Sozialpsychologie. Eine Einführung
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- Tobias Schmitz
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1 Sozialpsychologie Eine Einführung Prof. Dr. Gisela Steins Universität Duisburg-Essen Fakultät für Bildungswissenschaften Institut für Psychologie Allgemeine Psychologie und Sozialpsychologie 1
2 Überblick I. Gesichter der Sozialpsychologie eine kleine Auswahl II. Themen der Sozialpsychologie III. Ein exemplarischer Einblick in sozialpsychologische Forschung IV. Was ist Sozialpsychologie? V. Aktuell laufende Forschung in der Arbeitsgruppe Allgemeine Psychologie und Sozialpsychologie, Institut für Psychologie, Uni DuE 2
3 I. Gesichter der Sozialpsychologie Eine kleine Auswahl unter dem Aspekt von Forschungstraditionen 3
4 Ausgewählte Forschungstraditionen Kurt Lewin und sein Einfluss V = f(person x Umwelt) Sozialer Einfluss Attributionstheorie Sozialisation Soziale Wahrnehmung Terror Management Emotionen 4
5 Kurt Lewin und sein Einfluss: V = f(person x Umwelt) Kurt Lewin Feldtheorie Leon Festinger Dissonanz Jack Brehm Reaktanz Robert A. Wicklund Selbstaufmerksamkeit Deutschland: z.b. Dieter Frey, Gisla Gniech, Martin Irle, Dagmar Stahlberg Gisela Steins Schweiz: Guido Gendolla 5
6 Sozialer Einfluss Stanley Milgram Gehorsam Phil Zimbardo Solomon Asch Mehrheiten Robert Cialdini Überzeugen Deutschland: z.b. Michaela Wänke 6
7 Attributionstheorie Fritz Heider Können Harold Kelley Kovariation Bernard Weiner Verantwortlichkeit Deutschland: z.b. Friedrich Försterling, Wulf-Uwe Meyer 7
8 Sozialisation Albert Bandura Selbstwirksamkeit Herbert C. Kelman Internalisierung Deutschland: z.b. Bettina Hannover, Erich Witte 8
9 Soziale Wahrnehmung Ellen Berscheid Attraktivität Elaine Hatfield Liebe Deutschland: z.b. Werner Bierhoff, Ina Grau 9
10 Terror Management Jeff Greenberg Sheldon Solomon Tom Pyzcinski 10
11 Emotionen Stanley Schachter Zwei-Faktorentheorie Albert Ellis Glaubenssysteme Deutschland: z.b. Reiner Reisenzein, Wulf-Uwe Meyer 11
12 II. Forschungsgebiete der Sozialpsychologie 12
13 Überblick über Forschungsgebiete Zum Erleben von sich Selbst Zum Erleben anderer Menschen Einfluss von Menschen Verhalten aus moralischer Perspektive Gruppen Angewandte Sozialpsychologie Interdisziplinäre Perspektiven 13
14 Zum Erleben von sich Selbst 14
15 Forschungszugänge Sozialisation Das Selbst Selbstkenntnis Selbstaufmerksamkeit Selbstbeobachtung Sozialer Vergleich Selbstwert Selbstdarstellung Selbstwerterhaltung 15
16 Zum Erleben von anderen Menschen 16
17 Forschungszugänge Soziale Wahrnehmung Nonverbales Verhalten Implizite Persönlichkeitstheorien Kausale Attribution Interpersonelle Attraktion Vorurteile 17
18 Einfluss von Menschen 18
19 Forschungszugänge Macht Konformität Überzeugung Einstellungen 19
20 Verhalten aus moralischer Perspektive 20
21 Forschungszugänge Prosoziales Verhalten Aggression 21
22 Gruppen 22
23 Forschungszugänge Gruppen und Individualverhalten Gruppenentscheidungen Leistungen in Gruppen Konflikt und Kooperation 23
24 Angewandte Sozialpsychologie Umwelt Gesundheit Recht Erziehung und Schule Glück Frieden 24
25 Interdisziplinäre Perspektiven Neurophysiologie Das soziale Gehirn Klinische Psychologie Psychopathologie und Beziehungen Entwicklungspsychologie Bindungsforschung 25
26 III. Ein exemplarischer Einblick in sozialpsychologische Forschung 26
27 Soziale Wahrnehmung Selbsterfüllende Prophezeiungen im Kontext Rassismus Word, C.O., Zanna, M.P., & Cooper, J. (1974). The nonverbal mediation of selffulfilling prophecies in interracial interaction. Journal of Experimental Social Psychology, 10,
28 Versuchsablauf (1. Phase) Phase 1: Exploration Beobachten von Bewerbungsgesprächen Unterschiede im Verhalten der Leiter in Abhängigkeit von der Hautfarbe des Bewerbers? Ergebnisse Bei afroamerikanischen Bewerbern zeigen die Leiter mangelndes Interesse und Unbehagen Größere räumliche Distanz Weniger Gesprächszeit 28
29 Versuchsablauf (2. Phase) Phase 2: Experimentelle Variation Training der Leiter Rassistisch vs. nicht rassistisch Aufnahme der Bewerbungsgespräche Eischätzung der Bewerber (nur Weiße) durch Außenstehende Ergebnisse Die Bewerber in der rassistischen Bedingung wurden als nervöser und ineffektiver beurteilt. 29
30 Schlussfolgerungen Es ist für Afroamerikanern von Nachteil von Weißen interviewt zu werden. Transfer Stereotype Threat Schulforschung Genderforschung z.b. Hirnstein & Hausmann (in: Steins, 2010: Psychologie und Geschlechterforschung) 30
31 IV. Was ist Sozialpsychologie? Ausgewählte Aspekte zur Disziplin 31
32 Ausgewählte Aspekte zur Disziplin Definitionen Gibt es die Sozialpsychologie? Abgrenzungen 32
33 Definitionen 33
34 With few exceptions, social psychologists regard their discipline as an attempt to understand and explain how the thoughts, feelings, and behaviors of individuals are influenced by the actual, imagined or implied presence of other human beings. The term implied presence refers to the many activities the individual carries out because of his position (role) in a complex social structure and his membership in a cultural group. Allport, G.W. (1954)
35 Social psychology is a discipline devoted to the systematic study of human interaction. Gergen & Gergen (1986)
36 Die Sozialpsychologie beschreibt und erklärt die Interaktionen zwischen Individuen sowie die Ursachen und Wirkungen dieser Interaktionen. Herkner, W. (1991)
37 Sozialpsychologie befasst sich mit dem Erleben und Handeln von Individuen im sozialen Kontext Fischer & Wiswede (2002)
38 Sozialpsychologie ist die wissenschaftliche Untersuchung der sozialen Erfahrungen und des sozialen Verhaltens von Individuen. Daniel W. Barrett (2016, S. 5) 38
39 Fachgruppe Sozialpsychologie Die Sozialpsychologie ist eine Teildisziplin der empirischen Psychologie. Sie erforscht, wie und warum psychologische und soziale Prozesse menschliches Erleben und Verhalten bedingen. Exemplarische Forschungsfragen sind: Warum haben Menschen Vorurteile und wie lassen sich diese überwinden? Wie entwickeln und gestalten Menschen ihre sozialen Beziehungen? Ist Gruppenarbeit effektiver als Einzelarbeit oder verleitet sie nur dazu, sich auszuruhen und andere die Arbeit machen zu lassen? Welche Auswirkungen haben Gewaltdarstellungen in Medien auf den Zuschauer? Sind Menschen von Natur aus aggressiv und egoistisch? Oder sind sie auch fähig zu selbstlosem Verhalten? Haben sie eine natürliche Abneigung gegen alles Fremde oder ist ein friedliches Zusammenleben unterschiedlicher Gruppen möglich? 39
40 Gibt es die Sozialpsychologie? 40
41 Europa, USA, und die ganze Welt Deutschland Empirische Psychologie Kritische Sozialpsychologie 41
42 Abgrenzungen 42
43 Soziologie Systemstrukturelle Aspekte werden insbesondere auch in der kritischen Sozialpsychologie betrachtet Sozialpsychologie ist auch ein Fach der Soziologie Überlappende Forschungsthemen 43
44 V. Aktuell laufende Forschung in der Arbeitsgruppe Allgemeine Psychologie und Sozialpsychologie, Institut für Psychologie, Uni DuE: Eine Auswahl 44
45 Schulinspektion Kooperationspartner: Ministerium für Schule und Weiterbildung; Referat Q4 Mitarbeiterin: Dr. Kristin Behnke 45
46 Setting und Forschungsfragen Schulinspektionen QA NRW Qualitativ und quantitativ Perspektive der Schulleitungen Perspektive der Lehrer/-innen Forschungsfragen Emotionale Problematiken Sachliche Problematiken Überzeugen Partizipation Gruppenprozesse 46
47 Schulinspektion Kooperationspartner: Stadt Essen Mitarbeiterin: Julia Zingsem 47
48 Setting und Forschungsfragen Erziehungsberatungsstellen Qualitativ Perspektive ehemaliger Klienten/-innen Umgang mit internen Evaluationen Forschungsfragen Was wirkt? Einfluss von Gruppenprozessen bei internen Evaluationen auf den Umgang mit Rückmeldungen 48
49 Schönheitsoperationen im kulturellen Kontext Mitarbeiterin: Bita Behravan, MA Sc 49
50 Setting und Forschungsfragen Kulturvergleich Deutschland - Iran Schönheitsoperationen Body Image, Gesundheit, Religionszugehörigkeit Quantitativ und qualitativ Forschungsfragen Rolle der kulturellen Normen für Schönheit Rolle der Bedeutung von Partnerschaft Rolle der Frau in der Gesellschaft 50
51 Weitere laufende Forschungsprojekte Schülerhilfeprogramm Kooperationspartner Kinderschutzbund Was wirkt in einer 1:1 Interaktion auf das Selbstkonzept Bei Grundschulkindern Bei Jugendlichen Kurz- und Langzeitwirkungen von einjährigen Patenschaften bei der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen 51
52 Doktoranden/-innen In der Reihenfolge links nach rechts: Sylwia Wejchening-Glinka, Jan Vetter, Iman Askari, Ute Kieslich, Katharina Wittrock, Tilman Wilton, Anthea Kuritz-Kaiser, Harry Kirchwehm, Stefan Schäfer, Fatma Kökce, Verena Köbnick
53 Eine Auswahl laufender Promotionen Das Smartphone als sozialer Konkurrent in Partnerschaften Katharina Wittrock Probleme von Paaren 55+ Ute Kieslich Die Rolle von Selbstwirksamkeit im Umgang mit HIV Harry Kirchwehm Zum Reflexionsbegriff in der Sozialen Arbeit Jan Vetter 53
54 Literaturempfehlungen Lorenz Fischer & Günter Wiswede (2009). Grundlagen der Sozialpsychologie. 3. Auflage. Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH. 54
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