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1 01 LESEN 2.0 Lesen 2.0 Seit Jahren sagen Experten E-Book seine große Zukunft voraus. Nun scheint es, als hätte diese Zukunft begonnen könnte als Anfang der digitalen Revolution des Buchmarkts in die Geschichte eingehen. Und auch Zeitungen stehen vor einem Wandel. Lesen Durchbruch bei E-Books Seitdem Internetbuchhändler Amazon Ende 2007 das E-Book-Lesegerät Kindle in den USA auf den Markt brachte, ist der Buchmarkt gewaltig in Bewegung geraten. Jetzt, so scheint es, steht der große Durchbruch der Technologie auch in Deutschland bevor. Seite 2 So funktionieren E-Books Mit gewöhnlichen Büchern haben E-Books nur noch wenig gemeinsam. Statt Papier dient eine Folie als Schriftträger, umgeblättert wird per Knopfdruck, und der Bücherkauf geschieht per Download. Nur die Inhalte sind gleich. Seite 4 Zukunftsversion E-Zeitung Eine Familie, die konsequent darauf achtet, keine Energie zu verschwenden, kann sich im Laufe eines Jahres ganz schön was zusammensparen. In der Summe erzielen oft schon kleine Maßnahmen große Erfolge. Seite 6 Von der Keilschrift zum E-Book Die Geschichte der Schrift ist fast so alt wie die Menschheit. Die Form hat sich allerdings gewaltig geändert. Von den ersten Höhlenmalereien bis zum modernen E-Book der Gegenwart war es ein weiter Weg. Seite 7 Impressum: Unternehmenskommunikation RWE Energy AG Rheinlanddamm Dortmund Herausgeber: Dr. Hanns-Ferdinand Müller, RWE Westfalen-Weser-Ems Jan-Peter Schwartz, RWE Energy Achim Südmeier, RWE Rhein- Ruhr. Postfach Dortmund -

2 02 LESEN 2.0 Lesen 2.0. Durchbruch bei E-Books Seit Jahren sagen Experten E-Books, sogenannten elektronischen Büchern, eine große Zukunft voraus. Nun scheint es, als hätte diese Zukunft begonnen könnte als Anfang der digitalen Revolution des Buchmarkts in die Geschichte eingehen. Versucht haben es schon viele. Die Firma Nuvomedia zum Beispiel, die mit dem Rocket E-Book vor knapp zehn Jahren das erste elektronische Lesegerät für E-Books auf den Markt brachte, oder Sony mit seinem E-Book-Reader Librie. Durchsetzen konnte sich allerdings keines der neuartigen Lesegeräte. Die Technik galt als unausgereift, die Zeit war noch nicht reif für die digitale Revolution. Doch seitdem Internetbuchhändler Amazon angekündigt hat, sein 2007 auf den Markt gebrachtes E-Book-Lesegerät Kindle bald auch in Deutschland anzubieten, scheint es, als stehe dem endgültigen Durchbruch für E-Books auch im deutschsprachigen Raum nichts mehr im Wege. In den USA hat Amazon bereits mehr als eine halbe Million Exemplare des Kindle verkauft. Bis Mitte 2009 soll die Millionengrenze überschritten sein. Experten schätzen, dass schon in fünf Jahren der Umsatzanteil von E-Books am Buchmarkt in Deutschland zweistellig ausfallen könnte. Dafür gibt es überzeugende Gründe: Wachsender Wettbewerb der Hersteller Neben Amazon drängen auch andere Hersteller von E-Book-Readern auf den Markt. Als aussichtsreichster Konkurrent gilt einmal mehr Unterhaltungsriese Sony, der mit seinem Librie -Nachfolger Reader noch im Frühjahr 2009 in Deutschland auf den Markt kommen will. Auch das iliad der niederländischen Firma irex, das über den Internetbuchhändler Libri.de vertrieben wird, das Cybook der französischen Firma Bookeen oder der eslick- Reader der amerikanischen Firma Foxit sind vielversprechende Kandidaten. Sogar das iphone oder der ipod Touch eignen sich dank ihrer großen Displays als E-Book-Lesegeräte.

3 03 LESEN 2.0 Bessere Technik dank elektronischer Tinte Gemeinsam ist allen Readern der neuen Generation die Verwendung sogenannten elektronischen Papiers (zur Funktionsweise siehe: So funktionieren E-Books). Im Vergleich zu den frühen Modellen, deren schwache Beleuchtung und pixelige Schrift den Lesespaß arg trübten, bietet dieses ein Lesegefühl fast wie bei traditionellen Büchern oder Zeitungen. Texte und Bilder werden flimmerfrei, gestochen scharf und kontrastreich dargestellt, selbst bei direkter Sonneneinstrahlung. Da die Bildschirme ohne Hintergrundbeleuchtung auskommen, sind sie zudem sehr stromsparend, was die Akkulaufzeit vervielfacht. Zudem ist die Bedienung einfacher geworden, die Geräte sind handlicher, leichter und billiger. Wachsende Zahl an E-Books Ein weiteres Zeichen, dass E-Books auf dem Sprung zum Massenmarkt sind, ist die rasant wachsende Zahl von Buchtiteln. Längst sind nicht mehr nur Fachbücher in digitaler Version erhältlich, sondern auch Belletristik. In den USA bringen mittlerweile viele große Verlage jede Neuerscheinung parallel in Papierform und als E-Book heraus. Amazon bietet bereits mehr als Titel in digitaler Form an. Und auch in Deutschland wächst das Sortiment. Mehrere große Verlage haben angekündigt, ab Frühjahr 2009 Teile ihrer Editionen als E-Books beim Internetbuchhändler Libri verfügbar zu machen. Als erster Einzelbuchhändler will Thalia sowohl elektronische Lesegeräte als auch E-Books in seinen Filialen und auch online anbieten. Veränderte Lesegewohnheiten Neben verbesserter Technik und einer größeren Buchauswahl sehen Experten einen entscheidenden Grund für die wachsende Akzeptanz von E-Books in den veränderten Lesegewohnheiten der jüngeren Generation. Jugendliche, die mit dem Web aufgewachsen sind, sind es längst gewohnt, Texte auf einem Bildschirm zu lesen. Daher sei es für diese Personen auch kein Problem, Bücher auf einem Bildschirm zu lesen.

4 04 LESEN 2.0 SO FUNKTIONIEREN E-BOOKS Zum Lesen von E-Books braucht man einen E-Reader Im Unterschied zu gedruckten Büchern, bei denen der Inhalt nicht von der Form zu trennen ist, sind beim E-Book Inhalt und Medium separat. Der Begriff E-Book steht ausschließlich für den Inhalt, also die digitale Datei. Die Hardware, das technische Gerät, wird dagegen als E-Book-Reader bezeichnet. Die Schrift wird mittels elektronischer Tinte erzeugt Der Bildschirm aller neueren E-Book-Reader basiert auf sogenanntem elektronischen Papier, das mit elektronischer Tinte (E-Ink) beschrieben wird. Es besteht aus zwei verpressten Folien mit einer wabenartigen Struktur. In jeder der winzigen Waben, von denen jede ein Pixel darstellt, schwimmen winzige kleine schwarze und weiße Pigmentkügelchen in einer öligen Flüssigkeit. Durch Anlegen einer elektrischen Spannung lassen sich diese so steuern, dass entweder die schwarzen oder die weißen Kugeln oben landen. So lassen sich Buchstaben und ganze Bilder formen. Gegenüber LCD-Bildschirmen bietet diese Technik zahlreiche Vorteile: Der Bildschirm hat einen hohen Kontrast, ähnlich dem von normalem Papier, er ist flimmerfrei, und er sieht aus jedem Blickwinkel gleich aus. Weiterer Vorteil: Energie wird nur verbraucht, wenn sich das Bild ändern soll, also beispielsweise die Seite umgeblättert wird. Daher erreichen moderne E-Book-Reader sehr lange Batterielaufzeiten. Eine Akkuladung soll beim Sony Reader zum Beispiel für knapp 7000 Seiten ausreichen. So kommen die digitalen Bücher auf den Reader E-Reader können nicht nur Buchinhalte anzeigen, sondern ganze Bibliotheken speichern. Rund 200 E-Books soll Amazons Kindle aufnehmen können. Sony gibt die Speicherkapazität seines Readers mit rund 160 Büchern an. Durch zusätzliche Speicherkarten lässt sich die Kapazität noch erheblich erweitern. Doch bevor es so weit ist, müssen die Bücher erst einmal aufs Lesegerät geladen werden. Und da gehen die Anbieter unterschiedliche Wege. Während bei Sonys Reader und dem iliad von irex die Bücher via USB-Kabel und PC aus dem Internet heruntergeladen werden, ermöglicht der Kindle den Download mittels integrierter Mobilfunkschnittstelle per Handy. Ein PC ist dafür überflüssig. Allerdings können E-Books auf diese Weise nur im Amazon-Shop gekauft werden.

5 05 LESEN 2.0. Umblättern per Pfeiltaste Das Umblättern geschieht bei elektronischen Büchern ganz einfach mittels Knopfdruck. Allerdings geht es nicht annähernd so schnell wie bei herkömmlichen Büchern. Sogar bei einfachen Texten dauert es knapp zwei Sekunden. Bei Dokumenten, die viele Bilder enthalten, kann es mitunter sogar mehrere Minuten dauern, bis die Seite aufgebaut ist. Zum Lesen von Comics oder Betrachten von Bildbänden sind E-Reader daher noch ungeeignet. Zusatzfunktionen für mehr Lesekomfort Neben der Funktion des Umblätterns gibt es eine Reihe von Funktionen, die E-Book-Reader von gewöhnlichen Büchern unterscheiden. So ist etwa eine Volltextsuche möglich, mit der sich jedes Zitat in Sekundenschnelle finden lässt, man kann elektronische Lesezeichen setzen, Inhalte in Archiven organisieren und per Schnellzugriff ansteuern. Manche Modelle sind sogar per Druckstift wie Papier beschreibbar und ermöglichen Unterstreichungen und Kommentare im Text. Problem: Formatvielfalt Ein großes Problem der elektronischen Lesegeräte ist bisher, dass nicht alle Reader alle digitalen Formate lesen können. So lassen sich mit dem Kindle zum Beispiel keine PDF-Dateien anzeigen, sondern nur das Amazoneigene E-Book-Format. Das hat den großen Nachteil, dass man bei Amazon gekaufte Bücher nur auf dem Kindle lesen kann. Alle anderen E-Book-Reader dagegen können viele verschiedene Formate lesen, PDF, RTF, TXT und sogar Word. Die Verlage sind sehr daran interessiert, einen gemeinsamen Standard für elektronische Bücher durchzusetzen. Hier gilt das Format International Digital Publishing Forum (IDPF), früher als Open ebook Forum bekannt, als aussichtsreichster Kandidat. Jedenfalls wurde es auf den Buchhändlertagen im Mai 2008 als Standard-Format empfohlen. Gewinnen Sie eines der ersten in Deutschland erhältlichen E-Books von Sony: Das Sony PRS-505 E-B ist 260 Gramm leicht, sein Speicher kann 160 Bücher fassen. Reicht das nicht, lässt sich der Speicherplatz mit SD-Karten oder Memorysticks erweitern. Wer beim Lesen entspannende Musik hören will, spielt einfach Songs im MP3- oder AAC-Format auf das E-Book. Gewinnspiel unter:

6 06 LESEN 2.0 Zukunftsvision E-Zeitung Wer eine Ahnung davon bekommen will, wie die Zeitung der Zukunft aussehen könnte, findet sie bei Harry Potter ganz gut beschrieben. Dort lesen die Zauberer gerne Zeitungen, die sich wie von Zauberhand selbst aktualisieren und in denen die Bilder nicht starr, sondern beweglich sind. Was vor wenigen Jahren noch im Reich der Zauberei angesiedelt war, könnte schon bald zur Realität werden. Denn die Hersteller von elektronischem Papier arbeiten fieberhaft daran, es so dünn und flexibel wie herkömmliches Papier zu machen. Wie beim E-Book könnten dann eines Tages auch die Zeitungen mit digitalen Inhalten gefüttert werden. Die Daten würden einfach via Handy auf die Folie geladen und dort über eine elektronische Steuereinheit in Schrift oder Bilder verwandelt. Am weitesten vorangeschritten in dieser Technik ist die britische Firma Plastic Logic, die in einer Fabrik bei Dresden am Papier der Zukunft feilt. Schon Mitte 2009 will sie in den USA ein Lesegerät auf den Markt bringen, das einer Zeitungsseite nachempfunden ist. Das Display soll etwa doppelt so groß sein wie das eines E-Books, sodass sich ganze Zeitungsseiten anzeigen lassen. Wie moderne E-Book-Reader nutzt das noch nicht benannte Lesegerät das Verfahren der elektronischen Tinte. Vorerst sollen Schrift und Bilder zwar nur in Schwarz-weiß-Optik erzeugt werden, in naher Zukunft sollen aber auch Farbe und sogar bewegte Bilder möglich sein.

7 07 LESEN 2.0 Von der Keilschrift zum E-Book die Geschichte des Schreibens Vor Jahren erste Höhlenmalereien Erste Kritzeleien an Felswänden, sogenannte Petroglyphen, sind aus der Zeit um etwa vor Christus dokumentiert. Allerdings sind die bildhaften Darstellungen nicht eindeutig genug, um schon als Schrift zu gelten. Vor ca Jahren Keilschrift der Sumerer Über den Ursprung der ersten Schriftsysteme streiten sich die Gelehrten noch immer. Vieles deutet aber darauf hin, dass die Sumerer, die im südlichen Mesopotamien (entspricht dem heutigen Irak) lebten, das erste Schriftsystem entwickelten. Früheste Dokumente ihrer sogenannten Keilschrift sind aus dem 4. Jahrtausend vor Christus überliefert. Als Schreibwerkzeug diente entweder ein Stück Holz oder ein Schilfrohr, das an der einen Seite zugespitzt war. Geschrieben wurde damit in weiche Tontafeln. Anfänglich handelte es sich bei den Zeichen noch um bildhafte Darstellungen von Dingen oder Wesen. Im Laufe der Jahrhunderte verloren diese aber immer mehr ihren ursprünglichen Bezug und bezogen sich bald auf die Lautwerte einzelner Silben. Vor 5000 bis 6000 Jahren Hieroglyphen der Ägypter Parallel zur Keilschrift der Sumerer entstand in Ägypten das Schriftsystem der Hieroglyphen. Es wurde erst 1822 durch den Ägyptologen Jean-François Champollion entziffert. Wie die Keilschrift basierte auch die Hieroglyphenschrift auf symbolhaften Zeichnungen. Im Unterschied zur Keilschrift ist die Zahl der Zeichen allerdings um ein Vielfaches höher. Die Hieroglyphenschrift wurde bis etwa 390 nach Christus im Wesentlichen unverändert beibehalten. Vor etwa 3500 Jahren: Phönizier entwickeln die erste Buchstabenschrift Um etwa 1500 vor Christus entwickelten die Phönizier im östlichen Mittelmeerraum die erste Buchstabenschrift der Welt. Sie ersetzten die über Jahrtausende gebrauchten Bildsymbole der Sumerer und Ägypter durch ein viel einfacher zu verwendendes Buchstabensystem aus 22 Konsonanten. Von diesem Alphabet-System stammen alle späteren Alphabete ab. Der älteste erhaltene Text in phönizischer Schrift ist etwa 3000 Jahre alt. Es ist eine Inschrift auf dem Sarkophag des Königs Ahirom von Byblos, der 1923 bei Ausgrabungen in der antiken Stadt Byblos (heute Jbeil) im Libanon entdeckt wurde.

8 08 LESEN 2.0 Vor etwa 3000 Jahren: Griechische Schrift entwickelt sich aus der Phönizischen Das griechische Alphabet ist im Wesentlichen eine Weiterentwicklung des Phönizischen. Im Unterschied zu diesem kannte es allerdings neben 22 Konsonanten auch Selbstlaute. Seine Vollendung erfuhr das griechische Alphabet etwa im 4. Jahrhundert vor Christus. In dieser Form ist es bis heute unverändert geblieben. Vom griechischen Alphabet stammen unter anderem das lateinische und das kyrillische Alphabet ab. Vor 2600 Jahren: Lateinisches Alphabet entwickelt sich aus dem Griechischen Die lateinische Schrift ging aus der griechischen hervor und ist wie diese bis heute erhalten geblieben, auch wenn sie zwischenzeitlich vereinzelten Änderungen unterworfen war. Die lateinische Schrift ist heute die am weitesten verbreitete Schrift der Welt. 1440: Erfindung des Buchdrucks Nach der Entwicklung des Alphabets durch die Phönizier ist wohl die Erfindung des Buchdrucks durch den Mainzer Johannes Gutenberg im Jahre 1440 die revolutionärste Erfindung zur Verbreitung von Schrift. Durch den Buchdruck wurde es plötzlich möglich, Wissen in Form von Büchern massenhaft zu verbreiten. Der Buchdruck war unter anderem eine wesentliche Voraussetzung für den Prozess der Aufklärung in den folgenden Jahrhunderten. 1825: Digitalisierung der Schrift Die Digitalisierung ist die bisher jüngste Entwicklungsstufe der Schrift. Sie ist im Prinzip nichts anderes als eine Codierung, wobei die Buchstaben durch Ziffernfolgen ersetzt werden. Frühe Beispiele für digitalisierte Schrift sind die Brailleschrift (Blindenschrift), die der Franzose Louis Braille im Jahr 1825 entwickelte, sowie das Morsealphabet Später folgten Fernschreiber, Telefax, . Computer verarbeiten Informationen ausschließlich in digitaler Form erstes elektronisches Buch Die Digitalisierung war eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung von E-Books. Fast ebenso wichtig war aber die Entwicklung eines standardisierten Formats, mit dem sich digitale Druckdokumente unabhängig vom Anwendungsprogramm, Betriebssystem oder der Hardware-Plattform betrachten und ausdrucken lassen. Ein solches plattformübergreifendes Format für digitalisierte Druckdaten ist das PDF-Format (Portable Document Format, zu deutsch: transportables Dokumentenformat), welches die Firma Adobe in den frühen 1990er-Jahren entwickelte. Das PDF-Format kann ohne Zusatzsoftware von allen E-Readern außer dem Kindle originalgetreu dargestellt werden.

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