SE Planung, Evaluierung und Assessment im Bildungsbereich
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- Hansi Hauer
- vor 7 Jahren
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1 Dr. Rudolf Beer Hochschulprofessor UNI Wien Bildungswissenschaften SE Planung, Evaluierung und Assessment im Bildungsbereich Schule entwickeln, Schule steuern M 5.3 Planning, Evaluation and Assessment in Education - school development, school management
2 2. Qualitätskriterien gelungener Bildungsprozesse: Schulqualität und guter Unterricht Schulqualität Gute Schulen Guter Unterricht Merkmale Basisdimensionen Aspekte von Schulqualität (Studie) Schulqualität Schule gestalten ein fortwährender Prozess, bei dem ständig alles in Bewegung ist: Menschen, ohnehin alle verschieden, entwickeln, verändern sich; die Anforderungen der Gesellschaft werden komplexer, widersprüchlicher, immer dringlicher. Die Schule, seit jeher Zankapfel politischer, ökonomischer, medialer Interessen, soll bewahren und verändern zugleich ein Widerspruch, der ihre Entwicklung bremst, Stillstand für die einen, immer noch zu viel des Guten für die anderen. (BMBF, 2015, S. 2).
3 Akteursgruppen Gesellschaft Politik Peers Schulerhalter Schulmanagement Administration weiteres Personal Kinder Lehrerinnen Lehrer Eltern Schulqualität Gute Schulen Qualitätsbereiche von Schule und Unterricht nach Altrichter et al. (2012) Die Qualität einer Schule zeigt sich letztlich daran, ob und in welchem Maße die Schüler/innen Lernerfahrungen machen und Lernergebnisse erzielen, die ihnen erlauben, Identität und Selbstwertgefühl auszubilden und fachliche, überfachliche, soziale und persönliche Kompetenzen zur aktiven Teilhabe an der Gesellschaft in Beruf und Privatleben zu entwickeln (Altrichter et al., 2012, S. 3).
4 Qualität einer Schule Kompetenz der Schülerinnen und Schüler Persönliche Kompetenz Soziale Kompetenz Fachliche Kompetenz Überfachliche Kompetenz Kompetenzmodell Landkarte Schul- und Unterrichtsqualität (Altrichter et al., 2012, S. 3)
5 Gute Schulen 6 Qualitätsbereiche von Schule und Unterricht nach Altrichter et al. (2012) o Lernerfahrungen und Lernergebnisse o Lernen und Lehren o Lebensraum Klasse und Schule o Führung und Schulmanagement o Professionalität und Personalentwicklung o Schulpartnerschaft und Außenbeziehungen Gute Schulen SQA Schulqualität Allgemeinbildung (BMBF) >SQA Schulqualität Allgemeinbildung< ist eine Initiative des BMBF. Sie will durch pädagogische Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung zu bestmöglichen Lernbedingungen für Schüler/innen an allgemein bildenden Schulen beitragen. Das eigenständige Lernen von Schüler/inne/n, unterstützt durch wertschätzende, sachlich fundierte Begleitung von Lehrer/innen, soll zur weiteren Anhebung des Bildungsniveaus führen (BMBF, o.j., o.s.)
6 (vgl. Brügelmann, 1999, S. 111ff) Gute Schulen Modell guter Schulen nach Brügelmann (1999) Gesamtklima, Einstellungen, Erwartungen o Wie eine Schule zu ihren Schülerinnen und Schülern steht o Systematische Zusammenarbeit zwischen Lehrerinnen und Lehrern o Identifikation der Schüler/innen mit ihrer Schule, das Gefühl, der Gemeinschaft Schule anzugehören o deutliche Zielorientierung curricularer Aktivitäten Organisatorische, curriculare, strukturelle Faktoren o funktionierende Alltagsorganisation der Schule o funktionierende Organisation des Unterrichts o systematische schulinterne Fortbildung und Entwicklung o Zusammenwirken Schule und Elternhaus
7 Gute Schulen Schulleitung o Initiatoren von Zielklärung, -absprache und -sicherung o Impulsgeber für pädagogische Schwerpunktbildung im Alltag o Zeit für und enger Kontakt mit Kollegium o Ermutigung und Bestätigung der Kolleginnen o Offenheit nach außen, d.h. Eltern, anderen Schulen und Einrichtungen gegenüber Unterricht o Schüler/innenorientierung o viel Rückmeldung an Schüler/innen o Strukturiertheit des Lehr-/Lernprozesses o Überblick über das Klassengeschehen o Zeitnutzung on task Guter Unterricht Guter Unterricht ist ein Unterricht, in dem (1) im Rahmen einer demokratischen Unterrichtskultur (2) auf der Grundlage des Erziehungsauftrags (3) und mit dem Ziel eines gelingenden Arbeitsbündnisses (4) eine sinnstiftende Orientierungen (5) und ein Beitrag zur nachhaltigen Kompetenzentwicklung aller Schülerinnen und Schüler geleistet wird. (Meyer, 2010a, S. 13)
8 Didaktisches Sechseck (Meyer, 2010a, S. 25) Transparente Leistungserwartungen Sinnstiftendes Kommunizieren Zielstruktur Inhaltsstruktur Inhaltliche Klarheit Klare Strukturierung Vorbereitete Umgebung Raum- Struktur Prozess- Struktur Echte Lernzeit Lernförderlich es Klima Sozial- Struktur Handlungs- Struktur Methodenvielfalt Sechs Grunddimensionen Zehn Merkmale guten Unterrichts Individuelles Fördern Intelligentes Üben Merkmale guten Unterrichts 1. Klare Strukturierung des Unterrichts: roter Faden, Klarheit bei Prozessen, Zielen und Inhalten, Rollenklarheit, Absprache von Regeln, Ritualen und Freiräumen o verständliche Sprache o Rollen der Beteiligten sind klar o Aufgabenstellungen sind klar und verständlich formuliert o Unterrichtsschritte sind deutlich markiert o geschickte Rhythmisierung des Unterrichts o vereinbarte Regeln werden eingehalten, Rituale eingesetzt o Passung zwischen Ziel, Inhalt, Methode und Raum
9 Merkmale guten Unterrichts 2. Hoher Anteil an echter Lernzeit: erreichbar durch ein gutes Zeitmanagement, durch Pünktlichkeit, durch Auslagerung von Organisationskram und durch eine Rhythmisierung des Tagesablaufs o Hohe Schüler/innenaktivität o Geringe Ablenkbarkeit o Inhaltlich reiche Arbeitsergebnisse o Gelungene Rhythmisierung aktiver Lernphasen und Pausen o Wenig Disziplinstörungen o Lehrperson stört die Kinder nicht beim Lernen Merkmale guten Unterrichts 3. Lernförderliches Klima : gegenseitiger Respekt, Einhaltung von Regeln, Übernahme von Verantwortung, Gerechtigkeit, Fürsorge o Respektvoller Umgang o Keine Diskriminierung/ Ausgrenzung von Kindern mit geringen Leistungen o Gegenseitige Rücksicht und Hilfe o Wertschätzende Sprache o Wenig Rivalität o Definierte Klassenämter o Lachen und humorvolle Stimmung
10 Merkmale guten Unterrichts 4. Inhaltliche Klarheit: Verständlichkeit der Aufgabenstellung, Plausibilität des thematischen Gangs, Klarheit und Verbindlichkeit der Ergebnissicherung o Informierende Unterrichtseinstiege o Fokussierung auf das Thema o Anknüpfen an Vorerfahrungen und Alltagsvorstellungen o Saubere/übersichtliche Mitschriften/Visualisierungen o Arbeit mit Modellen und Veranschaulichungen o Intelligenter Umgang mit Fehlern o Wiederholen und Zusammenfassen Merkmale guten Unterrichts 5. Sinnstiftendes Kommunizieren: durch die Beteiligung an der Planung, Gesprächskultur, Sinnkonferenzen, Lerntagebücher und Schüler/innen-Feedback o Fokussierung auf die Sache o Lustvolles Lernen o Eigene Interessen in das Thema einbringen o Vertrauen zur Lehrperson o Schüler/innenrückmeldungen zum Lernfortschritt und zu Schwierigkeiten o Kinder reflektieren den Lernprozess
11 Merkmale guten Unterrichts 6. Methodenvielfalt: Reichtum an Inszenierungstechniken, Vielfalt der Handlungsmuster, Variabilität der Verlaufsformen und Ausbalancierung der methodischen Großformen Merkmale guten Unterrichts 7. Individuelles Fördern: durch innere Differenzierung und Integration, Schaffung von Freiräumen, Geduld und Zeit; durch individuelle Lernstandsanalysen und abgestimmte Förderpläne o Kinder arbeiten an unterschiedlichen Aufgaben o Zusätzliche Hilfestellungen o Lernmaterialien und Arbeitshilfen o Auszeit möglich, Angepasstes Lernpensum o Arbeit an zusätzlichen Schwerpunkten o Gegenseitige Unterstützung
12 Merkmale guten Unterrichts 8. Intelligentes Üben: durch Bewusstmachung von Lernstrategien, passende Übungsaufträge, gezielte Hilfestellungen und entsprechende Rahmenbedingungen o Oft, aber kurz o Klare Regeln o Ruhige, konzentrierte Arbeitsatmosphäre o Wenig Störungen o Klarheit o Personen-, ziel-, themen- und methodendifferenzierte Übungsaufträge o Sich selbst erklärende Übungsmaterialien o HÜ werden kontrolliert Merkmale guten Unterrichts 9. Transparente Leistungserwartungen: durch ein an den Richtlinien/Bildungsstandards orientiertes, dem Leistungsvermögen der Schülerinnen und Schüler entsprechendes Lernangebot und durch förderorientierte Rückmeldungen zum Lernfortschritt o Leistungserwartungen klarlegen o Klare Aufgabenstellung o Zügige und differenzierte, klare Leistungsrückmeldung o Verschiedene Formen der Leistungskontrolle o Tests sind angekündigt o Schüler/innenfeedback zu Leistung/serwartung/en
13 Merkmale guten Unterrichts 10. Vorbereitete Umgebung: durch entsprechende Ordnung, funktionale Einrichtung und brauchbares Lernwerkzeug, effektive Raumregie, geeigneter Raum o Ordnung o Identifikation o Behutsamer Umgang o Lernmaterialien und Technische Ausstattung o Funktionelle Raumgestaltung Zeitgemäße Unterrichtsmethoden erfordern und bedingen eine moderne Schularchitektur mit großzügiger Schulraumgestaltung (Hammerer & Rosenberger, 2014, S. 40). Basisdimensionen von Unterrichtsqualität Effektive Klassenführung Kognitive Aktivierung Unterstützendes Unterrichtsklima (vgl. Klieme 2006)
14 Effektive Klassenführung o Classroom mamagement o Lernzeit maximiert o Störungen minimiert o Lehrerhandeln gekennzeichnet durch: o Allgegenwärtigkeit o Überlappung o Mobilisierung o Flexibilität und Motivierung (vgl. Künsting/ Billich / Lipovsky 2009, S. 660) Kognitive Aktivierung o Basiert auf der fachlichen Qualität des Unterrichts (Lehrer/innenhandeln) o Herausfordernde Aufgaben o Provozieren kognitiver Konflikte o Ideen, Positionen und deren Differenzen hervorheben o Reflexion (vgl. Künsting/ Billich / Lipovsky 2009, S. 660f)
15 Unterstützendes Unterrichtsklima Das von Beteiligten subjektiv wahrgenommene Unterrichtsklima umfasst: o Lehrer/in Schülerin/- Interaktion o Schüler/in Schülerin/- Interaktion o Schüler/innenengagement o Instruktionsmerkmale der Lehrperson (vgl. Künsting/ Billich / Lipovsky 2009, S. 660f) Dr. Rudolf Beer Hochschulprofessor UNI Wien Bildungswissenschaften 2016 rudolf.beer@kphvie.ac.at
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