DER ABWASSERREINIGUNGSPROZESS IM KLÄRWERK HANNOVER-HERRENHAUSEN

Transkript

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2 DER ABWASSERREINIGUNGSPROZESS IM KLÄRWERK HANNOVER-HERRENHAUSEN

3 LUFTBILD VON DER KLÄRANLAGE

4 EINGANGSPUMPWERK Aus den tief liegenden Hauptsammlern wird das Abwasser mit Hilfe von Pumpen auf den Wasserspiegel der mechanischen Anlage angehoben.

5 Mechanische Reinigung 1. STATION: RECHEN Einrichtung mit parallel angebrachten Stäben. Hier wird der grobe Schmutz (neben Fäkalien und Toilettenpapier eben auch jede Menge fehlgeleiteter Hausmüll) zurückgehalten und aus dem Abwasser herausgeholt.

6 Mechanische Reinigung 2. STATION: SANDFANG Im belüfteten Langsandfang sinken durch Verminderung der Fließgeschwindigkeit vom Abwasser mitgeführte Schwerstoffe (Sand, Kies, Steine etc.) zu Boden und werden dann von einem Saugräumer entfernt. Das bei der Belüftung im Langsandfang aufschwimmende Fett wird gesondert beseitigt.

7 Mechanische Reinigung 3. STATION: VORKLÄRBECKEN Im Vorklärbecken kommt das Abwasser in eine Ruhephase, so dass langsam absinkende Feststoffe am Boden eine Schlammschicht (Primärschlamm) bilden. Der abgesunkene wie der aufschwimmende Schlamm wird der Schlammbehandlung zugeführt.

8 DÜKER Hiermit ist die mechanische Abwasserreinigung beendet. Das Abwasser enthält jetzt noch circa zwei Drittel seiner Gesamtverschmutzung in gelöster Form. Nun wird es mit einer Dükerleitung unter der Leine zum Schneckenpumpwerk der biologischen Anlage geführt.

9 SCHNECKENPUMPWERK Damit das erforderliche Gefälle für den Durchfluss des Abwassers erreicht wird, muss es vor den Belebungsbecken angehoben werden. Mit demselben Pumpwerk (diese zwei Schneckenpumpen sind auf dem Bild nicht zu sehen) wird der von der Nachklärung kommende Belebtschlamm als Rücklaufschlamm angehoben.

10 Biologische und weitergehende Reinigung 1. STATION: BELEBUNGSBECKEN Die Mikroorganismen des belebten Schlammes bauen die gelösten und feinzerteilten organischen Schmutzstoffe des Abwassers u. a. in neue Mikroorganismenmasse und Kohlendioxyd um. Dazu wird den Mikroorganismen optimale Bedingungen dargeboten: Raum, Zeit, sauerstofffreie und sauerstoffreiche Zonen.

11 MIKROORGANISMEN Geißeltierchen Wimpertierchen Sauginfusorien Glockentierchen Pantoffeltierchen

12 Biologische und weitergehende Reinigung 2. STATION: NACHKLÄRBECKEN Bei der Nachklärung werden die Mikroorganismen als Belebtschlammflocken vom gereinigten Abwasser getrennt. Der Großteil des abgesetzten Schlammes wird über das Schneckenpumpwerk in die Belebungsbecken zurückgepumpt. Entstandener Überschussschlamm wird der Schlammbehandlung zugeführt.

13 ABLAUF IN DIE LEINE Nach rund 25 Stunden wird das gereinigte Abwasser mit einem Reinigungsgrad von etwa 98 % (BSB 5 ) durch eine Ablaufleitung in die Leine eingeleitet.

14 SCHLAMMBEHANDLUNG Der bei der Vorklärung und Nachklärung anfallende Schlamm (Primär- bzw. Überschussschlamm) hat einen hohen Wassergehalt, etwa 95 %. In so genannten Eindickern wird dem Schlamm mit Hilfe von Flockungsmaterial Wasser entzogen. Hiernach kommt der vorentwässerte Schlamm in den Faulturm.

15 SCHLAMMBEHANDLUNG Im Faulturm verbleibt der vorentwässerte Schlamm rund 25 Tage bei ca. 38 Grad Celsius. Hier wird er durch Methanbakterien unter Sauerstoffausschluss zersetzt. Es entsteht Methangas, Kohlendioxyd, Wasser und Faulschlamm. Der ausgefaulte Schlamm wird in Schlammspeicher und das Methangas in Gasbehälter geleitet.

16 SCHLAMMBEHANDLUNG Von den beiden Gasbehältern gelangt das Methangas - auch Biogas genannt - ins Blockheizkraftwerk. Dort stehen Gasmotoren, die das Gas in Strom umwandeln. Beim Kühlen der Motoren entsteht außerdem Abwärme. Rund 55 % des Energiebedarfs erzeugt das Klärwerk Herrenhausen so eigenständig.

17 SCHLAMMBEHANDLUNG Der Faulschlamm wird von den Schlammspeichern mittels einer 13 Kilometer langen Druckrohrleitung zum Klärwerk Gümmerwald gepumpt und dort nochmals eingedickt. Anschließend wird der Schlamm in Kammerfilterpressen vollständig entwässert. Die Trockensubstanz wird in der Landwirtschaft und im Landschaftsbau verwertet.

18 LEITWARTE In der Leitwarte wird der gesamte Abwasserreinigungsprozess kontrolliert und gesteuert. Das Gehirn der Kläranlage ist das Prozessleitsystem. Es steuert, misst und regelt alle Anlagenkomponenten. Wichtige Informationen werden in die Leitwarte weitergeleitet und dort visualisiert. Gearbeitet wird rund um die Uhr.

19 KOMPOSTFILTER Die übel riechende Abluft aus der Rechen- und Sandfanganlage, den Eindickern sowie den Schlammspeichern wird im Kompostfilter behandelt. Mikroorganismen, die sich im Baumrindenkompost befinden, wandeln die Abluft in geruchsfreie Luft um, welche sodann in die Atmosphäre entweicht.

20 Mit freundlichen Grüßen