Protokoll BiWi, Modul 2.4 Heterogenität und kulturelle Vielfalt Frau Jutta Lütjen
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- Karin Messner
- vor 7 Jahren
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1 Protokoll Seminar: Dozent: Protokollanten: BiWi, Modul 2.4 Heterogenität und kulturelle Vielfalt Frau Jutta Lütjen Patrick Birkner, Jasper Verbeek Inhaltsverzeichnis 1. Kurzreferat Maria Montessori 2. Hausaufgabe/Gruppenaufgabe 3. Kurzreferat Peter Petersen Zu Beginn des Seminars wurde auf das Stundenprotokoll der vorigen Stunde eingegangen. Anschließend trugen die beiden Referentinnen den zweiten Teil ihres Referats über Maria Montessori vor. Zunächst wurden die wichtigsten pädagogischen Prinzipien Maria Montessoris aufgezählt. Darunter die Polarisation der Aufmerksamkeit, Die freie Wahl, die vorbereitete Umgebung und die Rolle des Lehrers. Alle diese Prinzipien zielen darauf ab, sowohl eine kindgerechte Umgebung als auch Stimmung zu erzeugen, in der die Kinder stressfrei und eigenverantwortlich lernen können. Die Kinder bestimmen ihr eigenes Lerntempo und das was sie lernen. Der Lehrer ist nur Lernbegleiter und gestaltet den Unterricht individuell. Anschließend wurden die Stärken und Schwächen der Montessori Pädagogik aufgezählt. Unter der Stärken dieser Pädagogik ist die Wahrnehmung des Kindes als selbstständiges Wesen und die funktionierende Integration von z.b. Behinderten. Unter den Schwächen war z.b. das Argument der erschwerten Umstellung auf die Regelschule und das Risiko der Chaosgefahr, wobei das Argument der erschwerten Umstellung eigentlich eine Kritik an das herrschende Schulsystem ist, wie wir finden. Frau Dr. Lütjen fügte noch einen Schwachpunkt hinzu, der häuft an der Montessori Pädagogik kritisiert wird. Diese Kritik sagt, dass die Pädagogik viel zu individualisiert sei, da es unter anderem keinen gemeinsamen Gegenstand im Unterricht gibt, bzw. nie alle das gleiche Thema behandeln. Zum Schluss wurde die Wichtigkeit und die Positive Wahrnehmung von Heterogenität in der Montessori Pädagogik deutlich gemacht. Die heterogenen Aspekte, wie Behindertenintegration, altersgemischte Gruppen und unterschiedliche Interessen werden bei jedem Kind individuell beachtet und gefördert.
2 Wir finden das dieses pädagogische Modell ein sehr kindgerechtes und harmonisches Schulmodell ist, jedoch ist es meiner Meinung nach eventuell schwer umsetzbar und passt leider nicht so richtig in unsere Gesellschaft, die nach dem Leistungsprizip arbeitet und mit Globalisierung & Co der Individualität generell entgegenwirkt. Während das zweite Referat schon aufgebaut wurde, stellte Frau Lütjen eine Gruppenaufgabe. Jede Gruppe sollte sich mit folgenden Fragen auseinandersetzen: Wer sind für Sie Menschen mit schwerster Behinderung? Antwort: Menschen die einen normalen Alltag ohne Hilfe nicht bewältigen können, sowohl in körperlicher als auch in geistiger und sozialer Hinsicht. Was ist für Sie eine Behinderung? Antwort: Etwas, das die Person in seiner Handlung und sozialen Kompetenz beschränkt. Wer hatte schon einmal Kontakt mit einem Behinderten, wer nicht? Antwort: Ja, Kontakt bei Jugendgruppen, in die Behinderte integriert sind. Anschließend sollten wir uns in ein Szenario begeben: Katja ist ein behindertes Mädchen. Sie sitzt im Rollstuhl, lallt und macht unkoordinierte Bewegungen. Dieses Mädchen sitzt uns nun gegenüber und wir wollen versuchen mit ihr zu kommunizieren. Dies klappt nicht weil Katja uns weder anguckt noch auf unsere Versuche zu reagieren scheint. Hierbei geht es darum selber mal zu reflektieren wie man reagieren würde, wenn man einem solchen Menschen begegnen würde. Wir sollten uns daraufhin folgende fragen stellen: Macht sie diese Begegnung betroffen? Antwort: Nein. Wie gehen sie damit um? Antwort: Ich versuche sie weiterhin zu erreichen und rede einfach freundlich auf sie ein, ohne eine Antwort zu erwarten. Wenn Sie Katja ansprechen, könne sie genau sagen warum sie das tun was sie tun oder
3 haben sie vielleicht eine Blockade? Antwort: Ich spreche auf sie ein und hoffe, dass wenigsten ein positives Gefühl, dass ich mit meiner Stimme transportiere bei ihr ankommt. Als Nächstes hörten wir dann ein Referat über Peter Petersen. Wir haben etwas über die Biographie und Literatur gehört, darauf werden wir jetzt aber nicht näher eingehen. Der Umstand, dass Petersen auf einem Bauernhof aufgewachsen ist und sehr gläubig erzogen wurde, hat seine Reformpädagogik wahrscheinlich sehr geprägt. Im Unterschied zu Maria Montessori legte er seinen Schwerpunkt, in der Schule und speziell im Unterricht, auf den Aspekt der Gemeinschaft. Die Entwicklung der Persönlichkeit stand für ihn im Vordergrund und daher war Heterogenität auch bewusst gewollt, um in der Vielfalt seine eigene Persönlichkeit mit weitem Horizont formen zu können. Das Modell beinhaltet lange Pausen von ca. 40 Minuten, viel Raum zum spielen und bewegen für die Schüler. Außerdem gibt es durch die Stufengrößen von ca. 40 Schülern auch viel Platz zum Lernen. Dies geschieht in Stammgruppen, die aus drei Jahrgangsstufen bestehen. Die verschiedenen Altersgruppen sollen voneinander lernen und sich gegenseitig unterstützen. Die Schüler erarbeiten Themen selbst und tragen diese dann auch vor. Das Lernen geschieht ohne Zwang und Zeitdruck. Daraufhin stellte Frau Dr. Lütjen die Frage, was natürliches Lernen ist. Wir stellten fest, dass natürliches Lernen all das ist, was man im Alltag lernt und dass es selbst-motiviert ist. So ist Petersens Vorstellung von Unterricht, im Gegensatz zu dem heutigen, in dem Ziele und Lehrpläne nicht an den Lebensalltag der Schüler gekoppelt sind, ein Unterricht in dem die Theorie immer einen Bezug zur Praxis haben muss, d.h. zum Alltag der Kinder. Unserer Meinung nach ist der Bezug zur Praxis für die Schüler eine Motivation zu lernen, da sie dadurch die Zielsetzung des Lernens verstehen und selbstmotiviert lernen. Das Bewertungssystem in Petersens Modell sieht keine Klausuren und Zeugnisse vor, stattdessen werden Beobachtungen von den Lehrern niedergeschrieben und an die Eltern als Feedback weitergegeben. Dies ist wichtig, da die Eltern somit ein klares Bild von der Lernsituation und den Fähigkeiten ihres Kindes bekommen. Durch z.b. ein befriedigend kann sich weder der Schüler selbst noch die Eltern ein umfangreiches Bild der Leistung machen.
4 Nach dem Referat wollte Frau Dr. Lütjen von uns den Unterschied der Rolle des Lehrers im Bezug auf Maria Montessoris Modell wissen. Wir stellten fest, dass der Lehrer bei Montessori die Rolle eines Begleiters hat, wobei Petersen ihm die Rolle des Führers zuschreibt. Was meint Peter Petersen mit führen? Grundregeln für das Lehrerhandeln Grundregeln der Kunst, frei sich bewegende und arbeitende und sich frei fühlende Kinder zu führen... Pünktlich sein! Immer selber alle Regeln des Zusammenlebens und der Arbeitsordnung einhalten. Immer ruhig, fest, bestimmt und klar sein; wissen, was man will; dazu froh und heiter (nicht gekünstelt). Sich natürlich geben! Mut zu sich selber haben! Überall sein mit Auge und Ohr; darum immer Übersicht und überschauenden Platz haben, vor allem so lange, bis die Gruppe in ihren Arbeitsgruppen oder im Kreis geordnet ist. Niemals Schüler ausweichen lassen!... Bedenke, dass der innere wie der äußere Verfall einer Gruppe stets mit Kleinigkeiten beginnt! Lege darum Kleinigkeiten eine größere Bedeutung bei... Das Wort hat eine ganz geringe disziplinierende Macht in der Neuen Schule, die ja keine Strafen dahinter setzt... Also, wo nur möglich selber sofort mittun, und zwar von der Peripherie aus, um stets Übersicht zu behalten... Unbedingt nötig (ist) jenes Weiter der Aufmerksamkeit..., also tätig sein, hingegeben dem Moment und der Aufgabe, die man an diesen Kindern zu erfüllen hat, und zugleich doch sich in Perspektive halten, frei zum Eingreifen, wo es und sobald es nötig erscheint... Möglichst nie etwas auf sich beziehen,... stets danach suchen, die Beziehung zum Wir der Gruppe herstellen, damit nichts getan werde auf den Lehrer hin, um seinetwillen. Quelle:
5 Diese Stunde werden wir ein Referat über die Behindertenrechtskonventionen der UN hören, viel Spaß!
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