Essen & Trinken im Alter. Tipps für den Alltag
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- Johann Glöckner
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Essen & Trinken im Alter Tipps für den Alltag
2 Appetit: Essen mit Lust und Genuss Essen dient nicht nur der Versorgung Ihres Körpers, sondern ist auch zum Genießen da. Tipps: Essen Sie regelmäßig. Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Mahlzeiten. Schaffen Sie sich eine angenehme Atmosphäre, z. B. mit einem schön gedeckten Tisch, Blumen, Servietten, Greifen Sie täglich zu Obst, Salat und Gemüse in allen Varianten. Essen Sie das, worauf Sie Appetit haben. Treffen Sie sich mit Bekannten zum gemeinsamen Essen. Schenken Sie dem Essen volle Aufmerksamkeit ohne Ablenkungen durch Radio, Fernseher oder Zeitungen. Genießen Sie auch mal ein Stückchen Kuchen oder ein Glas Wein. Bewegen Sie sich viel an frischer Luft das regt den Appetit an und hält fit! 2
3 Trinken: auch ohne Durst Mit zunehmendem Alter lässt das Durstempfinden nach. Achten Sie darauf, dass Sie genug trinken? Bedenken Sie, Flüssigkeitsmangel kann auch kurzfristig schon zu Konzentrationsproblemen, Schwindel, Blutdruckabfall und Herzrasen führen. Ziel: Trinken Sie täglich etwa 6 Gläser oder große Tassen (1,5 Liter) Geeignete Getränke sind: Leitungswasser, kalziumreiches Mineralwasser (idealerweise mehr als 250 mg Kalzium/Liter, siehe Etikett) mit oder ohne Kohlen säure. Wasser können Sie mit Zitronen- und Orangenscheiben, frischer Minze, Zitronenmelisse oder gefrorenen Beeren eine andere Geschmacksnote geben. Früchte- und Kräutertees Kaffee (max. 3 bis 4 Tassen am Tag) Saftschorlen Flüssigkeit liefern übrigens auch Suppen, Brühen, Buttermilch oder Kefir. Tipps: Stellen Sie sich die gesamte Trinkmenge für den Tag schon morgens bereit. Platzieren Sie die Getränke an einer gut sichtbaren Stelle, sodass Sie immer wieder erinnert werden. Schaffen Sie sich Trinkroutinen: z. B. direkt nach dem Aufstehen trinke ich ein Glas Saftschorle, zum Zeitung lesen mache ich mir eine Tasse Tee, zu jeder Mahlzeit trinke ich ein Glas Wasser. Wechseln Sie Sie zwischen den verschiedenen Getränken ab. 3
4 Hilfsmittel: machen das Leben leichter Es gibt Hilfsmittel, die Ihnen das Essen und Trinken sehr erleichtern können. Hier stellen wir Ihnen eine kleine Auswahl vor: 4 Besteck mit verdickten Griffen können Sie besser greifen und halten. Teller Der Überhang am Rand lässt das Essen leichter auf den Löffel gleiten. Durch einen Gummiring auf der Unterseite rutscht der Teller nicht weg. Der schräge Innenboden sorgt dafür, dass die Suppe sich auf einer Seite sammelt und Sie den Teller nicht schräg halten müssen. Tassen und Becher sind in vielen Ausführungen erhältlich: Durch einen Nasenausschnitt müssen Sie Ihren Kopf nicht in den Nacken legen. Es gibt auch Trinkgefäße mit Warmhaltefunktion, mit/ohne Deckel, mit/ohne Schnabel sowie Trinkhilfen mit Rückflussstop oder Dosierung. Öffnungshelfer für Flaschen, Schraubverschlussgläser, Milchtüten, Zugringdosen etc. unterstützen im Alltag. Viele dieser Geräte können vom Arzt verordnet und damit bei den Krankenkassen geltend gemacht werden können. Nachfragen lohnt sich. Sie erhalten die Hilfsmittel in einem Sanitätsgeschäft oder einem der zahlreichen Online-Shops (suchen Sie nach dem Stichwort Esshilfe Senior ).
5 Bewegung: bleiben Sie in Schwung Bewegung ist gut für Herz und Kreislauf, trainiert die Muskulatur und fördert damit Ihre Selbstständigkeit, Ihr Wohlbefinden und Ihre Gesundheit. Auch Ihren Knochen kommt dies zugute! Bewegen Sie sich jeden Tag und so viel wie möglich. Gehen Gehen Sie, wann immer es möglich ist spazieren, zum Einkaufen, zur Post, zur Arztpraxis. Treppen steigen Wenn möglich, steigen Sie die Treppe statt den Fahrstuhl zu nehmen. Zusätzlich zur Alltagsbewegung ist auch ein gezieltes Rundherum-Training sinnvoll, z. B. in einer Senioren-Sportgruppe. Tipp: Bewegen Sie sich viel im Freien das macht frisch und ist gut für Ihre Knochen. 5
6 Essensdienste: Das Essen kommt zu Ihnen Wenn Sie nicht mehr selber kochen können oder wollen, bestellen Sie sich das Essen fertig nach Hause. Um den richtigen Anbieter auszuwählen, überlegen Sie, was Ihnen wichtig ist: Wie häufig wird das Essen geliefert (täglich, auch am Wochenende)? Zu welcher Tageszeit wird das Essen geliefert? Werden meine individuellen Wünsche berücksichtigt (z. B. Essen kleingeschnitten, unterschiedliche Portionsgrößen)? Gibt es zusätzliche Hilfe (z. B. bei der Zubereitung oder beim Auspacken, beim Flaschenöffnen)? Wie hoch ist der Preis pro Menü? Wie viele Menüs stehen zur Auswahl? Sind kurzfristige Änderungen und Stornierungen möglich (z. B. bei Krankheit oder Urlaub)? Sind Gemüse, Salate und Obst täglich im Angebot? Wie erfolgt die Bestellung (Telefon, Internet, per Post)? Werden weitere Dienstleistungen angeboten (z. B. Fahrten zum Arzt/Krankenhaus, Einkaufen, Haushaltshilfen)? 6
7 Hygiene: Schutz vor Lebensmittelinfektionen Die Abwehrkräfte gegenüber Krankheitserregern in Lebensmitteln sind im Alter häufig geschwächt. Daher können Lebensmittel infektionen eine ernsthafte Gesundheitsgefahr sein. So können Sie vorbeugen: Essen Sie Eier, Fleisch, Geflügel, Milch, Fisch und Meerestiere nicht roh. Erhitzen Sie diese für zwei Minuten auf mindestens 70 C Kerntemperatur. Das tötet die meisten Krankheitserreger ab. Kaufen Sie leicht verderbliche Lebensmittel frisch ein, lagern Sie diese bei 4 bis 6 C und verbrauchen Sie sie rasch. Reinigen Sie Gemüse, Blattsalate, frische Kräuter und Obst gründlich mit kaltem Wasser. Halten Sie gekochte Speisen nicht warm. Achten Sie darauf, Lebensmittel nur mit sauberen Händen und Gerätschaften in Kontakt bringen. 7
8 aid infodienst Wissen in Bestform Ihr Informationsanbieter rund um Landwirtschaft, Lebensmittel und Ernährung. Wir bereiten Fakten verständlich auf und bieten für jeden den passenden Service. Mit mehr als 60 Jahren Erfahrung. unabhängig praxisorientiert wissenschaftlich fundiert Impressum 0375/2014 Herausgegeben vom aid infodienst Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V. Heilsbachstraße 16, Bonn, Text: Prof. Dr. Christine Brombach, Wädenswil Dipl. Oecotroph. Susanne Illini, aid Redaktion: Dipl. Oecotroph. Susanne Illini, aid Fotos (U4 o., m.): MartesiaBezuidenhout, caldix, beide Fotolia.com; Fotos (Innenteil, U4 u.): Rudi Schubert Grafik: Arnout van Son, Alfter Druck: Druckerei Lokay e. K., Königsberger Str. 3, Reinheim Nachdruck und Vervielfältigung auch auszugsweise sowie Weitergabe mit Zusätzen, Aufdrucken oder Aufklebern nur mit Genehmigung des aid gestattet. Erstauflage
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