E-Mobilität in der Steiermark
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- Franka Wolf
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1 E-Mobilität in der Steiermark 1. Eckdaten zur Steiermark EinwohnerInnen ( ; rund 14% der gesamten Bevölkerung Österreichs) Fläche km² (19,5 % von Österreich) Einwohnerdichte: 74 EinwohnerInnen pro km² Bruttoregionalprodukt Bruttoregionalprodukt pro Kopf in der Steiermark: (2014) Bruttoregionalprodukt pro Kopf in Österreich: (2014) Durchschnittliches Jahreseinkommen: (Männer: , Frauen: ) Exportquote: 58 % Erwerbstätige Personen (2015) Verteilung der Wirtschaftssektoren (2015, nach ÖNACE 2008): Sektoren Primärsektor: 6,5 % Sekundärsektor: 29,7 % Tertiärsektor: 63,8 % Anzahl an In der Steiermark fand 2015 eine Gemeindestrukturreform statt. Im Gemeinden Zuge der Reform wurde die Anzahl an Gemeinden von 542 auf 287 reduziert. Die durchschnittliche Anzahl an EinwohnerInnen pro Gemeinde nahm damit von durchschnittlich (2010) auf (2015) zu. Die 287 Gemeinden verteilen sich auf 13 Bezirke. Größte Städte in der Nach der Gemeindestrukturreform (2015), gibt es drei Gemeinden Steiermark mit mehr als EinwohnerInnen: 2 Gemeinden mit EinwohnerInnen (Leoben, Kapfenberg) 1 Gemeinde mit mehr als EinwohnerInnen (Graz) Zugelassene 2015 gab es in der Steiermark zugelassene Fahrzeuge, Fahrzeuge davon PKW, mit stark steigendem Trend. So viele Fahrzeuge wie 2015 waren noch nie in der Steiermark registriert. Quelle: Aktuelle Entwicklungen rund um E-Mobilität in der Steiermark Die Anzahl der zugelassenen Fahrzeuge in der Steiermark ist im österreichischen Vergleich sehr hoch und nimmt seit Jahren zu. Entsprechend hoch ist der Motorisierungsgrad, in manchem Bezirken gibt es sogar mehr Fahrzeuge als EinwohnerInnen (z.b. Südoststeiermark). Die Emissionen aus dem Verkehr stellen ein großes Problem vor allem für die urbanen Räume dar, in Graz z.b. leidet man besonders unter der Feinstaubproblematik verursacht durch eine zunehmende Verkehrsbelastung (Graz hat die höchsten Feinstaubwerte in Österreich; 2013 wurde das Limit von 50 Mikrogramm pro m³ an 48 Tagen überschritten). Das Land Steiermark versucht daher diesem Trend im Rahmen verschiedenster Projekte und Strategien entgegenzuwirken. Drei wichtige Strategiepapiere der öffentlichen Hand sind die Energiestrategie 2025, der steirische Klimaschutzplan sowie die kürzlich überarbeitete Roadmap Elektromobilität Steiermark. 1
2 Anzahl an E-Fahrzeugen in Österreich und der Steiermark E-Autos (Klasse M1) Österreich E-Autos (Mai 2016) Hybridautos (Mai 2016) Andere E-Fahrzeuge (Klassen L, M, N) E-Scooter, E- Busse, E-vans, etc. (2015) Gesamt E-Autos und andere (ohne Hybridfahrzeuge) Steiermark 731 E-Autos (2015) Hybridautos (2015) Quelle: N/A N/A 731 E-Autos (2015) Anmerkung: E-Bikes und Pedelecs stellen mit Abstand die größte Gruppe an E-Fahrzeugen in der Steiermark. Alleine 2015 wurden mehr als E-Bikes verkauft, was einem Marktanteil von 12,5 % entspricht. Anzahl der E-Ladestationen in der Steiermark 2016 waren in der Steiermark 281 öffentilch zugänglichen Ladestationen registriert. Die Anzahl private Ladestationen kann nur geschätzt werden. Anmerkung: Die Energie Steiermark plant derzeit den Ausbau des E-Ladestationen Netzes. Alle 15 km soll eine E-Ladestation verfügbar sein, Investitionsvolumen bis 2019 beträgt für diesen Plan rund 3,2 Millionen Euro bis Zuerst wird dabei die Versorgung der Hauptverkehrsrouten sichergestellt. Quelle: 3. Die wichtigsten Maßnahmen zur Forcierung von E-Mobilität i. d. Steiermark Betriebe, Gemeinden und Private profitieren von folgenden Unterstützungsleistungen bei der Umstellung auf E-Mobilität: Bei Anschaffung Unterstützung Betriebe und Gemeinden: Bundesförderung für Fahrzeuge mit alternativem Antrieb Bundesförderung für E-Bikes und Lastenfahrräder Höhe Bis zu für Leichtfahrzeuge, bis zu für E-PKW und bis zu für N1 und M2 Fahrzeuge Bis zu 400 für E-Bikes und bis zu 600 für Lastenfahrräder Bundesförderung für Fahrzeuge mit alternativem Antrieb im öffen-tlichen Interesse Bundesförderung für E-Ladeinfrastruktur Bis zu for E-Busse Bis zu für Standard 2
3 und bis zu für Schnelllade-stationen (max. 30 % / 50 % der anrechenbaren Kosten) Steirische Förderung für Hybridtaxis Steirische Förderung für Lastenfahrräder Bis zu Bis zu Während dem Betrieb Des Weiteren gibt es umfang-reiche Fördermöglichkeiten im Bereich Mobilitätsmanagement für unterschiedliche Zielgruppen (Bau-träger, Tourismusbetriebe, ) Private: Steirische Förderung für Lastenfahrräder Sonstiges: E-Autos sind von der Normverbrauchsabgabe befreit. Es fällt keine motorbezogene Versicherungssteuer an. Seit Jänner 2016 gibt es außerdem eine neue Steuerregelung, die Fahrzeuge mit geringerem CO2 Ausstoß begünstig. Der Sachbezug für privat genutzte Firmenautos entfällt und E-Autos sind vorsteuerabzugsberechtigt. Bis zu 500 Sonstige Benefits In einigen Städten (z.b. Graz und Kapfenberg) ist das Parken mit E-Autos kostenlos und teilweise kann man auch kostenfrei laden. Quelle: Hemnisse für E-Mobilität in der Steiermark: E-Mobilität steht heute nach wie vor vor folgenden Barrieren, für deren Überwindung gemeinsame Kräfte gefordert sind: Kosten: E-Fahrzeuge (speziell E-Autos) sind in der Anschaffung teurer als normal betriebene Fahrzeuge, meist auch abzüglich der Förderungen. Die Amortisationszeit hängt daher stark vom Einsatzgebiet und der Nutzung des Fahrzeuges ab (privat oder betriebliche, Kilometerleistung, etc.) sowie natürlich auch von den aktuellen Benzin- oder Dieselpreisen. Dennoch gibt es schon 3
4 genügend positive Beispiele die zeigen, dass sich die Integration von E-Mobilität auch finanziell lohnt (siehe auch unten). Diese müssen unter den Zielgruppen noch stärker verbreitet werden, um entsprechendes Bewusstsein zu schaffen. Des Weiteren hat die Steuerreform 2016 zu einem starken Boost bei E-Mobilität geführt. Alleine im ersten Quartal 2016 haben sich die Zulassungszahlen für E-Fahrzeuge zum Vergleichszeitraum 2015 fast verdreifacht. Topographie: Österreich, und auch die Steiermark, sind charakterisiert von einem bergigen Gelände, das vor allem im obersteirischen Raum eine zusätzliche Herausforderung für die schon limitierte Reichweite der Fahrzeuge darstellt, besonders im Winter. Hier gilt es, E-Mobilität besonders bewusst einzusetzen. Bewusstseinsbildung: Es herrscht noch immer sehr viel Aufklärungsbedarf bei Betrieben und Gemeinden bezüglich E-Mobilität. Dieses Informationsloch muss mittels entsprechender Bewusstseinsbildung überwunden werden. 5. E-mobile Vorreiter Folgende zwei Beispiele zeigen, dass E-Mobilität sowohl für Betriebe, als auch für Gemeinden großartige Chancen bietet. Betriebliches Best Practice Beispiel Die Österreichische Post AG Ausgangslage: Die Post AG erwirtschaftet rund 0,5 % des österreichischen BIP, mit einer Wertschöpfung von 2,1 Mrd. pro Jahr. Es gibt sechs Briefsortierzentren, sieben Paketsortierzentren, 260 Verteilerzentren und rund Fahrzeuge in Österreich. Die Post verteilt jährlich rund 1 Mrd. Briefe, 65 Mio. Pakete, 760 Mio. Magazine und Zeitungen sowie 4,25 Mrd. Werbungen. In Kilometer gesprochen bedeutet diese Menge, dass die Postangestellten jeden Tag rund ~ km zurücklegen müssen, was einer Entfernung von fünf Erdumrunden entspricht. Ergebnis bisher und weitere Ziele: Die Post möchte daher auf eine komplett CO2-neutrale Zustellung umstellen, was durch Routenoptimierung, optimiertes Flottenmanagement sowie die Umstellung auf alternative Antriebe erreicht werden soll betreibt die Post daher schon 862 Elektrofahrzeuge (ein- und mehrspurig), diese Zahl soll bis Jahresende auf erhöht werden. Umfragen unter den Fahrern der E-Fahrzeuge sowie den Kunden haben gezeigt, dass die E-Fahrzeuge äußerst positiv aufgenommen werden und daher stark zum positiven Image der Post beitragen. Darüber hinaus wird am Beispiel der Post deutlich, dass durch entsprechende Routenplanung und Fahrzeugeinsatz E-Mobilität ein positiver businesse case sein kann. Foto: 4
5 Kommunales Best Practice Beispiel Die Stadtgemeinde Schladming Ausgangslage: Schladming ist eine der größten Ganzjahrestourismusregionen in Österreich und setzt seit Jahren auf E-Mobilität, um sich in der harten Tourismusbranche einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Aber nicht nur im touristischen Bereich, auch die kommunale Flotte wird kontinuierlich auf E-Mobilität umgestellt. Ergebnis bisher und weitere Ziele: Mehr als 160 E-Bikes und 15 E-Autos stehen für die Touristen für den Verleih zur Verfügung, es gibt fünf solar gespeiste Ladestationen und entsprechende Broschüren sorgen dafür, dass interessierte Touristen gut aufbereitete Informationen zur Hand haben. Darüber hinaus wird E-Mobilität in touristische Aktivitäten soweit möglich integriert und die Stadtgemeinde bzw. die Tourismusverbände betreiben umfassende Arbeit im Bereich der Bewusstseinsbildung. Schon sieben E-Fahrzeuge sind außerdem Teil der kommunalen Flotte und diese Zahl soll in Zukunft weiter erhöht werden, da sich die Stadtgemeinde ihrer Vorreiter- und Multiplikatorrolle bewusst ist. Fotos: Grazer Energieagentur GmbH 5
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