Mediation und Konfliktmanagement Vermittlungskompetenz in sozialen Organisationen, Wirtschaft und Verwaltung
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- Gottlob Schumacher
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1 Mediation und Konfliktmanagement Vermittlungskompetenz in sozialen Organisationen, Wirtschaft und Verwaltung VERANSTALTER Das Zentrum für Weiterbildung der Fachhochschule Erfurt bietet an der Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften im Sommersemester 2014 den Studienkurs Mediation und Konfliktmanagement an. Der Studienkurs umfasst 180 Unterrichtsstunden und wird über 2 Semester angeboten. Leitung: Prof. Dr. Eckart Riehle INHALT Gegenstand des Studienkurses ist der konstruktive Umgang mit Konflikten. Der Studienkurs ist praxisnah auf das Verfahren der Mediation und die Bearbeitung von Konflikten in den Bereichen des Sozialen und im beruflichen Leben (z. B. Konflikte am Arbeitsplatz, im Team, in der Hierarchie) ausgerichtet. Der Studienkurs führt in das Konzept, die Methoden und Praxis der Mediation in diesen Konfliktbereichen ein. Er enthält erhebliche Anteile an Selbsterfahrung und Erfahrungslernen und bezieht deshalb durchgehend praktische Konflikte aus den Arbeitsbereichen der Teilnehmer/-innen oder der Modulverantwortlichen ein. Fragen des Rechts und der Gerechtigkeit ziehen sich als Querschnitt durch alle Themenblöcke mit Schwerpunkt im Themenblock 5. Jedes Studienmodul enthält Anteile, die sich mit dem Konzept der Mediation und des Konfliktmanagements, mit den Methoden, der Struktur und Gestaltung des Mediationsprozesses sowie der Haltung der Mediatorin/des Mediators befassen. Die Teilnehmer/-innen bilden studienkursbegleitende Literaturgruppen bzw. Covisionsgruppen, wofür weitere 20 Stunden angerechnet werden können. In die einzelnen Kursmodule können die Teilnehmer/-innen Fälle aus der eigenen Praxis einbringen. 1
2 Der Studienkurs wendet sich an Teilnehmer/-innen aus psychosozialen, wirtschaftlichen und juristischen Arbeitsbereichen, die das Konzept der Mediation und mediative Kompetenzen als Zusatzqualifikation für ihre berufliche Tätigkeit erwerben wollen. ZERTIFIZIERUNG Die Ausbildung erfüllt nach ihren Inhalten die Zertifizierungsstandards des 5 (Aus- und Fortbildung des Mediators; Zertifizierter Mediator) des im Juli 2012 in Kraft getretenen Mediationsgesetzes. Die Führung des Titels Mediator oder Mediatorin ist damit gesetzlich geschützt. Der weiterbildende Studienkurs kann mit einem qualifizierten Zertifikat der Fachhochschule abgeschlossen werden, das dazu berechtigt, die Bezeichnung Mediator/-in (FH) zu führen. Es besteht darüber hinaus die Möglichkeit, im Anschluss an diesen weiterbildenden Studienkurs einen Aufbaukurs zu besuchen, mit dessen Abschluss zugleich die Anerkennung als Wirtschaftsmediator/-in durch den Bundesverband für Mediation in Wirtschaft und Arbeitswelt (BMWA) erworben werden kann. ZIELE Vermittlung von Kenntnissen über Geschichte, Theorie und Methode der Mediation und über verschiedene Mediationsmodelle, Erkennen und Analysieren von Konflikten und Konfliktmustern, Umgang mit Konflikten und Strategien der Intervention bei Konflikten, Erwerb der Fähigkeit, als Mediator/-in in diesen Bereichen unparteilich den Mediationsprozess zu strukturieren und zu begleiten, Integration mediativer Kompetenzen in den beruflichen Alltag, Erwerb von Kommunikations- und Verhandlungskompetenz. 2
3 LEITIDEE Konflikte sind eine Chance Mediation hilft, die Chance zu nutzen. Mediative Kompetenzen sind im Alltagsleben nützlich. Vermittlung von Handlungskompetenzen, die man benötigt, um bei Konflikten die Betroffenen zu befähigen, ihre Probleme selbstbestimmt zu regeln. LEHRINHALTE Themenblock 1: Grundkurs Mediation und Konflikt Prof. Dr. Eckart Riehle Der Grundkurs führt in die Mediation, in die Grundsätze, Ziele und Phasen der Mediation sowie die Neutralität und Allparteilichkeit der Mediatorin/des Mediators ein. Verbunden ist damit die Einführung in Konzeptionen zur Erklärung und zum Verständnis von Konflikten: Was ist ein Konflikt, was treibt ihn an, welche Konfliktarten gibt es? Diese Einführung bildet den Hintergrund und die Struktur für die nachfolgenden Themenblöcke. Themenblock 2: Die Rolle der Mediatorin/des Mediators Prof. Dr. Eckart Riehle, Karl-Heinz Schubert In diesem Modul stehen die Mediatorin/der Mediator, ihre/seine Fachlichkeit, ihre/seine Rolle, ihre/seine Selbsterfahrung, ihre/seine Allparteilichkeit und Haltung im Mittelpunkt. Wie kann ich die Anforderungen an mich als Mediator/-in sicherstellen? Was verlangen Neutralität und Allparteilichkeit in den jeweiligen Phasen der Mediation? Wie arbeite ich mit Hypothesen und wie reagiere ich auf Änderungen des Anliegens der Medianten? Um diese Fragen beantworten zu können, braucht man Wissen zu den eigenen Formen der Konfliktbewältigung und die Fähigkeit zur Reflexion. Vertieft wird dies für die Phase der Konfliktklärung. 3
4 Themenblock 3: Kommunikation im Konflikt Claudia Lewien, Saskia Seibt Im Mittelpunkt der Mediation steht die Bearbeitung von Problemen, die mit Konflikten verbunden sind. Ziel ist es, ein wechselseitiges Verständnis der Beteiligten über ihre jeweiligen Sichtweisen zu ermöglichen. Einen Schwerpunkt dieses Themenblocks stellt die Gesprächsführung im Konflikt dar. Welche Kommunikationsmodelle, welche Methoden und Fragetechniken gibt es, um Kommunikationsmuster zu erkennen, um Kommunikation im Konflikt zu verbessern und zu ermöglichen, welche Frageformen passen zu welchen Phasen der Mediation? Dies wird vertieft und exemplarisch an der Sammlung und Klärung der Konfliktthemen eingeübt. Themenblock 4: Aloys Leyendecker Problemlösungen erarbeiten Im Mittelpunkt dieses Themenblocks steht die Konfliktbearbeitung, ergänzt um die Erarbeitung von kreativen Lösungsmöglichkeiten für die anstehenden Probleme. Welche Möglichkeiten gibt es, dass Betroffene neue Lösungsmöglichkeiten sehen? Wie kann ich sie als Mediator/-in dabei unterstützen, Lösungen zu finden und eine Lösung auszuhandeln? Themenblock 5: Konflikt als erlebte Ungerechtigkeit Prof. Dr. Eckart Riehle Konflikte sind vielfach auch eine Erfahrung von Ungerechtigkeit. Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit, die gerechte Verteilung von materiellen und immateriellen Gütern als Gegenstand eines Gerechtigkeitsdialogs sind deshalb ein wichtiges Thema in der Konfliktbearbeitung. Stehen sich Gerechtigkeitsvorstellungen gegenüber, verlangt dies von der Mediatorin/dem Mediator in besonderem Maße Allparteilichkeit und ethische Sensibilität. Das erfordert von der Mediatorin/dem Mediator auch eine Beschäftigung mit der Ethik der Mediation. In diesen Zusammenhang gehört auch die Klärung der Rolle des Rechts in der Mediation. 4
5 Themenblock 6: Dagmar Lägler Supervision Das Modul fasst die bisherigen Arbeitsergebnisse in einer Gesamtmediation und in einer Reflexion dieses Prozesses zusammen. Es erweitert den Blick in spezifische Methodenfelder. Die Teilnehmer/-innen sollen in diesem Themenblock weiterhin eigene Konflikt- und Praxiserfahrungen reflektieren. Zusätzlich werden Supervisions- und Covisionsmodelle eingeführt. Themenblock 7: Aloys Leyendecker Konflikte in Organisationen Mediative Kompetenz im beruflichen Alltag wird immer wichtiger, sei es in Organisationen, Verwaltungen, Schulen und Wirtschaftsunternehmen. Der Themenblock gibt Auskunft darüber, wie Konfliktmanagement in diesen Institutionen erfolgen und angewandt werden kann, wie das Verfahren aufgebaut und durchgeführt wird. Themenblock 8: Karl-Heinz Schubert Blockaden und Emotionen in der Mediation Emotionen nehmen bei Konflikten eine zentrale Rolle ein und können leicht zu Blockaden führen, in denen der Mediationsprozess dadurch behindert wird bzw. schlimmsten Falls nicht mehr weitergeht. Im Zentrum dieses Themenblocks stehen der Umgang mit hoch konflikthaften Beziehungen, die Diagnose von Blockaden und die Intervention bei Blockaden im Mediationsprozess. Themenblock 9: Dagmar Lägler Abschlussvereinbarung und Blick nach vorn Der Abschluss einer Mediation stellt den Übergang in eine neue Phase dar. Wie kann man die Abschlussvereinbarung so gestalten, dass sie für die Beteiligten als Schritt in eine neue Zukunft erkennbar wird? Wie sichere ich das Ergebnis der Mediation? Die Darstellung, Reflexion und Bearbeitung eigener Fälle der Teilnehmer/-innen werden auf der Ebene der Covision/Supervision einbezogen. 5
6 Themenblock 10: Abschlussmodul Prof. Dr. Eckart Riehle, Claudia Lewien, Saskia Seibt Im Abschlussmodul sollen die Teilnehmer/-innen eigene mediative Praxiserfahrungen in Gestalt von Abschlussarbeiten einbringen und in Kleingruppen in frei wählbaren kreativen Formen typische Themen oder Sequenzen einer Mediation darstellen. Thematisch dient dieser Themenblock auch dazu, je nach Kursverlauf noch offene Fragen zu vertiefen. TEILNEHMERVORAUSSETZUNGEN, ABSCHLUSS UND ZERTIFIKAT Adressaten: Personen mit Hochschulabschluss in konfliktrelevanten beruflichen Feldern und im juristischen Bereich, in Einzelfällen Berufstätige ohne Hochschulabschluss, die die erforderliche Eignung im Beruf oder auf andere Weise erworben haben. Die Weiterbildung kann mit einem qualifizierten Zertifikat der Fachhochschule Erfurt abgeschlossen werden, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind: regelmäßige Teilnahme an den Seminaren (Fehlzeiten von nicht mehr als 10% der Stundenzahl), Dokumentation eines eigenen Falles, Teilnahme an einem Abschlusskolloquium, das mit bestanden bewertet sein muss. Nähere Erläuterungen zu den Studien- und Prüfungsmodalitäten finden Sie in der Rahmenprüfungs- und Rahmenstudienordnung für das weiterbildende Studium an der Fachhochschule Erfurt sowie der Anlage zu dieser Ordnung. STUDIENORGANISATION Das Studium wird berufsbegleitend absolviert. Die Lehrveranstaltungen werden in Form von Studientagen durchgeführt, die in der Regel an zwei Tagen und 1 x pro Monat (Freitag Uhr und Samstag Uhr) stattfinden. 6
7 KOSTEN UND ANMELDUNG Gebühren der Weiterbildung: 1.640,00 Euro Die Gebühren können in 2 Raten à 820,00 Euro jeweils zum und zum beglichen werden (weitere Zahlweisen sind im Büro des Zentrums für Weiterbildung zu erfragen). Die Anmeldung erfolgt schriftlich mit: dem beiliegenden Anmeldeformular, der Kopie des höchsten Bildungsabschlusses, einem formlosen Lebenslauf (inkl. Foto) mit Angaben über den beruflichen Werdegang und einem formlosen Bewerbungsschreiben (Darlegung der theoretischen Fachkompetenz und praktischen Berufserfahrung für das Zulassungsverfahren). Sie erhalten nach erfolgter Auswahl der Teilnehmer/-innen eine Zulassung zum Studienkurs. Stornoregelung: bis zum kostenfrei. Weitere Informationen sind dem Anmeldeformular sowie dem Zulassungsantrag zu entnehmen. Beginn des Studienkurses: Bewerbungsschluss: FORTBILDUNGSORT Die Seminare finden in der Regel in den Räumen der Fachhochschule Erfurt statt. Der genaue Veranstaltungsort wird rechtzeitig bekannt gegeben. 7
8 TERMINE (Änderungen vorbehalten) Themenblock 1: 11./12. April 2014 Themenblock 2: 09./10. Mai 2014 Themenblock 3: 13./14. Juni 2014 Themenblock 4: 04./05. Juli 2014 Themenblock 5: 12./13. September 2014 Themenblock 6: 17./18. Oktober 2014 Themenblock 7: 07./08. November 2014 Themenblock 8: 12./13. Dezember 2014 Themenblock 9: 09./10. Januar 2015 Themenblock 10: 27./28. Februar 2015 LITERATUR Im Rahmen des Studienkurses wird die Bearbeitung von Pflichtliteratur erwartet. Material wird teilweise zur Verfügung gestellt, weitere Literaturhinweise werden gegeben. DOZENT/-INNEN (Änderungen vorbehalten) Kursleitung: RIEHLE, ECKART, Prof. Dr., Rechtsanwalt, Mitglied in der Bundesarbeitsgemeinschaft für Familienmediation e. V. (BAFM) Referent/-innen: LÄGLER, DAGMAR, Rechtsanwältin, Lehrtätigkeit an BAFM-Instituten, Supervisorin LEWIEN, CLAUDIA, Diplom-Sozialarbeiterin (FH), Mitarbeiterin in einem sozialpädiatrischen Zentrum, Lehrtätigkeit an der BA Breitenbrunn, Mediatorin LEYENDECKER ALOYS, Diplom-Pädagoge, selbständiger Mediator, Leiter AL-Institut, Konfliktberatung & Mediation, Ausbildungsinstitut Wirtschaftsmediation (BMWA) und Integrierte Mediation (IM), Lehrtrainer BMWA 8
9 SEIBT, SASKIA, Diplom-Sozialarbeiterin (FH), leitende Tätigkeit in einer Beratungsstelle bei einem freien Träger, Lehrtätigkeit an der BA Breitenbrunn, Mediatorin SCHUBERT, KARL-HEINZ, selbständige Tätigkeit in den Bereichen Beratung, Körper-Psychotherapie, Systemische Therapie und Beratung, Mediation, Weiterbildung KONTAKTE Anmeldung und Informationen zu organisatorischen Fragen: Steffi Schmidt, Dipl.-Sozialpäd./Sozialarb. (FH) Fachhochschule Erfurt Zentrum für Weiterbildung Altonaer Str. 25, Erfurt PF , Erfurt Telefon: Fax: Informationen zum Kursinhalt erhalten Sie von: Prof. Dr. Eckart Riehle Fachhochschule Erfurt Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften Altonaer Str. 25, Erfurt PF , Erfurt Weitere Informationen auch unter Die Teilnehmerzahl an dieser Veranstaltung ist auf 16 begrenzt. Die Auswahl erfolgt nach einer Bewertung der Fachkenntnisse, Berufserfahrungen und der Note des höchsten Bildungsabschlusses. Wir freuen uns, wenn unser Weiterbildungsangebot Ihr Interesse findet und laden Sie zu einer Teilnahme recht herzlich ein. 9
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