am wurde in Ihrer Einrichtung die Regelprüfung nach 14 i. V. m. 41 Wohn- und Teilhabegesetz durchgeführt.

Transkript

1 DER OBERBÜRGERMEISTER Postanschrift: Stadt Münster Münster Johannes-Hospiz z. Hd. Herrn Roes Hohenzollernring Münster Datum und Zeichen Ihres Schreibens: Mein Zeichen (Bitte angeben): SOZIALAMT Von-Steuben-Straße 5 Auskunft erteilt: Antje Konitzer Zimmer: 507 Telefon: Telefax: Konitzer@stadt-Muenster.de Sprechzeiten: Termine nach Vereinbarung Telefonische Erreichbarkeit: Mo, Di 8.00 bis Uhr Mi, Fr 8.00 bis Uhr Do 8.00 bis Uhr Münster, Prüfung nach 14 i. V. mit 41 Wohn- und Teilhabegesetz (WTG) Sehr geehrter Herr Roes, am wurde in Ihrer Einrichtung die Regelprüfung nach 14 i. V. m. 41 Wohn- und Teilhabegesetz durchgeführt. Zusammen mit Frau Hückelheim wurden die Strukturdaten anhand des Rahmenprüfkataloges erörtert und geprüft. Fehlende Unterlagen wurden von Herrn Roes nachträglich der Heimaufsicht vorgelegt. Stichprobenweise wurde Einsicht in Pflegedokumentationen genommen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter standen zur Auskunft zur Verfügung. Gespräche mit drei Nutzerinnen, einer Angehörigen und der Vertrauensperson haben ergänzend dazu beigetragen, Erkenntnisse über die empfundene Betreuungsqualität zu erlangen. Das Prüfergebnis, welches sich aus den Faziten des Rahmenprüfkataloges zusammensetzt, entnehmen Sie bitte den nachstehenden Feststellungen. Dieses Prüfergebnis wird nach 44 Abs. 1 WTG übermittelt an Herrn Prinz, an den VDEK und an den Landschaftsverband Westfalen Lippe. Informationen zum Prüfergebnis erhält auch das Gesundheitsamt der Stadt Münster. Bitte beachten Sie, dass dieser Prüfbescheid nach 6 Abs. 1 WTG an gut sichtbarer Stelle in Ihrer Einrichtung auszuhängen oder auszulegen ist. Konten der Stadtkasse Sparkasse Münsterland Ost IBAN DE BIC WELADED1MST Vereinigte Volksbank Münster eg IBAN DE BIC GENODEM1MSC Deutsche Bank Münster IBAN DE BIC DEUTDE3B400 (und andere) Gläubiger-Identifikationsnummer DE Zentrale Verbindungen Hauptvermittlung (0251) Telefax (0251) Stadtverwaltung@stadt-muenster.de

2 - 2 - Kategorie 1: Auswahl der Betreuungseinrichtung Das Johannes-Hospiz befindet sich neben dem Franziskus-Hospital in zentraler Lage am Hohenzollernring. Die Einrichtung ist eine stationäre Hospizeinrichtung, in der Schwerstkranke und Sterbende in der letzten Lebensphase palliativpflegerisch und palliativmedizinisch versorgt werden. Grundlage bzw. Basis des Pflegekonzeptes des Johannes-Hospizes bildet die jeweils sehr unterschiedliche Erlebens- und Bedürfnissituation der Nutzerinnen und Nutzer. Ihre letzte Lebenszeit wollen sie in sehr unterschiedlicher Weise gestalten, erleben, ignorieren bzw. damit umgehen. Im Johannes Hospiz wird der immer wiederkehrende Wunsch der Nutzerinnen und Nutzer selbst bestimmen und entscheiden zu können von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern respektiert. Im Gespräch mit drei Nutzerinnen und einer Angehörigen wurde deutlich, dass diese Selbstbestimmung nicht nur konzeptionell hinterlegt, sondern auch täglich gelebt wird. Kategorie 2: Wohnqualität der Betreuungseinrichtung Das Johannes Hospiz sowie der dazugehörige Garten sind barrierefrei gestaltet. Zehn wohnlich eingerichtete Einzelzimmer mit eigenem Bad stehen den Nutzerinnen und Nutzer zur Verfügung. In der ersten Etage gibt es die Möglichkeit mit einem Angehörigen in einem der zwei Familienzimmer zu wohnen. Im Erdgeschoss lädt eine gemütlich gestaltete Wohnzimmerecke zum Verweilen ein. Das Johannes Hospiz machte am Tag der Prüfung einen gepflegten und sauberen Eindruck. Der Raum der Stille bietet Nutzerinnen bzw. Nutzern sowie deren Angehörigen die Möglichkeit der Meditation und des Innehaltens. Kategorie 3: Wohnqualität der Zimmer Entsprechend der Konzeption werden ausschließlich Einzelzimmer im Johannes Hospiz vorgehalten. Sie sind größer als gesetzlich vorgeschrieben. Alle Zimmer können auch von Rollstuhlfahrern genutzt werden. Eigenen Möbel und Dekorationsgegenstände können von den Nutzerinnen und Nutzern mitgebracht werden.

3 - 3 - Die in Augenschein genommenen Zimmer machten einen gepflegten und sauberen Eindruck. Im Gespräch berichteten die Nutzerinnen bzw. eine Angehörige, dass sie mit der Wohnqualität der Zimmer sehr zufrieden seien. Kategorie 4: Essen und Trinken Das Mittagessen wird aus der Großküche des Franziskus-Hospitals geliefert. Die Nutzerinnen und Nutzer können am Vortag unter mehreren Menüs auswählen. Das Frühstück, das Abendbrot und die Zwischenmahlzeiten werden in der Küche des Hospizes nach den Wünschen der Nutzerinnen und Nutzern zubereitet. Die drei befragten Nutzerinnen und eine anwesende Angehörige lobten die Reichhaltigkeit der Speisenauswahl und die Schmackhaftigkeit der Speisen. Kategorie 5: Gemeinschaftsleben und Alltagsgestaltung Die Alltagsgestaltung orientiert sich an den Wünschen und Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzern. Der Alltag ist so ausgerichtet, dass die Bewohner die Möglichkeit haben, in den ihnen vertrauten Alltag und Alltagsrhythmus zurückzukehren oder diesen im Hospiz zu erhalten, soweit die Erkrankung und ihr Verlauf dies zulassen. Es gibt einen Rahmen für die Alltagsplanung, der sich meist an individuell gewählten Mahlzeiten, geplanten Besuchen oder notwendigen Versorgungsmaßnahmen ausrichtet. Im Johannes Hospiz ist ein Seelsorger überwiegend im Rahmen von Einzelbegleitungen tätig. Einmal wöchentlich findet in der Einrichtung ein offener ökumenischer Gottesdienst ( Atem holen") statt. Dieser wird von ehrenamtlichen Mitarbeitern in engem Kontakt mit dem Seelsorger gestaltet. In der Einrichtung sind ca. 45 Ehrenamtliche tätig. Der Alltag im Hospiz ist geprägt von der Mitarbeit Ehrenamtlicher. In den Gesprächen mit Nutzerinnen sowie einer anwesenden Angehörigen wurde deutlich, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freundlich und zugewandt sind. Die Vertrauensperson lobte die wertschätzenden Umgangsformen des Personals.

4 - 4 - Kategorie 6: Personelle Ausstattung der Betreuungseinrichtung In der Einrichtung sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einem Anteil von 11,55 Vollzeitstellen in der Pflege beschäftigt. Dabei handelt es sich fast ausschließlich um Fachkräfte. Die vom Gesetzgeber geforderte 50 %ige Mindestfachkraftquote wird deutlich überschritten und beträgt 86,36 %. Die stichprobenartige Kontrolle ergab, dass nachts stets eine Fachkraft und eine Präsenzkraft im Dienst waren. Stichprobenartige Kontrollen der Dienstpläne August bis Oktober 2015 ergaben, dass immer ausreichend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Dienst waren. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen regelmäßig an Fortbildungen teil. Alle befragten Personen lobten die Freundlichkeit und die Fachlichkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Kategorie 7: Pflegerische und soziale Betreuung Im Pflegemodell der Hospiz- und Palliativpflege des Johannes Hospizes wurden die alltäglichen Erfahrungen im Umgang und Versorgung mit Schwerstkranken und sterbenden Menschen konzeptionell hinterlegt. Die Basis des Pflegekonzeptes des Johannes Hospizes berücksichtigt die jeweiligen sehr unterschiedliche Erlebens- und Bedürfnissituation der Nutzerinnen und Nutzer. Die Medikamentenversorgung wurde stichprobenartig geprüft. Die Medikamente waren bewohnerbezogen und verschlossen aufbewahrt. Alle verordneten Arzneimittel waren vorrätig, Die ärztlichen Anordnungen konnten allesamt vorgelegt werden. Die Medikamente waren allesamt korrekt gestellt. Die befragten Nutzerinnen und die befragte Angehörige lobten die individuelle pflegerische und soziale Betreuung. Die Vertrauensperson berichtete, dass sie bisher nur positive Resonanz zur Betreuung im Johannes Hospiz erhalten hat. Vorgehaltene BTM Medikationen des Notfallvorrates wurden geprüft. Auf einer Flasche Tinctura Opii 50g war kein Anbruchsdatum vermerkt. Um mehr Sorgfalt im Umgang mit Medikamenten wird gebeten.

5 - 5 - Kategorie 8: Bewohnerrechte und Kundeninformation Verbraucherschutzrechte werden gewahrt. Beschwerden werden bedingt durch die spezielle Konzeption umgehend bearbeitet. Schriftliche Beschwerden lagen vom Jahr 2014 nicht vor. Eine Verfahrensanweisung zur Spendenannahme im Johannes Hospiz Münster liegt vor. Nutzerinnen und Nutzer werden regelmäßig hinsichtlich ihrer Wünsche befragt und können somit unmittelbar ihre Mitbestimmungsrechte wahrnehmen. Eine Vertrauensperson für das Johannes Hospiz ist bestellt, die regelmäßigen und guten Kontakt zu den Gästen, Ehrenamtlichen und Mitarbeitern/-innen pflegt. Sie bestätigte, dass die Mitwirkungs- und Mitbestimmungsrechte der Gäste gewahrt werden. Zusammenfassung Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Leitungskraft standen bereitwillig zur Auskunft zur Verfügung. Erbetene Unterlagen konnten eingesehen werden oder wurden in Kopie zur weiteren Prüfung übergeben. Die Prüfung nach 14 i. V. mit 41 ist gebührenpflichtig. Hierzu wird ein gesonderter Gebührenbescheid übersandt. Mit freundlichen Grüßen Im Auftrag Antje Konitzer