Die gute Stinson Reliant steht zwar immer noch auf der Heling allerdings scheint sie meine Mitbewohner weniger zu stören als Halbwracks in der Ecke.

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Lena Kaiser
vor 7 Jahren
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1 Baubericht Cessna 185 Damit es auf unserer Homepage nicht langweilig wird, habe ich mich entschlossen einen weiteren Baubericht aus den Kellern der Haymogasse 23 zu verfassen. Die gute Stinson Reliant steht zwar immer noch auf der Heling allerdings scheint sie meine Mitbewohner weniger zu stören als Halbwracks in der Ecke. Als solches wurde mein Cessna-Projekt betrachtet. Ich hatte das gute Stück als Bruch bei ebay erworben. Der Rumpf war hinter dem Cockpit durchgebrochen, die Anlenkungen defekt aber Flächen und Ruder waren in Ordnung. Ich habe dann begonnen neue Holme in die Rumpfschale zu integrieren dann lag das Projekt einige Zeit in der Ecke, bis die Motivation 'haus doch weg' immer lauter wurde. Hier die Ausgangssituation am Rumpf: In die beiden Teile wurden massivere Spanten zur Aufnahme der neuen Holme eingepaßt und die Holme entlang der vorhanden Reste ins Heckteil eingeklebt. Danach wurden diese in den Vorderteil eingefädelt und das Konstrukt auf einer Behelfsheling ausgerichtet. Nach dem Schließen der Beplankungslöcher sah das dann so aus:

2 Die Vermessung ergab der Rumpf war wieder gerade! Etwas voreilig habe ich dann gleich die Bespannung geschlossen und wollte einfach die vorhandene Anlenkung fürs Seitenruder wieder montieren.

3 Wie bei diesem unglücklichen Author üblich, wurde aus der Montage etwas mehr. Wenn schon das Seitenruder verdeckt angelenkt war, konnte man das beim Höhenruder auch machen. Nach erfolgreichem Kampf mit dem Hartlötbrenner (die Frage 'wieviele Löcher kann ein Sauerstoffschlauch haben?' kann ich jetzt beantworten) entstand eine funktionierende Anlenkungskombination im Heckkonus. Um die Kraftübertragung des Stahldraht-Mitnehmers ins Höhenruder sicherzustellen, wurde dieses an den kritischen Stellen mit Glas verstärkt und dann neu bespannt. So nebenbei wurden die vorhandenen Ruderscharniere verklebt und verstiftet (der Vorbesitzer hatte sie tw. nur gesteckt).

4 Sollte jemand das Kabel in den Heckkonus auffallen das kam in der nächsten Umbauiteration hinzu. Irrerweise habe ich dann im web die Originalmaschine dieses ARF-Modells gefunden und die hat natürlich die vorgeschriebene Beleuchtung und ich hatte noch ein paar passende LEDs.

5 Also kam noch ein Loch in den Heckspant und in die vorderen Spanten. Damit das ganze spannender würde, hatte ich VORHER den Rumpf neu bespannt. Das Vorgehensmuster für die Kabelverlegung nennt man noninvasive Operation und die Firma Spiral wurde einige Bohrer mit extralangem Schaft los. So sieht der Heckkonus mit ACL nach einigen nervösen Zusammenbrüchen nun aus: Eine LED im Heck war natürlich nicht genug auch die, eigentlich guten Tragflächen mußten nun in die Werkstatt. Randbogen aufschneiden, Alurohr als Träger einharzen und dann draufkommen, daß die Endspannten keinen Durchlass haben waren die nächsten Tätigkeiten. Die extralangen Bohrer kamen wieder zum Einsatz und nun sind die Navigationslichter am richtigen Platz:

6 Ganz rund wurde der Zierstreifen nicht aber nach dreimaligem Fingerverbrennen lass ich's so. Wie bei allen guten Dingen hatte die Flächen-OP Spätfolgen die Verkabelung war nun aufwendiger und bedurfte einer Steckverbindung. Einige Löt- und Crimpsessions später sah das am Rumpf dann so aus:

7 Das Gegenstück in der Fläche wurde flexibel montiert. Glücklicherweise gibt es in der Schweiz einen Modellbauer, der Aluformen für eine Zugentlastung aus Heißkleber liefert das funktioniert mit etwas Trennspray erstaunlich gut:

8 Hatte ich schon erwähnt, daß es eine Originalmaschine für die Lackierung des Modells gibt? Dazu gibt s eine interessante Website auf mit einer Menge Innenansichten (leider). Da ist zum einen die Tatsache, daß das Innere des Originals mit weißem Leder ausgeschlagen ist und auch die Sitze mit diesem Material bespannt sind, zum anderen hat das Instrumentenpanel eine Edelholzoberfläche. Das ARF-Modell zeigt innen nur rohes Holz und die Sitze sind auch nicht annähernd im Maßstab. Zwar ist die Innenauskleidung nicht ganz perfekt (die Arbeiten in geschlossenen Rümpfen sind beim Original etwas einfacher) aber besser als roh.

9 Das im Vordergrund sichtbare Brandschott ist Ergebnis einer leichten Überarbeitung der Haubenbefestigung. Ursprünglich sollte die Motorhaube einfach auf den Rumpf geschraubt werden. Nun hat das Original aber dort einen Spalt zwecks Motorkühlung und auch beim Modell sollte die Luft irgenwo raus können nachdem sie Motor und Speedcontroller gekühlt hat. Dazu wurde in die Haube ein CAD-konstruierter Sperrholzring (Kirchert's Laser sorgte dafür, daß er rund wurde) eingepaßt und mit Abstandsbolzen versehen. Eine Lippe am Brandschott sorgte für den optischen Übergang. Die Haube kann nun von innen verschraubt werden und läßt die Luft entweichen.

10 Bevor ich mich nun ans Cockpit machte, wurde alles zusammengebaut und der erste Absturz provoziert kein Witz der Rumpf krachte senkrecht nach unten, als ich mich umdrehte die Folgen für den Motor sahen so aus:

11 Motorträger, Brandschott, und die folgenden Rumpfteile waren völlig in Ordnung nur die Motorwelle war nun zu kurz. Nachdem der Author seinen Frust mit gewählten Worten Ausdruck verliehen hatte bekam die Cessna einen neuen 600KV-Treibling. Hier hat sich der verstellbare Motorträger bewährt es mußten keine neuen Abstandsbolzen erstellt werden.

12 Danach hätte alles erledigt sein können nur das vorhandene Instrumentenbrett stimmte nicht.

13 Furnier, Glasfaser für die Versteifung, Glasperlen und einige Klebeinstrumente ergaben nach einiger Zeit ein stimmigeres Design:

14 Danach konnte nochmals alles zusammengebaut und für ein erstes Fotoshooting plaziert werden (diesmal OHNE Crash):

15 Naja fliegen muß sie noch.

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