Universität Siegen FB Bauingenieurwesen Prüfung Brandschutz Uni-/Master-Studiengang (2,0 h) Prof. Dr.-Ing. Falke
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- Heinz Bader
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1 Universität Siegen FB Bauingenieurwesen Prüfung Brandschutz Uni-/Master-Studiengang (2,0 h) Prof. Dr.-Ing. Falke Name, Vorname: Matr.-Nr.: Aufgabe Σ Mögliche Punkte Erreichte Punkte Vorbemerkungen: Der Umfang der Aufgaben ist so gewählt, dass Sie etwa 90% der Gesamtpunktzahl erreichen müssen, um ein sehr gutes Ergebnis zu erzielen. Es dürfen alle Hilfsmittel, außer programmierbare Taschenrechner, Notebooks, Telekommunikationsgeräte o. ä., verwendet werden. Lösungen bzw. Antworten zu den einzelnen Fragen tragen Sie bitte im dafür freigehaltenen Raum auf den Aufgabenblättern ein. Sollte dieser Raum nicht ausreichen, so verwenden Sie bitte die Rückseite des Aufgabenblattes. Andere als die Aufgabenblätter sind nicht zu verwenden. Lassen Sie bitte die Aufgabenblätter zusammengeheftet. 1. Aufgabe Sie möchten ein Grundstück (in einem in bauplanungsrechtlicher Hinsicht bebaubarem Gebiet liegend) bebauen. Welche Anforderungen hat Ihr Bauvorhaben hinsichtlich der öffentlichen und privaten Erschließung unter dem Aspekt des Brandschutzes zu erfüllen? Antwort:
2 Prüfung Brandschutz, Seite 2 2. Aufgabe Bestimmen Sie für das dargestellte Gebäude (Mehrfamilienhaus, OK Fußboden EG = 0,25 m, Geschosshöhe 2,75 m) die Gebäudeklasse! a) nach BauO NW b) nach MBO bzw. HBO. 3. Aufgabe Welche Anforderungen werden an das in Aufgabe 2 angegebene Gebäude an die Feuerwiderstandsklasse der angegebenen Bauteile gestellt? Es ist davon auszugehen, dass im Keller keine Aufenthaltsräume vorhanden sind. Soweit für Kellerwände und Kellerdecke gesonderte Werte gelten, so geben Sie diese bitte jeweils zusätzlich an. A) nach BauO NW an Gebäudeaußenwände Treppenhauswände Wohnungstrennwände Wände innerhalb einer Wohnung Decken Dachtragwerk B) nach MBO bzw. HBO an Gebäudeaußenwände Treppenhauswände Wohnungstrennwände Wände innerhalb einer Wohnung Decken Dachtragwerk
3 Prüfung Brandschutz, Seite 3 4. Aufgabe Das in Aufgabe 2 dargestellte Gebäude weist einen an der Außenwand liegenden Treppenraum auf. a) Welche Anforderungen werden nach BauO NW an Fenstergröße und ggf. Rauchabzugsöffnungen im Treppenraum gestellt. b) Welche Anforderungen werden nach BauO NW an die Notbeleuchtung im Treppenraum gestellt?. 5. Aufgabe Das in Aufgabe 2 dargestellte Gebäude befindet sich in einem städtischen Wohn- und Gewerbegebiet in einem hoch und abgelegenen Ortsteil. Die Stadtwerke der Gemeinde stellen einen Wassermenge von 200 l/min (= 12 m³/h) sicher. a) Ist diese Wassermenge unter dem Gesichtspunkt der Löschwasserversorgung ausreichend? b) Nennen Sie geeignete Möglichkeiten, die Löschwasserversorgung sicher zu stellen für den Fall, dass o. a. Menge nicht ausreicht. c) Wer ist für die Grundversorgung mit Wasser zuständig? (Aufgabe der Gemeinde oder Aufgabe des Bauherrn/Eigentümers?)
4 Prüfung Brandschutz, Seite 4 6. Aufgabe a) Bei dem in Aufgabe 2 dargestellte Gebäude wurden in den Leichtbauwänden des Dachgeschosses Dämmstoffe der Baustoffklasse B3 verwendet. Dies stellen Sie im Rahmen der Bauüberwachung fest. Dürfen die Dämmplatten im Gebäude verbleiben? Begründen Sie Ihre Antwort. b) Der Hauseigentümer lagert in einem Gebäudeanbau (Teil des Gebäudes) Dämmplatten der Baustoffklasse B3. Ist dies unter bauordnungsrechtlichen Gesichtspunkten zulässig? Begründen Sie Ihre Antwort! 7. Aufgabe a) Wann ist ein Flur ein notwendiger Flur? b) Wie groß darf die Entfernung von jeder Stelle eines Aufenthaltsraumes bis zum Treppenraum sein?
5 Prüfung Brandschutz, Seite 5 8. Aufgabe Wie viele Rettungswege muss ein Gebäude der Gebäudeklasse 3 (MBO) aufweisen? Wie viele sind hiervon als bauliche Rettungswege auszuführen? Wie werden die restlichen sicher gestellt? Welches ist die maximale Rettungsweglänge, falls 2 Rettungswege erreicht werden können? Gilt dieser Wert für beide Rettungswege? Welches ist die maximale Rettungsweglänge, falls nur 1 Rettungsweg zur Verfügung steht (Stichflur)? 9. Aufgabe In einer Tagungsstätte (größtmögliche Besucherzahl 240 Personen, Raumhöhe 5,0 m) weisen der 1. Rettungsweg eine Länge von 65,90 m (Lauflinie von jedem Besucherplatz bis zum Treppenhaus) bzw. 59,80 m (Luftlinie, jedoch nicht durch Bauteile, von jedem Besucherplatz bis zum notwendigen Treppenraum) und der 2. Rettungsweg von 85,80 m auf. Hierbei beträgt für den 1. Rettungsweg die Länge vom Ausgang des Versammlungsraums bis zum notwendigen Treppenraum 29,90 m. Genügt dies den bauordnungsrechtlichen Regelungen? Welche Breite müssen die Rettungswege mindestens aufweisen, ggf. unterscheiden nach Fluren, Treppen usw.? Begründen Sie Ihre Antwort!
6 Prüfung Brandschutz, Seite Aufgabe Für einen Industriebau sei der Rauchabzug nachzuweisen. Es sind natürliche Rauchabzüge vorgesehen. Die Höhe der raucharmen Schicht soll 3,50 m betragen. Die Halle soll entweder 5 m oder 6 m hoch werden. Für welche Hallenhöhe ergibt sich die größere erforderliche aerodynamisch wirksame Rauchabzugsfläche aus? Begründen Sie Ihre Antwort! Nach DIN ist die Länge eines Rauchabschnitts auf 60 m begrenzt begrenzt. Was ist bei einer Halle mit einer Länge von 90 m und einer Breite 40 m zu tun? 11. Aufgabe Neben dem Begriff der Brandwand taucht in brandschutztechnischen Regelwerken der Begriff Kompextrennwand auf. Ist letzterer bauordnungsrechtlich von Bedeutung? Welche dieser beiden Wände erfüllt in brandschutztechnischer Hinsicht höhere Anforderungen? Durch eine Brandwand wird ein Rohr aus nichtbrennbaren Material mit einer brennbaren Wärmedämmung geführt. Die Durchführung ist mit einem bauaufsichtlich zugelassenen Brandschutzmörtel verschlossen, s. Foto. Akzeptieren Sie diese Durchführung bei der Bauüberwachung? Begründen Sie Ihre Antwort! Machen Sie ggf. Sanierungsvorschläge!
7 Prüfung Brandschutz, Seite Aufgabe In einer Verkaufsstätte, z. B. City-Galerie Siegen, befinden sich zwischen den Ladenzeilen breite Fußgängerbereiche (sog. Ladenstraßen). In Querrichtung zu diesen Ladenstraßen beträgt der Abstand zwischen den Brandwänden oder Gebäudeaußenwänden mehr als 40 m. Wie beurteilen Sie diese Ausführung unter dem Gesichtspunkt der Begrenzung der Größe der Brandabschnitte (Die sog. Brandabschnittsbildung ist ein Grundprinzip des Brandschutzes.)? Spielen die Ladenstraßen bei Ihren Betrachtungen eine Rolle? Welche Anforderungen haben diese ggf. zu erfüllen? 13. Aufgabe Brandmelder reagieren auf unterschiedliche sog. Kenngrößen. Nennen Sie diese! Der Begriff automatische Brandmeldung umfasst die Branddetektion und die eigentliche Brandmeldung. Ist auch eine manuelle Brandmeldung möglich? Auf welche Weise und an wen kann die eigentliche Brandmeldung erfolgen? 14. Aufgabe Arbeitsstätten sind in der Regel mit sog. Selbsthilfeeinrichtungen zur Brandbekämpfung auszustatten. Nennen Sie solche Selbsthilfeeinrichtungen! Welches sind die sog. Brandgefahrenklassen?
8 Prüfung Brandschutz, Seite Aufgabe Das dargestellte Parkhaus, 4-geschossig, verfügt über ca. 360 Stellplätze. Es sei ca. 120 m lang und ca. 20 m breit. Vorder- und Rückseite des Parkhauses sind weitgehend offen (s. Foto), die Giebelwände geschlossen. Wie ist das Parkhaus in brandschutztechnischer Hinsicht zu charakterisieren? Stützen und Decken sollen in brandschutztechnisch ungeschützter Stahlbauweise ausgeführt werden. Ist dies zulässig / genehmigungsfähig? Welche Anforderungen sind an den Schacht und die Türen des Fahrstuhls (Aufzug) zu stellen? 16. Aufgabe Es wird empfohlen Eigenheime und Wohnungen mit Rauch(warn)meldern auszustatten; in einigen Bundesländern ist dies für Neubauten bereits Pflicht. Welche Räume sollten unbedingt mit Rauch(warn)meldern ausgestattet werden und warum? Wo bringen Sie die Rauch(warn)melder an? Begründung!
9 Prüfung Brandschutz, Seite Aufgabe Im Gebäude PB A der Universität Siegen soll der Flur im Erdgeschoss zwischen der Bibliothek und den gegenüberliegenden Büroräumen (FB 9) im Interesse einer natürlichen Belichtung mit einer Verglasung ab 1,2 m Höhe bis zur Deckenunterkante ausgestattet werden. Welche Anforderungen sind an die Verglasung in brandschutztechnischer Hinsicht zu stellen? Begründen Sie Ihre Antworten! Ändern sich die Anforderungen, wenn die Verglasung ab 2,20 m Höhe bis zur Welche Arten von Brandschutzverglasungen kennen Sie? Welche ist im vorliegenden Fall einzusetzen? Begründen Sie Ihre Antworten!
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