Perspektive Berufsabschluss Transferfachtagung 24./
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- Liese Adenauer
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1 Perspektive Berufsabschluss Transferfachtagung 24./ Ergebnisse aus dem BIBB-Forschungsprojekt Anerkennung beruflicher Kompetenzen am Beispiel der Zulassung zur Abschlussprüfung im Rahmen der Externenregelung (FP ; JFP 2009) Daniel Schreiber Katrin Gutschow Bundesinstitut für Berufsbildung
2 Inhalt der Präsentation Feldzugang/Methode Teilnehmer/innen Perspektive Berufsabschluss Adressaten der Externenprüfung Informationen über die Externenprüfung Unterstützung bei der Zulassung Nachweise Motive Kosten Vorbereitung Anerkennung informellen Lernens Ausblick: Anerkennungsgesetz alle Befragte PB nicht PB
3 Feldzugang/Methode Im Rahmen des Forschungsprojekts wurden Teilnehmende an Abschlussprüfungen nach der Externenregelung schriftlich und die zuständigen Stellen durch computergestützte Telefoninterviews (CATI = Computer Assisted Telephone Interview) befragt. Befragung der zuständigen Stellen 1. Phase: Nach dem Verzeichnis der anerkannten Ausbildungsberufe wurden etwa 600 zuständige Stellen identifiziert. Es wurden alle hauptamtlich Verantwortlichen befragt. 160 zuständige Stellen ohne Externenprüfung in den letzten fünf Jahren 2. Phase: Erweiterung um Befragung von Kreishandwerkerschaften und Innungen Befragung der Externen 1. Phase: Weitergabe des Fragebogens an Interessierte/ Teilnehmende an Externenprüfung über die zuständigen Stellen. 2. Phase: Weitergabe des Fragebogens über Bildungsträger: Befragung von Teilnehmenden in Vorbereitungskursen Auswertung auf der Basis von 871 Rückläufen
4 Teilnehmer/innen Perspektive Berufsabschluss 65 Befragte gaben an, dass sie im Rahmen von Perspektive Berufsabschluss betreut wurden (im Folgenden: Teilnehmer/innen). 56 % [28 %]* befanden sich zum Befragungszeitpunkt in der Vorbereitung zur Prüfung 54 % [53 %] männlich, 46 % [47 %] weiblich Durchschnittsalter: ungefähr 40 Jahre [37 Jahre] Jüngere Erwachsene: etwa ein Drittel der Teilnehmer/innen [42 %]. Die meisten befanden sich in der Alterklasse Jahre Der Hauptschulabschluss mit etwas über 46 % [23 %] ist der häufigste Bildungsabschluss Die Hälfte der Befragten ist berufstätig [66 %] Ein Fünftel haben einen Migrationshintergrund [21 %] * Nicht-Teilnehmer/innen n = 398 Personen
5 Adressaten der Externenprüfung Nicht nur Un- und Angelernte nehmen an der Externenprüfung teil, auch bereits qualifizierte Fachkräfte und Akademiker erlangen berufliche Abschlüsse im Rahmen der Externenprüfung. 61 % der Befragten haben einen beruflichen Abschluss bereits erworben 9 % haben einen (Fach-)Hochschulabschluss 15 % sind Studienabbrecher 17 % Ausbildung abgebrochen 75 % Berufsabschluss 11 % (Fach-)Hochschulabschluss 9 % Studienabbrecher 21 % Ausbildung abgebrochen
6 Informationen über die Externenprüfung Die zuständigen Stellen informieren die Externen umfassend über den Zulassungsprozess und die Abschlussprüfung. Eine aktive Rolle bei der Information potentieller Kandidaten für das Nachholen eines Berufsabschlusses haben die Arbeitsagenturen, Jobcenter und ARGEN und die Betriebe, vor allem durch Vorgesetzte. Fast alle Externen sind mit der Beratung der zuständigen Stellen zufrieden bis sehr zufrieden. Teilnehmer/innen sind mit dem Prozess der Zulassung zufriedener als Nichtteilnehmerinnen. Fast die Hälfte der Teilnehmer/innen hat über die Arbeitsagenturen, Jobcenter und ARGEN von der Möglichkeit der Externenprüfung erfahren [23 %].
7 Unterstützung bei der Zulassung Beim Zusammenstellen der Nachweise werden die Externen vor allem durch Bildungsanbieter unterstützt. Über die Hälfte der Externen in den Bereichen Industrie und Handel, Handwerk und bei den Hauswirtschafter/-innen wurden durch Bildungsanbieter unterstützt. Im Landwirtschaftsbereich bieten vor allem die zuständigen Stellen Unterstützung an; im Öffentlichen Dienst die Betriebe. Teilnehmer/innen von Perspektive Berufsabschluss erhalten mehr Unterstützung bei der Zusammenstellung der Dokumente als Nichtteilnehmer/innen.
8 Nachweise Die Externen erbringen hauptsächlich Nachweise über Praxiszeiten im angestrebten Beruf, wie beispielsweise qualifizierte Arbeitszeugnisse und Arbeitgeberbescheinigungen. Eine wichtige Rolle spielen auch Nachweise anderer Berufsabschlüsse, Teilnachweise anderer (Aus-)Bildungsgänge und Weiterbildungsbescheinigungen und -zertifikate. Kompetenzfeststellungsverfahren spielen im Zulassungsverfahren keine Rolle. Die Eineinhalbfachenregelung, das heißt der Nachweis von beruflichen Tätigkeiten, die das Eineinhalbfache der Ausbildungszeit ausmachen, ist das Hauptkriterium der zuständigen Stellen; die Glaubhaftmachung beruflicher Handlungskompetenzen kommt laut Aussagen der zuständigen Stellen kaum vor. Teilnehmer/innen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Nachweise nicht.
9 Nachweise
10 Nachweise
11 Motive Die wesentlichen Gründe für das Nachholen eines Berufsabschlusses sind bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt und ein besserer Verdienst. Betriebliche Gründe spielen nur eine sekundäre Rolle. Für Teilnehmer/innen ist besonders wichtig: Bessere Chancen am Arbeitsmarkt (86 %) Besserer Verdienst (49 %) Höhere Berufszufriedenheit (37 %)
12 Motive Alle Befragten (n=757) Teilnehmer Perspektive Berufsabschluss (n=65) Nichtteilnehmer (n=398) bessere Chancen am Arbeitsmarkt 76,1 86,2 69,8 Chancen für Betriebswechsel 16,6 15,4 14,1 die Möglichkeit, an einer Aufstiegsfortbildung (z.b. Meister, Fachwirt) teilzunehmen 29,6 35,4 27,1 Schutz vor Arbeitslosigkeit 30,8 33,8 29,1 Erschließung neuer Arbeitsgebiete 22,5 30,8 21,6 Erschließung höherwertigerer Arbeitsgebiete 24,8 24,6 26,4 einen anderen Umgang mit den Vorgesetzten 5,7 4,6 5,3 Anerkennung durch Kollegen 9,2 9,2 8,3 Ansehen im Privatbereich 11,8 4,6 10,3 einen besseren Verdienst 42,7 49,2 42,2 mich selbstständig machen / einen Betriebs übernehmen zu können tieferes Verständnis von betrieblichen Prozessen im Arbeitsumfeld 14,9 16,9 14, ,4 27,9 Übernahme von Ausbildungstätigkeiten 7,4 4,6 7,0 höhere Berufszufriedenheit 34,3 36,9 34,2
13 Kosten Die Kosten für das Nachholen des Berufsabschlusses tragen die Externen selbst oder sie werden durch Arbeitsagenturen, Jobcenter oder ARGEN unterstützt. Nur bei 20 % der Externen beteiligen sich auch die Betriebe an den direkten Kosten. Dafür werden über 50 % der berufstätigen Externen von den Betrieben für die Vorbereitung zur Prüfung freigestellt. Teilnehmer/innen werden häufiger von Arbeitsagenturen, Jobcenter oder ARGEN unterstützt! Übernahme direkter Kosten im Zusammenhang mit der Prüfung Alle Befragten (n=770) Teilnehmer Perspektive Berufsabschluss (n=65) Nichtteilnehmer (n=398) ich selbst 40,9 24,6 37,9 mein Arbeitgeber 20,8 12,3 22,9 Arbeitsagentur / ARGE / Jobcenter 41,0 60,0 42,5
14 Vorbereitung Ein wesentliches Problem bei der Vorbereitung auf die Abschlussprüfung stellt das geringe Angebot spezieller Vorbereitungskurse dar. Fast zwei Drittel der Befragten bemängeln das Kursangebot. Ein Drittel der Befragten nimmt nicht an Vorbereitungsmaßnahmen teil. Der Anteil an Personen, die an Nachqualifizierungsmaßnahmen teilgenommen haben, ist niedrig. Art der Teilnahme Anteil Vorbereitungskurse 53 % Nachqualifizierungsmaßnahmen (umfangreiche Maßnahmen mit betrieblichen Anteilen) Alternative Formen der Vorbereitung (Fernunterricht oder Berufsschulbesuch) 8 % 4 % Keine Teilnahme 35 %
15 Anerkennung informellen Lernens n= Informelle Lernergebnisse Non-Formale Lernergebnisse Formale Lernergebnisse 6 3 Formal, non-formal und/oder informelle Lernergebnisse 41 Für die Anerkennung auf informellem Wege angeeigneter Kompetenzen zeigen die Ergebnisse des Forschungsprojekts, dass zwar informelles Lernen berücksichtigt wird, dieses allerdings nur dann, wenn es von Dritten in Form von Dokumenten, Bescheinigungen oder Zertifikaten bestätigt wird. Eine Kompetenzfeststellung, wodurch auch Kompetenzen nachgewiesen werden könnten, die eher impliziter Natur und aus Sicht der Individuen unbewusst sind, wird nicht durchgeführt.
16 Ausblick: Anerkennungsgesetz Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz (BQFG - Anerkennungsgesetz ) Orientierung Vollzug Nachher Information Arbeitsmarkt Beratung Gleichwertigkeitsprüfung Verfahrensberatung Anpassungs- und Nachqualifizierung Statistik
17 Ausblick: Anerkennungsgesetz Das neue Anerkennungsgesetz (BQFG) wird die Antragszahlen auf Zulassung zur Abschlussprüfung erhöhen und für Innovationen im Zulassungsverfahren sorgen. Im Rahmen der Verweisberatung durch die zuständigen Stellen wird vermehrt auf die Externenprüfung hingewiesen. Durch das Projekt Prototyping werden neue Wege der Kompetenzfeststellung gegangen. Nachqualifizierung/Anpassungsqualifizierung Im Nachgang zur Gleichwertigkeitsfeststellung: bei wesentlichen Unterschieden bzw. bei einer Teilanerkennung kann eine Nachqualifizierung den Weg zu einer vollen Anerkennung ebnen. Gestaltung der Ausgleichsmaßnahmen bei reglementierten Berufen? Modelle/Konzepte der Nachqualifizierung bei nicht reglementierten Berufen; Rolle der Betriebe?
18 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Katrin Gutschow 0228/ Daniel Schreiber 0228/
19 Vorbereitung Untersuchung hinsichtlich der Vorbereitungsteilnahme bei jüngeren Erwachsenen bis 34 Jahren Jüngere Erwachsene nehmen signifikant weniger an vorbereitenden Maßnahmen teil als ältere Erwachsene. Jüngere Erwachsene mit niedrigem Bildungsniveau haben einen höheren Bedarf an gezielter Vorbereitung in Form von Maßnahmen als Externe mit höherem Bildungsniveau. Insbesondere die Gruppe der Hauptschüler/-innen hat ein vergleichsweise größeres Problem mit der Wiederaufnahme strukturierten Lernens. In dieser Gruppe ist auch die Befürchtung, die Prüfung nicht zu bestehen, am größten. Den größten Unterschied hinsichtlich der Teilnahme an vorbereitenden Maßnahmen ist in Bezug auf den jeweiligen Ausbildungsbereich festzustellen. Im Bereich Industrie und Handel ist die Teilnahme niedrig (53 %) und im Landwirtschaftsbereich am höchsten (82 %). Daniel Schreiber, Katrin Gutschow: Externen Prüfungsteilnehmern auf der Spur. Wie holen jüngere Erwachsene einen Berufsabschluss nach? port_2013_20.pdf
Daniel Schreiber Bundesinstitut für Berufsbildung
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