphylococcus aureus (MRSA, ORSA) Erreger: Staphylococcus aureus Infektionsquelle:

Mehr

Hygiene. Veranstaltungen des Bildungsinstituts. Folie 1

Hygiene. Veranstaltungen des Bildungsinstituts. Folie 1 Hygiene Folie 1 Krankheitserreger Viren Bakterien Pilze Parasiten Folie 2 Eintrittspforten für Erreger Atemwege Wunden Haut Magen-Darmtrakt Schleimhäute Folie 3 Übertragungswege Kontaktinfektion / Schmierinfektion

Mehr

ESBL in Alten- und Pflegeheimen Multiresistente gramnegative Erreger (MRGE)

ESBL in Alten- und Pflegeheimen Multiresistente gramnegative Erreger (MRGE) ENNEPE-RUHR-KREIS Fachbereich Soziales und Gesundheit Gesundheitsaufsicht und gesundheitlicher Umweltschutz ESBL in Alten- und Pflegeheimen Multiresistente gramnegative Erreger (MRGE) Wer oder was ist

Mehr

I m R he h in i i n s i ch- h Bergi g s i che h n n K reis i w ac a hs h en e n K in i d n e d r g e g sun u d n d u n u d n d s ic i he h r a uf

I m R he h in i i n s i ch- h Bergi g s i che h n n K reis i w ac a hs h en e n K in i d n e d r g e g sun u d n d u n u d n d s ic i he h r a uf Im Rheinisch-Bergischen Kreis wachsen Kinder gesund und sicher auf RBK Durchfall im Kindesalter Dr. med. Sabine Salditt Kinder- und Jugendärztlicher Dienst Epidemiologie Weltweit zweithäufigste Erkrankung

Mehr

Läuse-Alarm? Dafür gibt s doch ratiopharm.

Läuse-Alarm? Dafür gibt s doch ratiopharm. Läuse-Alarm? Dafür gibt s doch ratiopharm. Die wichtigsten Informationen und tolle Tipps zum Thema Kopflausbefall und -beseitigung im schnellen Überblick. Kopfläuse sind kein Grund sich zu schämen. Kopfläuse

Mehr

MRSA im ambulanten Bereich

MRSA im ambulanten Bereich MRSA im ambulanten Bereich Dr. Silvia Fanghänel nel Praxis für f r Hygienemanagement Halle/ S. Krankenhaushygiene MRSA hospital acquired MRSA (ha MRSA) stationäre u. ambulante med. Einrichtungen community

Mehr

Akute Virushepatitis

Akute Virushepatitis 1. Wie heißt der Erreger? 2. Wo kommt er vor und wie kann man sich anstecken? 3. Wie lange dauert die Inkubationszeit? Hepatitis-Virus A B C D E Vorkommen Hepatitis epidemica Bei uns häufigste Form Urlaubsmitbringsel

Mehr

Berufskrankheiten im Gesundheitswesen verhüten

Berufskrankheiten im Gesundheitswesen verhüten Berufskrankheiten im Gesundheitswesen verhüten Mitarbeitende in Spitälern, Arztpraxen, Labors und Pflegeeinrichtungen sind bei ihrer täglichen Arbeit verschiedenen Gefahren ausgesetzt. Dazu gehören biologische

Mehr

SPEZIFISCHE MAßNAHMEN BEI ANSTECKENDEN KRANKHEITEN

SPEZIFISCHE MAßNAHMEN BEI ANSTECKENDEN KRANKHEITEN SPEZIFISCHE MAßNAHMEN BEI ANSTECKENDEN KRANKHEITEN A. Meldepflichtige Krankheiten bei Einzelfällen Krankheit Patient Kontaktperson Allgemeine Maßnahmen Diphtherie - Fernbleiben min. 14 Tage + 2 neg. Abstriche

Mehr

Clostridium difficile

Clostridium difficile Clostridium difficile Erreger Anaerob wachsendes grampositives Stäbchenbakterium mit Fähigkeit zur Bildung aerotoleranter Sporen, d.h. Toleranz gegen Wärme, Austrocknung und diverse chemische Substanzen

Mehr